D - Verkehrssicherheit Flashcards

1
Q

Unfall

A

liegt vor, wenn infolge des Straßenverkehrs auf Straßen mit öffentlichen Verkehr Personen verletzt oder getötet wurden (= Unfall mit Personenschaden) oder Sachschaden verursacht wurde und daran zumindet ein in Bewegung befindliches Fahrzeug beteiligt war.

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2
Q

Unfallbeteiligte Personen

A
  • alle verletzten Lenker, Mitfahrer, Fußgänger
  • alle unverletzten Lenker
  • alle unverletzten Mitfahrer und Fußgänger, sofern sie durch ihr Verhalten maßgeblich am Zustandekommen des Unfalls beigetragen haben.
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3
Q

Unfallort

A

Gemeindegebiet, in welchem der Unfall stattfand

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4
Q

Unfallstelle

A

Stelle an der sich ein oder mehrere Verkehrsunfälle ereignet haben

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5
Q

Unfallhäufungsstelle

A

Ein Knotenpunkt oder ein Straßenabschnitt bis zu einer länge von 250 m, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:

  • Es haben sich mindestens 5 gleichartige Unfälle (einschließlich Sachschadensunfälle) in einem Jahr ereignet.
  • Es haben sich mindestens 3 gleichartige Personenschadenunfälle in drei Jahren ereignet und der Relativkoeffizient (RK) ist größer oder gleich 0,8.
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6
Q

Unfallauffällige Stelle

A

weist gleichartige Unfälle unterhalb der für Unfallhäufungsstellen angegebenen Grenzwerte bzw. verschiedene nicht typenspezifische Unfälle auf

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7
Q

Gefahrenstelle

A

Stelle, mit häufigen Konflikten und Indizien für gleichartige Risiken oder einzelnen Unfällen

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8
Q

Verkehrskonflikt

A

eine Situation,

  • in der Verkehrsteilnehmer einander oder Hindernissen in einer Weise nahe kommen, dass die ursrpünglich gewählte Bewegungsart (Geschwindigkeit, Richtung, Verzögerung, Beschleunigung) aprupt veränder werden muss, damit eine wahrscheinliche Kollision vermieden wird
  • in der kein Verkehrsteilnehmer eine Reaktion setzte, aber eine geringfügige Änderung der Bewegungsart zur Kollision geführt hätte
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9
Q

Kollisionsgeschwindigkeit

A

Momentangeschwindigkeit bei Erstberührung (zum Kollisionszeitpunkt)

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10
Q

Normalverhalten

A

problemloser Bewegungsablauf, konfliktfreie Interaktion

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11
Q

Fehlverhalten

A

Fehlverhalten ohne konkrete Gefährdung

gefährliches Fehlverhalten

unklare problematische Interaktion

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12
Q

Einflussfaktoren Unfallrisiko

A
  • Geschwindigkeit
    Fahrgeschwindigkeit steigt, Risiko steigt
  • Elemente Straßenanlage
    • außerorts: Fahrbahnbreite steigt, Risiko sinkt
      innerorts: Fahrbanbreite sinkt, Risiko steigt
    • Kurvenradien kleiner, Risiko steigt
    • Anzahl Zufahrten, Kreuzungen steigt, Risiko steigt
  • Umwelteinflüsse
    • Risiko höher bei nasser Fahrbahn
    • Risiko höher bei Dunkelheit
  • Persönliche Faktoren
    • Alter
      (junge Erwachsene, Personen ab 65 Jahren)
    • Geschlecht
      (Risiko junge Frauen < junge Männer; für ältere umgekehr)
    • Steigendes Risiko bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen
    • Alkohol
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13
Q

Unfalldichte Ud

A

Ud = UPS/J / km

Anzahl der Unfälle pro Zeiteinheit (Jahr) und Kilometer Streckenlänge [UPS/J, km]

Die Unfalldichte ist ein einfach zu ermittelnder Indikator und vermittelt einen Eindruck über das absolute Ausmaß des Unfallgeschehens oder dessen Entwickung auf einem betrachteten Straßenzug/Straßenabschnitt.

Ein Zusammenhang zur Verkehrsmenge fehlt.

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14
Q

Unfallrate Ur

(Unfallrelativzahl oder -ziffer, relative Unfallhäufigkeit)

A

Ur = UPS/J × 106 / 365 × JDTV × L

Verkehrsmengenrelativierte Anzahl der Unfälle pro Jahr, bezogen auf eine Million Kfz-Kilomenter (= fahrleistungsbezogene Unfallwahrscheinlichkeit)

L = Länge des Straßenzugs in km

Im Unterschied zur Unfalldichte bezieht die Unfallrate die Verkehrsmengen mit ein. Dies ermöglicht einen Vergleich zwischen verschiedenen Straßen, Straßennetzen oder Ländern bzw. Aussagen über die Entwicklung des Unfallgeschehens in Abhängigkeit von der Entwicklung des Verkehrsgeschehens.

Nachteil: Fahrleistungsdaten liegen oft nich vor.

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15
Q

Unfallkostenrate Kr

A

Die Gesamtkosten von Straßenverkehrsunfällen werden regelmäßig im Rahmen der Unfallkostenrechnung ermittelt.

Kr = K x 106 / 365 x JDTV x L

K = Unfallfolgekosten aller Unfälle pro Jahr
L = Länge des Straßenzugs in km

Jährliche Unfallkosten bezogen auf die Verkehrsstärke
[€/Mio.Kfz-km]

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16
Q

Kostenarten der Unfallkostensätze

A
  • Personenschäden
    • medizinische Behandlungskosten
    • Verlust an Leistungspotenzial
    • Wert des menschlichen Leids
  • Sachschäden
  • Gemeinkosten
    • Verwaltungskosten der Versicherungen
    • Polizeikosten
    • Rettungswageneinsatz
    • Notarzthubschraubereinsatz
    • Feuerwehreinsatz
    • Rechtskosten
    • Zeitverluste (durch Stauerscheinungen)
    • sonstige Haftpflichleistungen
  • Unfallkostenrate Kr
    (dient zur Abschätzung der Rentabilität von Verkehrssicherheitsmaßnahmen)
17
Q

Rahmen und Auftag in der StVO

A

In der StVO…

  • werden Verkehrsteilnehmer zu verkehrssicherem Verhalten und Rücksichtnahme verpflichtet:
    StVO § 20. (1): „Der Lenker eines Fahrzeugs hat die Fahrgeschwindigkeit den gegebenen oder durch Straßenverkehrszeichen angekündigten Umständen … anzupassen. …“ .
  • erhält die Behörde den Auftrag zu Verkehrssicherheitsarbeit: StVO § 96. (1): „Ereignen sich an einer Straßenstelle oder -strecke wiederholt Unfälle …, so hat die Behörde unverzüglich „… festzustellen, welche Maßnahmen zur Verhütung weiterer Unfälle ergriffen werden können; …“
    § 96. (1a): „Als unfallverhütend festgestellte Maßnahmen sind unverzüglich zu verwirklichen; …“
18
Q

Ziele Verkehrssicherheitsprogramm

A
  • 50% weniger Verkehrstote bis 2020
  • 40% weniger Schwerverletzte bis 2020
  • 20% weniger Unfälle mit Personenschaden bis 2020
19
Q

Themenfelder Verkehrssicherheitsprogramm

A
  1. Verkehrserziehung und Kampagnen
  2. Fahrausbildung
  3. Überwachung
  4. Kinder
  5. Junge VerkehrsteilnehmerInnen
  6. Ältere VerkehrsteilnehmerInnen
  7. FußgängerInnen
  8. Fahrrad
  9. Motorrad
  10. Moped
  11. LKW
  12. Eisenbahnkreuzungen
  13. Unfallnachsorge
  14. Rehabilitation und Diagnostik
  15. Infrastruktur und Straßenseitige Verkehrstelematik
  16. Fahrzeugsicherheit und -ausrüstung
  17. Datenbanken und Unfalldatensammlung
20
Q

Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit

A
  • Engineering
    (umfasst die Straßengestaltung wie auch die Fahrzeugtechnik im weitesten Sinn)
    • Raumplanung
    • Beachtung Verkehrssicherheit in Planungsrichtlinien
    • Safety Audit
    • Road Saftey Inspection
    • Sanierung Unfallhäufigkeitsstellen
    • etc.
  • Enforcement
    ​(Erlassen und Kundmachung gesetzlicher Verordnungen)
    • Normative Regelungen, Vorschriften
    • Fahrzeugexterne Informationsübermittlung
    • Überwachung
    • Bestrafung
  • Education/Encouragement
    (verkehrliche (Fahr-)Ausbildung und laufende Information)
    • Verbesserung allgemeine Verkehrsausbildung
    • Verbesserung Fahrausbildung
    • Verbesserung Ausbildung Fachleute
    • Informations-, Aufklärungsarbeit
    • Sensibilisierung Entscheidungsträger
  • Economy
    (Maßnahmen, die über finanzielle Anreize bzw. das Gegenteil wirken)
    • Bonus-Malus-Systeme Kft-Versicherungen
    • Rabatte unfallfreies Fahren
    • Zuschläge unfallträchtiges Fahren