FLB I klinisch-psychologische Interventionen Flashcards
Klinisch-psychologische Intervention
= sämtliche Formen professioneller psychologischer Unterstützung bei der Bewältigung vorwiegend psychischer, aber auch sozialer & körperlicher, Beeinträchtigungen und Störungen zusammengefasst
-> Einordnung in den psychotherapeutischen Prozess:
- Diagnostik
- Indikation
- Intervention
- Evaluation
Professionalität bedeutet, dass die Interventionen wissenschaftlich begründet sein müssen und berufsethische Kriterien erfüllen
Merkmale klinisch-psychischer Interventionen
- Wahl der Mittel (Gespräche, Verhaltensexperiment, Übungen, zwischenmenschliche Beziehungen)
- spezifische Interventionsfunktionen (Präventiv, kurativ, rehabilitativ)
- Zielorientierung (überprüfbares Ergebnis)
- theoretische Fundierung (Kriterium der Wissenschaftlichkeit)
- empirische Evaluation
- Professionalität des Handelnden
Psychotherapeutengesetz 1999
- regelt Approbation & Ausbildung von Psychotherapeut:innen
- schütz den Begriff “Psychotherapeut:in”
- berufsrechtliche Regelungen -> Schweigepflicht, Verpflichtung zur Fortbildung, Qualitätssicherung, Notfalldienst, Unabhängigkeit, Dokumentation
Common sense
Schulübergreifende ethische Grundlagen
- Nichtschädigung
- Fürsorge (Verbesserung & Abwägung der Konsequenzen)
- Autonomiewahrung
- Gerechtigkeit & Gleichheit
Informierte Zustimmung
I. Vorrausetzungen: 1. Fähigkeit zu verstehe & zu entscheiden 2. Freiweilligkeit zur Entscheidung II. Aufklärung: 3. Erläuterung (aller relevanter Informationen) 4. Empfehlung (einer Vorgehensweise) 5. Verständnis III. Einverständnis 6. Entscheidung 7. Erteilung eines Behandlungsauftrages
Formen klinisch-psychologischer Interventionen
- Beratung
- Mediation
- Psychotherapie
- Prävention
- Rehabilitation
- Psychoedukation
- Online-Intervention
Psychologische Beratung
= zwischenmenschlicher Prozess in sprachlicher Kommunikation; dient der Vermittlung von Informationen, Verbesserung der Selbststeuerung, Aufbau von Handlungskompetenzen, Orientierungs- und Entscheidungshilfe, Hilfe bei der Bewältigung von Krisen.
- > der Beratende brauch Fachwissen über das Problemfeld und Beratungswissen zur Beziehungsgestaltung
- > präventiv, korrektiv, rehabilitativ
- > nicht zur Behandlung psychischer Störungen!
Psychotherapie
= ein bewusster und geplanter interaktioneller Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen & Leidenszuständen, die in einem Konsenus für behandlungsbedürftig gehalten werden mit psychologischen Mitteln (Kommunikation) meist verbal aber auch averbal in Richtung auf ein definiertes möglichst gemeinsam erarbeitetes Ziel (Symptomminderung & Persönlichkeitsstrukturrveränderung) mittels lehrbarer Techniken auf der Basis einer Theorien des normalen und pathologischen Verhaltens.
Kennzeichen Psychotherapie
- Therapeutische Rollenbeziehung
- Professionelle & zugleich persönliche Beziehung
- Hilfe für psychisch Leidende
- Hilfe leisten durch psychologische Mittel
- zielgerichtetes Vorgehen
- Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Begründung & Überprüfung der Vorgehensweise
- Verschiedene therapeutische Grundorientierungen
Phasen der Psychotherapie
- Steigerung des Wohlbefindens
- Verringerung der Symptombelastung
- Erhöhung des Funktionsniveaus
Theoretische Grundkonzepte der Psychotherapie
- Psychoanalyse & Psychodynamische Verfahren
- Verhaltenstherapeutische und kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren
- Systemische Therapieverfahren
- Humanistisch begründete Verfahren
- Allgemeine Ansätze und moderne, schulübergreifende integrative Ansätze
Psychoanalyse & psychodynamische Verfahren
Grundannahme: psychische Störungen werden als Probleme zwischen Persönlichkeitsanteilen (Konflikte) verstanden oder können durch schlecht / unzureichend ausgebildete Persönlichkeitsanteile (Strukturen) selbst entstehen
Bearbeitung der therapeutischen Beziehung und der damit zum Ausdruck kommenden patientenspezifischen Sicht auf die Wirklichkeit
Psychonalayse
Ansatz: Probleme in de Gegenwart durch ihre Ursache in der Vergangenheit, zum Beispiel unbewusste Konflikte, verstehen (ätiologischer Ansatz)
Psychodynamische Verfahren
Ansatz: Symptomorientiert und eher auf das Hier & Jetzt ausgerichtet als auf die Vergangenheit
Methoden Psychoanalyse
Freie Assoziation & Deutung
Übertragung (= Übertragung der eigene psychischen Realität auf ein anderes Gegenüber als das früher gemeinte; das wiedererleben von Emotionen aus früheren Beziehungen in aktuellen Beziehungen)
& Gegenübertragung (= alle Reaktionen des Therapeuten auf Übertragungen + Bewusste & unbewusste Einstellungen des Therapeuten)
-> Eigentherapie, Selbstreflexion & Supervision notwendig um mögl. Übertragung des Therapeuten aufzudecken