Delir/Pflegemodell nach Orem/Pflege von Menschen in Langzeiteinrichtungen Flashcards

1
Q

Definition, Ursachen

A

Definition
• Ist eine Trübung des Bewusstseins, die durch akute Verwirrtheit oder Wahnvorstellungen äußert und sehr plötzlich auftritt
Ursachen
• Fremde Umgebung
• Exikkose
• Akute Infektion
• Organversagen (Niere, Leber)
• Intensivbehandlung
• Bestimmte Medikamente
• Chirurgischer Eingriff
• Hyper-und Hypoglykämie
• Körperliche Einschränkung (Immobilität)
• Schafdeprivation (Schlafentzug)

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2
Q

Was ist betroffen?

A

• Gedächtnis
• Orientierung
• Bewusstsein
• Können von wenigen Stunden bis Tage im Extremfall über Wochen und Monate andauern

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3
Q

Unterscheidung hyperaktives/hypoaktives Delir inkl. Gefahren

A

Hyperaktives Delir (laufen herum)
• Psychomotorisch unruhig
• Motorische Aktivität steigt
• Gereizt, ungeduldig, aggressiv
• Halluzinationen/Wahnvorstellungen können auftreten
• Ängste
• Vegetative Zeichen schwitzen, erhöhter Blutdruck
Gefahren die damit verbunden sind
• Verletzungsgefahr durch Patienten selbst durch Sturz oder Entfernung des DK oder der peripheren Venenverweilkanüle
• Besorgniserregende Veränderungen der Vitalparameter Blutdruck, BZ
Hypoaktives Delir (Schlafen)
• Bewegungsarmut
• Teilnahmelosigkeit und Apathie
• Somnolenz
• Reaktionsfähigkeit ist herabgesetzt
• Halluzinationen können auftreten
• Patient spricht wenig und verlangsamt
Gefahren die damit verbunden sind
• Dekubitus
• Pneumonie
• Thrombose

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4
Q

Pflegeinterventionen Delir

A

• Orientierung geben
• Armbanduhr, Uhr im Zimmer, Kalender, Patientenruf, Tätigkeiten individuell nach Biografie, Fotos, Beschriftungen, eigene Kleidung
• Immer mit Namen vorstellen und mit Namen ansprechen
• Deutlich und in kurzen Sätzen sprechen
• Frühzeitig mobilisieren (mehrmals täglich), ausreichend Bewegung
• Falls möglich Angehörige in die Pflege miteinbeziehen > gibt Sicherheit!
• Seh-und Hörhilfen erleichtern den Pflegealltag (auch bei Transporten)
• Adäquate Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr
• Hektik vermeiden > reduziert Angst und Unsicherheit
• Ein freundlicher, wertschätzender Umgang (Zeit geben für Fragen und Informationen)
• Angepasstes Schmerzmanagement
• Medikamente (was braucht der Patient/die Patientin wirklich?) und Zugänge hinterfragen (z. B. Dauerkatheter, Venenverweilkanüle)
• Ständigen Personalwechsel vermeiden
• Tag-Nacht-Rhythmus soll aufrechterhalten werden

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5
Q

Aufnahme in ein NÖ Pflegeheim (Voraussetzungen, ärztlicher Bericht Indikationsliste beschreiben können)

A

• Gilt das Prinzip der Freiwilligkeit
• Je nach Träger bzw. Bundesland muss ein schriftlicher Antrag gestellt werden
• Persönliche Dokumente, ärztliche Atteste bzw. Unterlagen die, die Pflegebedürftigkeit festhalten sowie finanzielle Gegebenheiten (Pflegegeld) eruiert.
• In NÖ wird der Heimantrag bei der Gemeinde bzw. bei der Bezirkshauptmannschaft gestellt Aufnahmevertrag und Antrag auf Kostenübernahme, Bericht des Arztes/der Ärztin, Indikationsliste werden dazu benötigt.
Voraussetzungen
• Österreichischer Staatsbürger oder gleichgestellte Person bei Kostenübernahme durch Sozialhilfe
• Hauptwohnsitz in NÖ
• Vollendung des 60. Lebensjahres (Ausnahmefällen kann auch Patient jünger sein bzw. eine niedrigere Pflegestufe haben
• Pflegestufe 4
Benötigt
• Bei der Aufnahme in ein Pflegeheim wird ein Aufnahmevertrag unterzeichnet welcher Rechte und Pflichten beider Seiten (Bewohner/in und Träger) enthält. Folgende wichtige Rechte sind hierbei zu erwähnen:
• Recht auf Selbstbestimmung
• Recht auf Beratung und Beschwerde
• Recht auf respektvolle Behandlung, Achtung der Privats- und Intimsphären
• Recht auf Information (Dokumentationseinsicht)
• Recht auf konfessionelle Freiheit
• Recht auf konfessionelle Freiheit und Seelsorge/Sterbebegleitung
Ärztliche Bericht
• Aktuelle Krankheiten
• Aktuelle medizinische Diagnosen
• Behandlungen/Therapien
• Medikamente
• Fachärztliche Behandlungen wie Magensonde, PEG, Inkontinenz, transurethraler Dauerkatheter, Trachealkanüle
• Psychischer Status
• Mobilität
• Nächtliche Situation
• Kommunikationsfähigkeit
• Bestimmte Kostformen
Indikationsliste
• Selbständigkeitsindex nach Jones
• Betreuungsindex: Orientierung, Soziale Kontakte, Fremdgefährdung, Familiäre Betreuungsmöglichkeiten, Betreuungsdienste, Prognose der Schwere der Bedürftigkeit

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6
Q

Ansätze und Methoden positiver Beziehungsgestaltung

A

• Erinnerungspflege
• Biographiearbeit
• Basale Stimulation
• Berührungstherapie
• Snoezelen etc.
• Realitätsorientierungstraining (ROT)
• Personenzentrierter Ansatz nach Tom Kidwood
• Psychobiografisches Pflegemodell nach Erwin Böhm
• Validation nach Naomi Feil

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7
Q

T.Kitwood Blume und ihre Bedeutung

A

Bedeutung
• Bedürfnisblume von Tom Kidwood stellt die Einzigartigkeit der Person in den Mittelpunkt sie zeigt die fünf psychosozialen Bedürfnisse der Menschen
• Liebe (Ich habe Zeit für dich)
• Identität (Ich kenne deine Rituale)
• Trost (Ich bin für dich da)
• Bindung (Ich kenne deine vertrauten Personen)
• Einbeziehung (Angebote innerhalb einer Gruppe werden gemacht)
• Beschäftigung (Ich beziehe den Patient in die Pflege mit ein (aktivierende Pflege)

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8
Q

ROT (Realitätsorientierungstraining Definition, Ziele, Maßnahmen)

A

Definition
• Ist ein grundlegender Ansatz für den Umgang mit älteren Menschen, die an leichter Demenz leiden
Ziele
• Allgemeine Ziele (Tagesstruktur geben, Lebensqualität verbessern, Verbesserung der Kommunikation, Verbesserung der Orientierung
• Kognitive Ziele (Konzentrations-und Merkfähigkeit steigern, Geistigen Abbau verhindern)
• Emotionale und persönliche Ziele (Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens, Stress und Angst abbauen bzw. reduzieren
• Soziale Ziele (Integration in die Gesellschafft, Kommunikationsfähigkeit steigern, Alltagskompetenz so lange wie möglich erhalten)
• Ziele für Pflegepersonen selbst (Motivierte Mitarbeiter, Optimierung der Arbeitszufriedenheit, sicherer Umgang mit herausfordernden Verhalten von Bewohnern)
Maßnahmen
• Zeitliche Orientierung (Große Uhr aufhängen, Kalender, Dekoration je nach Jahreszeit gestalten)
• Räumliche Orientierung (Piktogramme bzw. Beschilderungen an wichtigen Orten WC/Bad), farbige Gestaltung von Türen, Böden oder Decken)
• Personenbezogene Orientierung (Namensschilder bzw. vorstellen mit Namen Pflegeperson, Einbeziehen von Fotos Erinnerungsstücken, um persönliche Verbindungen zu fördern)
• Förderung der Realitätsorientierung (Aktivitäten zur Förderung der Realitätsorientierung, regelmäßige Gespräche über das Wetter, Nachrichten und andere aktuelle Themen, Einbeziehen in einfache alltägliche Aktivitäten z.B. Kochen, Gartenarbeit die einen Bezug zur Realität herstellen

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9
Q

Alltagsgestaltung (Beispiele, Möglichkeiten, Ziele der Aktivierung, 10 Min. Aktivierung Definition und Beispiele)

A

Möglichkeiten
• Körperpflege und Essenseinnahme
• Beschäftigungsangebote wie musizieren, singen, basteln, Spiele spielen oder tratschen
• Aktivierungs- und Bewegungsangebote
• Hauswirtschaftliche Tätigkeiten z.B. Servietten falten, Wäsche zusammenlegen, Kochrunden
• Spaziergänge
• Kulturelle Angebote (z.B. Literatur-/Lesekreise)
• Zeitungsrunden (vorlesen aus der Tageszeitung)
• Feste im Jahreskreis (Geburtstag, Ostern, vier Jahreszeiten, Weihnachten etc.)
Ziele der Aktivierung
• Selbstständigkeit fördern
• Gemeinschaft/Soziale Kontakte fördern
• Selbstwert stärken
• Freude, Spaß, Entspannung
• „Daheim-Gefühl“/Wohlbefinden erzeugen
• Sinnvolle Aktivierung der fünf Sinne
• Kommunikation fördern
Definition
• Eine Aktivität die 10 Min durchgeführt wird
• Wird regelmäßig bei alten Menschen angewendet
Beispiele
• Themenkiste „Obst“
• Luftballon Tennis
• Erinnerungsreise mit Bewegung
10-Minuten Aktivierung: eignet sich besonders für Menschen im Pflegeheim, da die Zeit hier häufig sehr begrenzt ist. Themenkisten mit vertrauten Gegenständen (z.B.: Kochen, Obst, Gemüse) Gegenstände werden benannt, Erinnerungen erweckt, Erfahrungen geteilt. Aktiviert vor allem das Langzeitgedächtnis.

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10
Q

Freiheitsbeschränkende Maßnahmen (Wann darf eine FBM erfolgen? Folgen und Alternativen zu FBM)

A

• Eine freiheitsbeschränkende Maßnahme darf nur dann getroffen werden, wenn
• eine psychische oder geistige Beeinträchtigung sowie
• eine ernstliche und erhebliche Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegen und
• keine andere (schonendere) Betreuungs- oder Pflegemaßnahme die Gefahr vermeiden kann.
• Das Vorliegen aller drei Punkte ist Voraussetzung
Folgen und Alternativen
• Muskelabbau
• Stürze
• Dekubitus (Wundheilungsstörungen)
• Pneumonie
• Alternativen
Sturzprophylaxe
• Rutschfeste Boden, gut beleuchtete Wege und Absicherungen an Treppen
• Auf Schuhwerk achten (evtl. Antirutschsocken verwenden)
• Evtl. Hüftprotektoren verwenden (beobachten, ob diese der/die Pflege Empfänger/in akzeptiert!) “
• Längerfristiger Muskelaufbau: Training der Beweglichkeit und der Gesamtbalance, evtl. Ergo- oder Physiotherapie
Sichere Umgebung und Orientierungshilfen
• Sensormatten und Bewegungsmelder: geben ein Signal, sobald der/die Bewohner/in das Bett oder Gebäude verlasst
• Klare Beschilderungen und markante Orientierungspunkt
• Evtl. geteilte Bettgitter
Niederflurbetten
• Betten, die bis auf den Boden abgesenkt werden können; falls der/die Patient/in herausfallen sollte, ist das Verletzungsrisiko geringer.
Betreuung und Beschäftigung
• Aktivitäten, die den kognitiven und physischen Zustand der Bewohner/ innen fordern, Z. B. Gedächtnistraining. Basteln oder Gartenarbeit
• Förderung von sozialen Aktivitäten

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11
Q

in LZ-Pflegeeinrichtungen (Beispiele nennen können für Verabschiedung in LZ-Pflegeeinrichtungen)

A

Beispiele
• Ein spezieller Sessel mit einem besonderen Tuch oder einer besonderen Decke (welche möglicherweise die Bewohner selbst gestaltet haben) steht vor dem Zimmer des sterbenden Menschen.
• eine Trauerecke, in der ein Bild vom Verstorbenen aufgestellt ist
• Gebet beten
• Trauerecken können ein Ort sein, wo Fotos von Verstorbenen, Blumen, Gedenkbücher oder religiöse Symbole abgelegt werden
• Gedenkmesse

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12
Q

Orem Pflegesysteme (Pyramide)

A

• Die Pyramide hat drei Stufen
• Unterstützend-erzieherisches System: Patient erhält nur Wissen bzw. unterstützende, anleitende oder beratende Tätigkeiten. Z.B. Anleitung für Insulinpen
• Teilweisekompensatorisches System: Pat. Braucht wenig Hilfe, nur Teile werden von der PP übernommen. Z.B. Mundgerechte Aufbereitung der Nahrung, Rückenwaschen
• Vollständig kompensatorisches System: PP übernimmt vollkommen die Tätigkeiten. Z.B. Anziehen von Bettlägerigen Patienten, Essenseingabe
Ziel
• Ressourcen fördern-Defizite wurden ausgeglichen
• Kann auch parallel ablaufen

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