Gedächtnis Flashcards

1
Q

Welche Gehirnstruktur ist zentral an der Abspeicherung von deklarativem Wissen beteiligt?

A

Hippocampus

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2
Q

Welche drei Arten von Gedächtnisabruf werden unterschieden?

A

Wiedererkennen: Auswahl einer gelernten Information aus einer Liste.

Unterstützte Reproduktion: Hinweisreize (cues) aus der Lernsituation fördern das Wiedererkennen; z. B. werden Wortpaare gelernt und in der Abrufsituation wird das erste Wort des Paares gezeigt und das zweite soll erinnert werden.

Freie Reproduktion: Auflisten von gelernten Informationen.

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3
Q

Wie bekommen wir Informationen ins Langzeitgedächtnis? Haben Sie auch hier zwei Tipps für Ihre Mitstudierenden, um den Transfer ins Langzeitgedächtnis zu unterstützen? … und einen Tipp, um den Abruf (hoffentlich in der richtigen Situation) zu erleichtern?

A

Enkodierprozesse beim Übergang ins Langzeitgedächtnis

Verarbeitungstiefe: Tiefere Verarbeitung verbessert die Gedächtnisleistung.

Transferadäquate Verarbeitung: Je ähnlicher Enkodier- und Abruf- situation gestaltet sind, desto besser die Gedächtnisleistung. (vgl. Taucherexperiment)

Generierungseffekte: Was man selber formuliert hat, bleibt besser im Gedächtnis (Elaboration).

Organisation des Lernmaterials: Gut organisiertes Lernmaterial wird besser behalten.

Alltagsrelevanz: Alltagsnahe Informationen mit vielen Anknüpfungsmöglichkeiten an bestehendes Wissen werden besser behalten.

Primacy und Recency: Zuerst und zuletzt Gelerntes wird am besten behalten.

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4
Q

Mit welcher Lernstrategie können Sie sich möglichst effizient auf die bevorstehenden Klausuren vorbereiten? Berücksichtigen Sie bei Ihrer Antwort die Häufigkeit von Lerndurchgängen und Abrufdurchgängen.

A

Der Abruf ist entscheidend!
Beim Einstieg in ein Lerngebiet erzielt man mit massiver Übung **den größten Lerngewinn, später durch verteilte kurze Übungen.
Lerneffizienz steigt u.a. stark, wenn die Inhalte *sinnvoll
sind und die Versuchspersonen über Vorwissen verfügen.
Behaltensleistung wird durch persönlichen Bezug zum Lernstoff verbessert (I
nteresse an den Lerninhalten*).

Studierende, die darüber nachdenken, wie sie lernen und welche Fragen ihnen in der Klausur möglicherweise gestellt würden, sowie sich einen Lernplan machen, schreiben bessere Noten ⇢ Metakognition (für eine Lernstrategie)

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5
Q

Wir vergessen (leider) sehr viel und sehr schnell – welche Tipps haben Sie für Studierende, wenn es darum geht, in der Klausur möglichst viel parat zu haben?

A

Abruf üben ist essentiell für den langfristigen Lernerfolg!

Enkodierungsprozesse(für den Übergang ins LZG) beachten und beim Lernen nutzen:

Verarbeitungstiefe: Tiefere Verarbeitung verbessert die Gedächtnisleistung.

Transferadäquate Verarbeitung und Kontexteffekte: Je ähnlicher Enkodier- und Abrufsituation gestaltet sind, desto besser die Gedächtnisleistung. (vgl. Taucherexperiment)

Generierungseffekte: Was man selber formuliert hat, bleibt besser im Gedächtnis (Elaboration).

Lerntipps:

Organisation des Lernmaterials: Gut organisiertes Lernmaterial wird besser behalten.

Alltagsrelevanz: Alltagsnahe Informationen mit vielen Anknüpfungs- möglichkeiten an bestehendes Wissen werden besser behalten.

Primacy und Recency: Zuerst und zuletzt Gelerntes wird am besten behalten.

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6
Q

Beschreiben Sie drei Erkenntnisse, die Ebbinghaus aus seiner Forschung ableiten konnte.

A

Ergebnis 1: Gesamtzeit-Hypothese „You get, what you pay for!” (Baddeley)
Linearer Zusammenhang zwischen der Anzahl an Wiederholungen und der Gedächtnisleistung 24 Stunden später ⇢ Lernkurve

Ergebnis 2: **Ersparnismethode **
Konnte Ebbinghaus an einem Tag eine Liste mit 16 Triplets z.B. nach 30 Wiederholungen fehlerfrei wiedergeben, gelang ihm das am nächsten Tag bereits nach 20 Wiederholungen. Er hatte also eine Lernersparnis von 33%.

Ergebnis 3: Vergessenskurve
Der größte Gedächtnisverlust (70% des Gelernten) tritt in den ersten 10 Stunden nach dem Lernen auf. Der weitere Verlauf ist asymptotisch.

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7
Q

Nennen Sie die drei Speicher des Mehrspeichermodells des Gedächtnisses und beschreiben Sie den Speicher mit der kürzesten Zeitspanne der Informationsspeicherung

A

Sensorisches Gedächtnis:

Das sensorische Gedächtnis ist ein kurzzeitiger sensorischer Speicher für z.B. visuelle Reize, ähnlich wie eine Momentaufnahme oder ein Bild, das nur wenige Zehntelsekunden lang erinnert werden kann

->Extrem kurze Speicherung
-> Verfall, wenn Infos als unwichtig eingestuft werden

Kann für sehr kurze Zeit relativ viele Informationen speichern

Kurzzeit-/Arbeitsgedächtnis

Langzeitgedächtnis

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8
Q

Wie ist nach Alan D. Baddeley das Arbeitsgedächtnis aufgebaut?

A

Phonologische Schleife, Visuell räumlicher Notizblock und Zentrale Exekutive

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9
Q

Zeugenaussagen vor Gericht sind in der Hierarchie der Beweise eher am unteren Ende der Skala angesiedelt. Zu Recht? Wenn ja, warum? Nennen Sie 3 Fehlleistungen des Gedächtnisses und verdeutlichen Sie eine davon am Beispiel „Zeugenaussage“.

A

Fehlleistungen des Gedächtnisses in Form von Commissions (also falschen Erinnerungen):

Fehlattribution: Gedächtnisinhalte werden einer falschen Quelle zugeordnet

Beeinflussbarkeit: Gedächtnisinhalte über Dinge, die nie stattgefunden haben

Verzerrung: Aktuelles Wissen verzerrt die Erinnerungen aus der Vergangenheit

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10
Q

Was können wir vom Fall H.M. lernen?

A

Es gibt verschiedene Speicher (inhaltlich: prozedural/nicht-deklarativ vs. deklarativ, zeitlich: KZG vs. LZG)

Stand des episodischen und semantischen Gedächtnis wie vor OP (Entfernung Temporallappen und Hippocampus.

Der Hippocampus ist eine Kernstruktur um Informationen langfristig einspeichern und auch abrufen zu können.

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11
Q

Was kennzeichnet das Kurzzeitgedächtnis? Beschreiben Sie einen Prozess, mit dessen Hilfe wir Informationen hier besser behalten können.

A

Das Kurzzeitgedächtnis ist ein Zwischenspeicher von wenigen Sekunden.

Typischerweise können Menschen sich 7 ± 2 Informationen kurzfristig merken (magical number seven, George A. Miller, 1956).

Die zeitliche Länge sprachlicher Informationen bestimmt, wie viel wir kurzfristig behalten können

Wichtigste Funktionen des Kurzzeit-/Arbeitsgedächtnisses:

Neue Informationen kurzfristig aufrecht erhalten,

Informationen modifizieren oder aktualisieren (⇢ Arbeitsgedächtnis)

Drei typische Wege, um Informationen im Kurzzeitgedächtnis zu sichern:

Chunking
Rehearsal
Elaboration

Das Arbeitsgedächtnis besteht aus einer Phonologische Schleife und einem visuell räumlichen Notizblock und wird von der* Zentralen Exekutive koordiniert.*

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12
Q

Was versteht man unter dem Begriff „Rehearsal“ und für welches der von Atkinson & Shiffrin beschriebenen Speicher im Mehrspeichermodell ist dieser Prozess relevant?

A

Innerhalb der phonologischen Schleife, um Infos im KZG aufrechterhalten zu können

Inneres Wiederholen der Informationen.

Der Prozess ist empfindlich gegen Störungen.

Verbindungen zu Bekanntem suchen.
Beispiel: oftmals hilfreich sich eine Telefonnummer zu merken.

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13
Q

In welche zwei Untergruppen lässt sich das LZG einteilen?

A

Deklaratives (explizites) Gedächtnis : Das „Wissensgedächtnis“ speichert Fakten und Ereignisse, die verbal (wörtlich) wiedergegeben werden können.

Nicht-deklaratives (implizites) Gedächtnis: Das „Verhaltensgedächtnis“ behält Handlungsabläufe und Fertigkeiten, die erlernt wurden. Inhalte können nicht verbal ausgedrückt werden und können ohne bewusstes Nachdenken ausgeführt werden.

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14
Q

Das deklarative Gedächtnis ist unterscheidbar in…?

A

Semantisches Gedächtnis: Allgemeingültiges Faktenwissen über die Welt, das von der eigenen Person unabhängig ist; Erde ist eine Kugel, Erdbeere ist eine rote, essbare Frucht

Episodisches Gedächtnis: Erlebnisse und Episoden aus dem eigenen Leben, bei denen du dich an den Zeitpunkt erinnerst; Letzte Urlaubsreise, Freunde auf der letzten Geburtstagsfeier, erster Kuss

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15
Q

Zum nicht-deklarativen Gedächtnis zählen?

A

-Kaum beschreibbare Verhaltensprozeduren ( Priming Effekt)

  • Fähigkeiten, die automatisch gelingen
  • Konditionierungen
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16
Q

Im Langzeitgedächtnis laufen verschiedene Prozesse ab. Dazu zählen?

A

Lernen (Enkodierung): Einspeichern neuer Informationen

Erinnern: gespeicherte Inhalte erneut abrufen

Behalten (Konsolidierung): Festigen von Gedächtnisinhalten durch wiederholtes Abrufen

Verknüpfen: neue Informationen mit bereits vorhandenen Daten vernetzen

Vergessen: Löschen ungenutzter Informationen oder Abänderung durch sich überschneidende Inhalte

17
Q

Wie ist der Abruf aus dem nicht-deklarativen Langzeitgedächtnis möglich?

A

Das nicht-deklarative Langzeitgedächtnis beinhaltet gelerntes Verhalten, das nicht (kaum) verbalisierbar ist.

  • Beispiele: Klavier spielen, Autofahren, Tastaturschreiben.
  • Das Wissen ist zwar implizit, kann aber bewusst eingeübt worden sein (vgl. Autofahren).
  • Lernen erfolgt über Prozeduralisierung, Sequenzierung und Automation.
18
Q

Welche Möglichkeiten zu vergessen gibt es?

A

Retroaktive Interferenz
* Vergessen als Folge von parallelen Prozessen während der Konsolidierungsphase
. * Schlafen zwischen Enkodierung und Abruf fördert das Behalten.
* Je besser abgespeichert (<konsolidierter=) Inhalte sind, desto unempfindlicher sind diese gegen Störungen

Proaktive Interferenz
* Alte Informationen können das Lernen neuer Informationen stören, wenn sie semantische Ähnlichkeiten aufweisen.
* Erweiternd könnte eine schwache Verbindung zwischen Abrufhinweis und Gedächtnisinhalt Vergessen fördern.

fehlende Abrufhinweise
* Manchmal erinnern wir vergessen Geglaubtes, wenn der Kontext übereinstimmt.

Motiviertes Vergessen
* Ein Konzept aus der Psychoanalyse: Unerwünschte Inhalte werden verdrängt
. * Ähnliches wird für traumatische Erlebnisse (posttraumatische Belastungsstörung) angenommen.

19
Q

Fehlleistungen des Gedächtnisses: Beschreibe die 7 sins of memory.

A

Zerfall: Abnehmender Zugriff auf das Gedächtnis im Laufe der Zeit

Geistesabwesenheit: Unaufmerksamkeit während der Enkodierend (bspw. beim Schlüssel ablegen)

Blockierung: Information ist zwar gespeichert, aber momentan nicht abrufbar

Fehlattribution: Gedächtnisinhalte werden einer falschen Quelle zugeordnet (Traum für Erinnerung halten )

Beeinflussbarkeit: Gedächtnisinhalte über Dinge, die nie stattgefunden haben (provoziert durch Suggestivfragen)

Verzerrung: Aktuelles Wissen verzerrt Erinnerungen aus der Vergangenheit

Persistenz: Ungewollte Gedächtnisintrusionen, die wir nicht vergessen könne (Bsp. traumatische Erinnerungen)

20
Q

Beschreibe den Prozess der phonologischen Schleife

A
  • Sie dient dazu, sprachliche Informationen vorübergehend aufrecht zu erhalten
    -> mittels Rehearsal

Bestehend aus zwei Komponenten:

  1. Passiver, phonologischer Speicher zur unmittelbaren Sprachwahrnehmung akustischer Informationen. Zerfall nach 1-2 sek

2.** Artikulatorischer Kontrollprozess:** Gewährt visuell dargebotener Information Zugang zum phonologischen Speicher (inner voice)