Grundgewebe 1 Flashcards
5 Grundgewebearten
- Epithelien:
- Schutz und Transportfunktion an Grenzflächen
- Binde- und Stützgewebe:
- hoher Anteil an extrazellulärer Matrix, Fasern
- Muskelgewebe:
- Formveränderung durch Kontraktion
- Fettgewebe:
- Polster und mehr
- Nervengewebe:
- analoge und digitale Kommunikation
embyologische Grundgewebe
- Ektoderm
- Mesoderm
- Endoderm
Gewebe [Definition]
Verband von Zellen, die sich mit ihrer extrazellulären Matrix zu einer Funktion hin differenziert haben
Kollagen IV [Struktur, Vorkommen, Funktion]
Struktur:
- enthält 20 nicht-helikale Abschnitte
- N- und C-Termini bilden Heterotetramere, die zur Bildung von Netzwerken führen
Vorkommen:
- in Basalmembranen
Funktion:
- Erhaltung der Gewebearchitektur
- Molekularsieb im Glomerulum
- Barriere für den Durchtritt von Entzündungs- und Tumorzellen
- Substrat für Zelladhäsion,Wachstum und Differenzierung
Kollagen I [Aufbau, Vorkommen, Funktion]
Aufbau:
- rechtsgewundene Tripelhelix aus drei linksgewundenen Einzelhelices
- entsteht aus intrazelluläres Peptid mit N- und C- Pro-/Telopeptid
Vorkommen:
- Haut, Knochen, Knorpel, Cornea, Lunge
Funktion:
- Zugfestigkeit
Kollagen I [Synthese intrazellulär]
intrazellulär:
Translation:
- Bildung der Primärsequenz
- Abspaltung des Signalpeptids → Membran-Translokation in ER
Hydroxylierung:
- Prolin: Ausbildung der Tripelhelix
- Lysin: Glycosylierung, Quervernetzung
O-Glykosilierung:
- an Serin, Threonin
- Funktion unbekannt
Tripelhelixbildung:
- Disulfidbrückenbildung → Ausbildung der Tripelhelix
- wichtig für Sekretion und spätere molekulare Funktion
Sekretion des Prokollagens
Kollagen I [Synthese extrazellulär]
extrazellulär
- vesikulärer Export
- Propeptidabspaltung
- Enstehung von Tropokollagen; wichtig für die Ausbildung von Kollagen-fibrillen
- Fibrillenbildung
- Vernetzung
- Erhöhung der Stabilität von Kollagenfibrillen
Extrazelluläre Matrix
Vorkommen:
- im Interstitium
- Knorpel- und Knochenmatrix
- auf und zwischen Bindegewebsfasern
besteht aus:
- Glykosaminoglykane (GAGs)
- sehr große, unverzweigte Disaccaridketten, meist aus N-actetylierten Aminozuckern und sulfatierten Uronsäuren
- stark negative Ladung
- große Bindungsaktivität für Na+ und Wasser (Induktion des Gewebsturgors)
- Proteoglykane
- Glycosaminoglykane gebunden an einfach aufgebaute Proteinskelette (Core-Proteine)
- Funktionsproteine
- Glykoproteine
- Kollagene
- Fibronektin
- Laminin
- Nidogen
- Tenascin
- Glykoproteine
Proteoglykan [Funktion]
resultiert aus biophysikalischen Eigenschaften: polar, negativ geladen ->
- Filtrationsbarriere
- Bildung wassergefüllter Kompartimente
- Korezeptoren für Wachstumsfaktoren
- Modulatoren der Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktion
- Regulation der Aktivität einiger Proteasen
nicht kollagenes Glykoprotein
z.B. Fibronektin, Laminin
bindet an:
- Kollagen
- Fibrinogen
- Heparin
- Heparansulfat
- Fibrin
- Zelloberflächen
- Kollagen IV
- Proteoglykane (Perlecan)
- Entactin
Vorkommen:
- EZM, Basalmembranen, Blut
Funktionen:
- Verankerung von Zellen
- Zell-Bewegung
- Wundheilung
- Zell-Proliferation und -Differenzierung
Integrin
- Transmembranprotein, Adhäsionsmolekül, Glykoprotein
- verbinden Zellen mit anderen Zellen sowie mit der Extrazellulären Matrix
- für die Signalübermittlung zwischen Zellen und deren Umgebung zuständig
- extrazelluläre Bindungsstelle erkennt Fibronektin (RGD-Bindungsstelle), Kollagene und Laminin (Nicht RGD)
- wichtig für Leukodiapedese und Blutgerinnung
histologische Charakteristika des Epithelgewebes
histologisch:
- gut erkennbare Einzelzellen
- deutliches Zytoplasma
- enger Interzellularspalt
- benachbarte Zellen mit ähnlicher Form
- polarer Aufbau (apikale, basolaterale Seite)
- kaum interzellulärer Raum
- reich an Zell-Zell-, Zell-Matrix-Kontakten
- Ausbildung und Kontakt zu einer Basalmembran
- Zellformen innerhalb eines Epithels variieren wenig (Sonderzellen, Bsp.: Becherzellen)
- nicht vaskularisiert
Unterteilung des Epithelgewebes
- Oberflächenepithelien
- Bsp.: Epidermis, Darmepithel
- Drüsenepithelien
- Bsp.: Schweiß-, Speichel-, Milchdrüsen
- Sinnesepithelien
- Bsp: Retina, Riechepithel
Oberflächenepithelien [Definition, Funktion]
Definition: Als Oberflächenepithel bezeichnet man Gewebe die aus einem der drei Keimblättern stammen und innere und äußere Oberflächen bzw Räume auskleiden. Flächenhafte Zellverbände= Deckgewebe an Grenzflächen
Funktionen:
- Diffusionsbarriere
- mechanische Stabilität
- Schutz vor exogenen Noxen, Bsp.: UV-Strahlung
- selektiver Transport: Resorption/Sekretion
- organspezifische Funktionen
Unterschiedliche Differenzierungen der Oberflächenepithelien
- Einschichtig, einfacheEpithelien:
- alle Epithelzellen haben Kontakt zur Basallamina
- alle Zellen erreichen die Epitheloberfläche
- in den Formen:
- flach/platt
- kubische/isoprismatisch
- prismatische/hochprismatisch/zylinderförmig
- Einschichtig, mehrreihiges Epithelien:
- alle Epithelzellen haben Kontakt zur Basallamina
- nicht alle Zellen erreichen die Epitheloberfläche
- es gibt basale Zellen und Becherzellen
- Mehrschichtige Epithelien:
- nur basale Epithelzellen haben Kontakt zur Basallamina
- nicht alle Zellen erreichen die Epitheloberfläche
- die Form der obersten Zelllage bestimmt die weitere Nomenklatur (unverhorn/verhornt)
- Übergangsepithel (Harnblase, Urethra)
Unterteilung Drüsenepithel
- Lage zum Oberflächenepithel
- endokrin, exokrin
- Form der Endstücke
- Azinus, Alveolus, Tubulus, gelappte Drüse
- Anteile des Ausführungsgangssystem
- Sekretionsmechanismus
- merokrine, apokrine, holokrine Sekretion
- Richtung der Sekretabgabe
- endokrin, exokrin
- Art des Sekrets
- mukös, serös (?)
Bedeutung des Vitamin C für die Kollagen I Synthese
Vitamin C fungiert als Anti-Oxidanz (Reduktionsmittel) und sorgt somit zB dafür, dass Fe3+ wieder in die aktive Form Fe2+ umgewandelt wird -> Fe2+ ist zB eine Chelat-Ion der Lysyl- und Prolylhydroxylasen und somit elementar für die die Quervernetzung des Kollagen I -> Vit C Co-Faktor des Hydroxylasen
Symptome des Vitamin C-Mangels (Scorbut): Müdigkeit, Zahnfleischbluten, Zahnausfall, verzögerte Wundheilung
, Blutungsneigung