Demonstrativer Konsum - Theorie der feinen Leute (Veblen) Flashcards
Theorie der feinen Leute
(geschrieben zu Zeiten krasser Armut gegenüber Maßlosigkeit)
Hinter allen Konsumhandlungen steht (zumindest unter anderem) das Verlangen nach PRESTIGE
Kulturepochen
- Friedfertige Kulturen (Dominanz Werkinstinkt)
- Barbarische Kulturen (Räuberischer Instinkt)
- Quasi-friedliche Kulturen
- Friedfertige Kulturen
- Werkinstinkt (rein sachlich ausgerichtete, sozial desinteressierte Einstellung)
- Bedürfnis nach nützlicher Arbeit
- Friedlicher Lebensstil
-> Beim Übergang zum räuberischen Instinkt gewinnt der Wettbewerbsfaktor an Bedeutung. Dadurch entstehen vornehme Klassen (müßige Klasse)
- Barbarische Kulturen
- Aufkommen des räuberischen Instinkts, Egoismus
- Institutionalisierung einer müßigen Klasse
- Dominanz des Prestiges
- keine produktiven Fähigkeiten (Gewerbe, Handwerk)
- > Die müßigen Klasse muss nicht dem Werkinstinkt folgen. Räuberische Aneignung wird höher angesehen als die Plackerei. Ausgerechnet nicht-produktive Tätigkeiten sind Prestige-generierend
- > Regieren, Kriegführen, religiöse Aufgaben, Sport gelten als Heldentaten!
- Quasi-friedliche Kulturen
- Gesellschaftliches Prestige lässt sich am Reichtum festmachen
- Reichtum muss gezeigt werden, um Prestige zu generieren! (-> Luxuskonsum)
- Konflikt zw. produktiven Arbeitern (Werkinstinkt) und müßiger Oberklasse (Ehrinstinkt)
Zurschaustellung v. Prestige: 1. Demonstrativer Müßiggang
- Nicht-produktive Verwendung der Zeit -> Heldenhaftes (Regieren, Sport,…) statt produktive Alltagsplackerei (gewerbliche Tätigkeiten)
- hohe Regulierungsdichte des Verhaltens
- Werkinstinkt wird unterdrückt
Zurschaustellung v. Prestige: 2. Stellvertretender Müßiggang
- Erwartungen an Familie und Dienstpersonal des müßigen Herrn
- Normen, die die müßige Klasse an sich selbst stellen, werden auch an die Dienerschaft weitergereicht, denn sie präsentieren ihren Herrn nach außen.
- Diverse Tätigkeiten der Frau im bürgerlichen Haushalt oder neu entstandene Gesellschaftspflichten
=> Demonstrativer Müßiggang verliert an Bedeutung und Werkinstinkt gewinnt wieder an Bedeutung -> Muße immer noch prestigeträchtig, aber man muss sie mit viel Arbeit erreichen! Ironie?!
Zurschaustellung v. Prestige: 3. Demonstrativer Konsum
- Zurschaustellung von Reichtum
- Sich-Umgeben mit Symbolen, die relativ eindeutig auf den jeweiligen Status schließen lassen (Gemälde, Haus,…)
- Das jeweilige Aufwandsniveau orientiert sich innerhalb der müßigen Klasse an den beobachtbaren Mitstreitern
- Kleidung als Kommunikation v. Reichtum/Prestige zentral (z.B. Korsett tragen, trotz der Qualen)
=> Anhäufung v. Gütern und Reichtum führt dazu, dass man selbst allein nicht mehr ausreicht, um dies zu demonstrieren. Folge: Stellvertretender Konsum
Zurschaustellung v. Prestige: 4. Stellvertretender Konsum
- Delegation des Konsum
- nicht nur der Eigentümer selbst, sondern seine Familie, Dienerschaft und Freunde partizipieren an Konsummöglichkeiten
- insbesondere Aufgabe der Frauen, im Interesse ihres Mannes zu konsumieren
- Veblen-Effekt (Snobeffekt)
- Bezeichnet das paradoxe Phänomen, dass ein höherer Preis zu einer höheren Nachfrage führt
- Dieser Effekt tritt ein, wenn die Konsumenten mit einem Hochpreis-Produkt ein hohes Einkommen und somit einen hohen sozialen Status demonstrieren möchten
- Trickle-Down-Effekt
- Die Oberklasse stellt das entscheidende Orientierungskriterium für alle übrigen Klassen dar
- Das jeweilige Aufwandsniveau für die eigene Lebensführung orientiert sich i.d.R. an der nächst höhe gelegenen Klasse
-> aber: Moden/Trends bewegen sich auch v. unten nach oben (trickle up), wie z.B. Jeans oder Minirock
- Unauffälliger Konsum (inconspicious consumption)
- viel gekauft, aber Gebrauch nur sporadisch
- meist hohes Einkommen, wenig Zeit