Geld Flashcards

1
Q

Wie ist Zentralbankgeld definiert? Welche anderen Begriffe existieren dafür?

A

Zentralbankgeld ist das gesamte Bargeld (im Umlauf) plus den Sichteinlagen der Geschäftsbanken bei der Zentralbank. Zentralbankgeld ist Geld, das nur von der Zentralbank geschaffen werden kann. Zentralbankgeld wird mit M0 bezeichnet.
Andere Begriffe sind: Monetäre Basis, Geldbasis, monetary base.

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2
Q

Beschreiben Sie genau, wie und wann Zentralbankgeld geschöpft wurde

A

Zentralbankgeld entsteht in dem Moment, in dem die Zentralbank auf das Konto der Geschäftsbank bei der Zentralbank 20 Millionen € schreibt (rot markiert), d.h. durch das Tippen einer Zahl in einen Computer.

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3
Q

Wie ist Giralgeld definiert?

A

Sichteinlagen (Giroguthaben) der Nichtbanken (Staat, Unternehmen, private Haushalte, Geld- und
Investmentfonds) bei den Geschäftsbanken.

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4
Q

Beschreiben Sie genau, wie und wann Giralgeld geschaffen wurde.

A

Neues Giralgeld entsteht in dem Moment, in dem die Geschäftsbank 1 bei der Kreditvergabe 80.000€ auf das Konto des Kunden A schreibt (rot markiert), also auch hier durch das Tippen einer Zahl in einen Computer.

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5
Q

Geschäftsbanken erschaffen Geld, obwohl sie private Unternehmen sind. Kann diese Giralgeldschöpfung in beliebiger Höhe erfolgen? Unterliegt sie der Kontrolle der Zentralbank? Begründen Sie Ihre Antwort.

A

Die Giralgeldschöpfung kann nicht unbegrenzt erfolgen, weil Geschäftsbanken auch Zentralbankgeld benötigen, was sie nicht selbst erschaffen können und dürfen. Gründe:

  1. Will ein Kunde, der einen Kredit aufgenommen hat, Geld bar abheben, braucht die Geschäftsbank Zentralbankgeld, d.h. zusätzliche Sichteinlagen bei der ZB.
  2. Will ein Kunde, der einen Kredit aufgenommen den Geldbetrag überweisen, dann braucht die Geschäftsbank auch Zentralbankgeld, d.h. zusätzliche Sichteinlagen bei der ZB.
  3. Die Zentralbank erhebt eine sog. Mindestreserve: Geschäftsbanken müssen einen bestimmten Prozentsatz des Gesamtbetrags der Giroguthaben bei ihr als Einlage bei der Zentralbank halten; den Mindestreservesatz legt die Zentralbank fest.
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6
Q

Erläutern Sie den Begriff des Transmissionsmechanismus

A

Der Transmissisonsmechanismus beschreibt die Übertragungswege geldpolitischer Impulse, hier der Leitzinsänderung, in andere Märkte, in die Realwirtschaft und auf das Preisniveau.

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7
Q

elchem wirtschaftspolitischen Ziel ist die EZB verpflichtet und wie wird dieses Ziel konkretisiert?

A

Die EZB ist dem Ziel der Preisniveaustabilität verpflichtet. Das hat sie konkretisiert als einen Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindexes von nahe, aber unter 2% in der Eurozone.

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8
Q

Was will die EZB mit dem derzeitig negativen Einlagenzinssatz (-0,4%) erreichen?

A

Der Anreiz für die Geschäftsbanken über die Mindestreserve hinaus (die gesetzlich Pflicht ist) Einlagen bei der Zentralbank zu halten ist so negativ. D.h. sollten Geschäftsbanken über überschüssiges Zentralbankgeld verfügen, hätten sie einen Anreiz mehr Kredite an ihre Kunden zu vergeben.

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9
Q

Welche unkonventionellen geldpolitischen Instrumente hat die EZB eingesetzt?

A

unlimitierte und längerfristige Liquiditätsbereitstellung in der Offenmarktpolitik
 Akzeptanz schlechterer Sicherheiten
 Indirekter Ankauf von Eurozonen-Staatsanleihen (nicht direkt bei den Regierungen) in großem Umfang => sog. Quantitative Lockerung = Quantitative Easing (QE)
 Notfall-Liquiditätshilfen an Staaten (ELA), z.B. von Griechenland in Anspruch genommen.

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10
Q

Wie sieht der Transmissionsmechanismus des Ankaufs von Staatsanleihen aus?

A

Der Ankauf von Staatsanleihen soll folgende Effekte haben:
Die Kurse der Staatsanleihen sollen steigen, die Effektivverzinsung (Rendite) der Staatsanleihen soll so sinken.
Das soll drei Effekte haben:
1. Das allgemeine Zinsniveau soll sinken, also auch die Kreditzinsen für Nichtbanken.
2. Immobilien, Gold, Aktien sollen im Preis steigen.
3. Der Euro soll nominal und real abwerten.
Über steigende Kreditvergabe sollen der private Konsum und die Investitionen erhöht werden. Die reale Abwertung des Euros soll die Nettoexporte erhöhen. Privater Konsum, Investitionen und Nettoexporte sollen steigen, d.h. die aggregierte Güternachfrage soll steigen, und das soll die Inflationsrate erhöhen.
Ein Zusatzeffekt könnte auch noch darin liegen, dass bei guter Absatzlage die Unternehmen die Löhne erhöhen, ihre Kosten so steigen, und sie deshalb auch die Preise erhöhen.

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11
Q

was wurde an dem Ankaufprogramm von Staatsanleihen kritisiert?

A

Die EZB darf aufgrund nach geltendem EU-Vertrag keine Kredite an Regierungen der Eurozone vergeben. D.h. die EZB darf nicht die Staatsverschuldung der Länder der Eurozone finanzieren (und auch nicht anderer Länder der EU).
Wenn die EZB aber in großem Umfang Staatsanleihen der Länder der Eurozone aufkauft, wird sie faktisch aber Gläubiger der Regierungen der Eurozone. Damit finanziert sie die Staatsverschuldung der Eurozone zwar nicht direkt, aber indirekt.
Darüber hinaus wurde kritisiert, dass die EZB auch Staatsanleihen nicht kreditwürdiger Länder, wie z.B. von Griechenland ankauft (bis 2018).

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