CSL Minimalwissen Flashcards
Was ist ein Dihybrider Erbgang? (VL2)
- es werden zwei Merkmale (Loci) gleichzeitig betrachtet
- im Punnett-Square gibt es Neukombinationen in F2 –> 3.Mendelsches Gesetz (9:3:3:1)
Wozu dient der Chi2Test? (VL2)
-Statistische Auswertung von Kreuzungsergebnissen –> Maß für die Abweichung tatsächlicher ergebnisse vom erwarteten Idealfall
- Formulierung Nullhypothese
- Berechnung von Chi2: Summe((beobachtet-erwartet)2/erwartet)
- Feststellung der Freiheitsgrade: Phänotypen-1
- Annahme oder Ablehnung Nullhypotehese (Tabelle): Ablehnung–> Wahrscheinlichkeit unter 5%
Was ist Komplementation? (VL2)
- Komplementationskreuzungen wichtig um zu prüfen, ob Mutanten allelisch sind (also auf beiden Allelen eines Gens auftreten)
- bezeichnet in der Genetik die funktionelle Ergänzung zweier rezessiver Mutationen verschiedener Gene in der Weise, dass deren sichtbarer Effekt im Phänotyp sich aufhebt.
Wie werden reine Linien hergestellt? (VL2)
reine Linien entstehen durch immer wieder erfolgende Selbstbefruchtung
–> beschleunigbar, wenn man die Homozygoten isolieren kann
Welche Phänomene konnte Mendel nicht mit seinen Regeln beschreiben? (5)
- Haploide Organismen
- X-Chromosomale Vererbung
- Extranukleäre Vererbung (Plastiden)
- Heterosis
- Imprinting
Die Grundeinheiten der DNA: Aufbau, Nomenklatur (VL3)
- Nukleotid: Einheit aus Base, Desoxyribose, Phosphat
- Nukleosid: Base, Desoxyribose
- Purin Basen: A, G
- Pyrimidin Basen: C, T
DNA:
- rechtsläufige Helix
- antiparallele Stränge
- Zucker-Phosphat-Rückgrat außen –> hydrophil/negativ
- Basen innen –> hydrophob
- komplementäre Basenpaarung zwischen den Strängen
- polar: 5´-Phosphat-Ende und 3´-OH-Ende
- major und minor groove
- hydrophobe und Van der Waals WW –> Übereinanderstapeln Basen
- Wasserstoffbrückenbindungen v.a. für Spezifität
Struktur eines Basenpaares (VL3)
- A & G= Purin (2-fach-Ring) Base
- T & C = Pyrimidin Base (1-fach-Ring)
- A=T
- G=-C (stabiler)
- Aufbau angucken
DNA ist in Grenzen flexibel (Freiheitsgrade von Basen) VL3
beweglich sind:
- chem. Bindungen im Fünferring der Deoxyribose
- Bindungen zwischen Deoxyribose und Phosphatresten
- alpha-glykosidische Bindungen zu Purin- & Pyrimidinringen
- twist
- roll
- slide
- –> abhg von Sequenz –> Maximierung Stapelkräfte
RNA ist flexibler
Aufbau der Doppelhelix und Helixtypen (A und B)
VL3
DNA:
- rechtsläufige Helix
- antiparallele Stränge
- Zucker-Phosphat-Rückgrat außen –> hydrophil/negativ
- Basen innen –> hydrophob
- komplementäre Basenpaarung zwischen den Strängen
- polar: 5´-Phosphat-Ende und 3´-OH-Ende
- major und minor groove
A:
- C3´-endo
- BP relativ zur Zentralachse um 70° gekippt
- entsteht in vitro unter Wasserabnahme
- sehr enge Furchen
- BP pro Helixwindung: 11
B:
- C2´-endo
- BP senkrecht zur Zentralachse
- major und minor groove
- BP pro Helixwindung: 10,4 - 10,5
B–> mittels Dehydratisierung / mechanischer Stress
Wie schmilzt DNA? Schmelzkurve und Tm kennen (VL3)
- Erhitzen
- alkalische Bedingungen
- Trennung wasserstoffbrückenbindungen
- Anderung Absorptionsverhalten: Einzelstrang –> mehr; Doppelstrang –> weniger
- Schmelzkurve ist sigmoid
- Tm: halbmaximale Absorption der Einzelstrang-DNA / Temperatur, bei der die Hälfte des maximalen Wertes an Absorption erreicht ist
- Tm ist charakteristisch für jedes DNA-Molekül (Tm(Mensch)=86°)
- Maß für GC-Gehalt
- Hyperchromereffekt
Was ist Supercoiling? VL3
- Superhelikalität/Superhelixstrukturen
- entseht durch die Einführung bzw. Entfernung von helikalen Windungen
- Verdrillung (Twist) DNA durch ausbildung Supercoil-Struktur ausgeglichen
Was ist die Linking number? VL3
- Verknüpfungszahl
- topologische Eigenschaft - bestimmt Grad an Supercoiling
- entspannte DNA: Lk=Lk0 = Anzahl Helixwindungen (Twists = Tw)
- ändert sich NICHT!, wenn Supercoil gebildet wird
- DNA in Zelle negative Lk –> Unterwindung aufgrund biologischer Fkt –> leichteres aufschmelzen
Lk=Tw+Wr
- Lk < Lk0 : DNA besitzt NEGATIVE Superhelikalität (unterspiralisiert)
- Lk > Lk0 : DNA besitzt POSITIVE Superhelikalität (überspiralisiert)
Wann tritt Supercoiling in vivo auf? VL3
negative Supercoils erleichtern die Strangtrennung
- Zellen erhalten aktiv eine Unterwindung der DNA
- Erleichtert das Aufschmelzen der Einzelstränge –> dichtere Packung DNA ermöglicht
Supercoiling nötig für DNA Replikation und Transkription
Einige wichtige Genomgrößen (Mensch, E.coli, Hefe) VL4
Mensch (haploid):
- 3,3 Mrd BP
- 20.500 Gene
- 46 Chromosomen
E.coli (haploid?) - gramnegativ:
- 4,6 Mio BP
- ca. 4377 Gene
- 1 Chromosomen
Hefe (haploid):
- 12 Mrd BP
- 6.300 Gene
- 32 Chromosomen
Das menschliche Genom (und die meisten eukaryotischen Genome) besteht nur zu einem kleineren Teil aus Genen. VL4
gesammtes menschliches Genom: ca. 3300Mb
Gene und Gen-verwandte Sequenzen: ca. 1200 Mb
Extragenetische DNA: ca. 2000Mb
–> Verhältnis also ungefähr 1:2
Ein Großteil der nicht-genetischen Bereiche entfällt auf repetetive Sequenzen. Welche Klassen gibt es? VL4
unikal, nicht repetetiv: ca. 500Mb
repetetive DNA: ca. 1500Mb
- Tandem repeated DNA (100Mb)
–> dazu gehören: Satelliten DNA, Microsatelliten DNA und Minisatelliten DNA
- Interspersed genome-wide repeats (1400Mb)
- –> dazu gehören: LTR elements, LINEs, SINEs, DNA Transposons
Das Genom von E.coli ist strukturiert - wie? VL4
Wann haben wir wie viele Schwesterchromatiden?
Wie wirkt sich Kodierungspotential aus? Haben wir Probleme was genetische Konstitution anbelangt in Interphase/G1 gegenüber G2? Sind wir G1-Phase haploid?
- Wir sind IMMER diploid!
- haben 2 homologe Chr –> sowohl von Mutter als auch von Vater Schwesterchromatide in G1 und G0
- in G2 haben wir 4 Chromatiden
- in Meiose sind Keimzellen haploid
Aufbau eines Chromosoms VL4
Telomere: Enden
- Stabilität während Replikation
- besondere Replikation
Zentromer: Verbindungsstelle Schwesterchromatiden
- Verteilung Chromatiden
NOR: NucleolusOrganisatorRegion
- rRNA-, Nucleolus- und Ribosomenbildung –> nur bei denen, die Gene für rRNA tragen
akrozentrisch: Zentromer eher am Ende
telozentrisch: Zentromer am Ende
holozentrisch: Riesenkinetochor
metazentrisch: Zentromer mittig
Wie liegen Chromosomen in der Interphase/im Zellzyklus vor? VL4
Mitose: Zwei-Chromatid-Chromosom (kondensiert) –> Aufteilung auf Tochterzellen –> Ein-Chromatid-Chromosom –> Chromatin dekondensiert
nach Mitose bis zur Replikation, besteht das Chromosom nur aus 1Chromatid
G1: Zellen wachsen
S-Phase (Interphase): Verdopplung, aktive Replikationsmaschinerie
Organellen auflösen
verdoppelte DNA kondensiert
Vorbereitung auf Mitose
–> von vorne
G0: wird nicht mehr repliziert
Was sind Histone? Wie ist ein Nukleosomen aufgebaut? VL4
10 nm Faser ist aus Nukleosomen aufgebaut
- Histonkern, auf den 146/146 BP aufegwickelt sind
- Histone haben eine konservierte Domänenstruktur
- Kern aus 8 Histonproteinen –> Oktamer
- je 2 Moleküle: H2A, H2B, H3, H4
- H1 = Linkerhiston –> bindet im Bereich des des Austritts der DNA aus dem Nukleosomen –> hilft DNA näher aneinander zu bringen–> Kompaktierung Chromatin
Verpackung von DNA in Chromosomen; was weiß man, was weiß man nicht? VL4
weiß man:
- es gibt eine 10 nm Faser
- es gibt Condensine–> während Kondensation Chromosomen in Prophase werden benachbarte Loops durch Condensine verbunden –> bleiben auch während Anaphase erhalten
- es gibt Cohesine –> während der S-Phase gebildeten Schwesterchromatiden bleiben miteinander verbunden bis Übergang Metaphase zu Anaphase –> Spaltung Cohesine
spekulativ:
- Überstrukturen der 10 nm Faser
- z.B. 30 nm Faser –> existiert sie oder sind es nur dicht gepackte 10 nm Fasern oder etwas anderes?
Sonderhistone im Centromer: Funktion? VL4
Kinetochorbindeprotein?
- im Bereich Kinetochor ist Histon H3 durch CENP-A (H3 Variante) ersetzt
- Interaktion von CENP-A mit Kinetochorbindeprotein
Nukleosomen können ihre Lage verändern.
Wozu ist das gut? VL4
sliding, transfer, Wickelrichtung –> Zugänglichkeit
- Zugänglichkeit für Bindestellen von DNA-bindenen Proteinen
- dynamische Veränderungen ohne, dass sich Proteine verändern
- Nukleosomen “atmen” –> entwickeln
Remodeling:
- sliding: Nukleosom bewegt sich auf Sequenz
- transfer: Nukleosomen wird auf andere DNA versetzt
- Wicklungsrichtung: bestimmt die Zugänglichkeit
Histone werden an ihren N-Termini modifiziert:
Welche Modifikationen gibt es? VL4
4
- Methylierung
- Acetylierung
- Ubiquitinylierung
- Phosphorylierung
-epigenetischer Code ohne AS Änderung
–> Veränderung Ladungseigenschaften –> Veränderung “Klebrigkeit” (und Zugänglichkeit?)
Der Histoncode bestimmt wesentlich die Ausbildung der Chromatinstruktur. VL4
epigenetischer Code
Chromatin offen/geschlossen
- kondensiertes Chromatin: Histon-Methylierung, Histon-Deacetylierung, Einlagerung von Histonen und heterochromatin-Proteinen, DNA-Methylierung
- “offenes” Chromatin: Histon-Demethylierung, Histon-Acetylierung, Verlust von Histonen und heterochromatin-Proteinen
Enzyme der Replikation in E.coli VL5
DNA-Helicase:
- Auftrennung Doppelstrang zu 2 EInzelsträngen
- unter ATP-Verbrauch: chemische Energie –> Bewegungsenergie
DNA-abhg RNA-Polymerase PRIMASE:
- Synthese RNA-Primer (E.coli 11 Basen)
- –> Initiation DNA Synthese
DNA-Polymerase 1 (DNA-abhg DNA-Pol):
- DNA-polymerase
- 3´-5-Exonuclease
- 5´-3´-Exonuklease
- –> Entfernung Primer, Reperatur von Schäden
DNA-Polymerase2:
-Reperatur?
DNA-Polymerase3:
- DIE Replikations-Polymerase –> Holoenzym
Ligase:
- verbindet Fragmente
Wie wird die Replikation initiiert? Wie ist die Initiation reguliert? (E.coli) VL5
Initiation in E.coli:
- Replikonmodell: Initioation der Replikation benötigt Replikationsursprung (ori) & Replikationsinitiatoren
- in E.coli ist Replikator “oriC”
- DnaA+ATP (30x) bindet an 9mer –> Biegung in 13mer Bereich –> Öffnung
- DnaB (DNA-Helicase) + DnaC (Helicase loader) Komplex binden an DNA –> Helicaseaktivität: Auftrennung Stränge
- DnaC fällt ab
- DNA-Primase bindet –> synthetisiert RNA-Primer
- DNA-Polymerase3 Holoenzym verlängert DNA 5´–>3´Richtung
- lagging Strand: Okazakifragmente, die dann durch Ligase verknüpft werden
Initiationsregulation:
-Methylierung durch DAM-Methylierungstransferase
- 2 Zeitfaktoren??
Was sind Okazaki Fragmente
- Einheit aus Primer und neusynthetisierter DNA vom lagging strand
Wie sieht die Replikationsgabel aus? (E.coli) VL5
Dimer, Polymerase, andere Enzyme –> Primase, Helicase, Pol1, Ligase
- zwei Pol3 Moleküle sind an Replikationsgabel miteinander verbunden–> Dimer
- Verbindungsbrücke durch Teta-Protein
- Gamma-Komplex lädt Ringklemme
- sliding clamp
- Helicase trennt Doppelstrang auf
- Primase synthetisiert Primer
- Pol3 verlängert Primer –> neuer DNA Strang
- Pol1 entfernt RNA Primer und füllt Lücke
- Ligase verknüpft benachbarte Enden
Wieso werden Nukleinsäuren immer in 5´-3´-Richtung verlängert? Begründen Sie! VL5
- aufgrund der Exonukleaseaktivität
- Exonuklease würde Triphosphat+Base entfernen –> kein Triphosphat-Anfanng –> kein proove reading mgl –> viele Fehler –> viele Mutationen –> würde sich nicht durchsetzen
Die Replikationsinitiation ist zellzyklusabhängig. Sie wird über Kinasen und Cycline gesteuert. VL5
- siehe Bild Aufzeichnungen
- ORC (Origin recognition complex) ist während gesamten ZZ an Replikator (ORI) gebunden
- Cdc6 und Cdt1 (Helicase-loading Proteine) binden in G1 an ORC
- Mcm2-7-Komplex (Replicationsgabel-Helicae/”Licensing-Faktor”)
- pre-RC (Präreplikativer Komplex) aus Cdc6, Cdt1 und Mcm2-7 entsteht in G1, wird aber erst in S aktiv
- CDK sind alleine inaktiv, zusammen mit Cyclinen aber aktive Komplexe “Mitose-promoting-Faktor” –> Einleitung Mitose
- CDK aktivieren Replikation ZZabhg durch Phophorylierung bestimmter AS
- Konzentration verschiedener Enzyme ändern sich mit Zyklus –> Kontrolle
- G1: Kinaseaktivität niedrig –> Formation pre-RC
- S: Kinaseaktivität hoch –> Aktivierung Helicase–> Replikation
Multiple ORIs VL5
- mehrere 10 tsd
- werden NICHT gelichzeitig genutzt
- Replicons: bereiche, die von einem ORI aus repliziert werden
- werden durch die Replikation inaktiviert
Es gibt wesentlich mehr Initiationsfaktoren und Polymerasen als in E.coli VL5
Polymerasen z.B.
- alpha: Primase, Synthese kruzer DNA-Stücke, Einleitung Replikation
- delta: Replikation (eher leading strand), Reperatur
- epsilon: Replikation (eher lagging strand), Reperatur
- beta: Reperatur DNA
- gamma: mitochondriale DNA-Replikation
Initiationsfaktoren z.B.
- pre-RC aus Cdc6, Ctd1 und Mcm2-7
- Steuerung durch Cycline Konzentration und dadurch kontollierte Kinaseaktivität –> leitet Replikation ein
Probleme entstehen an den Chromosomenenden, die nach jeder Replikation schrumpfen müssten.
Lösung: Telomerase –> Funktion molekular erklären können
VL5
- Telomerase: reverse Transkriptase –> RNA-abhg DNA Polymerase mit eigener RNA als Matritze
- fügt kurze repetetive Sequenzen an das 3´-Ende des lagging strands
- Telomere = Schutzkappen für Chromosomen (t-Loop)
- notendige RNA ist Bestandteil Enzym (Telomerase)
- bindet an komplementäres Telomermerkmal der DNA (5´TTAGGG3´Mensch) ragt über dieses aber hinaus–> Matritze für Verlängerung DNA an 3´durch Telomerase –> DNA-Pol kann weiteres Okazakifragment synthetisieren
Regulation:
- Telomer lang genug–> TRF1-Proteine binden –> Faltung (t-Loop) –> für Telomerase nicht zugänglich
- Verkürzte Telomere –> zu wenige TRF1 können bonden–> keine Faltung –>Telomerase bindet an DNA