Fragenkatalog Papier Flashcards

1
Q

Definieren Sie den Stoffstrom Altpapier hinsichtlich seiner Herkunft und seiner Zusammensetzung

A

Herkunft Endverbraucher

zusammengesetzt aus Druckerzeugnissen oder Verpackungen aus PPK

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2
Q

Begründen Sie, warum Altpapier ein wichtiger Rohstoff für die Papierindustrie ist.

A

Ressourceneinsparung
Kostenoptimierung
Gesetzliche Forderungen
Reduziert Abhängigkeit vom primären Rohstoff
Einsparung von ca. 30% Wasser und 50% Energie
Recyclingpapier ist ca. 15% günstiger als vergleichbares Primärfaserpapier

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3
Q

Nennen Sie die gesetzlichen Grundlagen, nach denen sich der Einsatz von Altpapier in der Papierproduktion richtet und ordnen Sie diese gesetzlichen Grundlagen der europäischen bzw. der nationalen Ebene zu.

A
Europäische Ebene:
Abfallrahmenrichtlinie
Verpackungsrichtlinie
Selbstverpflichtung durch CEPI/ERPA
Nationale Ebene:
KrWG
Verpackungsverordnung
Selbstverpflichtung durch AGRAPA
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4
Q

Nennen Sie ein Beispiel für den Zusammenhang von Umweltstandards und dem Recycling von Altpapier.

A

Umweltfreundliche Papiere
o Blauer Engel: garantiert ökologische Standards, wie z. B. Altpapiergehalt, chlorfreie Bleiche & die
Einhaltung von Schadstoffgrenzwerten
o textbfUWS (Umweltschutz)-Papier: Herstellung ohne De-Inking & Bleiche
Verbesserungsbedürftige Siegel
o Forest Stewardship Council: Es ist das einzige Zertifizierungssystem für Forstwirtschaft, das unter
gleicher Beteiligung von Umwelt- & Sozialverbänden sowie der Wirtschaft eine nachhaltige
Waldbewirtschaftung anstrebt. Das FSC-Zertifikat bildet einen Kompromiss zwischen ökologischen,
sozialen & wirtschaftlichen Interessen
Pseudoumweltfreundliche Papiere
o Aqua pro Natura: Das Logo preist tropenwaldfreies Papier an. Durch eine Umdeutung des Begriffs
„tropenwaldfrei“ kann das Papier jedoch in den Tropen angebautes Plantagenholz enthalten. Zudem
garantiert das Siegel auch keinen Schutz der Urwälder des Nordens (z.B. in Sibirien & Kanada)
o Program for Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC): Das PEFC ist ein Siegel, das von
den Interessen der Holz- & Forstwirtschaft geprägt ist. Es weist Schwächen auf. So gibt es nur geringe
Zertifizierungsstandards, geringe bis nichtexistierende Beteiligung von Interessengruppen wie
Umwelt- & Sozialverbänden, einen Mangel an Transparenz & ein unzureichendes
Beschwerdesystem

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5
Q

Nennen Sie die drei Länder, die den größten Anteil an der weltweiten Papierproduktion haben und stellen Sie diesen
Ländern die drei Länder mit dem höchsten Papierverbrauch pro Kopf gegenüber.

A
Produktion
1. China ~ 28%
2. USA ~ 17%
3. EU28 ohne Deutschland ~ 17%
Verbrauch
1. China ~ 27%
2. EU28 ~ 19%
3. USA ~ 17%
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6
Q

Nennen Sie die vier größten Papierproduzenten in Europa.

A

Deutschland 25%
Schweden 11%
Finnland 11%
Italien 10%

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7
Q

Der Papierverbrauch in [kg/E*a] von Gesellschaften korreliert mit deren wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit. Nennen
Sie einen oberen und unteren Wert.

A

Deutschland: Verbrauch 249 kg/Ea
Indien: Verbrauch 10 kg/E
a

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8
Q

Nennen Sie die vier Hauptpapiersorten, die in Deutschland produziert werden und nennen Sie für die einzelnen Sorten je ein Beispiel

A

Grafische Papiere (Papiere zum Bedrucken, Zeitungspapier) ->53%
Verpackungen (Eikarton) -> 34%
Hygienepapiere (Toilettenpapier) -> 7%
Spezialpapiere (Zigarettenfilter) -> 6%

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9
Q

Welche Papiersorten sind für das Recycling besonders interessant und warum?

A

PPK
Graphische Papiere
sehr große Mengen und leicht zu recyceln, nicht so hohe Qualitätsanforderungen

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10
Q

Nenne Sie zwei Beispiele von Spezialpapieren.

A
Zigarettenfilter
Banknotenpapiere
Teebeutel
Lampenschirme
Fotopapiere
Kassenbons
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11
Q

Nach welcher Eigenschaft werden Papier, Pappe und Karton voneinander unterschieden?

A
Unterscheidung anhand des Flächengewicht
o Papier bis ca. 170 g/m
o Karton über 170 g/m² bis ca. 600 g/m²
o Pappe über 600 g/m²
o Wellpappe: mind. eine Schicht aus gewelltem Papier ist auf einer oder beiden Seiten mit einer
glatten Papierbahn verklebt
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12
Q

Welche Funktion haben Minerale und Additive bei der Produktion von Papier?

A
Fixierung von Pigmenten
bessere Faserverteilung
Festigkeit
Abrieb- & Radierfestigkeit
Glätte
Schutz gegen Säuren aus der Luft
Aufhellen und Weiße
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13
Q

Nennen Sie die wichtigsten Rohstoffe für die Papierproduktion, die gleichzeitig als Standortfaktoren gelten.

A

Wasser
Energie
Rohstoff (Holz / Altpapier)

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14
Q

Warum ist der Papierherstellungsprozess energieintensiv?

A

Der Trocknungsprozess ist sehr energieintensiv

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15
Q

Wie viel Prozent Wasser und Energie wird im Durchschnitt bei der Herstellung von Recyclingpapier im Gegensatz zur herkömmlichen Papierproduktion eingespart?

A

30% weniger Wasser

50% weniger Energie

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16
Q

Welche Rohstoffe werden bei der Papierproduktion neben Mineralen und Additiven eingesetzt?

A
Naturfasern -> Holzstoff/Zellstoff
Wasser
Bleichmittel (Chlordioxid, Sauerstoff oder Ozon)
Leimstoff
Altpapier
Zusatzstoffe
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17
Q

Erläutern Sie den Unterschied zwischen Zellstoff und Faserstoff.

A

Faserstoff/Holzstoff:
o Mechanische Fasergewinnung (wird unter Wasserzugabe zerrieben)
o hohe Ausbeute (>95 %)
o hoher Energieverbrauch, brüchiges Papier
o geringerer Wasserverbrauch, geringe Wasserverschmutzung
Zellstoff
o chemische Fasergewinnung (wird in schwefelsalzhaltiger Lösung mehrstündig gekocht)
o lange, stabile Fasern
o niedrige Ausbeute (<50 %)
o hoher Wasserverbrauch, hohe Wasserverschmutzung

18
Q

Welche Größe haben die Altpapierballen, die von den Sortieranlagen an die Papierproduzenten geliefert werden
und warum?

A

80x80x120cm, 500 kg -> LKW-Breite 240cm -> 2 nebeneinander

19
Q

Aus welchem Grund sind wasserlösliche Druckfarben für den Deinking-Prozess
problematisch? Erläutern Sie, auf welchem Prinzip der Deinking-Prozess basiert und wie
er funktioniert

A

Die Flotation ist ein Verfahren zur Anreicherung von sulfidischen Erzen. Sie
werden auf < 0,1mm zerkleinert und in der Flotation direkt oder indirekt
angereichert. Die Anwendung zur Abtrennung von Tinte aus Papierfasern ist ein
Verfahren der Direktflotation.
->Trennung durch Flotation, Druckerfarben hydrophob
->wasserlösliche Farben bleiben im Wasser, keine Flotation möglich

20
Q

Welche Funktion hat der Pulper in der Papierproduktion?

A

in einem Vormischer durchmischtes Altpapier wird im Pulper aufgelöst & zerfasert
->Papierfremde Teile werden abgeschieden

21
Q

Welche Reststoffe entstehen beim Einsatz von Altpapier in der Papierproduktion?

A

Folienkunststoffe
Metalle (Heftklammern)
Klebstoffe, verklebte Papiere
„schwere“ Fremdstoffe (Glas, Steine, Kunststoffe mit Dichte > 1 kg/l)
Schwimmfähige „leichte“ Fremdstoffe (Folien, Textilien, CDs)
Reststoffe in Form von Druckerfarbenteilchen

22
Q

Wie ist das Recycling von Altpapier in die Papierherstellung eingebunden?

A

Vorsortierstes Altpapier:

  1. Auflösen
  2. Reinigen
  3. Faserbehandlung
  4. Reinigen, Mahlen
  5. zur Stoffzentrale
23
Q

Altpapier wird einem Stofflöseprozess unterzogen, bei dem störende Inhaltsstoffe als „leichte“ und „schwere“
Störstoffe abgeschieden werden. Nennen Sie jeweils zwei Beispiele für die Störstofffraktionen.

A
schwere Störstoffe:
Glas
Steinchen
Metalle
leichte Störstoffe:
Folien
Klebestreifen
24
Q

Zählt das Recycling von Papier zur ein- oder zweistufigen Kaskadennutzung von Biomasse? Erläutern Sie Ihre Antwort.

A

Zweistufig -> mind. eine weitere stoffliche Nutzung durch Recycling, dann energetische Nutzung

25
Q

Warum kann die Herstellung von Recyclingpapier als umweltfreundlicher gegenüber der Produktion von Papier aus Primärfaser bezeichnet werden?

A
bis zu 30% weniger Wasserverbrauch
bis zu 50% weniger Energieverbrauch
weniger Wasserverschmutzung
weniger Primärrohstoffverbrauch
Ressourceneinsparung
Kostenoptimierung
Gesetzliche Forderungen
26
Q

Warum ist der Einsatz von Altpapier in der Papierproduktion ein endlicher Prozess? Wodurch ist die Kreislaufführung begrenzt?

A

Holzfasern lassen sich bis zu sieben Mal recyceln, danach werden sie zu kurz & sind nicht mehr für die
Papierherstellung geeignet

27
Q

An welchen Anfallstellen wird Altpapier erfasst und wie erfolgt die Erfassung? Nennen Sie die Unterschiede für die kommunale und gewerbliche Erfassung von Altpapier

A

Hol-/Bringsysteme (Wertstoffhöfe, Altpapiercontainer, Altpapiertonne, Bündelsammlung)
kommunale Erfassung: sortenrein, nicht nach Papierarten getrennt
gewerbliche Erfassung: sortenrein & nach Papierarten getrennt -> höhere Endqualität erreichbar

28
Q

Worin unterscheiden sich die kommunal und gewerblich erfassten Altpapier-Stoffströme?

A

kommunale Erfassung: sortenrein, nicht nach Papierarten getrennt
gewerbliche Erfassung: sortenrein & nach Papierarten getrennt -> höhere Endqualität erreichbar

29
Q

a) Welche Leistungen müssen in einer Kommune erbracht werden, um die Ressource Altpapier zu erschließen?
b) Ist dieser Aufwand in jeder Kommune gleich hoch? Begründen Sie Ihre Antwort.

A
a)
Qualitätsmerkmale
o Sortenreinheit, getrennte Erfassung
o Altpapier/Druckerzeugnisse
Maximierung der Erfassung
b)
Nein
Abholturnus variiert
ungleich effiziente Gestaltung der
Transportwege
30
Q

Die Preise, die Sortieranlagen für Altpapier als sekundären Rohstoff erhalten, schwanken. Welche Faktoren beeinflussen die Preisentwicklung?

A

Unvorhersehbare Nachfrageänderungen
Zellstoffpreis
Wirtschaft allgemein -> Wirtschaftskrisen
Überangebot (insb. bei Massensorten)

31
Q

Erklären Sie die Bedeutung des Altpapierpreises für die kommunale Abfallwirtschaft

A

Ist der Verkaufspreis für Altpapier über einen längeren Zeitraum hoch, sinken die kommunale Abfallgebühren

32
Q

Erläutern Sie die Begriffe Altpapiereinsatzquote und Altpapierrücklaufquote.

A

Einsatzquote: Altpapierverbrauch/Erzeugung im Inland-> 75%

Rücklaufquote: Altpapieraufkommen/Verbrauch im Inland

33
Q

Wonach erfolgt die Sorteneinteilung beim Altpapier? Nennen Sie Beispiele für jede der fünf Sorten.

A

untere Sorte: sortiertes, gemischtes Altpapier (Telefonbuch)
mittlere Sorte (Zeitungen)
bessere Sorte (hellbunte Druckspäne)
krafthaltige Sorten (Wellpappe)
Sondersorten (gemischtes Altpapier, Verpackungen)

34
Q

Welche Altpapiersorten können aus dem in Haushalten erfassten Altpapier erzeugt werden?

A

Untere Sorte, mittlere Sorte, Sondersorten

35
Q

Begründen Sie, warum für die Herstellung von 1 t Zeitungspapier 1,17 t Deinking Papier erforderlich sind.

A

Verluste in der Produktion, Faserkürzung & Aufbereitungsprozess

36
Q

Der Altpapieranteil in der Papierherstellung ist je nach Papiersorte unterschiedlich. Warum kann dieser Anteil 100% überschreiten?

A

Verluste in der Produktion, Faserkürzung & Aufbereitungsprozess

37
Q

Nennen Sie typische Standortfaktoren für Traditionsstandorte in der Papierherstellung. Warum spielen diese Standorte heute nicht mehr die gleiche Rolle?

A

Traditionell: Wasser, Holz (Rohstoff), Energie
bei zunehmender Alpapier-Quote: Nähe zu Altpapier-Anfallstellen wichtiger  reduziert die
Standortgebundenheit
gute Transportanbindungen

38
Q

Wie oft lassen sich Holzfasern in der Regel recyceln?

A

7 mal -> danach sind sie zu kurz und sind nicht mehr für die Papierproduktion geeignet

39
Q

Wie veränderte sich der Marktwert von Altpapier während des ersten Lockdowns der Covid-19 Pandemie in Deutschland? Vergleichen Sie mit der Situation Anfang des Jahres 2020

A

Anfang des Jahres war der Markt mit Altpapier überschwemmt, der Preis war sehr gering. Durch die steigende Nachfrage in der Krisensituation ist Altpapier wieder ein begehrter Rohstoff mit einem positiven Marktwert

40
Q

Welche Papierart macht den höchsten Teil der Papiergesamtproduktion in Deutschland aus?

A

PPK für Verpackungszwecke -> 53%

41
Q

Stellen Getränkekartonverpackungen („Tetrapacks“) eine ökologisch vorteilhafte Verpackung dar? Begründen Sie
Ihre Antwort. Wo liegen die Probleme bei der Aufbereitung?

A

Papierfasern stellen mit im Schnitt 70% die Hauptkomponente von Getränkekarton Verpackungen dar (auch:
Flüssig-Karton-Verpackung, FKN)
FKN werden in septischer & aseptischer Form produziert, d.h. ohne bzw. mit Aluminium Inlett
Im Gegensatz zu PPK sind FKN nur schwer wasserlöslich
Als Bestandteil von PPK werden sie aufgrund der üblichen Pulper Verweilzeiten von 15 – 20 Minuten nicht
aufgelöst und gelangen in den zu entsorgenden Rückstand
Spezialisierte Aufbereitungsverfahren mit 3 - 4facher Lösezeit gewinnen die besonders langen &
hochwertigen Fasern zurück