Festmist Flashcards

1
Q

Was sind die Ziele der Überprüfung der Stalluft?

A

Ziele:

Beurteilung des Einflusses der Stallluft auf die Gesundheit, Leistung und das Wohlbefinden der Tiere

Beurteilung des Einflusses auf die Gesundheit des Personals

Aufdecken von Fehlern und Störungen der Frischluftversorgung

Beurteilung des Wärmehaushaltes eines Stalles (evtl. Kondenswasser?)

Beurteilung der Belastung der Stallumgebung durch Abluft

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2
Q

Messen& Beschränken von Emissionen

A

Stickstoff in Harn, Kot Enzyme beides zsm -> Ammonium

Temperatur & pH-Wert absenken; Urease& Ventilation mindern
Mehr Bewegungsfläche -> verhindern von Ammmoniak

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3
Q

Was passiert bei Schadgasen in der Landwirtschaft? Woraus sind diese zusammengesetzt?

A
  • > Beeinträchtigung der Gesundheit von Tier und Personal und oft Ursache von Gerüchen in Stallumgebung
  • > Negative Umweltwirkungen (Waldsterben, Klimawandel)

Zusammensetzung:

Ammoniak, Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff, Methan, N2O, NMOC, Geruchsstoffe

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4
Q

Nenne Eigenschaften von Ammoniak

A

Eigenschaften:

farbloses Gas
stechender Geruch
brennbar
sehr gut wasserlöslich (520 l Gas lösen sich in einem Liter Wasser  sog. Salmiakgeist)
beißender Geschmack
alkalische Reaktion
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5
Q

Ab welcher Wirkung kommt es zu welche Symptomen bei Ammoniak in der Luft?

A

Wirkung: Geruchsschwelle: 5 ppm

ab 30 ppm: Schleimhautreizung
respirato. Symptome

ab 50 ppm: erhöhte Infektionsrate

ab 70 ppm: Keratokonjunktivitis
Entzündung der Atemwege

um 300 ppm: Krampfneigung

ab 5.000 ppm: nach wenigen Minuten Tod durch Lungenödem

ab 4,0 Vol.-%: akut tödlich

bei oraler Aufnahme Magenblutung und Kreislaufkollaps

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6
Q

Welche Maßnahmen gibt es gegen Ammoniak?

A

Gegenmaßnahmen:
Ruhigstellung
Einatmen von Essigdämpfen
oral: Essig- oder Zitronensäure

AGW-Wert: 20 ppm

Tierhaltung: (10) 20 ppm

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7
Q

Was hat Einfluss auf die Ammoniakemissionen?

A

Höhe des N- bzw. Harnstoffgehaltes im Substrat
Größe der Substratoberfläche
Luftgeschwindigkeit bzw. -wechsel über Substratoberfläche
Temperatur
pH-Wert
Aufstallungsform (z. B. Anbindehaltung Freilaufhaltung im Pferdestall)
Einstreuart
Witterung und Lufttemperatur (tages- und jahreszeitlicher Verlauf)

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8
Q

Welche Maßnahmen zu Ammoniaksenkung kennen wir?

A

Modifikation der Futterration (erhöhter Rohfasergehalt und bakteriell fermentierbare Substanzen)

Senkung der Stallluft- bzw. Substrattemperatur

Reduktion der emissionsaktiven Oberflächen  führt zu mehr planbefestigten Bodenflächen  gutes Reinigungsmanagement nötig

Rasche Entfernung von Mist

Einstreuart (reine Stroheinstreu > Späne), -menge

Stallart (Außenklimastall, Trennung der Funktionsbereiche)

(technische Verfahren: Spülmistsysteme für Jauche; emissionsmindernde Fußböden)

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9
Q

Sage etwas zu den Schadgasen Methan & Lachgas

A

Treibhausgase

Methan: aus anaerober, bakterieller Fermentation aus einfachen org. Substanzen (Kohlenhydrate aus Futter und Exkrementen)
v. a. endogener Natur (v.a. Wiederkäuer)
reaktionsschwaches Gas, keine systemische Effekte wirkt mit 20 % zum anthropogenen Treibhauseffekt (37 % LWS)

Lachgas: sekundäres Reaktionsprodukt aus prim. Stickstoffquellen
(bei Nitrifikation oder Denitrifikation, v. a. in Böden)
anthropogene Emission v. a. aus LWS

Emissionsquellen: Tiere, Stallanlagen, Außenlagerung von Mist, Ausbringung

wenige Daten für Lachgasemission

Emissionsminderung durch Vergärung (Biogasanlagen)

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10
Q

Nenne wissenswertes zu den Schadgase: Schwefelwasserstoff

A

Entstehung:
anaerobe bakterielle Zersetzung
von schwefelhaltigen Proteinen
(Cystin, Cystein, Methionin …)

Eigenschaften:
farblos, brennbar, wasserlöslich
äußerst unangenehmer Geruch,
schwerer als Luft ("faule Eier"), 
in höherer Konzentration
Lähmung der Geruchsnerven!

Relative Dichte zu trockener Luft: 1,187

AGW-Wert: 5 ppm

Tierhaltung: 5 ppm

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11
Q

Schadgase: Kohlendioxid

A

Entstehung:
Atemluft des Tierbestandes

Eigenschaften:
farblos
geruchlos
schwerer als Luft

AGW-Wert:
5000 ppm

Tierhaltung:
1.000 - 3.000 ppm

Wirkung:

ab 3 Vol.-%: Atembeschleunigung

ab 4 Vol.-%: Schläfrigkeit

um 6 Vol.-%: erschwerte, asphyktische Atmung

um 8 Vol.-%: Bewusstlosigkeit

Geruchsschwelle: keine

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12
Q

Klimamessung im Stall

A

Definition: Stallklima ist die Gesamtheit der physikalischen, chemischen und
biologischen Faktoren der Stallluft:

  1. Lufttemperatur
  2. Luftfeuchte (LF)
  3. Luftdruck)
  4. Luftbewegung: Luftströmungsrichtung, Luftströmungsgeschwindigkeit
  5. Licht (Beleuchtungsintensität)
  6. Schadgase
  7. Staub
  8. Luftkeime (Viren, Bakterien, Pilze bzw. Sporen)
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13
Q

Wie messe ich Schadgase?

A

Messung von Schadgasen:

mit Prüfröhrchen als Übersichtsmessung (schnell und einfach)
mit Diffusionsröhrchen (passiv, bis zu 10 Tagen Messzeit)
mit Waschflaschen, Auswaschen des Gases, Farbreaktion
mit Handmessgeräten (Speziallabors)
kontinuierliche Messung und Aufzeichnung (Industrie)

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14
Q

Erkläre Prüfröhrchen zur Messung von Schadgasen

A

Ein Prüfröhrchen enthält ein chemisches Präparat, welches mit dem zu
messenden Stoff von der Eintrittsseite her unter Farbänderung reagiert.

Die meisten Prüfröhrchen sind Skalenröhrchen. Die Länge der Farbzone
ist ein Maß für die Konzentration des zu messenden Stoffes.

Für die Auswahl ist das zu messende Schadgas (z. B. NH3  oder CO2) und 
der Empfindlichkeitsbereich (z. B. 2 - 30 ppm) entscheidend.

Ein Pfeil markiert die Durchströmrichtung des Messgases.

Die Anzahl der Hübe à 100 ml Probeluft (n = ……) ist vorgegeben. Somit
kann die Schadgaskonzentration der Luft direkt abgelesen werden.

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15
Q

Messgeräte für Stallklimamessungen - Schadgase

A

Schadgase

Handbalgpumpe Fa. Dräger
Gasmessgerät CMS Fa. Dräger
Gasmessgerät PAC III

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16
Q

Erkläre eine Kurzzeitmessung

A

Messung im Aufenthaltsbereich der Tiere

zusätzliche Erfassung: Tierart, Alter, Nutzungsrichtung, Leistung, Art des Haltungssystems,
Tierzahl, Besatzdichte, Lüftung, Heizung, Fensterflächen, technische
Einrichtungen

17
Q

Was sind Anzeichen für ein schlechtes Stallklima?

A

Spinnweben
Tiere stehen und nutzen nicht Liegeflächen  evtl. unzureichende Kühlung
Pferde stehen in Gängen oder an Türöffnungen
verrostete Metallteile
Schimmel an den Wänden
Fliegenplage
Reizhusten

18
Q

Bedeutung des Geruchssinns für Tier und Mensch

A

Hauptanreiz für die Nahrungsaufnahme

Warnung vor schädlichen Stoffen in der Atemluft

Erkennen und Unterscheiden von Dingen

Feststellung einiger Krankheiten möglich

Regelung zwischenmenschlicher Beziehungen
(Sympathie/Antipathie)

Regelung des Sexualverhaltens von Tier und Mensch
(Pheromone)

Beeinflussung des Wohlbefindens

19
Q

Geruch?

A

Vom Menschen wahrgenommenes Immissionsangebot an Geruchstoffen - löst als physikalische Wirkung Geruchsempfindungen aus
Hedonische Geruchswirkung: einordnende Bewertung des Geruchreizes zwischen den Merkmalspolen „äußerst angenehm“ und „äußerst unangenehm“

20
Q

Gerüche in der Landwirtschaft

A

Zusammensetzung:
Mischgerüche aus einer Vielzahl von Komponenten:
Amine (fischartig), Fettsäuren (ranzig), org. Sulfide (faulig), Ketone (fruchtig), Aldehyde (stechend bis blumenartig), Indole (fäkalisch, beißend)

Herkunft:
Zersetzung von Fäkalien und Futter,
Tiergeruch (nur ca. 10 %)

Entstehung:
Mikrobiell initiierte lytische Prozesse, Gärung, Desaminierung,
Decarboxylierung, Hydrolyse, Sulfatreduktion

Messung:
Olfaktometer - chemische Analyse - elektronische Nase