Diagnostik Flashcards

1
Q

psychosomatische diagnostik

A

= keine Ausschluss Diagnostik, sondern positivdiagnostik:
! Der ausschluss körperlicher Verursachung eines symptoms ist keineswegs ein Beweis für seine seelische Verursachung.

Das symptom und das von Untersucher angenommene Bedingungs- oder Verursachungsgefüge müssen in einen plausiblen Zusammenhang gebracht werden.
Außerdem:
- Biographie
- Soziale situation
- Beziehungszene zwischen Patientin und therapeutin (gegenübertragung in der Therapeutischen Situation).

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Q

Beispiel Sehstörung as Konversion

A

Die Bedeutungskonstruktion des Symptoms als innerer Konflikt zwischen zwei gegensätzlichen Strebungen.

es geht um ein Hinsehen, das dem Patienten nur teilweise gelang.
Man könnte sagen, dass sein Wunsch nach Nähe zu einer bestimmten Frau für ihn sehr wichtig war. Seine Angst vor Zurückweisung, Beschämung und Erniedrigung hielten ihn zunächst davon ab, etwas für die Erfüllung seines Wunsches zu tun. Stattdessen nahm er mit pornografischen Filmen und Fantasien vorlieb.
Das Symptom der Sehstörung trat dadurch auf, dass die von ihm begehrte Frau ihm deutliche Angebote machte, deren Verdrängung ihm nur noch mit größter Mühe – und zuletzt überhaupt nicht mehr - gelang: Die Angebote waren zu schön, zu verführerisch, um wahr zu werden. DENN: Sie steigerten auch seine Angst, einer solchen Situation in der Realität nicht gewachsen zu sein.
In Opposition zu seinen eigenen Wünschen regte sich nun sein über Jahrzehnte geschwächtes Selbstwertgefühl, das ihm den ängstlichen Rückzug sicherer erscheinen ließ als einen mutigen, eigenen Vorstoß.

Die Konstruktion eines Bedeutungszusammenhanges ist zwar auch ein kognitiver Vorgang; zur wirklich erlebten Einsicht für den Patienten wird
er aber erst, sobald die affektive Tragweite für den Patienten erlebbar wird.

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