Filmtechnik Flashcards
Wie funktioniert das Prinzip des Analogfilms?
Alte Analogfilme enthielten Silberhalogenide, diese schwärzten sich und setzten sich fest bei Lichtwinwirkung. die übrigen Partikel werden bei einer Wässerung herausgewaschen. Das entstandene Negativ wird dann genutzt, um mit einer Kopierlampe auf einem Positivfilm ein positives Bild herzustellen.
Welche Schritte bei der Entwicklung eines Filmes gibt es?
- Vorbad: Lichthofschutz wird entfernt, Film ist wieder für Licht empfindlich
- Entwicklungsbad: Film wird entwickelt, Pushen oder Pullen ist hier möglich
- Stoppbad
- Wässerung: Löst Chemikalien vom Film
- Bleichbad: Entfernt restliches Silber. Wird manchmal überbrückt, Restsilber betont das Korn.
- Fixierung
- Stabilisierung
- Trocknung
Was macht größeres/kleines Filmkorn?
größeres Korn = Höhere Lichtempfindlichkeit
kleineres Korn = Höhere Schärfeleistung
Mit T-Grain Technologie wurde größeres, flacheres Korn benutzt, wodurch eine höhere Lichtempfindlichkeit bei gleicher Schärfeleistung erreicht wurde
Was bedeutet Push/pull?
Push = längere Entwicklung mit höherer Entwicklungstemperatur bei unterbelichteten Negativen
Pull = kürzere Entwicklung mit niedriger Temperatur bei überbelichteten Negativen
Wie wird die Empfindlichkeit bei analogen Filmen bezeichnet?
ASA
bei digital ISO
Wie kann die Schärfedarstellung geprüft werden?
MTF Test (Modulation Transfer Frequency):
Linienpaare, deren Abstand zueinander immer mehr verringern wird. Bei hoher Dichte fangen Linien an ineinander zu fließen.
Kurve veranschaulicht, wie viel % der Vorgabe-Frequenz erreicht wurde
Was ist die Gradiationskurve?
Kennlinie einer Emulsion:
- Ablesbar: Kontrastumfang, Höchstschwärzung, Gamma
- „Gradiation“ bezieht sich auf den allgemeinen Verlauf der Kurve und bezeichnet die Kontrastwiedergabe eine Bildträgers
flache Gradiationskurve = Darstellung einer Emulsion die Blendenschritte in kleineren Anstiegsstufen wiedergibt - Zeigt Dichte bzw. Maß der Schwärzung in Abhängigkeit zur Belichtung an
- Fängt mit einem Grundschleier an
- Geht an Speed Point über in linearen Bereich, welcher als Aufnahmenbereich genutzt wird.
Anstieg des linearen Bereichs wird Gamma gennant - Überbelichtung wird an „Schulter“ begrenzt
- Exposure Latitude = Headroom zwischen Schulter und maximaler Beleuchtung der Szene. Durch Latitude ergibt sich der Belichtungsspielraum. Underexposure Latitude und Overexposure Latitude
Wie ist der Farb - Negativ - Film aufgebaut?
Funktioniert wie S/W Film mit Silberhalogeniden, welche im Entwicklungsprozess „Farbkuppler“ anregen, wodurch sich die eigentlichen Farbstoffe bilden.
Der Film besitzt 3 Emmulsionsschichten (RGB), im Negativ-Film kommen diese Farben durch Gelb, Magenta und Cyan zum Ausdruck.
Alle Amulsionen sind blauempfindlich. Deshalb muss nach der obersten Schicht eine Gelbfiltermaske eingesetzt werden. Unterste Schicht muss am empfindlichsten sein, da hier am wenigsten Licht ankommt.
Alle Emulsionen besitzen schnelle und langsame Schicht
Wie sieht ein analoger Filmworkflow aus?
- Kamera zeichnet Original-negativ auf
- Negativ wird entwickelt und digital geschnitten
- analoger Schnitt
- Interpositiv wird gezogen
- Davon werden weitere negative (Internegative) kopiert, die dann für das Kino verwendet werden.
Wie sieht der Digital Intermediate Filmworkflow aus?
- Negativ aus Kamera wird abgetastet und digitalisiert
- digitaler Schnitt
- finaler Schnitt wird auf Negativ belichtet, welches wiederum für die Kinokopien genutzt werden kann
Welche Kinefilm-Arten gibt es?
- Aufnahmefilme
Nutzung in Kamera
flaches Gamma, hoher Kontrastumfang - Duplikat-/Intermediatefilme
Nutzung für Postproduktion
bilden Negativ ohne Veränderung ab.
feinkörnig, weniger lichtempfindlich, höheres Gamma, steilerer Kontrast - Positivfilme
Nutzung für Projektion
gute Dichte, steile Gradiation
Sollen Look des Negativs beibehalten, steilen jedoch das Gamma an für guten Kontrast.
Was ist der Unterschied zwischen den Filmformaten? (Allgemein)
- Abmessungen des Einzelbildes
- Filmbreite, Perforation, Lage und Tonspur
- Bildfrequenz
- sphärisch oder anamorphotisch
Was verbessert die Qualität (Auflösung/Lichtstärke) beim analogen Film?
Je größer die verwendete Fläche, desto besser die Qualität. Allerdings steigen mit mehr Material natürlich auch die Kosten.
Was ist das besondere am „Super“-Film?
Im Gegensatz zum „Standard“-Film wird beim „Super“ auf die Lichttonspur verzichtet, sowie auf eine Seite der Perforationslöcher. Dadurch kann die Bildfläche vergrößert werden.
Was beschreibt die Aspect Ratio?
das Bildseitenverhältnis ist Angabe der Beziehung zwischen Breite und Höhe. Dabei ist die Bildhöhe meist ein fester Parameter.
Welche Bildformate gibt es?
Silent: 1:1,33 - klassisches Format für Stummfilm
Academy: 1:1,37 - vertikal gleich wie silent, horizontal noch Platz für die Lichttonspur. Spielt heute kaum noch eine Rolle. Enspricht dem 4:3 TV Format.
Amerikanisches Breitwandformat 1:1,85 - Wird auch „flat“ genannt, einer der internationalen Standards
Anamorph Cinemascope 1:1,18 (aufgezeichnet), projiziert 1:2,39 (digital cinema) oder früher mit Lichtton 1:2,35. Als zweites gängiges Format heute.
Super 35: Kein Platz für Tonspur, Qualitativer Sprung zu Academy
HDTV: 16:9 Seit den 90er Mitte zwischen Academy und Cinemascope.
Vistavision 1:1,49 8 Perforationslöcher pro Bild, einziges Format für IMAX, Film läuft horizontal in der Kamera
Was ist die Lichttonspur?
Lichttonspur befindet sich zwischen Perforationslöchern und Bild. Da Bilder schrittweise gewechselt werden, der Ton allerdings durchläuft, wird dieser mit einem Zeitversatz aufgezeichnet. Mit einer dreieckigen Blende kann die Bilateral-/ zackenschrift geschrieben werden
Wozu dient ein anamorphotisches Objektiv?
Um ein breites Format wie Cinemascope (1:2,39) auf einem normalen Film abbilden zu können, muss eine Einzerrung in der Horizontalen (1:1,18) stattfinden, dies erfüllt ein anamorphotischen Objektivs. bei der Projektion muss dann ebenfalls ein Anamorphot benutzt werden, um das Bild wieder zu entzerren
Was muss beachtet werden, wenn ein Film im Fernsehen gezeigt wird?
Film muss 4% schneller abgespielt werden, um von 24fps auf 25fps zu kommen, oder es muss ein Bild dazugerechnet werden (Palpulldown).
Format muss angepasst werden. Entweder werden Letterboxen dazugefügt, oder das Pan and Scan -verfahren angewendet
Wie funktioniert die analoge Reflexkamera?
- Vorratsrolle enthält Film
- Film kommt über den Vorwickler an das Bildfenster, an welchem er belichtet wird
- Film wird durch den Nachwickler in die Aufwickelrolle befördert
- Bildfenster besitzt eine austauschbare Formatmaske, durch welches das Bildseitenvehältnis eingestellt werden kann.
- die Umlaufblende steuert die Belichtungszeit.
- Standardwert für Belichtungszeit bei einem 180° Shutter ist 1/48 s bei 24 B/s
- Durch einen Spiegel vor der Umlaufblende,
wird das Bild zwischen den Belichtungsphasen auf den optischen Sucher geworfen.
Was ist die Flickerfrequenz? Wie wird ein flickerfreies Bild erzeugt?
Für Bewegungsverschmelzung bei Projektion werden 16-18 Bilder pro Sekunde benötigt.
Um jedoch ein flickerfreien Eindruck zu erzeugen, werden 22-90 Bilder pro Sekunde gebraucht.
So wird ein mit einer 180° Blende 24B/s aufgezeichneter Film, in einer Frequenz von 48B/s projiziert. Dies wird mit einem Butterfly-Shutter umgesetzt
Welche Bildwiederholfrequenzen sind im Kino bzw. Fernsehen üblich?
Kino:
- 24 B/s
- 48 B/s Hfr
Vorschläge für die Zukunft:
2k 2D mit 120fps
2k 3D mit 48 fps
4k 2D mit 60 fps
TV:
Pal 50 Hz - 25p/50i NTSC 60 Hz - 30p/60i Bild-Ton-Interferenz - 29,976p - 23,976p
UHDTV 50p/60p, 120p
Welche Auswirkung hat die Belichtungszeit auf die Bewegungsdarstellung?
- Ist die Belichtungszeit zu lang, ist die Bewegungsunschärfe zu hoch. Bei zu kurzer Belichtungszeit, ist die Bewegungsverschmelzung nicht zufrieden stellend (Judder-Effekt).
Die 180° Shutter lässt sich durch die Sektorenblende weiter öffnen oder schließen.
Korrekte Belichtung sollte deshalb über die Irisblende der Optik stattfinden.
Von welchen Faktoren hängt die Bildqualität ab?
- Dynamik (Kontrastumfang)
- Farbdarstellung (Farbraum)
- spatiale Auflösung (Schärfe)
- Kompression (verlustfrei, Kaskadierung)
- Bewegungsdarstellung (Frame Rate, Shutter)
Was zeichnet den „Film“-Look aus?
- 24 fps
- Auflösung bis 4k
- 35mm Bildfenster
- Hohe Empfindlichkeit 500 ASA+
- große Farbtiefe (4:4:4)
- hoher Kontrastumfang (14+ Blendenstufen)
- Logarithmische Darstellung
- Filmkorn
Was ist der Unterschied in der Zielsetzung zwischen Film und Fernsehen, bezüglich der Bildqualität?
Beim Fernsehen steht der schnelle Workflow und die geringe Bandbreite im Vordergrund. Damit wird Broadcasting ermöglicht und eine Postproduktion vermieden. Allerdings wird etwas an Qualität eingebüßt.
Wie ist der Bayer-Pattern aufgebaut, was ist zu beachten?
Die einzelnen Fotozellen des Sensors sind mit einer Farbschicht bedampft. 50% sind empfindlich für grünes Licht, jeweils 25% für rot und blau. Eine Fotozelle speichert also keine RGB Information. Beim DeBayering Verfahren werden für jedes Pixel die fehlenden Farbwerte aus den umliegenden Fotozellen interpoliert.
Aufgenommen werden also nur S/W Abzüge der jeweiligen Farbkanäle, diese werden hinterher mit RGB-Werten verrechnet.
33% der Farbinformationen sind dabei echt, 67% werden geschätzt.
Für Artefaktefreies 2K Bild wird eine 4K Aufnahme benötigt.
Vorteile: Kostengünstige Produktion, geringer Stromverbrauch, schnelles Auslesen und hohe Frameraten. Höhere Dynamiken kann durch Logarithmische Aufnahme erreicht werden.
Nachteile: geringere Lichtempfindlichkeit, rauschanfälliger, anfällig für Pixeldefekte
Welche De-Bayering-Methoden gibt es?
Superpixel: Aus vier Pixeln wird ein Superpixel errechnet.
Bilinear: Interpolation umliegender Pixel
Variable Number of Gradients: Bevor eine Interpolation mithilfe der umliegende Pixeln stattfindet, werden zuerst die Helligkeitswerte umliegender Pixel verarbeitet.
Was ist ein CCD Sensor?
Drei Sensoren für die drei Farbkanäle. Mit einem Okular wird das Licht auf die drei Sensoren gebrochen. Diese werden zeilenweise ausgelesen.
Vorteile: höhere Lichtempfindlichkeit, geringes Rauschen, weniger Pixeldefekte
Nachteile: langsame Auslesezeiten, teurer in der Produktion, hoher Stromverbrauch da 3 Sensoren, komplexer Aufbau
Welche Parameter können bei der RAW-Daten-Aufzeichnung in der Postproduktion geändert werden?
Farbtemperatur/ Weißabgleich Farbraum (höherer Dynamikumfang) Kantenschärfe Sensorempfindlichkeit Rauschunterdrückung
-> Bei prozessierten Daten sind diese Einstellungen bereits eingebacken