Gentechnik Flashcards

1
Q

Telomerase – Zusammensetzung und Funktion?

A

Telomerase:

Die Telomerase ist ein Enzym des Zellkerns, welches aus einem Protein- (TERT) und einem langen RNA-Anteil (TR) besteht und somit ein Ribonucleoprotein ist. Dieses Enzym stellt die Endstücke der Chromosomen, die sogenannten Telomere, wieder her.

Das Enzym ist eine reverse Transkriptase (Telomerase-Reverse-Transkriptase, TERT), welche den RNA-Anteil (Telomerase-RNA, TR oder TERC) als Matrize (Vorlage) verwendet. Beim Menschen ist der RNA-Anteil (hTERC, mit h für human) beispielsweise die Sequenz 3’-CAAUCCCAAUC-5’, was bedeutet, dass das Telomer jeweils um eine Sequenz (5’-GGTTAG-3’) verlängert wird.

Bei jeder Zellteilung geht ein Stück (ca. 100 Nukleotide) der Telomere verloren (wegen Primer). Die Telomerase verhindert in bestimmten Zellen durch die Wiederherstellung der Telomere, dass die Chromosomen mit jeder Zellteilung kürzer werden und umgeht so das End-Replikationsproblem.

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2
Q

Telomer End-Replikationsproblem.

A

Bei jeder Zellteilung geht ein Stück (ca. 100 Nukleotide) der Telomere verloren (wegen Primer). Werden sie zu kurz, erreicht die Zelle das Seneszenz-Stadium und kann sich nicht mehr teilen. Die Telomerase verhindert in bestimmten Zellen durch die Wiederherstellung der Telomere, dass die Chromosomen mit jeder Zellteilung kürzer werden und umgeht so das End-Replikationsproblem.

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3
Q

Wie wird Telomerase zum Telomer rekrutiert?

A

Die Telomerase bindet über ihre interne RNA-Sequenz an den Matrizenstrang und erweitert diesen entsprechend der repetitiven Basensequenz 5’-TTAGGG-3’ (in Vertebraten). Die Telomerasen-RNA dient hier als Matrize für die wieder aufgebauten Sequenzwiederholungen des Telomers. Da sie dabei RNA in DNA umschreibt, gehört die Telomerase zu den reversen Transkriptasen. Anschließend kann ein neuer RNA-Primer am verlängerten Ende angesetzt und die Elongation des Folgestrangs durch die DNA-Polymerase fortgesetzt werden.

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4
Q

Was ist die Funktion des Kinetochors?

A

Kinetochor, das bei Kernteilungsvorgängen als Ansatzstelle für die Fasern des Spindelapparates dient:

Nachdem Mikrotubuli der Spindelfasern beider Pole an den Kinetochoren gebunden sind, beginnt ein Proteinkomplex die Bindung zwischen den Schwesterchromatiden am Zentromer eines Chromosoms zu lösen. Erst wenn die Schwesterchromatiden nicht mehr aneinander haften, können sie während der frühen Anaphase einer Mitose über die Mikrotubuli zu den entgegengesetzten Polen des Spindelapparates gezogen werden. Für den Prozess der Aufteilung des Erbguts auf Tochterkerne sind die Kinetochoren somit ein wesentliches Element

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5
Q

Wie ist ein Kinetochor aufgebaut?

A

Als Kinetochor wird nach neuerer Terminologie eine spezielle, platten- oder halbkugelförmige Struktur aus Proteinen und DNA-Abschnitten bezeichnet, die dem Zentromer seitlich aufsitzt und bei Kernteilungsvorgängen als Ansatzstelle für die Fasern des Spindelapparates dient.

genauer beantworten?

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6
Q

Definition/ Eigenschaften rekombinante DNA,

A

Rekombinante DNA:
Ein neues DNA-Molekül, das durch Kombination von zwei nicht-homologen
DNA-Fragmenten entstanden ist.

Als rekombinante DNA (rDNA) wird ein artifizielles DNA-Molekül bezeichnet, das in vitro, mittels gentechnischer Methoden (Restriktion und Ligation), neu zusammengesetzt wurde. Die DNA kann dabei aus verschiedenen Organismen stammen oder in vitro synthetisiert worden sein, entweder chemisch mittels Oligonukleotidsynthese, oder enzymatisch mittels der Polymerasekettenreaktion (PCR). Ein rekombinantes Protein entsteht aus rekombinanter DNA, jedoch codiert nicht jede rekombinante DNA automatisch für ein Protein.

Ein Beispiel für rekombinante DNA sind Plasmide, die zunächst aus Bakterienzellen isoliert werden und in die man dann ein Transgen aus fremden Organismen oder aus einer künstlichen Gensynthese einbaut. Siehe auch Vektoren in der Gentechnik.

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7
Q

Definition/ Eigenschaften GVO

A

GVO:

Gentechnisch veränderte Organismen (GVO), sind Organismen, deren Erbanlagen mittels gentechnischer Methoden (z. B. durch Transgenetik) gezielt verändert worden sind.

Organismus, der DNA-Sequenzen eines anderen Organismus enthält
und nicht durch Kreuzung hergestellt wurde.

Zur Genmodifikation zählen die gezielte Abschaltung oder Modifikation einzelner Gene sowie das gezielte Einbringen arteigener oder artfremder Gene. GVOs, in die Gene aus anderen Arten eingeschleust wurden, werden auch als transgene Organismen bezeichnet, die eingeschleusten Gene als Transgene. So werden beispielsweise Gene zwischen verschiedenen Arten übertragen, um Tieren oder Pflanzen bestimmte Eigenschaften zu vermitteln, die mit herkömmlicher Züchtung nicht oder schwerer zu erreichen wären.

Begriff definiert durch Gentechnikgesetz (GenTG)- bestimmte Richtlinien müssen eingehalten werden.

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8
Q

Definition/ Eigenschaften: Vektor

A

In der Gentechnik und der Biotechnologie versteht man unter einem Vektor ein Transportvehikel („Genfähre“) zur Übertragung einer Fremd-Nukleinsäure (oft DNA) in eine lebende Empfängerzelle durch Transfektion oder Transduktion.

Als Vektoren werden verschiedene solcher Vehikel bezeichnet:

Plasmide, die beispielsweise das Klonieren eines bestimmten DNA-Abschnittes ermöglichen,
Cosmide oder YACs, die mit Hilfe von Bakteriophagen- bzw. Hefezellstrukturen große DNA-Abschnitte transferieren können,
und modifizierte Viren (z.B. Adenoviren oder Retroviren), die auch als virale Vektoren bezeichnet werden.

Eigenschaften:
-können fremde DNA aufnehmen
-können sich in Wirtszellen autonom vermehren
-Selektion von Wirtszellen mit Vektor oft durch AntibiotikumResistenzgen
(z. Bsp. Ampicillin-Resistenzgen)
Bsp für Vektoren (Wirtszelle oft Bakterien):
-Plasmide = zirkuläre, selbst-replizierende DNA
-Bakteriophagen = Viren, die Bakterien infizieren. Teile der Phagen-DNA
können durch Fremd-DNA ersetzt werden

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9
Q

Definition/ Eigenschaften: Wirtszelle

A

In der Gentechnik werden Zellen, in die Plasmide oder allgemein Fremd-DNAs eingeschleust und dort repliziert werden bzw. auch bestimmte Proteine herstellen, ebenfalls als Wirtszellen bezeichnet. Wirtszellen werden in der Gentechnik benutzt, um genetische Vektoren wie Plasmide und Viren herzustellen und zu lagern.

Als Wirtszelle wird eine lebende Zelle bezeichnet, die von einem Virus, einem intrazellulären Bakterium oder einem intrazellulären Parasiten infiziert werden kann. Viren sind vollständig auf Wirtszellen angewiesen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und jenen der Wirtszelle zur Realisierung ihres genetischen Materials und der Replikation verwenden.

Als Wirtszelle wird eine lebende Zelle bezeichnet, die von einem Virus, einem intrazellulären Bakterium oder einem intrazellulären Parasiten infiziert werden kann. Viren sind vollständig auf Wirtszellen angewiesen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und jenen der Wirtszelle zur Realisierung ihres genetischen Materials und der Replikation verwenden.

Als Wirtszellen werden auch Zellen bezeichnet, die im Rahmen einer Endosymbiose eine oder mehrere andere Zellen als ‚Endosymbionten‘ in sich aufgenommen (phagocytiert) haben, ohne diese aufzulösen, so dass eine intrazelluläre Lebenspartnerschaft (Symbiose) zum beiderseitigen Vorteil entstand. z.B. Mitochrondrien, Chloroplasten

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10
Q

Was sind die Eigenschaften der Schnittstelle von

Restriktionsenzymen?

A

Restriktionsenzyme, genauer auch Restriktionsendonukleasen (REN), sind Enzyme, die DNA an bestimmten Positionen erkennen und schneiden können. Restriktionsendonukleasen treten unter anderem in Bakterien und Archaeen auf und dienen dort der Phagenabwehr.

Das Enzym EcoRI ist beispielsweise das erste Enzym, das in dem Stamm Escherichia coli R(rough) gefunden wurde.

Die Erkennungssequenzen der Restriktionsendonukleasen vom Typ II bestehen meist aus palindromischen Sequenzen von vier, sechs oder acht Basenpaaren. Der Schnitt kann gerade sein (engl. blunt ends) oder der Schnitt kann auch versetzt sein (sticky ends). Die Erkennungssequenz von EcoRI lautet: 5’-GAATTC-3’. Der Schnitt erfolgt zwischen dem G und dem A:

G/AATTC
CTTAA/G

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11
Q

Was bedeutet Klonierung?

A

Klonierung (oder Klonieren, engl. molecular cloning) ist in der Molekularbiologie der Überbegriff für Methoden zur Gewinnung und identischen Vervielfältigung von Desoxyribonukleinsäure (DNA). Im Gegensatz zum Klonen, dessen Ziel in der Herstellung genetisch identischer Organismen besteht, beschränkt sich die Klonierung auf die Herstellung identischer Moleküle der DNA.

Bei der Klonierung wird ein gewünschtes DNA-Fragment (z. B. ein Gen oder die für ein Protein codierende cDNA) in einen Vektor (z. B. ein Plasmid oder viraler Vektor) integriert. Das Ziel einer Klonierung ist, ein DNA-Fragment zu vermehren, um seine Eigenschaften zu untersuchen oder in weiteren Prozessen weiterzuverwenden. Nach einer Vervielfältigung kann durch Isolierung der Plasmid-DNA ein Vielfaches der anfangs eingesetzten DNA-Menge gewonnen werden, was im Gegensatz zu in vitro-Verfahren wie der PCR kostengünstig, präzise und in großer Zahl geschieht.

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12
Q

Wie wird ein DNA-Fragment in einen Vektor
kloniert? Was ist gerichtete, was ungerichtete
Klonierung?

A

Ziel: Einführen eines DNA-Abschnitts in ein geeignetes Vehikel
(Vektor)

Werkzeuge:

1) Restriktionsenzyme = Enzyme, die DNA an einer definierten Sequenz schneiden
2) Vektoren = Vehikel, mit dessen Hilfe DNA in Wirtszellen eingebracht und vermehrt werden kann

Vorgehen:

1) Restriktionsenzyme z.B. EcoR1 schneidet fremd DNA zwischen G/A Basen. Gewünschte Sequenz ist somit von restlicher DNA getrennt.
2) Vektor wird ebenfalls mit EcoR1 behandelt. Somit entstehen dieselben sticky ends wie bei der Fremd DNA.
3) Die fremd DNA wird jetzt mithilfe von Ligase an den komplementären Enden des Vektors verknüpft.

Gerichtete Klonierung:
Vektor und Insert werden mit zwei unterschiedlichen Restriktionsenzymen
behandelt bzw. linearisiert

Ungerichtete Klonierung:
Vektor und Insert werden mit einem Restriktionsenzym behandelt, d.h. beide
Enden des Inserts sind zu beiden Enden des Vektors kompatibel

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13
Q

Was ist eine Genbank? Wie wird sie hergestellt?

A

Sammlung von DNA-Fragmenten, die das gesamte Genom eines Organismus repräsentieren, in einem geeigneten Vektor

  • genomische Genbank
  • cDNA Genbank

wie wird sie hergestellt?

1) Spender DNA in zahlreiche Fragmente zerlegen
2) Isolierung aller Fragmente mit einer Länge von 15kb (kilobasenpaare=1000BP)
3) Zufällige Rekombination der Fragmente mit der isolierten DNA eines Phagen
4) Einbau der DNA in Phagenhülle und die entstehenden Phagen in Bakterien vermehren. Gesamtheit der Phagen Klone stellt Gen Bibliothek da.

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14
Q

Was ist cDNA? Wie wird sie hergestellt?

A

Die cDNA (englisch complementary DNA, deutsch komplementäre DNS) ist eine DNA, die mittels des Enzyms Reverse Transkriptase aus RNA (wie mRNA und ncRNA) synthetisiert wird.

1) Diese spezifische, RNA-abhängige DNA-Polymerase benötigt wie andere DNA-Polymerasen einen Primer zur Synthese, welcher an die RNA bindet.
2) Das Produkt ist nun ein cDNA-Strang, der mit dem ursprünglichen RNA-Strang hybridisiert ist.
3) Letzterer kann nun mit dem Enzym RNase H abgebaut werden.
4) In der weiteren Prozessierung wird nun mittels einer DNA-abhängigen DNA-Polymerase (über einen Primer) der komplementäre DNA-Strang zum schon bestehenden cDNA-Einzelstrang synthetisiert.
5) Das Ergebnis ist eine doppelsträngige cDNA. Da die ursprüngliche Matrize eine prozessierte RNA war (die u. a. das Splicing schon durchlaufen hat), finden sich auf der cDNA im Gegensatz zu natürlichen eukaryotischen DNAs keine Introns.

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15
Q

Wie entstehen neue Gene?

A

Eine phänotypische Innovation ist ein neues Merkmal oder eine neue Verhaltensweise in der evolutionären Stammesgeschichte, das sich nicht allein als Variation bestehender Merkmale der Vorfahren erklären lässt.

Gene entstehen durch:
1) Intragenetic mutations:
Als Mutation wird in der Biologie eine spontan auftretende, dauerhafte Veränderung des Erbgutes bezeichnet

2) Genduplikation:
bezeichnet in der Genetik eine Verdoppelung eines bestimmten Abschnitts eines Chromosoms, also die dauerhafte Verdoppelung (bis Vervielfachung) einzelner Gene oder Gengruppen (mit anschließender getrennter Entwicklung). Diese Art der Genmutation entsteht zum Beispiel durch ungleiches Crossing over entweder zwischen homologen Chromosomen oder zwischen Schwesterchromatiden

3) DNA segment shuffling: z.B. crossing over
4) horizontal transfer: Horizontaler Gentransfer (HGT) oder lateraler Gentransfer (LGT) bezeichnet eine Übertragung von genetischem Material nicht entlang der Abstammungslinie, also nicht von einer Generation zur darauf folgenden, sondern „horizontal“ von einem Organismus in einen bereits existierenden anderen hinein.

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16
Q

Was sind Homologe, Orthologe, Paraloge?

A
Homologe: 
Zwei Gene (oder Proteine) sind zueinander homolog, wenn sie von einem gemeinsamen Vorläufer abstammen.

paralog: Zwei Gene sind zueinander paralog, wenn ihr gemeinsames Vorläufergen eine Genverdopplung durchlaufen hat. (Gene imselben Organismus)
ortholog: Zwei Gene sind zueinander ortholog, wenn ihr gemeinsamer Urahn ein Artbildungsereignis durchlaufen hat. (Gene die in unterschiedlichen Organismen vorkommen)

17
Q

Wie wird die Homologie zwischen Proteinen festgestellt?

A

BLAST (Abkürzung für englisch Basic Local Alignment Search Tool) ist der Überbegriff für eine Sammlung der weltweit am meisten genutzten Programme zur Analyse biologischer Sequenzdaten. BLAST wird dazu verwendet, experimentell ermittelte DNA- oder Protein-Sequenzen mit bereits in einer Datenbank vorhandenen Sequenzen zu vergleichen. Als Ergebnis liefert das Programm eine Reihe lokaler Alignments, d. h. Gegenüberstellungen von Stücken der gesuchten Sequenz mit ähnlichen Stücken aus der Datenbank.

18
Q

Wie funktioniert ein Southern Blot? Welchem Zweck dient er?

A

Southern blotting:

Beim Southern Blot, auch Southern-Blot-Hybridisierungsverfahren genannt, handelt es sich um eine molekularbiologische Untersuchungsmethode für die DNA. Sie ermöglicht den Nachweis einer Gensequenz in einem komplexen DNA-Gemisch (z. B. dem gesamten Genom eines Organismus) innerhalb kurzer Zeit, ohne dass sämtliche Sequenzen des Gemisches entschlüsselt werden müssen.

1) Zu untersuchende DNA wird mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen behandelt und anschließend durch Gelelektrophorese der Größe nach aufgetrennt.
2) Die DNA-Fragmente werden durch Alkalien in Einzelstränge gespalten und das im Gel entstandene Trennmuster auf eine Membran (meist Nylon oder Nitrocellulose) übertragen (Blotten) und dort dauerhaft fixiert.
3) Anschließend wird die Membran mit einer chemisch oder radioaktiv markierten Gensonde behandelt. Diese Sonde besteht aus einzelsträngiger RNA (RNA-DNA-Hybride sind stabiler als DNA-DNA-Hybride), welche zur gesuchten Sequenz komplementär ist oder aus doppelsträngiger DNA, die vor der Hybridisierung durch Erhitzen denaturiert wird.
4) Befindet sich diese Sequenz irgendwo auf der Membran, so bildet die Sonde Basenpaarungen mit dieser aus und bindet dauerhaft in diesem Bereich (Hybridisierungsvorgang).

19
Q

Northern Block

A

Der Northern Blot ist eine molekularbiologische Methode zur Übertragung (Blotten) der in der Gelelektrophorese aufgetrennten RNA auf eine Membran (Diazobenzyloxymethyl-(DBM)-Papier) oder unter bestimmten Bedingungen (Nitrocellulose oder Nylon). Auf der Membran ist die spezifische Markierung von RNA-Sequenzen durch die Hybridisierung mit komplementären Gensonden möglich.

warum RNA?
-Um festzustellen ob das zu untersuchende Gen exprimiert wird oder nicht. (hoher RNA Anteil- wird viel exprimiert)

1) RNA sequenzen sind immer secondary structure- deshalb Denaturation mit Formaldehyd
2) Gelelectrophorese um DNA Sequenzen nach Gewicht zu separieren.
3) wie beim southern blotting werden im Gel entstandene Trennmuster auf eine Membran (meist Nylon oder Nitrocellulose) übertragen (Blotten) und dort dauerhaft fixiert.
4) Probe wird angewandt (RNA Sequenz: Uracil-Thymin) und markiert mit Fluoreszenz Farbstoff.
Wenn Probe an die zu untersuchende Sequenz bindet, kann man sehen ob Gen exprimiert wird oder nicht.
Fluoreszenz

20
Q

Western Blotting

A

Western Blot (Westernblot) bezeichnet die Übertragung (engl. Blotting) von Proteinen auf eine Trägermembran, die anschließend über unterschiedliche Reaktionen nachgewiesen werden können. Die Übertragung kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden: mittels Diffusion, Kapillarwirkung oder Elektrophorese.

Ziel: Bestimmte Proteine aus einer Mischung nachzuweisen

1) Beim Western Blot wird meistens ein senkrecht zum Polyacrylamid-Gel gerichtetes elektrisches Feld angelegt (Elektrotransfer), wodurch die mit SDS-beladenen und negativ geladenen Proteine in Richtung der Anode (Plus-Pol) wandern.
SDS: SDS Ions sind negativ und binden an Proteine)
2) Beim Transfer wandern die Proteine aus dem Gel auf eine Membran

21
Q

Wie funktioniert die Sanger-Sequenzierung? HTS?

A

DNA-Sequenzierung ist die Bestimmung der Nukleotid-Abfolge in einem DNA-Molekül. Die DNA-Sequenzierung hat die biologischen Wissenschaften revolutioniert und die Ära der Genomik eingeleitet.

Mithilfe von Kettenabbruchverfahren:
1) DNA wird denaturiert (Wasserstoffbrückebindungen trennen sich) und 2 Einzelstränge liegen vor.
2) Radioaktiv markierter Primer wird an DNA gebunden (hybridisierung)
3) 4 verschiedene Reagenzgläser mit weiteren Nukleotiden und DNA Polymerase 1, welche mithilfe von PCR die DNA vervielfältigen.
4) zusätzlich kommt in jedes Reagenzglas weitere modifizierte Nukleotide hinzu, welche zu einem Kettenabbruch führen:
Normales Nukleotid hat am 3` C-Atom eine OH- gruppe, die es an das nächste Nukleotid bindet. Bei den Abbruchnukleotiden fehlt dieses.
3) Polymerase bindet komplementäre Basen und der Einbau der modifizierten Base passiert zufällig. Synthese wird dann abgebrochen.
4) unterschiedlich lange DNA Moleküle werden mithilfe der Gelelektrophorese nach Größe aufgetrennt.
5) Mithilfe von Röntgenstrahlung können radioaktivmarkierte Primer sichtbar gemacht werden. Oder heute: mithilfe von flourezenzmarkierten Abbruchnukleotiden! (diese können vollautomatisch mithilfe von Laser erkannt werden)
6) Komplementäre Basen werden bestimmt.

22
Q

HTS?

A

High-throughput sequencing (HTS) methods:

Mit der zunehmenden Bedeutung der DNA-Sequenzierung in der Forschung und Diagnostik wurden Methoden entwickelt, die einen erhöhten Durchsatz erlauben. Damit ist es nun möglich, das komplette menschliche Genom in etwa 8 Tagen zu sequenzieren. Die entsprechenden Verfahren werden als Sequenzierung der zweiten Generation bezeichnet.

Next Generation Sequenzing:

1) Alle zu untersuchenden DNA sequenzen besitzen eine Adapter Sequenz an ihren Enden
2) Jedes DNA Fragment ist auf einer soliden Oberfläche befestigt mit kovalent befestigten Linkers, welche die DNA Sequenzen hybridisieren mithilfe von PCR (Bridge method)
3) Vervielfältigung bildet Clusters (Ballungen) von DNA, welche alle von einem einzelnen abstammen. Jede Ballung agiert als individuelle sequenzing reaktion.
5) Floureszent markierte Nukleotide werden hinzugefügt und erkennen einzelne Basen in jedem DNA Strang.
6) Jede Maschine stellt die rohen Daten nachdem sequenzieren zur Verfügung (von jeder Ballung).

https://www.youtube.com/watch?v=fCd6B5HRaZ8

23
Q

Was ist ein Microarray? Wozu wird er genutzt?

A

DNA-Microarrays dienen dazu, die mRNA-Menge bestimmter Gene oder rRNA bestimmter Organismen nachzuweisen. Also um zu testen ob bestimmte Gene exprimiert werden oder nicht.

1) nachzuweisende mRNAs werden zu cRNAs copiert und fluoreszierend markiert z.b. Genexprimierung in Normalen und Tumor Gewebe:
- rot für Tumorgensequenzen und grün für gesundes gensequenzen
2) Anschließend werden mRNA beseitigt
3) Biochip ist voll mit verschiedenen für Gene codierenden DNA Sequenzen
4) Wenn Probe zu Microarray hinzugefügt wird binden sich komplementäre DNA Stränge zueinander. ungebundene Sequenzen werden weggewaschen.
5) z.b. schwarz= keine hybridisierung hat stattgefunden, gelb= Beide Sequenzen haben sich verbunden, rot= cancer gen, grün= gesundes gen (wird mit laser gescannt).

24
Q

Was ist der Vorteil/ die Besonderheit von –omics Technologien?

A

Die ‚Omics-Technologien sind ein relativ neues Forschungsgebiet, das sich mit Genomik (Gesamtheit der Gene), Proteomik (Gesamtheit der Proteine) und Transkriptomik (die aktiven Gene). Sie beschäftigen sich mit großen Datenmengen, weil sie ganze Genome, Proteome oder Metabolomen bewerten. Informationstechnologie (IT) ist daher ein wesentliches Element der ‚Omics-Forschung

Warum wichtig?

  • Heute ist Forschung möglich durch Hochdurchsatz-Analysen mit Geräten, die fast gänzlich automatisch die Biomoleküle aus Gewebeproben oder anderen biologischen Proben untersuchen
  • Dabei entstehen riesige Datenmengen, die nur mit Großrechnern ausgewertet und bewältigt werden können. Nötig für die Auswertung sind Methoden aus der Bioinformatik.
  • Dafür wurden spezialisierte Software-Pakete entwickelt und ein Hochleistungsrechencluster installiert.

z.B. für die Entwicklung von Bakterien für die industrielle Biotechnologie. Oder für die Landwirtschaft dient die Technologie als Grundlage für die Züchtungen ergiebiger und widerstandsfähiger Pflanzen