Buchkapitel Flashcards

1
Q

Was ist damit gemeint, wenn die Geschichte der Emotionspsychologie in ein goldenes, dunkles und Renaissance-Zeitalter eingeteilt wird? Welches Verständnis von Emotionen war in der Antike vorherrschend und wie lebt diese Sichtweise auch heute noch fort?

A
  • Goldenes Zeitalter:
    o Gründung des ersten psychologischen Instituts 1879 (Wundt)
    o Erscheinen verschiedener Klassiker der Emotionspsychologie (Wundt, Darwin, James)
  • Dunkles Zeitalter:
    o Behaviorismus zu Beginn des 20. Jhd.
    o Ignorieren von subjektiven Erlebniszuständen wie Emotionen
  • Renaissance Zeitalter:
    o 60er Jahre
    o Werke von Magda Arnold, Silvan Tomkins und Schachter & Singer
  • Verständnis in der Antike:
    o Platon: Dreiteilung der Seele in Vernunft, Affekte und begierdehafte Sinnlichkeit
    ->als Dreiteilung in Kognition, Emotion und Motivation auch heute noch aktuell
    o Affekte bei Platon mit negativer Konnotation behaftet, da diese häufig im Widerspruch zur Vernunft stehen und ein Hindernis für rationales Handeln darstellen würden
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2
Q

Diskutieren Sie folgende Definition: „Emotion ist eine auf ein bestimmtes Objekt ausgerichtete affektive Reaktion, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergeht“ und grenzen Sie Emotion nach dieser Definition von folgenden Konzepten ab: Stimmung, emotionales Temperament, Einstellung.

A
  • Diskussion:
  • Objektgerichtetheit (Intentionalität): Immer Bezugsobjekt für Emotion vorhanden (kann auch fiktiv sein oder noch in der Zukunft eintreten, Einschätzung entscheidend)
  • Affektivität (Gefühlscharakter): Affektive Empfindungen, die nicht immer bewusst sein müssen und sich anhand ihrer Valenz unterscheiden lassen
  • Zeitliche Dynamik und begrenzte zeitliche Dauer: kein dauerhafter Zustand, sondern episodischer Verlauf; gekoppelt an Auftreten ihres Bezugsobjekts
  • Abgrenzung von
    o Stimmungen: diffuser positiver und negativer Gefühlszustand ohne Bezugsobjekt und eher länger andauernd
    o Emotionale Temperamente: Zeitüberdauernde Persönlichkeitseigenschaften mit sehr allgemeinem Objektbezug
    o Einstellung: Relativ zeitstabile positive oder negative Beurteilung eines Objekts (Emotionen verändern sich dynamischer und besitzen einen episodischen Verlauf)
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3
Q

Welche Vorteile hat eine multidimensionale Sichtweise von emotionalen Reaktionen?

A
  • In der Wissenschaft hat sich die Sichtweise durchgesetzt, dass eine Emotion mehrere Verhaltenssysteme beeinflusst und deshalb unterschiedliche Komponenten hat. Dazu zählen:
    o subjektive Komponente
    o kognitive Komponente
    o physiologische Komponente
    o expressive Komponente
    o motivationale Komponente
  • Vorteile dieser multidimensionalen Sichtweise:
    o Möglichkeit der Untersuchung von unterschiedlichen Facetten von Emotionen, ohne dass auf einen subjektiven Erlebnisbericht zurückgegriffen werden muss
    o Möglichkeit des Studierens von bestimmten Abläufen und Sequenzen in Aktivierungen von Komponenten
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4
Q

Was ist der Unterschied zwischen emotional motivierten Verhaltensstrategien und Verhaltenstaktiken? Erläutern Sie den Unterschied anhand konkreten Beispielen.

A
  • Emotional motivierte Verhaltensstrategien:
    o Zuordnung zu abstrakten Mittel-Zweck Relationen (zB Vermeidung, Attacke), keinen konkreten Verhaltensweisen
    o Können in einer konkreten Situation mit sehr unterschiedlichen Bewegungen umgesetzt werden
    o zB Wütende Person: Attacke, will Veränderung
  • Verhaltenstaktiken:
    o konkrete Verhaltensweisen; unterschiedliche Äußerungsmöglichkeiten einer Emotion
    o verschiedene Taktiken haben ähnliche Funktion: ein erlebtes Unrecht zu vergelten oder (zumindest symbolisch) rückgängig zu machen
  • Bsp.: Wütende Person: Attacke-> verhält sich je nach Situation anders (haut auf Tisch, nimmt an Demo teil)
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5
Q

Welche Muskelpartien des Gesichts sind für einen mimischen Ausdruck von Freude, Ärger, und Ekel besonders wichtig?

A
  • Augenbrauenrunzler (Musculus corrugator supercilii)
  • Augenringmuskel (Musculus orbicularis oculi)
  • Oberlippenheber (Musculi levator labii)
  • Großer Jochbeinmuskel (Musculus zygomaticus major)
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6
Q

Was ist das EmFACS?

A
  • FACS:
    o Facial Action Coding System
    o Kodierungssystem der Gesichtsmimik von Ekman, 44 verschiedene Bewegungseinheiten
  • EmFACS:
    o Zuordnung spezieller Kombinationen von Bewegungseinheiten über ein Lexikon zu bestimmten Emotionskategorien
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7
Q

Diskutieren Sie die Aussage, dass das emotionale Empfinden ein Epiphänomen von Aktivitäten auf anderen Verhaltensebenen ist.

A
  • Epiphänomen: integrative Wahrnehmung
  • Pro:
    o Emotionales Erleben hängt maßgeblich von Kognitionen, Motivationen und körperlichen Expressionen ab
    o Meta-Analyse: Korrelation zwischen verschiedenen Reaktionsgrößen; Unterscheidung zwischen Emotionen durch Kenntnis der Emotionskomponenten möglich
  • Contra:
    o Korrelationen sind eher gering
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8
Q

Was sind Mischtheorien und Prototypen-Theorien von emotionalen Empfindungen?

A
  • Mischtheorien: Erklärung der Vielfalt von emotionalen Empfindungen durch Vermischungen von primären Emotionen -> komplexe sekundäre Emotionen
  • Prototypen-Theorien: Basisemotionen als prototypische Zustände, um die sich ähnliche emotionale Zustände herum gruppieren; Umbenennung der selben Basisemotion in Abhängigkeit von Situation
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9
Q

Was ist der Unterschied zwischen einer bivariaten und einer bipolaren Repräsentation von Valenz? Warum könnte diese Unterscheidung wichtig sein?

A
  • bivariate Repräsentation:
    o 2-Faktoren-Modell
    o positiver und negativer Affekt voneinander unabhängig
    o können gleichzeitig auftreten
    o vorwiegende Verortung von Emotionen in den Sektoren mit hohen Aktivierungen
  • bipolare Repräsentation
    o Circumplex-Modell
    o Affekte voneinander abhängig
    o zunehmende Positivität -> verringerte Negativität und umgekehrt
  • Unterscheidung wichtig, da Affekte entweder gleichzeitig oder nicht gleichzeitig auftreten können
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10
Q

Erläutern Sie eine modale Strukturbeschreibung von Emotionen. Worin grenzt sich dieser Ansatz von diskreten und dimensionalen Ansätzen ab?

A
  • basiert auf kognitivem Prozessmodell der Emotion, in dem fortgesetzte kognitive Situationseinschätzungen fortlaufend Veränderungen in den emotionalen Reaktionssystemen erzeugen
  • Unterschied zu diskret:
    o Diskrete Modelle: stark limitiere Anzahl an Emotionen
    o Modale Modelle: prinzipiell unendlich viele unterschiedliche Emotionszustände
  • Unterschied zu dimensional:
    o dimensionale Modelle: Erklärung der begrenzten Anzahl von Emotionen durch biologisch vorgefertigte Emotionsmodule
    o modale Modelle: Erklärung der begrenzten Anzahl von Emotionen durch sprachliche Kategorisierungsprozesse (häufig auftretende Reaktionsmuster durch häufig auftretende ähnliche Herausforderungen), daher Erklärung von universellem und kulturspezifischem Auftreten von Emotionen möglich
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11
Q

Welche Funktionen werden Emotionen allgemein zugeschrieben?

A
  • Informative Funktion
  • Motivationale Funktion
  • Sozial-regulative Funktion
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12
Q

Welche informativen Funktionen haben Emotionen? Ordnen Sie diese Funktionen unterschiedlichen Stufen der Informationsverarbeitung zu.

A

o Aufmerksamkeitslenkung (Encodierung)
o Gedächtnis:
• erhöhte Salienz von emotionalen Ereignissen -> bessere Erinnerung
• emotionale Ereignisse distinkter: häufiger Rekonsolidierung aus Gedächtnis, bessere Konsolidierung im Langzeitgedächtnis
• bessere Erinnerung von zentralen Inhalten, Details
o Denken und Entscheiden:
o positive Emotionen: flexible, heuristische, weite Informationsverarbeitung
->Aufbau und Erweiterung von Fertigkeiten und Ressourcen
o negative Emotionen: eher systematische, detaillierte, fokussierte Verarbeitung
->Bündelung kognitiver Ressourcen auf die Bewältigung eines spezifischen Problems oder einer Herausforderung in der Umwelt
o Emotionen als Entscheidungshilfe für Werturteile in Unsicherheit
o Zielverfolgung und Handlungsüberwachung:
• Unterbrechung der Informationsverarbeitung von emotionaler Erregung -> Neuausrichtung des Verhaltens auf veränderte Umstände -> Adäquate Berücksichtigung von Chancen und Risiken(Encodierung)
• Feedbackschleife: Emotionen als spezifische Signale hinsichtlich der Zielorientierung und der Geschwindigkeit der Zielverfolgung

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13
Q

Was ist eine visuelle Suchaufgabe und welche emotionalen Prozesse können mit dieser Aufgabe untersucht werden?

A
  • Visuelle Suchaufgabe: Präsentation von verschiedenen Reizen und Zeitmessung wie lange gebraucht wird um bestimmten Reiz (z.B. Spinne unter Pilzen) zu finden oder Aufmerksamkeit von diesem zu lösen
  • Untersuchung der Funktion der Aufmerksamkeitslenkung: Stärkere Beachtung von emotionalen Reizen, schwerere Ablösung von diesen; Effekte sowohl mit positiven als auch mit negativen emotionalen Reizen -> Widerspruch zu exklusivem Negativitätsbias
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14
Q

Was ist eine sog. „Blitzlichterinnerung“? Wie lassen sich Blitzlichterinnerungen mit Beobachtungen eines „Tunnelgedächtnisses“ für emotionale Inhalte in Einklang bringen?

A
  • Blitzlichterinnung: Sehr detaillierte Erinnerung an traumatische Erlebnisse
  • Tunnelgedächtnis: Sehr gute Erinnerung an zentrale Inhalte eines Erlebnisses aber nicht der Begleitumstände
  • Bessere Erinnerung an zentrale Inhalte, aber periphere Informationen können ins emotionale Scheinwerferlicht rücken, wenn sie in Beziehung mit zentralen Inhalten stehen oder für die Ziele der Person bedeutsam sind
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15
Q

Welche Entscheidungs-/Verarbeitungsstrategien werden von positiven Affekten und welche Strategien von negativen Affekten begünstigt?

A
  • positive Emotionen:
    o Verarbeitungsstrategie: flexible, heuristische und weite Informationsverarbeitung
    o Entscheidungsstrategie: Hinweis auf positives Wohlbefinden -> positivere Entscheidungen, risikofreudig
  • negative Emotionen:
    o Verarbeitungsstrategie: systematische, detaillierte und fokussierte Verarbeitung
    o Entscheidungsstrategie: Hinweis auf negatives Wohlbefinden -> negativere Entscheidungen, risikoscheu
    -> Entscheidungen nach Bauchgefühl aber nur wenn wenig auf dem Spiel steht, bei knappen kognitiven Ressourcen oder keine zuverlässige Entscheidungshilfe vorhanden
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16
Q

Welche Funktionen schreibt die broaden-and-built theory von Frederickson (2001) positiven Emotionen zu?

A
  • Funktion von positiven Emotionen: Aufbau und Erweiterung von Fertigkeiten und (sozialen, physischen, intellektuellen) Ressourcen
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17
Q

Beschreiben Sie den „feelings-as-information“ Ansatz und eine passende Studie. Wann vertrauen Menschen besonders auf ihr „Bauchgefühl“?

A

feelings-as-information“ = Menschen nutzen momentane Gefühle als Entscheidungshilfen für Werturteile unter Unsicherheit
- Studie (Schwarz und Clore 1983):
• Telefonische Befragung nach Lebenszufriedenheit an sonnigen oder regnerischen Tagen
• Personen gaben an sonnigen Tagen (gute Stimmung) eine höhere Lebenszufriedenheit an als an regnerischeren Tagen (schlechte Stimmung)
- Personen vertrauen auf ihr „Bauchgefühl“ vor allem dann, wenn bei der Entscheidung wenig auf dem Spiel steht, kognitive Ressourcen knapp und/oder keine zuverlässigeren Entscheidungshilfen zur Hand sind

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18
Q

. Welche Schlüsselstellen in der Zielverfolgung lösen nach Oatley und Johnston-Laird (1987) Emotionen aus? Welche Funktion haben diese Emotionen für die Zielverfolgung?

A

o Freude: Schlüsselstelle = Erreichung eines Etappenzieles - Setze Plan fort oder modifiziere ihn
o Traurigkeit: Schlüsselstelle = Scheitern eines wichtigen Planes oder Unerreichbarkeit eines aktiven Zieles - tue nichts oder suche nach neuem Plan
o Angst: Schlüsselstelle = Bedrohtes Selbsterhaltungsziel - Stoppe, überwache und/oder ergreife die Flucht
o Ärger: Schlüsselstelle = Frustration eines aktiven Zieles - streng dich mehr an und/ oder attackiere
o Ekel: Schlüsselstelle = Verletzung eines Geschmacksziels - weise die Substanz zurück und oder Ziehe dich zurück
o Funktion: Hinweis auf veränderte Situation; das emotionale Signal, das durch die Schlüsselstelle ausgelöst wird, drängt das kognitive System auf eine Überführung (Transition) des aktuellen Zustands in einen neuen Zustand, der den Bedürfnissen der Person entspricht.

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19
Q

Was ist die Lamarck’sche Hypothese von emotionalen Verhaltensweisen? Wie lassen sich emotionale Verhaltensneigungen evolutionstheoretisch erklären?

A

o Lamarck’sche Hypothese: Annahme Darwins: automatische Verknüpfung von Verhaltensweisen mit bestimmten Gefühlszuständen bei wiederholtem gemeinsamem Auftreten, automatische Auslösung, Weitergabe von bewährten emotionalen Verhaltensgewohnheiten an die nächste Generation (Vererbung) => heutzutage abgelehnt
o emotionale Verhaltensdispositionen (breite motivationale Zustände): genetische Basis; stammesgeschichtliche Bewährung vermutlich in der Bewältigung einer wiederkehrenden physischen oder sozialen Herausforderung

20
Q

Was verstand McDougall unter „emotionalen Instinkten“?

A
  • emotionale Instinkte umfassen bestimmte Motivationen, Kognitionen und Gefühle
  • bestimmte motivationale Antriebe mit begleitenden Gefühlen und Kognitionen sind angeboren und deshalb unveränderlich; offenes Verhalten abhängig von Lernerfahrungen
  • 7 angeborene Instinkte bzw Emotionen
21
Q

Was ist der Unterschied zwischen einem „Fluchtinstinkt“ und einer emotionalen Handlungsbereitschaft zur Flucht? Warum hat sich letztere Vorstellung gegen die Idee einer instinktgetriebenen Reaktion in der Wissenschaft durchgesetzt?

A
  • „Fluchtinstinkt“: löst in einer Angstsituation konkret und immer z. B. Gefühle der Furcht und eine Tendenz zu fliehen aus
  • Emotionale Handlungsbereitschaften: relativ abstrakte Mittel-Zweck-Relationen, die spezifische Verhaltensimpulse, generelle Motivationen der Annäherungen und Vermeidung sowie unspezifische Erregungszustände umfassen können, keine Vorhersage von konkreten Verhaltenstendenzen -> Bereitschaft zur Flucht, ausgelöst durch Angst, kann aber auch in Angriff übergehen
  • Durchsetzung der emotionalen Handlungsbereitschaften: erleichtert Integration von unterschiedlichen Verhaltensbeobachtungen (z.B. Flucht vs. Erstarren bei Angst) in die Theorie
22
Q

Was sind appetitive und aversive Motivationssysteme? Mit welchem Untersuchungsaufbau können diese Systeme untersucht werden?

A
  • Appetitive und aversive Motivationssysteme gehen davon aus, dass Menschen Situationen, die positive Emotionen auslösen, aufsuchen, während sie Situationen, die negative Emotionen auslösen, tendenziell meiden
  • Untersuchungsansatz:
    o Messung der Stärke eines protektiv-defensiven Lidschlusses, der von einem Schreckreiz (z. B. einem lauten Knall) ausgelöst wird, während einer Betrachtung von positiven, negativen und neutralen Bildern
    o Ergebnis: Verstärkung der Lidschlussreaktion durch erregende negative Bilder, Abschwächung durch erregende positive Bilder
23
Q

Erläutern Sie die Bedeutung des sozialen Kontexts für den Ausdruck von Emotionen am Beispiel der Studie von Kraut & Johnston (1979). Warum sprechen die Ergebnisse dieser Studie gegen die Annahme, dass Lächeln eine Emotion „ausdrückt“?

A
  • Emotionen werden hauptsächlich in Sozialen Situationen gezeigt
  • Kraut und Johnston (1979):
    o Feldstudie
    o Analyse der sozialen Umstände, in denen Menschen häufig lächeln zB Ausdruck von Bowlern nach Bowling Wurf (geglückt oder missglückt)
    o Ergebnis: Lächeln hauptsächlich bei Interaktion mit anderen Personen, zB Bowler lächeln vor allem dann, wenn sie sich zu ihren Mitspielern umdrehen, und nicht vorher; Ergebnis des Wurfs nur geringer Einfluss
  • Lächeln nicht als Ausdruck einer inneren Befindlichkeit; sondern Funktion der sozialen Kommunikation
24
Q

Welche Hauptfunktionen haben Emotionen in sozialen Beziehungen? Beschreiben Sie jede Funktion mit einem Beispiel.

A
  • Aufnahme von Kontakt mit anderen Personen, Vertiefung von bestehenden Beziehungen, zB Paare tauschen positive Emotion aus um Beziehung zu stärken
  • Können dazu beitragen, eine soziale Position relativ zu anderen einzunehmen und abzusichern, zB Ärger -> Drängen der anderen Person, Kompensation für ein wahrgenommenes Unrecht zu leisten: Ausüben bzw. Wiedergewinnen von Macht über eine andere Person
25
Q

Welche (neuronalen) Schaltwege sind nach Papez (1937) grundlegend für die Emotionsentstehung?

A
  • Papez‘ Modell: Aufteilung der sensorischen Information im Thalamus in zwei neuronale Bahnen:
    o „Gedankenpfad“: Führt zum sensorischen Cortex, zuständig für Wahrnehmung, Kognition und Gedächtnisprozesse
    o „Gefühlspfad“: Führt direkt zum Hypothalamus.
  • Integration der Information aus beiden Pfaden im cingulären Cortex -> Emotionen
26
Q

Beschreiben Sie die Theorie eines „dreeinigen Gehirns“ von Paul MacLean (1949). Warum ist diese Dreiteilung in der modernen Emotionspsychologie nur mehr von marginalem Interesse?

A
  • „dreieiniges Gehirn“: menschliches Gehirn besteht aus drei interagierenden Systemen:
    o Evolutionär altes Reptiliengehirn (Basalganglien) = Sitz primitiver Triebe und Emotionen wie Aggression und Furcht
    o Limbisches System (Amygdala, präfrontaler Cortex, Hypothalamus, Thalamus, Hippocampus und cingulärer Cortex) = Sitz komplexer Emotionen
    o Neomammalisches Gehirn (Neocortex) = Beeinflussung und Kontrolle von emotionalen Reaktionen über Kognitionen
  • Keine so spezifische Zuordnung von neuroanatomischen Strukturen zu so spezifischen und diskreten Funktionen möglich
  • stattdessen: Identifizierung von emotionsspezifischen Netzwerken, die in der Regel weite Teile des Gehirns umspannen (Netzwerkhypothese)
27
Q

Welche Funktion haben die Amygdala bei der Verarbeitung von emotionalen Reizen und beim emotionalen Lernen?

A
  • Schlüsselrolle in mehreren emotionalen Prozessen:
    o Decodierung von (positiv und negativ) emotional relevanter Information -> priorisierte Verarbeitung; Aktivierung auch bei unbewussten Stimuli
    o Assoziative emotionale Lernprozesse (z.B. Furchtkonditionierung)
    o Konsolidierung von emotionalen Gedächtnisinhalten durch starke Verbindung mit Hippocampus
28
Q

Erläutern Sie das Zwei-Wege Modell der Furchtkonditionierung von Joseph LeDoux.

A
  • Furchtkonditionierung über Synapsenbildung in Amygdala
  • low road: direkte Verbindung von Thalamus zur Amygdala: schnell, grob aufgelöste sensorische Information -> schnelle Auslösung einer Furchtreaktion
  • high road: langsame Verbindung vom Thalamus über den sensorischen Cortex zur Amygdala: gründlichere Reizverarbeitung
29
Q

Welchen Einfluss hat der präfrontale Kortex auf die Entstehung und Regulation von Emotionen?

A
  • Vorallem orbitofrontaler Cortex:
    o Lernen des emotionellen und motivationellen Wertes eines Stimulus
    o Zusammenspiel mit Amygdala: Lernen und Repräsentieren von Assoziationen zwischen sekundären und primären Verstärkern, flexibles Reagieren auf Veränderungen der Belohungszusammenhänge
    o Integration körperliche Signale von emotionalen Handlungskonsequenzen -> Entscheidungsfindung
30
Q

An welchen emotionalen Vorgängen ist der anteriore cinguläre Cortex beteiligt?

A
  • Integrationszentrum von visceralen, emotionalen und kognitiven Informationen
  • mit dorsolateralen PFC: wichtige Schaltstelle für die Emotionsregulation und Top-Down-Regulation
  • Teil eines Schaltkreises zur Registrierung von Konflikten zwischen aktuellen und intendierten Zuständen; Einleitung von Korrekturen
  • Schmerzwahrnehmung, einschließlich „sozialer Schmerzen“ (empathisches Mitleiden, soziale Isolation)
31
Q

Welche emotionalen Funktionen werden der Insula zugeschrieben?

A
  • Repräsentation körperlicher Zustände im Gehirn (Wahrnehmung des eigenen Körpers)
  • Bedeutung von körperlichen Empfindungen für Emotionserleben -> Beteiligung der Insula an vielen emotionalen Vorgängen (z.B. Emotionserkennung, Empathie, Risikoentscheidungen, Furchtkonditionierung etc.)
32
Q

Was behauptet die Theorie der somatischen Marker von Antonio Damasio? Erläutern Sie dazu die Studie von Bechara et al. (1994).

A
  • Automatische Assoziationsbildung von Verhaltensentscheidungen und ihren emotional-somatischen Folgen (zB feuchte Hände). Automatische Reaktivierung der assoziierten emotionalen Konsequenz bei späterer gleicher Entscheidungssituation -> emotionale Markierung dieser Verhaltensoption
  • Studie (Bechara et al. 1994):
    o Teilnehmer: gesunde Personen und Patienten mit Läsionen im OFC (zuständig für Integration körperlicher Signale von emotionalen Handlungskonsequenzen -> Entscheidungsfindung )
    o Methode:
     Kartenspiel
     Vier Stapel:
    • A, B: hohe Gewinne, hohe Verluste
    • C, D: kleine Gewinne, kleine Verluste -> langfristig höhere Gewinne als A, B
     Keine Information an Probanden, diese sollen selbstständig Strategie lernen
    o Ergebnis:
    • Gesunde Versuchsteilnehmer lernen Strategie relativ schnell, messbare physiologisch-emotionale Reaktion in Form einer erhöhten Hautleitfähigkeit, bevor sie eine Karte von den schlechten Stapeln zogen
    • Patienten mit Läsionen des OFC perservieren bei den schlechten Stapeln, zeigen keine erhöhten Hautleitreaktionen vor dem Ziehen einer Karte.
     Damasio: Nutzung der körperlich-emotionale Erregung als Entscheidungshilfe durch gesunde Probanden; Patienten mit Läsionen des OFC fehlt diese Entscheidungshilfe -> Beeinträchtigung ihres Entscheidungsverhaltens
33
Q

Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen einer Reaktionsspezifität im vegetativen Nervensystem und der Idee einer Ressourcenmobilisierung. Wie lässt sich dieser Zusammenhang funktional erklären?

A
  • Reaktionsspezifität von Emotionen im vegetativen Nervensystem: je nach Situation Anpassung des Körpermilieus an globale Verhaltensorientierungen einer Aktivität bzw. Passivität oder einer Annäherung bzw. Vermeidung; zB Angst vor Horrorfilm: Anregung Parasympathikus; Angst vor Androhung eines Elektroschocks: Anregung Sympathikus (Sympathikus mobilisiert Ressourcen-> Vorbereitung auf Aktivität)
  • funktional entspricht dies den unterschiedlichen Ressourcenanforderungen in verschiedenen emotionalen Kontexten, zB wütender Protest benötigt Energie, beleidigter Rückzug nicht; Abhängen der physiologischen Reaktion von der Beschaffenheit der zu bewältigenden emotionalen Situation -> entsprechende notwendige Ressourcenmobilisierung
34
Q

Erläutern Sie die Cannon-Bard Theorie der Emotionsentstehung. Welche Rolle spielen körperliche Erregungszustände für das emotionale Erleben laut dieser Theorie?

A
  • Weiterleitung sensorischer Signale vom Thalamus gleichzeitig an den Cortex für eine emotionale Interpretation des Ereignisses und an den Hypothalamus für die Steuerung des vegetativen Nervensystems
  • Unterschiedliche Verarbeitungswege: Simultanes Auftreten emotionaler Gefühle und körperlicher Veränderungen, keine Reaktion primär, keine Beeinflussung der Reaktionen
  • Unterscheidung der ausgelösten körperlichen Reaktionen unterschiedlicher emotionaler Situationen nur in ihrer Intensität (Erregung), aber nicht in Qualität
  • > Körperliche Erregungszustände haben keinen Einfluss auf emotionales Erleben
35
Q

Welche Vorgänge lösen eine Kampf-oder-Flucht Reaktion aus? Nennen Sie körperliche Veränderungen, die für eine Kampf-oder-Flucht Reaktion charakteristisch sind

A
  • Auftreten einer Kampf-oder-Flucht-Reaktion (fight-or-flight reaction) in Situationen einer akuten Bedrohung (z. B. bei einem Angriff)
  • Freisetzung von Stresshormonen -> schnelle Notfallreaktion, Aktivierung Symphatikus:
    o Erhöhung Herzschlag und Atemfrequenz
    o Ansteigen von Muskelspannung
    o Bessere Durchblutung von Skelettmuskeln
    o Pupillen weiten sich, Verdauung verlangsamt sich
36
Q

Erläutern Sie den themenbasierten Appraisal-Ansatz von Richard Lazarus (1991).

A
  • Subjektive kognitive Einschätzungen (Appraisals) -> Auslösen von spezifischen Reaktionen in physiologische, motivationalen und expressiven Systemen -> Erleben als Emotionen
  • Limitiere Anzahl fundamentaler relationaler Themen im Appraisal Prozess -> Generieren von bestimmten Emotionen
37
Q

Wie kann man erklären, dass Personen mit semantischer Demenz keine Emotionen erkennen können? Beschreiben Sie dazu das Experiment von Lindquist et al. (2011).

A

• Abhängigkeit der Emotionen, die wir fühlen und bei anderen wahrnehmen von kognitiver Verfügbarkeit von interpretativen Schemata zu einem Zeitpunkt
• Beeinflussung vom Erleben einer Situation durch individuelle Unterschiede im Wissen über Emotionen, wenn kein passendes Emotionskonzept verfügbar -> keine diskrete Emotion
• Lindquist et al. (2014):
o Personen mit einer neurodegenerativen Erkrankung, die Abruf von kategorialem Wissen aus dem semantischen Gedächtnis stark beeinträchtigt (semantische Demenz)
o Hypothese: Schwierigkeiten mit einer emotionalen Kategorisierung von affektiven Rohgefühlen (und ihrem Ausdruck); Wahrnehmung des Rohgefühls selbst unbeeinträchtigt
o Sortieraufgabe von Bildern von sechs diskreten emotionalen Gesichtsausdrücken in Stapel
o Ergebnis:
 Gesunde Personen: Bevorzugung von Ausdruck einer diskreten Emotion (Ärger, Traurigkeit, Freude etc.) als Gruppierungseinheit
 Patienten mit semantischer Demenz: zwei Stapel mit positiven und negativen Expressionen
-> Hypothese bestätigt, Erkennung der Valenz eines Gesichtsausdruckes aber kein Zugang zu einem nuancierten Wissen über emotionale Ausdrücke

38
Q

Was ist unter einer Regulation von Emotionen zu verstehen?

A
  • Emotionsregulation bezeichnet alle Wege und Mittel, über die Personen Einfluss darauf nehmen, welche Emotionen sie haben, wann sie sie haben und wie sie Emotionen erleben und ausdrücken
39
Q

Welche Antriebe/Gründe gibt es für eine Emotionsregulation?

A

o hedonistische Motivation: Zielt auf die Maximierung von Lust (positive Emotionen) und die Vermeidung von Unlust (negative Emotionen) ab
o funktionale Motivation: aufgabenbedingte Anforderungen (optimales Niveau); Notwendigkeit in manchen Situationen, die „richtige“ Emotion zu haben, die zu aktuellen Handlungsanforderungen passt; zB Wutverstärkung vor Konfrontation
o Prosoziale Motive: Mitleid, Aggressionskontrolle usw. Vermeidung von Verletzen von anderen
o Selbstschutz: vor Angriff auf den Selbstwert, z.B. Verdrängung, Distanzierung, kognitive Umdeutung
o Eindrucksmanagement (impression management): Selbstdarstellung; Zeigen von bestimmten Emotionen, um bestimmten Eindruck zu machen

40
Q

Erklären Sie an einem praktischen Beispiel grundlegende Strategien der Emotionsregulation. Welche Strategien setzen an den Bedingungen vor der Emotionsentstehung und welche Strategien an den Bedingungen nach der Emotionsentstehung an?

A
  • 4 Strategien zur antezedensfokussierten Emotionsregulation (Beeinflussung des Entstehens einer Emotion):
    o Situationsauswahl: Strategisches Aufsuchen oder Vermeiden von emotionsauslösenden Situationen; zB um ein Referat in einem gefürchteten Seminar nicht halten zu müssen, täuscht Anna kurz vor dem Termin eine Erkrankung vor.
    o Situationsmodifikation: aktive Veränderung von emotionalen Situationen zur Entsprechung der eigenen Wünsche und Bedürfnisse; zB Anna muss ein Referat halten, damit sie einen Schein erhält. Für eine gute Vorbereitung wählt sie ein Themengebiet, mit dem sie bereits vertraut ist.
    o Aufmerksamkeitskontrolle: Konzentration oder Abschwächen von Aufmerksamkeit auf emotionale Aspekte einer Situation durch Lenken der Aufmerksamkeit auf nichtemotionale Aspekte einer Situation (Ablenkung) oder irrelevante Reize; zB während des Referats vermeidet Anna einen direkten Blickkontakt mit dem Dozenten und konzentriert sich auf ihre Folien.
    o Kognitive Umbewertung: Neubewertung, günstige Attribution, Verdrängung, Leugnung, Intellektualisierung, zB Anna spricht sich vor dem Referat selbst Mut zu. Darüber hinaus ruft sie sich in Erinnerung, dass ihre Referatsleistung nur als eine von mehreren Teilleistungen in die Gesamtbewertung einfließt.
  • 1 Strategie zur reaktionsfokussierten Emotionsregulation (Veränderung der bereits ausgelösten emotionalen Reaktion):
    o Kontrolle der emotionalen Reaktion: Verstärkung oder Unterdrückung einer emotionalen Reaktion; zB Anna will sich ihre Angst während des Referats nicht anmerken lassen. Sie setzt sich auf einen Stuhl, damit niemand ihren unsicheren Stand bemerkt. Zudem nimmt sie ein Beruhigungsmittel ein, um ihre Nervosität einzudämmen
41
Q

Beschreiben Sie Ablauf und Ergebnisse der Untersuchung von Lazarus et al. (1965) zur kognitiven Emotionsregulation bei der Betrachtung furchteinflößender Filme

A
  • Zeigen von furchtauslösendem Film über Arbeitsunfälle
  • Davor Kommentar zum Film: leugnender (falsches Blut, Trickaufnahmen usw.), ein intellektualisierender (sachlicher Bericht über Arbeitsrisiken, objektive Analyse von Risikofaktoren usw.) oder ein neutraler (Kontrollbedingung)
  • Messungen der elektrischen Hautleitfähigkeit (als Index einer emotionalen Erregung)
  • Ergebnis: signifikante Verringerung der emotionalen Erregung des Films durch leugnende und intellektualisierende Kommentare -> Erfolgreiche Veränderung der emotionalen Reaktion einer Situation durch kognitive Umbewertung
42
Q

Welchen Einfluss hat eine Unterdrückung von emotionalen Reaktionen auf den emotionalen Zustand der Person? Beschreiben Sie Studien, die (unerwünschte) Nebenwirkungen einer Reaktionskontrolle belegen.

A

o Zeigen eines traurigen, fröhlichen oder neutralen Films
o Experimetalgruppe: Anordnung zur Unterdrückung des emotionalen Ausdrucks
o Ergebnis:
 Reduktion des Ausdrucks der Emotion -> Reduktion der Intensität des emotionalen Erlebens
 starke Zunahme der kardiovaskulären Erregung (unabhängig ob Emotion positiv oder negativ); dieser Effekt tritt bei Umbewertung nicht auf
 Erklärung einer hohen Anfälligkeit für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems von Personen, die Angstempfindungen habituell unterdrücken
- Butler et al.:
o Jeweils zwei Frauen: Schauen eines emotional aufwühlenden Films, anschließendes Austauschen über Film
o Experimentalgruppe: eine Akteurin: sollte Gefühle während des Gesprächs verbergen
o Kontrollgruppe: keine spezifische Instruktion für das Gespräch
o Beobachtung und Bewertung der Qualität der Interaktion der beiden Frauen
o Ergebnis:
 Akteure: reduzierte Expressivität, reduzierte Reaktivität auf die Gesprächsbeiträge ihrer Partnerinnen
 Experimentalgruppe berichtete erhöhte Ablenkung während des Gesprächs
 Gesprächspartnerin: physiologische Stressreaktion während des Gesprächs, geringeres Einschätzen der Wärme und Nähe zu den Akteuren
 Bei instruierter Neubewertung der Situation: keine Beobachtung dieser Reaktionen
-> Störung des Interaktionsverhaltens durch von den Maskierungsanstrengungen verursachte Ablenkung und verringerte Reaktivität: Verbrauch von kognitiven Ressourcen; Behinderung der Interaktionen mit anderen Personen

43
Q

Was ist eine hedonische Tretmühle?

A
  • Der Begriff der hedonischen Tretmühle beschreibt den Effekt, dass sich Menschen sehr schnell an verbesserte Lebensumstände gewöhnen und diese als Normalzustand interpretieren. Dadurch spiegeln sich objektiv gute Lebensumstände nicht mehr in subjektivem Wohlbefinden wider.
44
Q

Wie beeinflussen Furchtappelle gesundheitsförderliches Verhalten?

A
  • In Form von Schockbildern auf Zigarettenpackungen können Furchtapelle gesundheitsförderliches Verhalten unterstützen (Aufhören zu Rauchen). Eine Wirkung tritt jedoch nur mit großflächigen Abbildungen von angsteinflößenden Bildern ein, nicht mit Textbotschaften. Die Wirksamkeit der Maßnahme ist also abhängig von der Erzeugung von Furcht und dem damit verbundenen Appell, mit dem selbstschädigenden Verhalten aufzuhören.
45
Q

Beschreiben Sie den grundlegenden Ablauf eines (kognitiv-behavioralen) Ärger-Management Programms.

A
  • Reduzierung von aggressivem Verhalten durch ein kognitiv-behaviorales Training in drei Schritten:
    o Erlernen von Erkennen und Vermeiden von ärgerlichen Situationen
    o Einüben von Strategien und Techniken zur Vermeidung überstürzter Reaktion und zur Herbeiführung von Entspannung (z. B. Selbstinstruktionen)
    o Einüben von alternativen Problemlösestrategien, die sozial unproblematisch sind
46
Q
  1. Herr Submissus klagt: Mein Nachbar ist Bodybuilder. Seitdem er diese Anabolika schluckt, ist der extrem aggressiv mir gegenüber. Wenn ich ihn im Stiegenhaus treffe, dann schaut er mich so herausfordernd an, dass ich am liebsten weglaufen würde. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich mich verhalten soll.
    Stichwörter: Hormone, Aggression, Interaktionsmodell
A
-	Testosteron:
o	Fördert Muskelwachstum
o	Steigert Dominanzstreben, Aggression
-	Herr Submissus:
o	Kortisol: Flight
o	Serotonin: vermeidende Motivation
o	Adrenalin: Aktivation (zur Flucht)
-	Interaktionsmodell:
o	Herr Submissus:
	Personale Faktoren: Anschlussmotiv
	Situative Faktoren: Bedrohungssituation
	Motivation: Flight
o	Nachbar:
	Personale Faktoren: Leistungs-/Machtmotiv
	Situative Faktoren: Begegnung Nachbar
	Motivation: Dominanzverhalten