Exodus Flashcards

1
Q

Exodus Verfasserschaft + Datierung

A
  1. traditionelle Sichtweise:
    Autor Exodus und Pentateuch = Mose
    jüd Tradition + frühe christl. Tradition sehen Mose als Verfasser
  2. heutiger Forschungskonsens
    Exodus = Ergebnis eines langen Wachstumsprozesses
  • HKM 18/19. Jh. => mehr als ein Autor, langer Zeitraum (950 - 450 v. Chr.)
  • Wellhausen (19. Jh) => literarkritische Quellen-/ Urkundenhypothese (4 Urkunden - JEDP)

J = (ahwist) 9. Jh. v. Chr, SR Juda
E = (lohist) 8. Jh. v. Chr., NR Israel
D = (euteronomist) 7. Jh. v. Chr.
P = (riesterschrift) 6./5. v. Chr.
Begründung:
- unterschiedliches Vokabular (Gottesnamen)
- Stil, theologische/ geografische Betonung
- Dubletten, …
- Exodus verarbeitet Quellen JEP

  • Folgen:
    1. Mose nicht Verfasser
    2. viel spätere Verfassung (weit nach Ereignissen),
    3. Historizität angezweifelt
    4. Auslegung oft Entstehungsgeschichte statt Textaussage
  • aktueller Stand: ca. 1985; Pentateuch - Krise überstanden
  1. Mose als Verfasser des Pentateuchs
    - im Pentateuch selbst wird kein Verfasser genannt
    - nirgends explizit erwähnt, dass Mose alleiniger Verfasser - Anonymität entspricht Praxis des AvOs und des ATs
    —-»» Folge: viele (evangelikale) Exegeten glauben nicht an mosaische Verfasserschaft des Pentateuchs
  • Hinweise:
    1. im Pentateuch: Beauftragung Gottes, Berichte über Schreibtätigkeit (mehrere, explizite Texte)
  1. im weiteren AT: (klar, dass Mose Verfasser ist) > „im Gesetz des Mose steht geschrieben“

=> Folgen:
a) Tora geht auf Mose zurück
b) lag in schriftlicher Form vor
c) wer Tora geschrieben hat = offen

  • „im Buch des Mose steht geschrieben“ > zzgl. zu (a+b+c): Tora lag als Buch vor
  • „(im Gesetz), im Buch des Mose steht geschrieben“ > zzgl. zu (a+b): Verfasser = Mose
    2Chr 34,14 „das Buch des Gesetzes des HERRN, dass durch Mose gegeben war“
  • im NT: (klar, dass Mose Verfasser ist!
    Sehen literarische Einheit)
    1. Verweise auf das Gesetz Moses
    2. Zitate aus Pentateuch Mose zugeschrieben
    3. Mk 12,26 „Buch Moses“ und zitiert Ex 3,6 (Text wird Mose allerdings nicht explizit zugeschrieben)
  • explizite Aussage: „… seinen Schriften…“ (Mose)
  • NT setzt Pentateuch und Mose teilweise gleich (Mose und Propheten)

FAZIT:
1. weder Pentateuch noch Exodus nennt Verfasser explizit
2. einzelne Texte im Pentateuch verweisen auf Mose als Schriftsteller
3. weiteres AT: nicht nur einzelne Texte > literarische Einheit: Pentateuch
4. NT: Verfasserschaft Mose bestätigt
5. gesamtbiblisch: Mose!
6. keinen biblischen, historischen, archäologischen Hinweis auf anderen Verfasser
èMose! - nur wenige Stellen im P. gehen nicht auf Mose zurück (z.B. Tod Mose Dtn 33) Autor Josua

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2
Q

Exodus Aufbau & literarische Struktur

A

1 - 18: ERLÖSUNG: Knechtschaft, Auszug und Wanderung zum Sinai

                1 - 15: Israel in Ägypten 1 - 2: Unterdrückung Israels in Ägypten 3 - 7,7: Berufung, Beauftragung und Herausforderung Moses 7,8 - 13,16: Plagen, Passa und Auszug 13,17   15,21: Errettung am Schilfmeer
               15 - 18: Israel in der Wüste  15,22 - 18,27: Wüstenwanderung zum Sinai

19 - 24: GESETZGEBUNG & BUND: Offenbarung, Gesetz und Bund JHWHs

                    19 - 40: Israel am Berg Sinai 19: Theophanie am Sinai 20 - 21: Dekalog 20,22 - 23,33: Bundesbuch (richtige Anbetung und richtiges soz. Verhalten) 24: Bundesschluss am Sinai

25 - 40: ANBETUNG; Heiligtum JHWHs und Israels Bundesbruch

25- 31: Anweisungen zum Bau des Heiligtums
32 - 34: Bundesbruch und Wiederherstellung
35- 40: Bau des Heiligtums und Einzug der Herrlichkeit JHWHs

Kurz:
01-18 Auszug/ Befreiung/ Erlösung
19-24 Gesetz und Bund
25-40 Anbetung und Gottesdienst

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3
Q

Exodus / Frage nach dem Verhältnis von Gesetz und Evangelium

A

Bedeutung von Gattungsbestimmungen

Gattung: verschiedene Text mit einer Reihe von Gemeinsamkeiten = bestimmte ‘Textsorte’ - charakteristische Form, Inhalt, Funktion

  • stillschweigende Vereinbarung zwischen Autor und Leser, wie der Text zu verstehen ist
  • innerbiblisch: Prosa (Gesetz enthält narrative Erzählung und narrative Geschichte), Prophetie, Poesie (Psalmen, Weisheit)

Gattung des Buches Exodus
- Narrativerzählung N, Gesetzestexte G, Poesie
- N & G verbunden
- N = Rahmen
- G kein Anhang, sondern verwoben mit N

  • Makro- & Mikroebene:
  • Makroebene: Doppelcharakter der Tora: Narrativ- & Gesetzestexte untrennbar
  • Mikroebene: Dekalog
  • Gen (Geschichte)
    -> Ex (Geschichte)
    -> Lev (Gesetz) -
    > Numeri (Geschichte)
    -> Deut (Gesetz)
  • Dekalog: Ex 20,2 „Ich bin der HERR, … der ich dich aus dem Land Ägypten … herausgeführt habe“
  • wichtig für Exegese: Gesetz = Teil von Heilsgeschichte
  • AT = Evangelium + Gesetz
    -Nt = Evangelium + Gesetz
  • AT nicht gesetzlich
    !WICHTIG!
    weil:

✓Grundlage+BegründungderGottesbeziehung=alleinGottesgnädiges Rettungshandeln (Erwählung, Befreiung, Erlösung und Offenbarung)

✓Gesetzesgehorsam=nichtderGrundfürdieGottesbeziehung,sondern die Antwort auf die durch Gott gewirkte Beziehung (Exodus + Bundes- schluss) = Bewahrung und Bewährung der von Gott gewollten und be- wirkten Freiheit

✓ Evangelium (Narrativtexte) + Gesetz gehören untrennbar zusammen = ‚Doppelcharakter der Tora‘

✓ wird das übersehen: AT → irrelevant + NT: Evangelium ohne Gesetz

=> Kontinuität zwischen AT und NT

FAZIT:
Gattung Exodus = ineinander von narrativen Erzähltexten (Gottes Rettungshandeln) + Gesetzestexten (= theologische Aussage).

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4
Q

Exodus 19 kurzer Aufbau

A

19,1-2: Datumsangabe
19,3-6: Gottes Bund mit Israel – Israels Priestertum für die Nationen
19,7-8: Zustimmung Israels zum Bund Gottes
19,9-15: Vorbereitungen zur Begegnung mit Gott
19,16-25: Gott erscheint!

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5
Q

Exodus 19

A

Ex 19 beschreibt v.a. das Ziel von Gottes Bund + Offenbarung an Israel: Königreich von Priestern, eine heilige Nation.

Ex 19 ist v.a. durch die Bewegungen Moses gekennzeichnet

❖ 19,3: Mose geht auf den Berg →19,7: Mose kommt vom Berg

19,3-6: Gottes Bund mit Israel – Israels Priestertum für die Nationen

Exodus 19,3-6 ist:
❖ einer der programmatischsten Texte für den atl. Glauben
❖ einer der Kerntexte, um die Rolle Israels in der Heilsgeschichte zu verstehen
❖ einer der Kerntexte um das alttestamentliche Volk Gottes (Israel) mit dem neu-
testamentlichen Volk Gottes (Gemeinde) zu verbinden

Gott zeigt den Rückblick (Ex 1-18) ,
(19,4) Ich habe euch gerettet, bewahrt, eine Beziehung zu euch aufgebaut.
–> Somit hat Gott alleine gehandelt.

Dann lädt Gott Israel ein:
19,5: „…Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet …“
–> Gott lädt Israel zu seinem Bund ein→24,1-8: Bund wird formal geschlossen

▪ bemerkenswert: Bund zwischen einer Gottheit und einem Volk ist dem AvO völ- lig fremd

❖ Verantwortung Israels: Gehorsam und Bundestreue
❖ Verantwortung / Zusage Gottes: Segen
❖ Bund macht Israel nicht zum Volk Gottes (schon in 3,7.10; 5,1) — aber: er bringt Gott und das Volk in eine engere Beziehung und regelt diese

ZIEL des Bundes
19,6: „Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein!“
→Israel hat eine priesterliche Funktion (Vermittlung von Gesetz und Gnade) = Mittler zwischen Gott und … den anderen Nationen!

❖ →Israel steht im Dienst der anderen Nationen - nicht gegen sie oder über ihnen
❖ → das letztendliche Ziel = die gesamte Schöpfung!148

„eine heilige Nation“1
= der Weg, wie die priesterliche Funktion wahrgenommen werden kann:
„heilig“ (קדוֹשָּ ; qädôš) = ‚heilig, ausgesondert, geweiht‘ für Gott:

Indem Israel heilig, d.h. für Gott geweiht und ausgesondert lebt:
▪ ist es Mittler zwischen Gott und Menschen
▪ verkündigt es die Wahrheit Gottes
▪ bewahrt es die Worte und Verheißungen Gottes
▪ ist es ein Vorbild für die anderen Nationen
▪ lädt es andere Nationen zum Glauben an den einen wahren Gott ein

Das Volk Gottes im NEUEN TESTAMENT:
❖ 1Petr 2,9 zitiert Ex 19,6 und wendet es auf den ntl. Gemeinde (Juden+Heiden) an:

  1. Zustimmung Israels zum Bund Gottes - wahrscheinlich zu schnell und zu enthusiastisch
  2. Vorbereitung zur Begegnung mit Gott - zeigt Distanz zwischen Heiligkeit Gottes & Sündhaftigkeit des Menschen
  3. Gott erscheint - Ziel = Gottesfurcht
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6
Q

Exodus 20

A
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7
Q

Exodus 20 Struktur des Dekalogs

A
  • Dekalog hebr = zehn Worte
  • Zählung und Trennung der Zehn Worte: kein Konsens

Zehn Worte wurden auf ZWEI STEINERNE TAFELN gegeben, die beidseitig beschrieben waren:

  • wahrscheinlich standen alle 10 Worte auf beiden Tafeln > eine Kopie für jeden Bundespartner.
  • Fokus der Gebote:
    –> 1 - 4 vertikal = Beziehung zu Gott
    –> 5 - 10 horizontal = Beziehung zu den Menschen - Hierarchische Anordnung: Erst Beziehung zu Gott, dann Beziehung zu den Menschen.
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8
Q

Exodus 20 Bedeutung des Dekalogs

A

= offensichtlich und betont in der biblischen Erzählung:
❖ 2x überliefert (Ex 20 + Dtn 5)
❖ dem Volk direkt von Gott offenbart161 – das einzige Mal im AT und NT(!)
❖ mit dem „Finger Gottes“ (א ְצ ַבע ֱאלֹ ִהיםֶּ ; ́ec*Ba` ́élöhîm) geschrieben162
❖ = der erste Gesetzestext in der Bibel
❖ wurde in der Bundeslade, Gottes Wohnung inmitten des Volkes, aufbewahrt

1) =Kern der Bundesbestimmungen für das atl. Israel
Dekalog = Herz des Bundes
AT Bezieht sich oft darauf

2) =grundlegender moralische Wille Gottes
❖ der Dekalog umreißt‚ das Ganze des Willens Jahwes an den Menschen in größt - möglicher Kürze
❖ Dekalog = der ewige moralische Wille Gottes
❖ Dekalog = Grundlage aller anderen Gebote in der Bibel:

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9
Q

Theologie + Relevanz des Buches Exodus

A

Gottes Wesen
1. Gott ist einzigartig, allmächtig und absolut souverän. Er allein regiert als König über alles, für immer und ewig
2. Gott ist absolut heilig und ein verzehrendes Feuer
3. Gott ist barmherzig und Gleichzeitig auch gnädig

Muster der Erlösung
1. Gott rettet allein aus Gnade und allein durch Glauben - ohne Zutun des Menschen
2. Gott rettet sein Volk immer mit dem Ziel, dass es ihn anbetet, ihm dient und ein Königreich von Priestern für die anderen Nationen ist

Muster des Gerichts
1. Gott richtet nicht immer sofort
2. Gott schenkt auch im Gericht die Möglichkeit zur Umkehr
3. ABER: Gott wird alles Böse, alle antigöttlichen Mächte und alle Sünde endgültig richten und besiegen => spätestens bei der Wiederkunft
Christi

Volk Gottes
1. Gott hat von Anfang an die ganze Schöpfung im Blick
2. Israel ist kein Einschub in die Menschheitsgeschichte, sondern eine Intensivierung derselben
3. Bestimmung des erlösten Gottesvolkes im AT & NT = ein Königreich von Priestern, eine heilige Nation zu sein

Dienst für Gott
1. Dienst für Gott ist die Folge der Erlösung, nicht die Grundlage derselben
2. Erlösung durch Gott und der Dienst für Gott sind untrennbar miteinander verbunden: Rettung soll zum Dienst führen
3. Gott beruft und Gott befähigt zum Dienst

Bedeutung des Gesetzes
1.Das Gesetz dient nicht zur Errettung, sondern ist die Antwort auf die von Gott gewirkte Beziehung und die Bewahrung sowie Bewährung
der von Gott geschenkten Freiheit. Es ist ein Teil von Gottes Rettungshandeln und untrennbar damit verbunden.

Das Buch Exodus und die Heilsgeschichte
1. verbindet Menschheit mit Israel & zeigt die Kontinuität der Heilsgeschichte auf
2. verbindet Schöpfung & Erlösung miteinander
=> Erlösung = Wiederherstellung der Schöpfungsintention Gottes und Vollendung seines Wirkens in der Schöpfung
3. schattet Vollendung der Heilsgeschichte voraus: ungetrübte & anbetende Gemeinschaft zwischen dem erlösten Gottesvolk & seinem Gott.

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10
Q

DIE 10 Gebote

A
  1. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!
  2. Du sollst dir kein Götterbild machen!
  3. Du sollst den Namen des HERRN nicht
    missbrauchen!
  4. Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu
    halten!
  5. Ehre deinen Vater und deine Mutter!
  6. Du sollst nicht morden!
  7. Du sollst nicht ehebrechen!
  8. Du sollst nicht stehlen!
  9. Du sollst nicht lügen!
  10. Du sollst nicht begehren!
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