E - Umweltwirkungen, Modellierung Flashcards
Definition Lärm
- Lärm ist Schall, der stört.
- “unerwünschter Hörschall; Hörschall, der zu Störungen, Belästigungen, Beeinträchtigungen oder Schäden führen kann”
- Lärm hat immer eine subjektive Komponente
- Notwendig für Verständnis und Beschreibung sind naturwissenschaftliche Kenntnisse sowie Wissen zur Wahrnehmung von Schall.
Schall
- physikalischer Begriff für mechanische Schwingungen in einem elastischen Medium
- Quelle für Lärm
-
Schalldruck p (in Pa)
Wechseldruck, durch Schallwelle erzeugt -
Schallenergie W (Joule J)
in einem Schallfeld oder einem Schallereignis enthaltene Energie. Angegeben als (Schallenergie)Pegel in logarithmischer Größe (dB) -
Schallleistung P (Watt W)
bezeichnet die pro Zeiteinheit von einer Schallquelle abgegebene Schallenergie, aus dem Schalldruck und der Fläche berechnet, angegeben in logarithmischer Größe als Schallleistungspegel. -
Schallintensität I (in W/m2)
Schallenergie, die in der Sekunde senkrecht durch eine Fläche von 1 m2 strömt
Ruhe
Angenehmer Schall, die Abwesenheit von Schall existiert praktisch nicht
Ton
reines Sinussignal, eine Frequenz
Klang
Einzeltöne im ganzzahligen Verhältnis zu einer Grundfrequenz
Geräusch
regellos schwankendes Schalldrucksignal mit nahezu lückenlosem Spektrum
Wichtige Lärmwirkungen
- Belästigung, Produktivitätsverluste
- Gesundheitliche Folgen, Herzkreislauferkrankungen
- Reduktion der Aufenthaltsqualität, erfassbar in Immobilienpreisen
Einflussfaktoren für die Lärmbelästigung
- Charakteristika Lärmemission
- Schalldruck, -energie, -leistung, -intensität
- Dauer
- Häufigkeit
- Tageszeit
- Schallfrequenz
- Persönliche Situation der Betroffenen
- Gesundheit (psychisch, physisch)
- Aktuell ausgeübte Aktivität
- Gewöhnung
- Einstellung zur Schallquelle
Grundprinzipien zur Berechnung des Schallpegels
- Die Hörschwelle eines gesunden Menschen mittleren Alters dient als Bezugswert.
- Der Schallpegel L wird als dekadischer Logarithmus der Quotienten aus physikalischer Einheit und Bezugsgröße bereichnet.
- Energiegrößen verhalten sich proportional zur Energie,
z. B. Schalleistung, Schallintensität - Der berechnete Schallpegel L ist dimensionslos. Er wird in Bel angegeben.
- Physikalisch ausgedrückt ist der Schallpegel ein logarithmisches Maß für das Verhältnis zwischen dem gemessenen Schalldruck und einem Bezugsschalldruck.
Motivation zur Berechnung des Schallpegels
Physikalische Einheiten des Schalls sind unpraktisch für die Berechnung, Messung und Bewertung von Lärm, weil:
- die Werte eine hohe Spannweite haben
- das menschliche Ohr sensitiv für relative, nicht für absolute Druckänderungen ist
Subjektive Wahrnehmung von Pegeländerungen
Wahrnehmung von Pegeländerungen:
1 dB: kaum wahrnehmbar
3 dB: deutlich wahrnehmbar
10 dB: Wahrnehmung als doppelt/halb so laut wie Vergleichspegel
Typische Lärmpegel
Extreme Ruhe:
0 - 20 dB
Normale Unterhaltung:
40 - 55 dB
PKW-Verkehr:
70 - 85 dB
LKW-Verkehr:
80 - 90 dB
Diskotheken:
90 - 105 dB
ab ca. 120 dB –> Gehörschäden
Grundprinzipien der Lärmminderung
- Die Reduktion von Verkehrsmengen hat höchste Priorität, für deutliche Lärmminderung ist große Reduzierung erforderlich:
- 50% Verkehrsmenge = minus 3 dB
- 50% Verkehrsmenge = minus 3 dB
- Einbeziehung von Belangen des Lärmschutzes in frühen Planungsphasen
- Schwerverkehr als Hauptquelle im Fokus von Maßnahmen
- Große Potenziale in der Technologie sowie der Planung
- Regulatorische Maßnahmen wie Grenzwerte oder Labelling von Reifen
- Nutzung von Synergien durch Integration von Maßnahmen der Lärmminderung mit Maßnahmen aus anderen Bereichen
z.B. Infrastrukturmanagment - Schutz ruhiger Gebiete
- Lernen von guten Beispielen
Strategien zur Lärmminderung
-
Engineering
Technologie, Planung (z.B. Fahrzeug, Infrastruktur) -
Enforcement
Ordnungsrecht (z.B. Grenzwerte, Fahrverbote) -
Economy
Anreize, preisliche Maßnahmen -
Education
Information, Beteiligung
Minderungspotenziale
- Fahrzeuge (bis 2025) -2..3 dB (A)
- Verkehrsberuhigung 30 km/h -2..3 dB (A)
- Gleichmäßige Fahrweise -0..3 dB (A)
- Fahrverbote Schwerverkehr -1..3 dB (A)
- Reduktion Verkehrsmengen
20% -1 dB (A), 50% -3 dB (A), 90% -10 dB (A) - Änderung Modal Split in Richtung Umweltverbund
-? dB(A) (Kurvenquietschen Trams) - Straßenraumgestaltung -1..2 dB (A)
- Lärmschutzwände +3..-15 dB (A)
- Gebäude als Lärmschutz -..20 dB (A)