Didaktisches Handeln Flashcards

1
Q

Definition Lernen

A

Lernen bezeichnet eine relativ dauerhafte Verhaltensänderung einzelner Bereiche (motivationale, emotionale, kognitive, motorische… ) des Menschen aufgrund von Erfahrungen.

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2
Q

Definition Lehren

A

Lehren bezeichnet alle planmäßigen, intentionalen, häufig institutionalisierten und professionalisierten Maßnahmen, mit dem Ziel, lernen zu ermöglichen.

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3
Q

Bahaviorismus

A
  • John B Watson
  • Reiz-Reaktions-Kette
  • Black-Box
  • Stimulus-Response-Modelle
  • Psychologie als Naturwissenschaft vom Verhalten vom Menschen
  • Mensch wird durch lernen konditioniert
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4
Q

klassische Konditionierung

A
  • Pawolow
  • beiläufige Feststellung bei den eher physiologisch orientierten Arbeiten mit Hunden: Zuvor neutrale Reize (z.B. Schritte des nahenden Versuchsleiters) können den Speichelfluss auslösen, sofern sie mehrfach in zeitlicher Nähe der Futtergabe erfolgten.
  • Schreck-Flucht-Reaktion besonders leicht zu konditionieren
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5
Q

Operante Konditionierung

A
  • Burrhus F. Skinner
  • (nicht bewusstes) Lernen durch - Wenn-Dann-Regeln
  • Gelernt wird die Beziehung zwischen einer Reaktion und ihren Konsequenzen
  • Verhalten führt zu Konsequenz
  • lernen durch Konsequenz (Verstärkung/Bestrafung)
  • Verhalten->Konsequenz->Lernprozess
  • Ob Konsequenzen positiv/negativ sind, kann nur aus Sich desjenigen festgelegt werden, der die Konsequenzen erhält
    Nicht entscheidend: Intuition der Person, die die Konsequenzen setzt
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6
Q

Arten von Verhaltenskonsequenzen

A

Darbietung + Positive Reizbarkeit (angenehme Konsequenz): Positive Verstärkung (Plus-Verstärkung) Z.B. Lob, Belohnung

Entzug + Negative Reizbarkeit: Negative Verstärkung (Minus-Verstärkung) Z.B. Weinen des Kindes hört auf

Entzug + Positive Reizbarkeit: Bestrafung Typ II (Minus-Bestrafung) Z.B. Fernsehverbot

Darbietung + Negative Reizbarkeit
(unangenehme Konsequenz):
Bestrafung Typ I (Plus-Bestrafung) Z.B. Tadeln, Schläge

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7
Q

Bestrafung bei operanter Konditionierung
Der Verhaltensrückgang nach Bestrafung ist umso stärker, …

A

…je intensiver die Konsequenz
…je unmittlebarer die Konsequenz
…je konstanter die Konsequenz
dem Problemverhalten folgt

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8
Q

Anstelle von Bestrafung

A
  • Regeln und Prozeduren (Routinen, Rituale) klar kommunizieren: Hinweise darauf, welches Verhalten in welchen Situationen gezeigt werden soll
  • Konsequenzen klarmachen
  • Gut funktionierendes Set an Regeln -> reduziert Problemverhalten
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9
Q

Lernen aus neurowissenschaftlicher Sicht

A
  • Gedächtnis als Instanz der Wissensspeicherung
  • Prozess der Wissensaneignung
  • Neurowissenschaft als Grundlage der klassischen Lerntheorien (Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus)
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10
Q

Kognitivismus

A
  • Gegenbewegung zum Behaviorismus
  • Lernen als aktiver Informationsverarbeitungsprozess, - Internalisierung, Aufbau von Schamata

Piaget:
Akkomodation: aktive Einordnung von Ereignissen und ihre Deutung in bekannte Schemata
Assimilation: Anpassung von bestehenden Schemata durch zusätzliche Erfahrung

Bandura:
Lernen durch Beobachtung
Lernen nicht abhängig von Reiz-Reaktions-Verbindungen
Entscheidend für Lernerflog: häufigkeit der Beobachtung; Differenzierung zw. eigenem Können und beobachtetem Verhalten

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11
Q

Bedeutung des Kognitivismus für die schulische Praxis

A
  • Lehrer muss Neues an Vorwissen anknüpfen
  • Lehrer als didactiv leader -> Festlegung Lernstoff und zeitliche Abfolge
  • Lehrer als Tutor -> Hilfsangebote
  • Lehrer als Vorbild

Kritik:
- Lernende sind relativ eingeschränkt im Lernen
- Mangel an eigenverantwortlichem Lernen

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12
Q

Konstruktivismus

A
  • „jeder Mensch erschafft seine eigene, ganz individuelle Wirklichkeit“
  • Maturana, Wazlawik
  • Prozesse im Inneren des Menschen im Vordergrund
  • kein bloßes Abspeichern von Informationen
  • Wissen muss aktiv konstruiert werden, kann nicht von einer Person auf andere übertragen werden
  • Zusammenhänge eigenständig entdeckten, ständige Auseinandersetzung mit Lerninhalten
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13
Q

Veränderte Kindheit und Jugend

A

Gestiegener Medienkonsum, Verfrühung, Reizüberflutung:
- strake Zunahme an digitalen Medien
- Kinder sehen oft Programme die nicht für sie bestimmt sind (Gewalt)
- Werbung: Kinder als Konsument

Verlust der Gemeinschaft, Primärerfahrung:
- Verlust von echten Erfahrungen
- 80% der Kommunikation ist nonverbal
- Zunahme Vereinsamung: Rückgang sozialer Erfahrung -> “Der Mensch wird am Du zum Ich”

Verschlechterung der körperlichen und psychischen Verfassung:
- Mangel an Bewegung

Verlust überdauernder Werte

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14
Q

Auswerten: Pädagogische Konsequenzen einer veränderten Kindheit und Jugend - Für die Kinder!

A

Impulse für die Praxis
1. Der junge Mensch muss in den Mittelpunkt
- recht auf Kindsein; eingehen auf Bedürfnis
2. Das Wunder “Leben” erleb- und erfahrbar machen!
- Primärerfahrungen sammeln; Qualität statt Quantität bei Wissensvermittlung
3. Förderung der Urteilsbildung, sittlichen Handelns
- Wertorientierter Unterricht; Mündigkeit der SuS
4. Beziehungen, Gemeinschaft, Erlebnisse und Spiele als Motor des Lebens
- Gemeinschaftserlebnisse; Klassenfahrt
5. Ganzheitliche Bildung
- mehr als kognitive Aspekte (wie Rechnen)
- Herz und Charakter

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15
Q

Lehrerprofessionalität

A

Kompetenz und Handlung, nicht nur Wissen und Könen

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16
Q

ARZZ-Modell von John Keller (Beispiele)

A

Modell des Motivierens
1. Aufmerksamkeit erlangen (Auslösen einer Konfliktsituation)
2. Relevanz des Lehrstoffes vermitteln (derzeitiger Wert, zukünftiger Nutzen)
3. Zuversicht deutlich machen (Lernvoraussetzungen beachten)
4. Zufriedenheit auf Seiten der Lernenden (Leistungsniveau beachten, Erwartungen artikulieren und realisierbar machen)

17
Q

Didaktisches Dreieck

A

Stoff - Lernende- Lehrperson

Lehrperson – Lernende: Pädagogische Kompetenz (Implementationsstrategie)
Lernende – Stoff: Didaktische Kompetenz (Lernstrategien)
Lehrperson – Stoff: Fachkompetenz (Lehrstrategie)

18
Q

5 Strategien für die Klassenführung (gegen Unterrichtsstörung)

A
  1. Allgegenwart und Überlappung (Lehrperson muss im Raum präsent sein, immer sichtbar)
  2. Reibungslosigkeit und Schwung (kein Leerlauf! keine Unter- oder Überforderung)
  3. Aufrechterhalten des Gruppenfokus (wenn einzelne Personen abgelenkt, unterfordert.. sind, dann fordern sie alle mit nicht zielgerichtetem Verhalten heraus)
  4. Überdrussvermeidung (nicht über(unter)fordern! sonst Unfokussiertheit, Ablenkung, Störung des Unterrichtsflusses. Deshalb Passung des Aufgabenniveaus)
  5. Geschmeidigkeit (Unterrichtsgespräch logisch nachvollziehbar gestalten)
19
Q

Lernzielhierarchie nach Möller

A
  • Richtziel (umfangenste Ebene, z.B. BayV §131)
  • Grobziel (Ebene der Unterrichtssequenz, also mehrere Stunden)
  • Feinziel (einzelne Unterrichtsstunde mit nicht mehr als 3,4, Zielen)
20
Q

Wozu braucht man Lernziele?

A
  • Orientierung für Unterrichtsgestaltung
  • Struktur, Transparenz
  • Überprüfbarkeit für Lehrperson
  • Schaffung einer positiven Lernatmosphäre
  • Ermöglichung von Selbstkontrolle/ -steuerung für SuS (Erfolg wird sichtbar)
21
Q

4 Stufen der Taxonomie des deutschen Bildungsrates

A
  1. Reproduktion (Wiedergabe eines einzelnen Sachverhalts)
  2. Reorganisation (Anwendung bekannter Sachverhalte in einem durch Übungen vertrauten Zusammenhang)
  3. Transfer (Anwendung bekannter Sachverhalte in einem nicht grundsätzlich neuen, aber nicht durch Übung vertrauten Zusammenhang)
  4. Problemlösendes Denken (Anwendung bekannter Sachverhalte in einem für SuS unbekannten Zusammenhang)
22
Q

3 Bs für erfolgreiche Lernzielformulierung

A
  • Beobachtbares Verhalten (Was?)
  • Bedingungen, unter denen das Verhalten sichtbar werden soll (Wie?)
  • Bewertungsmaßstab (Wie viel?)
23
Q

Unterrichtsprinzipien (Wiater)

A
  • Sind für jedes UR-fach, jede Jahrgangsstufe, jede Schulart gültig
  • Sind grundsätzliche Forderungen an den Schulunterricht von heute
  • Dienen als Richtlinien für pädagogisch-didaktische Entscheidungen
  • Entsprechen dem heutigen Bild des lernenden Menschen bzw. den gegenwärtigen schulischen
    Erziehungszielen
  • Lassen sich mit wissenschaftlichen Argumenten begründen
24
Q

Fundierende Unterrichtsprinzipien

A

Zielgemäßheit: Gestaltung des Unterrichts soll den Zielen entsprechen
Schülergemäßheit: Brücksichtigung der Personalität, Individualität, Entwicklungsstufe der SuS
Sachgemäßheit: Unterrichtsthemen müssen sachgerecht behandelt werden

25
Q

Regulierende Unterrichtsprinzipien

A

Prinzipienverbund: Wechselwirkungsverhältnis; nicht isoliert, sondern ergänzen sich gegenseitig

  • Motivierung: alle Maßnahmen, die jemand ergreift, um bei einem anderen Motivation herbeizuführen
  • Differenzierung: Unter-/ Überforderung; äußere Differenzierung (Schulart, Wahlfächer); innere Differenzierung (SuS werden innerhalb des Unterrichts neu gruppiert)
  • Ganzheit: multiperspektive Behandlung von Inhalten; Ganzheit der Person
    Veranschaulichung: “Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte”
26
Q

Medien im Unterricht

A

“Unterrichtsmedien sind Lehr- und Lernmittel, die Informationen vermitteln; werden im Unterricht zu didaktischen Mitteln eingesetzt”
Ziele bestimmen Medienauswahl

27
Q

Nebenwirkung von Bestrafung (operante Konditionierung)

A
  • Förderung von Angst
  • Förderung von Flucht-/Vermeidungsreaktion
  • Negative Beeinflussung des Beziehungsaspekts
  • erwünschtes Verhalten wird aufgebaut
28
Q

3 Säulen der Nachhaltigkeit

A

Ökonomie
Ökologie
Soziales

29
Q

Didaktische Modelle und Erfinder

A

Berliner Modell: Paul Heimann
Hamburger Modell: Wolfgang Schulz
Perspektiven Schema: Wolfgang Klafki

30
Q

Didaktisches Sechseck

A

Ziele
Inhalt
Methoden
Medien
Raum
Zeit

31
Q

Perspektiven Modell Klafki

A

Gegenwartsbedeutung
Zukunftsbedeutung
Exemplarische Bedeutung
Thematische Bedeutung
Lern-Lehrprozessstruktur
Zugänglichkeit

32
Q

AVIVA Schema

A

Ausrichten
Vorwissen aktivieren
Informieren
Verarbeiten
Auswerten

33
Q

Berliner Modell Paul Heimann

A
  • Es gibt Hilfen zur Analyse und Planung einzelner Schritte und zur nachträglichen Reflexion und Auswertung von Arbeitseinheiten oder Gruppenstunden.
  • Bedingungsfaktoren beeinflussen Entscheidungsfaktoren

zwei Bedingungsfaktoren (Bedingungsfelder)
- anthropogene Voraussetzungen (individuelle)
- sozio-kulturelle Voraussetzungen für alle Beteiligten (institutionelle)

vier Entscheidungsfaktoren (Entscheidungsfelder)
- Absichten/Lernziele
- Inhalte/Thema
- Methoden/Wege
- Mittel/Medien

34
Q

Hamburger Modell Wolfgang Schulz

A
  • Hat Berliner Modell zu Hamburger Modell weiter entwickelt
  • Ziel des Hamburger Modells ist die Darstellung eines allgemeinen didaktischen Modells, das alle Planungsebenen des Unterrichts umfasst.
  • Ausgerichtet auf die „leitenden Interessen“ werden „Perspektivplanung“, „Umrissplanung“, „Prozessplanung“ und „Planungskorrektur“ unterschieden.
35
Q

Feedback

A
  • Lehren und Lernen kann besser aufeinander abgestimmt werden
  • Rückmeldung über das Lehren und Lernen