Erklärungsversuche für Lernen - Kognitivistische Ansätze Flashcards
Edward Tolman (1886-1959)
Übergang zum Kognitivismus
Latentes Lernen im Rattenexperiment
Bezeichnung für einen angenommenen Erwerb bestimmter Reaktionen, ohne dass eine Belohnung etwa im Sinne einer Verstärkung gegeben ist:
Eine satte Ratte wird in ein Labyrinth gesetzt und läuft dort mehr oder minder ziellos umher. Wird die gleiche Ratte später in hungrigem Zustand in das gleiche Labyrinth gesetzt, wird sie ihr Ziel (Futter) schneller finden als Ratten, die mit dem Labyrinth noch nicht vertraut sind “.
Kognitive Karte (auch mental map)
bezeichnet die mentale Repräsentation eines geographischen Raumes oder räumlich (dreidimensional) vorstellbarer logischer und sonstiger Zusammenhänge
Kognitive Karten sind mental vereinfachte Repräsentationen von mehrdimensionaler komplexer Realität
Die Abbildung der geographischen Realität ist nur eines vieler Beispiele. Dem Begriff liegt die Annahme zugrunde, dass Menschen die Information über Räume und Landschaften in landkarten-ähnliche Bilder umsetzen, so dass sich also kognitive Karten im Grunde auch zeichnen lassen. Jeder Mensch hat dabei eine andere kognitive Karte eines Raumes, zum einen, da er sich in seinem Heimatort und in dessen Umgebungbesser auskennt als in ihm fremden Gegenden; zum anderen, weil jeder Mensch aufgrund seiner individuellen Erfahrung und geistigen Verfassung seine Umwelt anders wahrnimmt.
Erwartung
ein herausgehobenes Konstrukt bei der durch Tolman betonten Zielbezogenheit
von Verhalten
-> sind lt. Tolman dreigliedrige Einheiten (S1 - R1 - S2), bei denen es sich um ein Wissen darum handelt, unter welcher Reizbedingung S1 welche Reaktion R1 zu welcher neuen Reizbedingung S2 führt.
-> machen Verhalten flexibel und anpassungsfähig, liegen bei umfassendem Wissen in großer Menge und differenziert vor und können so zweckdienlich eingesetzt werden.
Gestaltspsychologie
Frühe Form des Kognitivismus
Max Wertheimer (1880-1943) und das Phi Phänomen:
Das Phi-Phänomen ist eine Wahrnehmungstäuschung, die erstmals von Max Wertheimer in seinem 1912 veröffentlichtem Artikel Experimentelle Studien über das Sehen von Bewegung beschrieben wurde. Es äußert sich als eine form- und gestaltlose Wahrnehmung von Bewegung und wird durch eine Abfolge von Standbildern erzeugt.
Wolfgang Köhler (1887 – 1967)
Begründer der Gestaltstheorie
Gestalten
Ganzheiten, mehr als die Summe ihrer Teile, heben sich von Hintergrund ab
Es werden drei Arten von Gestaltqualitäten des Wahrnehmungserlebens unterschieden, ohne innerhalb dieser Arten eine Systematik anzugeben:
Struktur, (Gefüge, Tektonik) wie gerade, rund, symmetrisch, geschlossen, spitz, wellig;
Ganzbeschaffenheit wie durchsichtig, leuchtend, rau, gelb;
“Wesen” wie Charakter, Habitus, Gefühlswert.
Gestaltgesetze:
Gesetz der Prägnanz
Es werden bevorzugt Gestalten wahrgenommen, die sich von anderen durch ein bestimmtes Merkmal abheben. Jede Figur wird so wahrgenommen, dass sie in einer möglichst einfachen Struktur resultiert (= „Gute Gestalt“).
Gesetz der Nähe
Elemente mit geringen Abständen zueinander werden als zusammengehörig wahrgenommen.
Gesetz der Ähnlichkeit
Einander ähnliche Elemente werden eher als zusammengehörig erlebt als einander unähnliche.
Gesetz der Kontinuität
Reize, die eine Fortsetzung vorangehender Reize zu sein scheinen, werden als zusammengehörig angesehen.
Gesetz der Geschlossenheit
Linien, die eine Fläche umschließen, werden unter sonst gleichen Umständen leichter als eine Einheit aufgefasst als diejenigen, die sich nicht zusammenschließen
Gesetz der gemeinsamen Bewegung
Zwei oder mehrere sich gleichzeitig in eine Richtung bewegende Elemente werden als eine Einheit oder Gestalt wahrgenommen.
Gesetz der fortgesetzt durchgehenden Linie
Linien werden immer so gesehen, als folgten sie dem einfachsten Weg. Kreuzen sich zwei Linien, so gehen wir nicht davon aus, dass der Verlauf der Linien an dieser Stelle einen Knick macht, sondern wir sehen zwei gerade durchgehende Linien.