Gesundheitsbezogene Lebensqualität Flashcards
Lebensqualität
-Allgmein -
–> letzten Jahrzehnte zunehmend an Bedeutung gewonnen
→ Zugewinn von Lebensqualität aus Sicht des Patienten zunehmend Kriterium zur Bewertung von Therapieerfolg
→ Lebensqualität in biopsychosozialen Modell wichtiges Kriterium für Beurteilung von Gesundheit und Wohlbefinden + Erfolg von gesundheitsbezogenen Interventionen
→ subjektive Gesundheit als eine eigenständige Vorhersagekraft für das zukünftige Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko
Begriffsbestimmung
→ weiterhin umstritten, dass individuelle Bewertungen vergleichbar sind (Einschätzung der Lebensqualität ist nur für diese eine Person zutreffend: Subjektbezug definiert i.d.R. Realitätsgehalt der Lebensqualitätsmessung)
→ Erfassung schwierig, da schwer/ nicht beobachtbar → nur indirekt zu erschließen
Lebensqualität Defintion WHO
- subjektive Wahrnehmung einer Person über ihre Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertesystemen
- und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Maßstäbe und Anliegen
- breites Konzept, in komplexer Weise beeinflusst durch die körperliche Gesundheit einer Person ( psychischen Zustand, soziale Beziehungen, persönlichen Überzeugungen + ihre Stellung zu den hervostechenden Eigenschaften der Umwelt)
Lebensqualität ein multidimensionales Konstrukt
- physische, psychische, soziale+ ökologische Aspekte = subjektiven Wohlbefindens + Funktionsfähigkeit (z.B. Handlungsvermögen) → Begriff sollte nicht verwendet werden wenn nur eine Dimension (z.B. Stimmung, Schmerz) erfasst wird
- Berücksichtigung des kulturellen Hintergrundes + Wertesystems
→ z.T. nur geringer Zusammenhang zwischen objektiven Parametern der Schwere der Krankheit und Lebensqualität
Drei wesentlichen Bereiche der Lebensqualitätsforschung
- grundsätzliche Frage der Definition und Operationalisierung von Lebensqualität
- Konstruktion und Überprüfung von Verfahren zur Erfassung von Lebensqualität
- Anwendungsmöglichkeiten und Nutzung der Erfassung von Lebensqualität
Untersuchung subjektive Lebensqualität im Vergleich
→ gesunde Menschen mit niedrigem Bildungsstatus schätzen ihre Lebensqualität ähnlich niedrig wie Personen mit chronischen Krankheiten
→ Steigerung der Gesundheit auf der Ebene von Bevölkerungsgruppen sollte strukturelle Maßnahmen einschließen (Siegrist et al.)
Messung gesundheitsbezogener Lebensqualität
-allgemein-
→ Selbst+ Fremdeinschätzungen (fremd insbesondere bei jüngeren Kindern + Demenz)
→ Bei der Erfassung Unterscheidung zwischen:
- krankheitsübergreifenden (generische) Instrumenten
- krankheitsspezifischen Instrumenten
- Profil über die verschiedenen Dimensionen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität hinweg
- Index
Messinstrumente
- Indexverfahren: European Quallity of Life Questionnaire (Euro-QOI) zur Bildung eines 1.eindimensionalen Index, benötigt für Kosten-Nutzen-Analyse
2.Selbsteinschätzungsinventar: Short Form 36 Health Survey (Fragebogen zum Gesundheitszustand)
→ häufigstes krankheitsübergreifendes Verfahren, erfasst mit 36 Fragen 8 Dimensionen der Gesundheit
→ Selbst- Fremd- Interviewbeurteilung möglich
3.Profil der Lebensqualität chronisch Kranker
→ Erfassung von gesundheitsbezogener Lebensqualität in drei Bereichen:
4.von der WHO: World Health Organisation Quality of Life (WHOQOL-BREF) → 26 Items in folgenden Dimensionen: physisches Wohlbefinden psychisches Wohlbefinden soziale Beziehungen Umwelt
→ werden alle in der Medizin und in den Gesundheitswissenschaften zur Beschreibung des subjektiven Gesundheitszustandes + als Zielkriterium der Behandlung eingesetzt
Forschung zu gesundheitsbezogener Lebensqualität in der Onkologie
→ Befinden und Funktionalen Status im Verlauf der Krankheit beschreiben
Sozial-kognitive Theorien wurden in ihrer Wirksamkeit hinsichtlich der Steigerung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität untersucht:
- Selbstwirksamkeit
- Ergebniserwartung
- Selbstregulationsfähigkeit
Ergebnis: höhre Selbstwirksamkeitserwart –> besserer gesundheitsbezogener Lebensqualität von Tumorpatienten 6 Monate nach einer stationären Behandlung
→ Patientinnen mit wiederkehrenden Mamakarzinom: Selbstwirksamkeitserwartung wichtigster Prädikator für psychischen Aspekte der Lebensqualität (weniger hoffnungslos, weniger negative Bewertung, höhere subjektive Lebensqualität )
Zusammenfassung
- gesundheitsbezogene Lebensqualität umfasst körperliche, psychische + soziale Befinden + die Funktionsfähigkeit
- mehrdimensionales Konstrukt, basierend auf subjektiven Einschätzungen, die durch komplexe indiviuelle Bewertungsvorgänge zustande kommen
- Beurteilung gesundheitsbezogener Lebensqualität zunehmend häufiger als Ziel- und Evaluationskriterium in der Medizin + Gesundheitswissenschaften
- Verfahren zur Messung sind entweder generisch oder krankheitsspezifisch + sollten änderungssensitiv sein
- zunehmend herangezogen um subjektiven Gesundheitszustand zu erfassen, ergänzend zu medizinisch-technischen Daten