Einfach gefragt Flashcards

1
Q

Herr Submissus klagt: Mein Nachbar ist Bodybuilder. Seitdem er diese Anabolika schluckt, ist der extrem aggressiv mir gegenüber. Wenn ich ihn im Stiegenhaus treffe, dann schaut er mich so herausfordernd an, dass ich am liebsten weglaufen würde. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.
Stichwörter: Hormone, Aggression, Interaktionsmodell

A
-	Testosteron:
o	Fördert Muskelwachstum
o	Steigert Dominanzstreben, Aggression
-	Herr Submissus:
o	Kortisol: Flight
o	Serotonin: vermeidende Motivation
o	Adrenalin: Aktivation (zur Flucht)
-	Interaktionsmodell:
o	Herr Submissus:
	Personale Faktoren: Anschlussmotiv
	Situative Faktoren: Bedrohungssituation
	Motivation: Flight
o	Nachbar:
	Personale Faktoren: Leistungs-/Machtmotiv
	Situative Faktoren: Begegnung Nachbar
	Motivation: Dominanzverhalten
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2
Q

Herr Cupido meint: „Das Zölibat ist wider der Natur des Menschen. Es ist doch eine Tatsache, dass sexuelle Bedürfnisse angeboren sind. Diesen zu entsagen, widerspricht somit den eigenen Anlagen und diesen Widerspruch kann man(n) auf Dauer auch nicht leben.“
Stichwörter: nature vs. nuture; Triebtheorie; Interaktionsmodell von Motivation

A
  • Weder nature noch nurture erzeugen alleine ein Verhalten
    o Angeborene Grundinstinkte, aber selbst einfachste Verhaltensweisen sind erfahrung- und lernabhängig; jedes menschliche Verhalten ist modifizierbar
  • Trieb als
    o Allgemeine, unspezifische Quelle der Verhaltensenergetisierung
    o Druckvariable, die Verhalten von innen anschiebt; unausweichlich
    o Zustand der Aspannung, dessen Reduktion als befriedigend und lustvoll erlebt wird
    -> Bei Sexualtrieb Spannungsabbau durch Organsmus
  • Aber Richtung des Verhaltens zur Triebreduktion kann erlernt werden
    o Triebe energetisieren, aber Gewohnheiten lenken Energie
    o Ersatzhandlung möglich!
  • Motivation als Ergebnis einer Wechselwirkung (Interaktion) zwischen situativen und personalen Faktoren
    o Situation: erregender Stimulus
    o Person: Sexualtrieb
    -> In Kloster erregender Stimulus?
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3
Q

Herr Catharsis rät: „Aggressionen müssen raus, das weiß doch jedes Kind. Besser auf einen Sandsack einprügeln als auf seine Frau. Mir hilft es jedenfalls, wenn ich Stress mit der Familie habe und Dampf ablassen muss.“
Stichwörter: Katharsis-Hypothese; Emotionsregulation

A
  • Katharsis-Hypothese: Ausleben von Triebimpulsen reduziert den Triebdruck
    o ABER: widerlegt, denn Ausleben von Aggression führt häufig zu mehr Aggression
    o Führt aber zu physiologisch angenehmen Zustand -> Verstärker, führt zu häufigerem Anwenden von Aggressionen
  • Kontrolle der Reaktion durch Unterdrückung führt zu erhöhter kardiovaskulärer Aktivität -> gesundheitlich schädliche Folgen
  • Tipp: Kognitive Umbewertung als empirisch belegte funktionierende Emotionsregulationsstrategie
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4
Q

Frau Ratio meint: “Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen. Sein Handeln richtet sich immer danach, was ihm den maximalen Vorteil bringt. “
Stichwörter: Homo Oeconomicus; alte/neue Erwartungsnutzentheorie und ihre Beschränkungen

A
  • Homo oeconomicus:
    o Menschenbild eines rationalen Menschen
    o Nutzenfunktion mit objektiven Nutzenwerten und Präferenzen
    o Handlungsentscheidung nach Nutzenmaximierung (maximalen Nutzen erzielen) & formal logischen Rationalitätsaxiomen
  • Alte Erwartungsnutzentheorie (Neumann & Morgenstern):
    o Normativ
    o Keine Beeinflussung der Entscheidungsfindung durch Bedürfnisse oder motivationale Tendenzen (homo oeconomicus)
    o Beschränkung:
     Keine Berücksichtigung von Subjektivität von Einschätzungen (Wert und Wahrscheinlichkeit)
     Keine Unabhängigkeit von Einschätzungen von Wert und Erwartung (Überschätzung der Häufigkeit von positiven Folgen)
     Unvollständige Einflussfaktoren (zB Normen, Heuristiken)
     Keine Erklärung von irrationalem Verhalten
     Spricht für Ansatz von Frau Ratio, aber empirisch geringe Gültigkeit
  • Neue Erwartungsnutzentheorie (Prospect Theory nach Kahneman & Tversky):
    o deskriptiv
    o Berücksichtigung psychologischer Faktoren
    o Asymptotischer Verlauf der Nutzenfunktion
    o Verlustaversion
    o nicht-linearer Einfluss von Wahrscheinlichkeiten auf Entscheidungen
    -> Ansatz spricht gegen Aussage von Frau Ratio, zB Altruismus
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5
Q

Herr Oliver Kahn meint: Druck ist alles! Ich war als Fußballer immer dann am besten, wenn der Leistungsdruck am höchsten war. Je wichtiger das Spiel, umso höher die Leistung.
Stichwörter: Zielsetzung; Yerkes-Dodson Law; optimales Erregungsniveau;

A
  • Ziel als proximale Determinante des Handelns, die erwünschte Handlungsergebnisse bestimmt und Basis für Handlungsplanung darstellt
  • Zielsetzung umfasst Aufgabenschwierigkeit, Zielspezifität und Zielbindung
    o Anspruchsvolle Zielsetzung -> höhere Leistung
    -> Entspricht Kahns Aussage (aber nicht zu anspruchsvoll)
  • Yerkes-Dodson-Law beschreibt einen nicht-linearen Zusammenhang zwischen Erregung und Leistung
    o zu große Erregung: schlechte Performance, da Ablenkung und Stress
    o Optimales Erregungsniveau ist abhängig von der Aufgabenschwierigkeit (Aktivations-Hypothese):
     schwierige Aufgaben: niedriges Arousal
     mittelschwere Aufgaben: mittleres Arousal
     leichte Aufgaben: hohes Arousal
    -> widerlegt Kahns Aussage (dieser: Argumentation nach Triebtheorie)
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6
Q

Herr Dilemma stöhnt: „Mein Job ist wirklich öde, aber die Arbeitskollegen sind super und ich lebe gerne in Würzburg. Jetzt hat mir mein Chef eine tolle Stelle in Gießen angeboten. Die Stadt gefällt mir aber überhaupt nicht und Pendeln ist keine Option. Was soll ich nur tun?“
Stichwörter: Konflikttypologie

A
  • Konflikttypus: Doppelter Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt
    o Verhalten wird von zwei Objekten beeinflusst von denen jeweils sowohl anziehende als auch abstoßende Kräfte ausgehen
    o Konflikt entsteht durch unterschiedliche Steigung der Annäherungs- und Meidengradienten:
     Wenn Annäherung an neue Arbeitsstelle: Meidengradient überwiegt-> Annäherung an alte Arbeitsstelle: Meidengradient überwiegt -> Annäherung an neue Arbeitsstelle etc.
    o schwierig aufzulösen: nur durch Valenzverschiebung
    o zB: Die Stadt ist mir nicht wichtig, Hauptsache ich habe einen tollen Job oder andersrum
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7
Q

Fräulein Temptatio klagt: „Es ist ja nicht so, dass ich nicht abnehmen will, aber ich kann einer Schokolade einfach nicht widerstehen. Ich bin von Natur aus eine Naschkatze.“
Stichwörter: Versuchung; Diskontierungsmodell

A
  • Versuchungssituation:
    o Konkurrenz zwischen smaller-sooner Anreiz & larger-later Anreiz
    o Distanz zum SS ist geringer, weshalb dieser häufig die Oberhand gegenüber LL gewinnt (Value subjektiv höher)
    o Verhaltensaktivierung und Intensität ist hier stärker
  • Diskontierungsmodell:
    o solange SS weiter entfernt ist, bevorzugt der Mensch LL; ab einer kritischen Nähe kommt es jedoch zur Bevorzugung von SS: preference reversal
    o Ursache: Hyperbolic Discounting (nicht exponential)
  • Widerstehen als Schlüsselkompetenz der Selbstregulation
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8
Q

Nach dem Brexit will auch die französische Regierung das Volk über einen Austritt aus der EU abstimmen lassen. Frau LePen wirbt für einen Austritt. Präsident Hollande wirbt dagegen für einen Verbleib in der EU. Welche Strategie würden Sie den Politikern für ihren Wahlkampf jeweils empfehlen?
Stichwörter: Prospect Theory; Framing-Effekte

A
  • Prospect Theory von Kahneman & Tversky als ein deskriptives Modell zur Entscheidungsfindung in Unsicherheit, in dem psychologische Faktoren berücksichtigt werden
  • Asymptotischer Verlauf der Nutzenfunktion
    o Risikovermeidung bei wahrscheinlichen Gewinnen
    o Risikosuche bei wahrscheinlichen Verlusten
    o Verletzung von Rationalitätsaxiomen (Framing-Effekte)
    o Verlustaversion
    o nicht-linearer Einfluss von Wahrscheinlichkeiten auf Entscheidungen
  • Framing-Effekte:
    o dieselben Ergebnisse werden einmal als Gewinn und einmal als Verlust ausgedrückt
     Gewinnframing: risikoscheu
     Verlustframing: risikogeneigt
    o trotz identischer Information haben Formulierungen unterschiedlichen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten
  • LePen: Postulieren von Verlusten –> setzt auf risikofreudiges Verhalten der Wähler
  • Hollande: Postulieren von sicheren Gewinnen –> setzt auf risikoscheues Verhalten der Wähler
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9
Q

Herr Narcissus behauptet: „Gegen ein Lob gibt es doch nichts einzuwenden, auch wenn es nicht immer der Wahrheit entspricht. Meine Arbeitskollegin ist zum Beispiel sehr hässlich. Trotzdem erzähle ich ihr immer, wie sie hübsch sie heute aussieht. Und mein Frau: ihre Kochkünste sind eine Katastrophe! Das Kochen ist zwar für sie nur eine lästige Pflicht, aber trotzdem hört sie es gerne, wenn ich ihr ein Lob für die gut gesalzene Suppe ausspreche. Ich kann daran nichts Falsches erkennen!“
Stichwörter: Selbstwert-Sicherung; Self-Verification

A
  • Selbstwertsicherung: Sicherung der personalen Identität durch defensive Prozesse zB durch selbtswertdienliche Attribution
  • Self-verification:
    o Suche nach Bestätigung des Bildes, welches ich von mir habe, auch bei negativen Selbstbildern (aber nur wenn stabil und wichtig)
    o Aufsuchen einer selbstbestätigenden Umgebung, die Überzeugungen des Selbstkonzepts entsprechen
     Wenn Arbeitskollegin sich selbst als hässlich ansieht oder Frau selber sich nicht als gute Köchin ansieht -> Abneigung gegen Herr Narcissus, der Selbstbild nicht bestätigt, Aufsuchen von anderer Umgebung
     Wenn Attraktivität oder Kochen nicht zu einem wichtigen Selbstaspekt gehört -> Auch egal
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10
Q

. Herr Spock meint: „Emotionen lähmen den Verstand und bringen Menschen dazu, verrückte Dinge zu tun. Maschinen sind zuverlässig–Menschen sind es nicht, weil sie sich von ihren Emotionen verwirren lassen.“
Stichwörter: Funktionen von Emotionen (motivational; informativ; sozial-regulativ)

A
  • Emotion = Adaptive Herausforderung an Herausforderungen in der Umwelt
  • Motivationale Funktionen:
    o Emotionen motivieren Verhalten zur Bewältigung von Ereignissen
    o Emotionen werden mit Verhaltensweisen assoziiert, wodurch eine emotionale Situationsbewertung ein Verhalten automatisch auslöst (erlernt und angeboren)
    o Positive Emotionen: Annäherung
    o Negative Emotionen: Vermeidung
  • Informative Funktionen:
    o Informieren Personen über bedeutsame Ereignisse und Veränderungen in der Umwelt
     Relevanzdetektoren: lenken Aufmerksamkeit auf Chancen und Risiken in der Umwelt (Orientierung)
     Überwachungssysteme: melden Fortschritte und Rückschläge in der Zielverfolgung
     Feedbacksysteme: informieren über die Folgen von Entscheidungen und Handlungen
    o Je nach Beschaffenheit einer Situation und den Zielen und Bedürfnissen einer Person können somit unterschiedliche Ereignisse emotional hervortreten und auf eine Berücksichtigung in der Verhaltenssteuerung drängen
  • Sozial-regulative Funktionen:
    o Regulieren zwischenmenschlicher Beziehungen:
     Kommunizieren emotionale Befindlichkeiten und damit Verhaltensabsicht/-aufforderung
     Hervorrufen von selektiven Reaktionen in anderen Personen
     Soziale nonverbale Sprache
    o Helfen, Kontakt mit anderen Personen aufzunehmen und bestehende Beziehungen zu vertiefen
    o Können dazu beitragen, eine soziale Position relativ zu anderen einzunehmen und abzusichern
    -> Emotionen als funktionale Reaktion, lähmen nicht Verstand, sondern lenken Aufmerksamkeit auf das Wichtigste, bieten Feedback; aber auch dysfunktional (zB Angst vor Zahnarztbesuch)
    -> Menschen zuverlässig in ihren Emotionen und deren Reaktion
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11
Q

Fräulein Empathia meint: „Ein Medizinstudium, das ist definitiv nichts für mich. Ich kann kein Blut sehen und eine Operation durchführen—besser ohne mich. Ich frage mich, wie ein Chirurg diesen Anblick erträgt, wenn er den Körper eines Menschen aufschneidet. Schon bei dem Gedanken daran wird mir übel.“
Stichwörter: Emotionsregulation

A

4 Strategien zur antezedensfokussierten Emotionsregulation (Beeinflussung des Entstehens einer Emotion):
• Fräulein Emphathia: Vermeiden von Medizinstudium, keine Situation, wo sie chirurgisch tätig werden müsste
- > Situationsauswahl: Strategisches Aufsuchen oder Vermeiden von emotionsauslösenden Situationen
• Chirurgen wählen die Strategie der Aufmerksamkeitskontrolle (Konzentration oder Abschwächen von Aufmerksamkeit auf emotionale Aspekte einer Situation durch Lenken der Aufmerksamkeit auf nichtemotionale Aspekte einer Situation (Ablenkung) oder irrelevante Reize) und der kognitiven Umbewertung (Neubewertung, günstige Attribution, Intellektualisierung): Konzentrieren sich auf technische und wissenschaftliche Aspekte während des Eingriffs, denken nicht die ganze Zeit, dass sie gerade einen Menschen aufschneiden

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