Distinktiver Konsum - Die feinen Unterschiede (Bordieu) Flashcards
Bordieus Kapitaltheorie
- Ökonomisches Kapital
- Kulturelles Kapital
- Soziales Kapital
-> neben den drei zentralen Kapitalsorten erwähnt Bordieu noch das symbolische Kapital. Das symbolische Kapital steht nicht fest. Es bezeichnet das Prestige und Renommee einer Person
- Das ökonomische Kapital
- Kapital im engeren Sinne
- materieller Reichtum, etwa Eigentum und Vermögen
- mehr oder weniger direkt in Geld umtauschbar
- durch Eigentumsrecht institutionalisiert
- Das kulturelle Kapital
a) Inkorporiertes Kulturkapital (Bildungskapital):
- Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie Kenntnisse und Kompetenzen
- Körpergebunden und setzt Verinnerlichung voraus
- familiärer Kontext, familiäre Herkunft -> Schicht!
- Diese Schicht hinterlässt mehr oder weniger sichtbare Spuren, wie z.B. die typische Sprechweise
b) Objektiviertes Kulturkapital:
- kulturelle Güter, die man besitzt (z.B. Bücher, Gemälde)
- ist leichter übertragbar (juristisches Eigentum)
c) Institutionalisiertes Kulturkapital:
- bezeichnet (schulische Titel)
- Zeugnis kultureller Kompetenz
- Das soziale Kapital
- Ressourcen, die auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruhen
- Netzwerk v. Beziehungen
- Einerseits abhängig v. familiärer Herkunft, andererseits bedarf es Beziehungsarbeit
Der soziale Raum
- der Raum der sozialen Positionen
- bezieht sich auf die objektiven, materiellen Lebensbedingungen
- horizontal: ökonomisches Kapital (Einkommen und Vermögen)
- vertikal: kulturelles Kapital (Konsum, Bildung, Herkunft)
=> Erst durch Verbindung v. d. sozialen Positionen als Strukturebene mit der Praxisebene der Lebensstile ergibt sich dabei ein vollständiges Bild des sozialen Raums
Der Habitus
- Typische, klassenspezifische Muster des Denkens und Handelns
- Programm des soz. Lebens; Schema, nach dem wir unsere Welt ordnen und verstehen
- “allg. Grundhaltung, eine Disposition ggü. d. Welt”
- der Habitus vermittelt dem Individuum das Gefühl in einem sozialen Raum kompetent zu sein
- Seinen Raum zu verlassen, birgt das Risiko, diese soziale Sicherheit zu verlieren
Der Geschmack
- Ästhetik u. Geschmack sind keine Wesenseigenschaft des Individuums, sondern gesellschaftlich geprägt
- > Geschmack ist ein allg. Einschätzungsprinzip, das die objektiven Beziehungen zw. den verschiedenen Wahlen eines Akteurs sichtbar werden lässt.
- > Diese Wahlen sind beeinflusst vom Habitus, der wiederum klassenspezifisch ist
- > Gesellschaft als Klassengesellschaft!
- > Bordieu trennt vertikal drei Klassen, denen er jeweils eine spezifische Geschmackskonstellation zuschreibt
Klassenabhängiger Geschmack
- Legitimer Geschmack (Obere Klasse)
- Mittlerer/prätentiöser Geschmack (Mittelklasse/Kleinbürgertum)
- Populärer Geschmack (Untere Klasse)
- Legitimer Geschmack (Obere Klasse)
- Sinn für Distinktion, teilweise Vorliebe für Luxusartikel
- “Ungezwungenheit aus Vertrautheit” mit Kultur u. Bildung
- Auf “Aufsteiger” wird herabgeblickt, denn dem Aufsteiger sieht man Plackerei seines Aufstiegs an
- Mittlerer/prätentiöser Geschmack (Mittelklasse/Kleinbürgertum)
- Versuch, den oberen Klassen nachzueifern
- Die Selbstsicherheit der oberen Klasse fehlt den Kleinbürgern
=> “Kleinbürger” leben in einer latenten Angst, etwas falsch zu machen und so einen Status, den sie sich vormachen, zu verlieren.
- Populärer Geschmack (Untere Klassen)
- der populäre Geschmack der unteren Klassen orientiert sich an Praktischen
- Anpassung an Mangel
Konsum und Distinktion
Konsum dient der Distinktion im sozialen Feld
=> Mit jeder Konsumentscheidung markiert man eine Differenz zu anderen und bestimmt damit die eigene Position im sozialen Feld
(Bsp: Radio Test of Musical Taste)
Die Benennungsmacht
- ständiger Kampf um die symbolische Ordnung, in die man sich selbst einordnet und v.d. anderen eingeordnet wird
- Macht, eine bestimmte Sicht auf die Dinge in allgemein akzeptiertes Wissen zu überführen
=> besonders einflussreiche, ungleichheitsgenerierende Ressource