A - Grundlagen und Begriffe Flashcards
Aufgaben von VerehrsplanerInnen
-
Gestaltung
Entwicklung von Planungen für die Gestaltung von Verkehrsangeboten aller Verkehrsträger, auf Basis von Prognosen -
Bewertung
Ermittlung und Bewertung möglicher Folgen aktueller und geplanter Verkehre -
Prognose
Aussagen über zukünftige Verkehrsentwicklungen in verschiedenen Varianten/Szenarien mit Hilfe von Modellen -
Realisierung
Umsetzung von Planungen, Ausbau und Weiterentwicklung von Verkehrsangeboten -
Koordinierung
Koordinierung verkehrsplanerischer Zielvorstellungen, Maßnahmen und Datengrundlagen mit anderen Planungsbereichen, z.B. Raum- und Umweltplanung
Abstimmungs- und Koordinationsaufgaben
-
Verkehrsträger
Betrachtung von Lösungsmöglichkeiten mit Hilfe verschiedener Verkehrsmodi -
Planungsebenen
Abstimmung der Planungen durch EU, Bund, Land, Gemeinde, einzelner Streckenabschnitte im Rahmen der Netzgestaltung -
Planungsdisziplinen
Berücksichtigung von Raumordnung, Städtebau, Regional- und Flächenwidmungsplan, Landschaftsplanung und Wirtschaftsförderung -
Räumliche Ebene
Abstimmung der Planungen aus angrenzenden Räumen, einschließlich der Ermittlung der Auswirkung der Netzgestaltung auf benachbarte Planungsräume, sinnvolle Abgrenzung des Planungsgebietes -
Zeitliche Ebene
Kurz-, Mittel-, Langfristorientierung - Abstimmung von Neubau, Ausbau, Erneuerung, Rückbau
-
Planungsmethoden
Beobachtung, Befragung, Modellierung, Prognose, Realisierung, Evaluation -
Organisatorische und politsche Prozesse
Gestaltung partizipativer Prozesse
Effizienz
Mit vorhandenen Ressourcen wird maximaler Output erzielt
oder
ein vorgegebener Output wir mit minimalen Ressourcen erzielt.
Leitbild nachhaltiger Mobilität
- Durch die explizite Einbeziehung künfitger Generationen sollen dauerhafte und zukunftsfähige Verkehrssysteme und Mobilitäten ermöglicht werden.
- Die Berücksichtigung vielfältiger Herausforderungen wird ermöglicht.
- Es hat den Anspruch, Mobilität “vernünftig” - insbesondere ressourcenschonend und für Menschen und Umwelt verträglich - umzusetzen.
Gegenstand der Verkehrsplanung
- Gestaltung von Verkehrssystemen vornehmlich im öffentlichen Verkehrsraum
- Alle Verkehrsträger: Straße, Schiene, Wasser, Luft
- Personen- und Güterverkehr
Ziel der Verkehrsplanung
Gewährleistung von Erreichbarkeiten:
Personen und Güter sollen relevante Ziele mit angemessenem Aufwand erreichen können.
Brundtland-Definition
Weit verbreitete und akzeptierte Grundlage für verkehrspolitische Entscheidungen:
“Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.”
3 Säulen der Nachhaltigkeit
- Die soziale Säule spiegelt die Forderung nach intra- und intergenerativer Gerechtigkeit wider: Im Verkehrsbereich wir dies zumeist über Vorgaben für Erreichbarkeiten wichtiger Ziele mit verschiedenen Verkehrsmitteln operationalisiert.
- Die ökolosche Säule fordert den Erhalt der Umwelt.
- Die ökonomische Säule zielt auf materiellen Wohlstand der Menschen ab.
Definition Mobilität
Ortsveränderung von Personen und Gütern
= personenbezogen
Indikatoren Mobilität
-
Tageswegehäufigkeit (Mobilitätsrate)
Anzahl der außerhäuslichen Wege pro Person und Tag -
Tageswegelänge (Mobilitätsstreckenbudget)
zurückgelegte Strecke pro Person und Tag -
Tageswegedauer (Mobilitätszeitbudget)
für Ortsveränderungen aufgewendete Zeit pro Person und Tag
Definition Verkehr
Der Begriff des Verkehrs als sichtbarer/messbarer Ausdruck der Mobilität wird, wie der Begriff der Mobilität, als Ortsveränderungen von Personen und Gütern definiert.
Auch Verkehr wird über die Zahl der Ortveränderungen definiert, aber nicht einzelne Personen, sondern das Gebiet steht im Vordergrund.
= systembezogen
Daseinsgrundfunktionen
- Wohnen
- Arbeiten
- Bilden
- Versorgen
- Erholen
- Im Verkehr unterwegs sein
- Kommunizieren
Indikatoren Verkehr
-
Verkehrsaufkommen (Personenverkehr)
Anzahl aller Ortsveränderungen in einem Gebiet pro Zeiteinheit
Transportaufkommen (Güterverkehr)
Anzahl aller Transportvorgänge in einem Gebiet pro Zeiteinheit -
Verkehrsleistung (Personenverkehr)
Produkt aus Reiseweite und Anzahl der Ortsveränderungen in einem Gebiet pro Zeiteinheit
(im Güterverkehr Transportleistung) -
Verkehrszeitaufwand (nur für Personenverkehr)
Produkt aus Reisezeit und Anzahl der Ortsveränderungen in einem Gebiet pro Zeiteinheit (wird nur selten verwendet)
Weg oder Ortsveränderung
Außerhäusliche Bewegung zwischen zwei Aktivitätenstandorten mit einem oder mehreren Verkehrsmitteln
In der deutschen Sprache werden die Begriffe Ortsveränderung und Weg für Personen i.d.R. synonym verwendet. Ortsveränderungen von Fahrzeugen werden als Fahrt, von Gütern als Transport bezeichnet.
Aktivität oder Wegzweck
Wir meist als Ziel des Weges durchgeführt/erledigt und deckt sich im Groben oft mit den Daseinsgrundfunktionen
Verkehrsaufkommen
Das Verkehrsaufkommen eines Gebietes bezeichnet die absolute Anzahl von Ortsveränderungen in einem Gebiet bezogen auf eine Zeiteinheit von:
- Personen in Personenwegen oder Personenfahrten/Zeiteinheit
- Fahrzeugen in Fahrzeugfahrten/Zeiteinheit
- Gütern in Tonnen/Zeiteinheit
Verkehrsleistung
Die Verkehrsleistung ist definiert als Produkt von Reiseweite und Anzahl der Ortsveränderungen bezogen auf eine Zeiteinheit. Sie wird gemessen bei Ortsveränderungen von:
- Personen in Personenkilometern/Zeiteinheit
- Fahrzeugen in Fahrzeugkilometern/Zeiteinheit
- Gütern in Tonnenkilometern/Zeiteinheit
Verkehrszeitaufwand
Der Verkehrszeitaufwand ist definiert als Produkt von Reisezeit und Anzahl der Ortsveränderungen bezogen auf eine Zeiteinheit. Er wird gemessen bei Ortsveränderungen von:
- Personen in Personenstunden/Zeitintervall
- Fahrzeugen in Fahrzeugstunden/Zeitintervall
Mobile Person
Personen mit mindestem einem Weg am Stichtag, bzw. Personen, die im betrachteten Zeitraum zumindest einmal das Grundstück (Wohnung) verlassen haben
Immobile Person
Pendant zur mobilen Person - hatte am Stichtag keinen Weg.
Ausgang
Folge von Wegen/Fahrten, die zu Hause beginnen und enden
Außer-Haus-Anteil
Anteil der mobilien Personen/Tag
Immobilitätsrate
Anteil der Personen, die am Stichtag keinen Weg haben
Ausgangshäufigkeit
Anzahl Ausgänge pro Person und Tag
Mittlere Weglänge
km/Weg
Mittlere Wegdauer
Minuten/Weg
Aktiviätenhäufigkeit
Anzahl Aktivitäten pro mobiler Person und Tag
Erreichbarkeit
Die Erreichbarkeit eines Zieles ist ein Maß für die Lagegunst und wird definiert als Leichtigkeit, ein Ziel zu erreichen. Sie stellt ein verbindendes Element zwischen Raum- und Verkehrssystem dar.