Ernährungsstatuts - Methoden Flashcards

1
Q

Anthropometrische Messung

A

Messung von
 Köpergewicht & -größe

 Hautfaltendicke

 Taillen- & Hüftumfang

 Armumfang

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2
Q
  • Methode um Körperzusammensetzung zu erfassen
A
  • Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) – Prinzip
     Elektroden schicken schwachen Wechselstrom durch den Körper zur Messung des elektrischen Widerstandes (Impedanz)
     durch hohe Leitfähigkeit von Blut, Urin, mittleren Muskulatur & geringen Leitfähigkeit von Fett, Knochen & Luft lassen sich Wasser-, Fett- & aktive Körperzellanteil messen/berechnen
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3
Q

Klinisch-biochemische Daten

A
  • Messung von Konzentration an Vit., MST, Spurenelementen oder Enzymaktivitäten in Körperflüssigkeiten und -geweben
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4
Q

Vorteile Klinisch-biochemische Daten

A
  • Vorteil:
     Ergebnisse sind nicht beeinflussbar
     zuverlässige Angaben über NST-Versorgung
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5
Q

Nachteile Klinisch-biochemische Daten

A
  • Nachteil:
     Arbeits- & Kostenintensiv
     Aussagen über aktuellen Versorgungsstatus ist nicht möglich
  • best. Messgrößen werden durch Zufuhr nur geringfügig beeinflusst
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6
Q

Biomarker Klinisch-biochemische Daten

A
  • Biomarker
     im Urin

 im Blutserum/-plasma

 in Erythrozyten (Langzeitindikator)

 in Haaren & Nägeln

 Fettgewebsbiopsien

 Leberbiopsien

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7
Q

Ernährungsanamnesen - erfassen …

A
  • Ernährungsgewohnheiten allgemein
  • Art & Menge der verzehrten Nahrung
  • Nahrungsmittelvorlieben/-aversionen
  • Diätverhalten
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8
Q

Ernährungsanamnese - Ermittelte Daten

A
  • Energie- & NST-zufuhr

- Beurteilung von Über- bzw. Unterversorgung im Vgl. zu entsprechenden Empfehlungen

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9
Q

Ziele von Ernährungsanamnesen

A
  • Ermittlung von Versorgungsdaten einer Bevölkerung (Agrarstatistika, EVS)
  • Erfassung des Lebensmittelverzehrs mit Analyse von Energie- & NST-zufuhr
  • Bevölkerung
  • definierten Zielgruppe
  • Einzelperson
  • Qualitative Analyse von Ernährungsgewohnheiten
  • Daten zur Beziehung zwischen LM/NST und Gesundheit
  • unverzichtbare Grundlage für Ernährungsberatung u/o -therapie
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10
Q

Einteilung von Ernährungserhebungsmethoden

A
  • Indirekte Methoden

* Direkte Methoden

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11
Q

Direkte Methoden

A

o erfassen direkt den laufenden (prospektiv) oder zurückliegenden (retropektiv) Verzehr bei Einzelpersonen

o verwendet für (fast) alle Einsatzfelder von Oecotrophologen

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12
Q

Indirekte Methoden

A

o erfassen Verbrauch von Nahrungsmitteln
o stützen sich auf Ernährungsdaten, die eigentlich für andere Zwecke gebraucht wurden (z.B. Agrarstatistiken)
o beschreibt durchschnittliche Ernährungssituation der Bevölkerung/-gruppe

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13
Q

Direkte Methoden - Anwendungsbereiche

A
  • auf individueller Ebene zum Nutzen der Person

- auf Gruppenebene zu wissenschaftlichen Zwecken (v.a. epidemiologische Studien)

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14
Q

Prospektive Methoden

A
  • Wiegeprotokoll
  • offenes Schätzprotokoll
  • geschlossenes Protokoll
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15
Q

Wiegeprotokoll

A
  • vor jeder Mahlzeit werden alle zum Verzehr bestimmten LM einzeln gewogen & aufgeschrieben (Essensreste werden ebenfalls erfasst)
  • Dauer: 3-7 Tage
  • vollständige Protokollierung der tatsächlichen Nahrungsaufnahme ist gewährleistet
  • Anwendung: nur geeignet für klinische bzw. experimentelle Studien bzw. Untersuchungen an kleinen, motivierten Gruppen

-> Heute kaum noch angewendet

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16
Q

offenes Schätzprotokoll

A
  • detaillierte Erhebung des laufenden Verzehrs mittels Protokolls direkt nach dem Verzehr
  • differenziert nach Mahlzeit, mit genauen Sorten- & Mengenangaben, Zubereitungsart, etc.
  • Verzehrsmengen werden nicht abgewogen, sondern mittels haushaltsüblicher Maße geschätzt oder gezählt
  • Dauer: meist 3 Tage (2 Wochentage, 1 WE-Tag)
  • längerer Zeitraum zunehmend Ermüdungserscheinungen
  • zu Beginn der Erhebung Einweisung durch geschultes Erhebungspersonal
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17
Q

offenes Schätzprotokoll - Vorteile

A

Vorteile

  • valide Beurteilung der durchschnittlichen Ernährungsweise
  • Befragter muss sich nicht auf sein Gedächtnis verlassen
  • LM- & NST-mengen können berechnet werden
  • Erfassung von Ernährungsgewohnheit
18
Q

offenes Schätzprotokoll - Nachteile

A

Nachteile

  • hohes Maß an Kooperationsbereitschaft der Probanden erforderlich
  • Gefahr der Beeinflussung der Nahrungswahl
  • Gefahr des „underreporting“
  • sehr zeitaufwendig
  • Außer-Haus-Verzehr wird ungenaue erfasst
  • nur kleine Stichproben möglich – für epidemiologische Studien weniger geeignet
19
Q

Geschlossenes Protokoll

A
  • laufender Verzehr der LM wird durch Strichlisten in einem Protokoll mit vorgegebener LM-Liste (Item-List) erfasst
  • Vorgabe von Standardportionsgrößen & LM
  • sobald ein LM von der List verzehrt wird -> ein/mehrere Striche beim betreffenden LM gemacht
    o einzelnen Striche/Häufigkeiten werden ausgezählt & mit der Portionsgröße (in g) multipliziert
  • Dauer: 3-10 Tage
    o wenig Aufwand -> längerer Zeitraum ok (individuell abhängig)
20
Q

Geschlossenes Protokoll - Vorteile

A

Vorteile

  • weniger belastend für Probanden (Vgl. offenes)
  • Durchschnittliche Ernährungsweise kann beurteilt werden
  • größere Stichprobe möglich
  • Gefahr der Beeinflussung der Nahrungswahl geringer
  • weniger aufwendige Auswertung
21
Q

Geschlossenes Protokoll - Nachteile

A

Nachteile

  • Angaben der Verzehrsmengen durch vorgegebene Portionsgrößen häufig ungenauer
  • verzehrte LM fehlen auf der Liste
  • keine längeren Zeiträume möglich
  • zur Ernährungsberatung schlechter geeignet
  • nicht für alle LM gibt es Nährwerttabellen
22
Q

Retrospektive Methoden

A
  • 24-h-Recall
  • Food Frequency Interview
  • Ernährungsgeschichte
  • Semi-quantitatives FF-Interview
23
Q

24-h-Recall

A
  • mit strukturiertem Fragebogen werden Art & Menge der am Vortag verzehrten LM möglichst genau
  • Grundfrage: „Was haben Sie gestern gegessen?“
  • Mengen werden mit haushaltsüblichen Maßen geschätzt, Schablone und Modelle können die Genauigkeit der Schätzung erhöhen
  • Validität der Ergebnisse hängt im Wesentlichen davon ab, wie gut sich die Probanden erinnern können
  • Durchführung von geschultem Interviewer
24
Q

24-h-Recall - Vorteile

A

Vorteile

  • geringe Belastung der Befragten
  • geringer Arbeitsaufwand
  • nicht reaktives Erhebungsinstrument
  • ein einziger Kontakt reicht aus
  • Interviewer kann nachfragen
  • Berechnung Energie- & NST-zufuhr möglich
  • geeignet zur Bewertung der Ernährung großer Personengruppen
25
Q

24-h-Recall - Nachteil

A
  • ungeeignet für die Analyse der Durchschnittskost einer Person
    o hohe intraindividuelle Variabilität
  • geschulte Interviewer notwendig
  • potentielle Einfluss der Interviewer auf das Antwortverhalten
  • Ungenauigkeiten durch mangelndes Erinnerungsvermögen möglich
  • Unter- bzw. Überschätzung der tatsächlichen Nahrungsaufnahme möglich
  • Aufnahme „gesunder LM“ wird möglicherweise überschätzt
26
Q

Food Frequency Interview

A
  • Verzehrshäufigkeiten von LM pro Tag/Woche/Monat
    o qualitative Angaben zur Ernährung
  • Grundfrage: „Wie häufig essen Sie folgende LM?“
  • Verwendung einer Liste mit zielsetzungsgemäß ausgewählter LM-Items
  • FF-Interview eignet sich für langfristige Untersuchungen
27
Q

Food Frequency Interview - Vorteile

A
  • rel. geringer Arbeitsaufwand
  • ausfüllen des Fragebogens kann durch den Interviewer/Probanden selbst erfolgen (self-administered)
  • beschreibt die übliche Ernährungsweise
  • nicht-reaktives Erhebungsinstrument
  • gut standardisierbar
  • einfache Durchführbarkeit & häufige Anwendung in großen epidemiologischen Studien
28
Q

Food Frequency Interview - Nachteile

A

Nachteile

  • erfordert genaue Erinnerung an vorangegangene Ernährung
  • atypische LM werden nicht erfasst
  • tatsächliche Nahrungsaufnahme wird eher überschätzt
  • keine NST-berechnungen möglich
  • keine Möglichkeit der Korrelation der Erhebungsdaten mit klinischen & biochemischen Befunden
29
Q

Semi-quantitatives FF-Interview

A
  • Erfassung von Verzehrsmengen durch zusätzliche Fragen nach der jeweiligen Portionsgrößen
    o haushaltsübliche Maße/Abbildung bzw. Fotos von den Portionsgrößen
  • NST-berechnungen sind möglich
  • häufigste Methode bei ernährungs-epidemiologischen Studien
30
Q

Ernährungsgeschichte

A
  • sehr umfassende Befragung der Nahrungsaufnahme über eine längere Zeitperiode nach standardisiertem Erhebungsplan mit
  • Angaben über Häufigkeit des durchschnittlichen Verzehrs einzelner LM
  • übliche Portionsgrößen, Art, Sorte, Verarbeitung der LM
  • Charakteristika der Ernährungsgewohnheiten (Mahlzeitenfrequenz)

-> Kombination aus 24-h-recall, Protokollmethode & FF-Interviewf

31
Q

Ernährungsgeschichte - Vorteile

A
  • gutes Bild langfristiger Ernährungsgewohnheiten
  • Erfassung von spez. LM & Gesamt-LM-aufnahme
  • Berechnung NST-zufuhr
  • geeignet um Zusammenhänge zwischen Ernährung & chronischen Erkrankungen untersuchen zu können
32
Q

Ernährungsgeschichte - Nachteile

A
  • gut geschulte Interviewer erforderlich
  • Befragte müssen sehr kooperativ sein
  • gutes Erinnerungsvermögen nötig
  • positive Selektionsgefahr
    o nur Interessierte beteiligen sich -> nicht repräsentativ
33
Q

weitere Methoden

A
  • Methoden-Mix
  • Kurzfragebögen (Checklisten) zum Essverhalten & Körpergewicht
  • geeignet für einen schnellen Überblick über den Ernährungsstatus bei älteren Patienten
  • PC-gestützte Methoden
  • Apps
34
Q

Wahl der Methode

A

hängt vor allem ab von…

  • Studienziel & Fragestellung
  • Zielgruppe
  • erforderliche Messgenauigkeit (qualitativ, quantitativ)
  • Kosten & andere Ressourcen
35
Q

Fragen zum Studienziel

A
  • Qualitative oder quantitative Daten?
     Daten zur E/NST-aufnahme, Ernährungsgewohnheiten, Verzehrshäufigkeiten etc.
  • Aktuelle oder frühere Ernährung/Nährstoffversorgung?
36
Q

Frage zur Zielgruppe

A
  • Einzelpersonen; Familien, Haushalte, Patienten- oder Bevölkerungsgruppen?
  • Kooperationsbereitschaft und Zumutbarkeit?
  • Intellektuellen Leistungen?
37
Q

Grenzen von Ernährungserhebungen

A

–> nicht alle NST anamnestisch erfassbar

38
Q

Warum NST-erhebung

A
  • Erkannte Zusammenhänge zwischen einzelnen NST & Erkrankungen
    • z.B. Vit. C & Skorbut; Vit. D & Rachitis; Eisen & Anämie
39
Q

Ziel der Empfehlung früher

A
  • Vermeidung von NST-mängeln in der Bevölkerung
  • Erhaltung der Arbeitsfähigkeit
  • Sicherstellung der Kampffähigkeit
40
Q

Ziel der Empfehlung heute

A
  • Planung einer bedarfsdeckenden Ernährung & entsprechender LM-Empfehlung
  • Orientierungshilfe bei Beurteilung der NST-versorgung
  • Bewertung von Studiendaten (Vgl. Ist-Soll)
  • Ernährungsberatung
41
Q

Empfohlene Zufuhr (WHO)

A

„Empfohlene Zufuhr = NST-menge, von der anzunehmen ist, dass sie genügt, um nahezu alle Menschen gesund zu erhalten“

Nicht identisch mit dem Bedarf der einzelnen Menschen

42
Q

24-h-Recall Rückfragen

A

 Zwischenmahlzeiten & Getränke
 Konsum zwischendurch
 genaue Spezifikation der LM-Art/Zubereitung/Menge etc.