Fragen Hygiene 1 Flashcards

1
Q

Welche Kontaminationsquellen von LM mit MO kennen sie, nennen sie jeweils zwei Beispiele

A

Primäre Kontaminationen:

  • Tierische Lebensmittel: Vor oder während der Schlachtung
  • Pflanzliche Rohprodukte: Vor oder während der Ernte

Sekundäre Kontaminationen:

  • Menschliche und tierische Fäkalien,
  • Schleimhäute, Haare und Wunden des Menschen,
  • Erdboden, Erdstaub
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2
Q

Wie unterscheidet sich eine LM-Infektion von einer LM-Intoxikation?

A

LM-Infektion: ausgelöst durch invasive MO, die ins menschliche Gewebe eindringen und sich dort vermehren. Häufig im LM keine Vermehrung.

LM-Intoxikation: ausgelöst durch Endo- oder Exotoxine von toxinbildenden MO, Vermehrung der MO meist schon im LM

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3
Q

Was versteht man unter Virulenz und Infektionsdosis von MO?

A

Virulenz:

Pathogenitätsfaktoren charakterisieren bestimmte Mikroorganismenstämme. Die stammspezifische Kraft zur Auslösung der Erkrankung wird auch als Virulenz des Stammes bezeichnet.

Infektionsdosis:

ist die minimale Menge eines Erregers, die zur Auslösung einer Erkrankung notwendig ist.

niedrige Infektionsdosis z. B. Salmonella Typhi, Campylobacter jejuni, Viren.

hohe Infektionsdosis: z. B. Vibrio cholerae

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4
Q

Welche zwei Hauptarten von toxinbildenen MO gibt es und wie unterscheiden sich diese? Nennen Sie je zwei Beispiele.

A

Unterscheidung zwischen Mikroorganismen, die Exotoxine bilden und solchen, die Endotoxine bilden.

Exotoxine sind Proteine, die bereits im LM oder im Menschen gebildet werden; meist hitzempfindlich

Bsp.: Clostridium perfringens, Staph. Aureus, Angriffsort Darm (Enterotoxin) / Nervensystem (Neurotoxin)

Endotoxine sind Lipopolysaccharide aus den Zellwänden gramnegativer Bakterien. Sie werden freigesetzt wenn Zellen sterben. Sie sind hitzeresistent und Wirkung bereits in geringer Konzentration.

Bsp.: alle gramneg. Bakterien, E.Coli, Salmonella

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5
Q

Was sind Zoonosen?

A

Als Zoonosen bezeichnet man Erkrankungen, die vom Tier auf den Menschen und umgekehrt vom Menschen auf das Tier übertragbar sind.

Sie können durch Viren, Bakterien, Pilze, Protozoen und Parasiten verursacht werden.

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6
Q

Erklären sie den Lebenszyklus von Toxoplasma gondii, wie wirkt sich eine Infektion beim Menschen aus und wie kann sie behandelt werden?

A

Zwischenwirt:
Nach Infektion eines Zwischenwirtes kommt es zu einer ungeschlechtlichen Vermehrung des Parasiten:

2 Phasen

1. Phase: Bildung von Trachyzoiten durch schnelle
Zweiteilung; können viele Zelltypen und Organe befallen;
Verbreitung über Blutweg;
2. Phase: Bildung von Zysten in denen sich Bradyzoiten
bilden; B. teilen sich nur selten; Zysten vorwiegend im
ZNS angesiedelt, aber auch in anderen Organen wie z.B. Muskulatur ; Dauerstadium persistiert evt. lebenslang
- Erst wenn Zysten von anderem Zwischenwirt oder einem
Endwirt mit der Nahrung aufgenommen werden, werden
die Bradyzoiten frei und leiten eine neue
ungeschlechtliche Vermehrungsphase ein

Endwirt (Katze):
- Im Endwirt findet in den Ephitelzellen des Dünndarmes
eine geschlechtliche Entwicklungsphase statt; → Bildung
von Oozysten; werden mit Kot in Umwelt ausgeschieden
- Oozysten erst nicht sporuliert und nicht infektiös; in
Umwelt erfolgt Sporogonie → Bildung von infektiösen
Sporozoiten; sporulierte Oozysten sind sehr
widerstandsfähig; können lange in Umwelt persistieren;

Mensch (Zwischenwirt):

• Meiste Infektionen verlaufen unbemerkt
• Nach akuter Phase bleiben Zysten im Gewebe →
bewirken Immunität vor Reinfektion;
• Problem: Immungeschwächte Personen und Schwangere
• Pränatale Toxoplasmose: Infektion des Fötus kommt nur
Zustande wenn sich Mutter in der Schwangerschaft
erstmals infiziert; schwere fötale Schädigungen oder
Spätschäden, z. T. erst Jahre nach der Geburt des Kindes
• In BRD ca. 2800 pränatale Infektionen pro Jahr
• Frauen ohne Ak gegen Toxoplasmose sollten während der
Schwangerschaft kein rohes Fleisch konsumieren und
engen Kontakt mit Katzen und deren Kot vermeiden.
• ohne Behandlung. 10% der pränatalen Infektionen führen
zum Abort oder Totgeburt
• Behandlung: Chemotherapie

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7
Q

Erklären sie die virale Replikation am Beispiel des Hepatitis A Virus

A

Heptaitis A = unbehüllter Virus:

  1. Anheftung an Wirtszelle (streng wirtsspezifisch),
  2. Eindringen in die Zelle
  3. Freisetzung der Nukleinsäure
  4. Synthese der Virusbestandteile und Replikation der Nukleinsäure
  5. Zusammenbau des Virus
  6. Freisetzung der neuen Viren durch Zerstörung der Wirtszelle.

Schritte 4-6 laufen unter Nutzung der Wirtsenzyme ab.

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8
Q

Was heißt H5N1?

A

Vogelgrippe Virus

H5: 5. Variante des Hämagglutinin

N1 : 1. Variante der Neuraminidase

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9
Q

Zeigen sie den Entwicklungszyklus von Anisakis simplex auf. Durch was wird er auf den Menschen übertragen? Ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich und wie stellt sich das Krankheitsbild dar?

A

Entwicklung:

Eier werden von Meeressäugern ausgeschieden

➔ Entwickeln sich und werden von kleineren Meersbewohnern gefressen

➔ Fische werden vom Menschen verzehrt, Infektion bei Verzehr von rohem Fisch

➔ Larven entwickeln sich zu Würmern im Darm von Menschen und leben dort ca. 3 Wochen, während dieser Zeit produzieren sie neue Eier

  • Übertragung auf den Mensch durch Verzehr von rohem, belastetem Fisch
  • Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich
  • Krankheitsbild: einige Stunden oder Tage nach Verzehr heftige Bauschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Durchfall;
  • Wenn keine Behandlung bleiben Beschwerden über Lebensdauer des Wurms bestehen
  • Behandlung: chirurgische, endoskopische Entfernung der Larven
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10
Q

Wie können sie sich vor einer Infektion durch Anisakis simplex schützen? Nennen sie zwei Möglichkeiten.

A
  • Fisch nicht roh verzehren
  • Fisch einlegen in Salzlauge
  • Direkt nach Fang für mindestens 24 h bei -20°C einfrieren
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11
Q

Nennen sie drei Ursachen für Fischvergiftungen mit je einem Beispiel

A
  • Wurm: Anisakis simplex
  • Toxine als Abbauprodukt von MO: Saxitoxin (Gift von Dinoflagellaten) in Muscheln
  • Nat. Inhaltstoffe: Histidin ( durch Decarboxy zu Histamin) Tetrodotoxin (Kugelfisch)
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12
Q

Nennen sie die Kontaminationswege von Mykotoxinen mit je einem Beispiel

A
  • primäre Kontamination: Getreide schon auf dem Feld befallen (z.b. Mutterkorn)
  • sekundäre Kontamination: Schimmelbefall und Toxinbildung während der Lagerung des LM weil vorher unzureichende Erhitzung oder falsche Lagerbedingungen
  • Carry-over: Nutztiere nehmen verschimmeltes Futter auf und geben Gift an Produkte (Milch, Eier, Fleisch) ab
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13
Q

Welche Schwierigkeiten ergeben sich bei Rückständen von Antibiotika?

A

Bildung von:

  • Antibiotika-Resistenzen
  • Antibiotika- Allergien beim Menschen
  • Antibiotika-Schock bei überdosis
  • Wirtschaftliche Schäden durch Hemmung der Starterkulturen (Joghurt)
  • Verfälschung Mikrobiologischer Tests (Salmonellen können maskiert werden, falsch negative Ergebnisse)
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14
Q

In ihrem Betrieb vermuten sie Schadnager wie gehen sie bei der Bekämpfung dieser vor?

A

Maßnahmen zur akuten Bekämpfung:

Schlagfallen und Reservoirfallen aufstellen, Rattengift auslegen, Räume mit CO2 oder N2 begasen

Maßnahmen zur Prävention:

  • bauliche & organisatorische Vorkehrungen überprüfen und ggf. verbessern
  • regelmäßig reinigen
  • Lagerung von Vorräten überdenken
  • ordungsgemäße Abfallbeseitigung
  • Türen mit Metallbürsten versehen
  • Lieferanten überprüfen
  • Mauerdurchbrüche verschließen
  • Schulung der Mitarbeiter
  • Schädlingsmonitoring: Ausstreuen von Mehl um Spuren besser erkennen zu können
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15
Q

Was sind die Reinigungsfaktoren des Sinnerkreises und wie wirken sie zusammen?

A
  • Mechanik
  • Temperatur
  • Zeit
  • Chemie.

Wenn man einen Bereich reduziert, muss man die anderen dementsprechend erhöhen.

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16
Q

Was bedeutet Sanitation und wie gehen sie dabei vor?

A

Das Ziel der Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen wird mit dem Begriff „Sanitation“ umschrieben. Im Rahmen der Sanitation werden die betrieblichen Oberflächen in einen Zustand versetzt, der die Gewinnung hygienisch einwandfreier Lm ermöglicht.

Sanitationsverlauf:

  1. Vorspülen (Alterungsvorgänge, Quellen, Erhöhung der Löslichkeit) Entkeimungswirkung der Reinigung)
  2. Reinigen
  3. Desinfektion
  4. Nachspülen zur Rückstandentfernung (Achtung mikrobielle Rekontamination durch das Trinkwasser möglich!)
  5. Trocknen
  6. Vorspülen und Desinfektion (z. B. während längerer Betriebs- oder Anlagenstillstände)
17
Q

Welches Ziel verfolgt eine Desinfektion?

A

Keine Beeinträchtigung der Gesundheit der Personen, die Lebensmittel zu sich nehmen

Unter Desinfektion sind Verfahren zu verstehen, die durch Abtötung von Mikroorganismen zu einer Reduktion unerwünschter Keime führen, auf ein Niveau, das erfahrungsgemäß weder zu einer Beeinträchtigung der Qualität und der Haltbarkeit eines Lebensmittels noch zu einer Gesundheitsschädigung des Verbrauchers führt.

18
Q

Nennen sie zwei verschiedene Desinfektionsverfahren und deren Durchführung

A

Thermische Desinfektion:

  • Heißwasser über 80 °C und Dampf dürfen nur auf sauberen Oberflächen eingesetzt werden, da sonst eiweißhaltige Schmutzbestandteile denaturieren.
  • In der aseptischen Abfüllung von Lebensmitteln erfolgt häufig eine thermische Desinfektion der Verpackungselemente in Kombination mit Wasserstoffperoxid bei 80 °C.

Chemische Desinfektion:

  • Einsatz wässriger Lösungen von Desinfektionswirkstoffen
  • Die Lösungen können durch Einschäumen, Wischen, Bürsten oder Eintauchen mit den Mikroorganismen in Kontakt gebracht werden und diese abtöten.
  • Alkoholische Präparate werden als Konzentrat aufgesprüht oder zur Händedesinfektion durch Verreiben auf der Haut eingesetzt.
  • Einsatz verschiedene Wirkstoffe
  • DM dürfen nicht in Küchen oder anderen Produktionsräumen aufbewahrt werden → Vermeidung von Verwechslungsgefahren
19
Q

5 Anforderungen an Desinfektionsmittel

A
  • breites Mikrobiologisches Wirkungsspektrum
  • hautfreundlich
  • schnelle Wirkung
  • wirksam auch bei niedrigen Temperaturen
  • ökologisch und toxikologisch unbedenklich
  • greift Materialien nicht an
  • günstig
  • geringen Wirkungsverluste durch Stoffe die noch da sind, z.B. Eiweißreste/Fett
  • Stabilität (in der Lösung, keine Veränderungen der Konzentration)
  • keine sensorischen Beeinträchtigungen der LM (➔ Rückstandsfrei abspülbar!)
20
Q

Welche Kernfragen stellen sie bei der Erstellung eines Reinigungs- und Desinfektionsplanes?

A
  • Reinigungs- und Desinfektionspläne sind bereichsbezogen zu erstellen.
  • Der Reinigungs- und Desinfektionsplan stellt eine Tabelle dar mit folgenden Spalten:
    • WAS
    • WOMIT
    • WIE
    • WANN/WIE OFT
    • WER
  • Die Kenntnis der gesetzlichen Anforderungen, der Grundlagen der Reinigung und Desinfektion sowie der Verfahren ist Voraussetzung.
  • Zu jedem Reinigungs- und Desinfektionsplan sollte ein darauf abgestimmtes Dokumentations-Formblatt erstellt werden.
21
Q

Welche Ziele verfolgt eine Belehrung nach IfSG, Infektionsschutzgesetz?

A
  • verantwortliches Arbeiten mit LM sicherstellen

➔ Vorbeugung vor Auftreten übertragbarer Krankheiten

  • Selbstbeobachtung trainieren

➔ Infektionen frühzeitig erkennen

  • Hygieneregeln einhalten

➔ Verhinderung der Weiterverbreitung von Krankheiten