Biochemie Themenblock 1 (1. Semester) Flashcards
Triebkräfte
- Enthalpie H (Energiegehalt, der in Wärme umgewandelt werden kann) → verringert sich bei spont. Reakt.
- Entropie S (Unordnungsgrad) → wächst bei spont. Reakt. (System strebt nach Unordnung)
Gibbs-Helmholtz-Gleichung: ∆G = ∆H – T x ∆S (Freie Enthalpie / Gibbs freie Energie)
o ∆H=HProdukte–HEdukte
o T ist die absolute Temperatur in Kelvin (0°=273,15K)
o ∆S=SProdukte–SEdukte
- ∆G < 0 → Reaktion läuft freiwillig ab
- Standardbildungsenthalpie (∆HF) → Enthalpie, die bei d. Bildung von einem mol einer Substanz aus seinen reinen Elementen unter Standardbedingungen frei wird
- Freie Standardreaktionsenthalpie (∆HR°)
→ Satz von Hess: ∆HR° = ∑∆HF° Produkte - ∑∆HF° Edukte
→ Summe der Standardbildungsenergie d Produkte (∑∆HF° ) minus ∑∆HF° der Edukte
→ Enthalpie nur abhängig vom Zustand der d. Produkte und Edukte, nicht vom Reaktionsverlauf
- Sphingolipid-Stoffwechsel, Pathobiochemische Aspekte
- 1 Allgemein
- Sphingophosphatide/-glykolipide → leiten sich ab von dem Aminoalkohol Sphingosin, Grundstruktur ist Ceramid
- Bestandteil von Membranen → v.a. in Zellen des ZNS (zB. Myelinscheiden)
- Enzyme der Sphingosinsynthese findet im Lumen des glatten ER statt → Endprodukte v.a. an der Membranaußenseite
Hauptsätze der Thermodynamik
- Energie kann von einer Form in andere umgewandelt werden, aber nicht erzeugt/vernichtet werden
- In einem spontan ablaufenden Prozess nimmt Gesamtentropie immer zu (Systm + Umgebung)
- Entropie eines perfekten Kristalls bei T = 0 K ist gleich null (Zustand ist nicht erreichbar)
Exergone und Endergone Reaktionen (∆G = ∆H – T x ∆S)
Exergon ∆G<0
Endergon ∆G>0
- ∆H<0 → + ∆S > 0 Reaktion immer exergon (neg. – pos. immer negativ)
Z.B.: Verbrennung von Zucker zu H2O + CO2, hydrolyt. Spaltungen (Hydrolyse eines Esters) - ∆H>0 → + ∆S>0 Temperaturabhängig (pos.–Txpos)
Mit steigender T zunehmend exergon (z.B. Lös. best. Salze in Wasser) - ∆H<0 → + ∆S<0 Temperaturabhängig (neg.–Txneg. neg.+Txpos.)
Mit steigender T zunehmend endergon (z.B. Reakt. v. Alkohol und Aldehyd zum Halbacetal) - ∆H>0 → + ∆S<0 Reaktionimmerendergon (pos.–neg. pos.+pos.) Z.B. Photosynthese (Sonnenlicht), Esterbildung aus Säure und Alkohol
Energiearme und Energiereiche Zustände
- Energiearme Zustände:
Moleküle vollst. oxidiert H2O + CO2 sind Endprodukte gr. organ. Moleküle (liefern keine E mehr)
Atome mit vollst. gefüllter Elektronenschale (Oktettregel) Edelgase
Strahlung mit langer Wellenlänge und niedriger Frequenz
- Energiereiche Zustände: (viel gespeicherte freie Enthalpie)
Entstehen nur wenn Energiequellen zur Verfügung stehen (z.B. Sonnenlicht)
Glucose liefert Energie bei Oxidation
Entstehende freie Energie (bei Ox.) kann teilw. In chem. Energie umgewandelt werden:
Fixierte E (Speicherung in Ester-/Säureanhydridbind.) Freisetzung bei Bedarf
Nicht fix. E für Membrantransporte + Wärmeregulation
Aktivierungsenergie
- Energie, die aufgebracht werden muss um eine Reaktion über einen energiereichen Übergangszustand hinweg
voranzutreiben
- Reaktion trotzdem exergon EProdukte < EEdukte
Energetische Kopplung von Fließgleichgewichten
- Fließgleichgewicht/ Steady state = Quasistationärer Zustand, in dem Edukte im gleeichen Maß in das System
hineinströmen, wie Produkte heraus (konstante Konz. an Zwischenprodukten)
- Im Körper sind viele Einzelreaktionen endergon
- 2 Möglichkeiten für spontanen Ablauf
Kopplung an parallel laufende exergone Reaktion (Hydrolase von ATP) z.B. Substratkettenphosphoryl.
Produkte durch Folgereaktion aus System entfernt konstant niedrige Produkt-Konz.
→ Erhöhte Triebkraft
→ Steady state in offenen System unter Energie-Verbrauch
Proteine
Grundbausteine: 21 proteinogene AS
- Peptide: Di-, Tri-, Oligo- (2-10AS), Polypeptide (10-100), Proteine (>100)
- Peptidbindung:
- Reaktion zwischen Amino-Gr. und Carboxyl-Gr. unter Wasserabspaltung
- Säureamid-Bindung - Mesomerie:
O-Atom stark elektronegativ zieht Doppelbindungen
Partieller Doppelbindungscharakter (keine freie Drehbarkeit + planare Anordnung von –CO-NH-)
Proteinstruktur
Ketten aus AS (200-600) 20-60kDa
- Biosynthese an Ribosomen, Spaltung durch Proteasen/ Peptidasen
primäre Proteinstruktur
AS-Sequenz bestimmt von mRNA (beeinflusst alle nachfolgenden Strukturen)
sekundäre Proteinstruktur
Anordnung der Strukturelemente der AS-Kette, WW zwischen CO- und NH-Gruppe → α-Helix
o rechtgängige Helix mit intrazell. WBB o 3,6 AS pro Windung
o Prolin als Helixbrecher
→ β-Faltblatt
o Zick-Zack-Form (Entstehung durch planare Anordnung d. CO-NH-Bindung + Drehbarkeit) o Intra- und extrazelluläre WBB
o Stränge sind parallel od. antiparallel
→ Schleifen + Turns (z.B. ß-Haarnadel) für Richtungswechsel, Ag-Bindungsstelle
→ Suprasekundärstruktur=Komb.mehrererimProteinvorhandenerSek.-Motive(z.B.Helix-Turn-
Helix)
tertiäre Proteinstruktur
→ durch Seitenketten = 3D-Struktur (hydrophobe nach innen, hydrophile nach außen; Bildung einer Hydrathülle zur Stabilisierung der Tertiärstruktur)
→ bildetUntereinheiten
→ kovalente,ionischeWW+Disulfidbrücken
quartäre Proteinstruktur
→ Protein-Symbiose mehrerer 3D-Untereinheiten = supramolekulare Struktur
→ Z.B.Enzymkomplex,Ribosomen,Hämoglobin
Funktionen der Proteine im Körper
Biokatalyse (Enzyme)
Kommunikation Peptide als Signalstoffe (z.B. Insulin, Somatotropin, Erythropoetin)
Transport kugelförm. Proteine (innen lipophyl, außen hydrophil); z.B. O2-Transp. durch Hb
Stützfunktion Kollagen, Keratin
Aktive Bewegung Aktin + Myosin
Immunsystem Antikörper
Blutgerinnung Gerinnungsfaktoren
Enzyme
- Proteine die d. Aktivierungsenergie senken = Biokatalysatoren
- Bildet Enzym-Substrat-Komplex kein Einfluss auf Enthalpie + Enzym bleibt unverändert
- Reaktions- und wirkungsspezifisch
- Arbeiten unter physiolog. Bedingungen (37°C, 1atm Druck)
- Regulation:
• Interkonvertierung • Genexpression
Oxidoreduktasen
- hauptklasse
Katalys. Redoxreaktionen (Energiegewinnung durch oxidat. Abbau, Biosynthesen)
- Benutzen oft wasserstoffübertr. Coenzyme (NAD, FAD, FMN)
- Beispiele:
Dehydrogenasen (übertr. e- + Protonen) Pyruvat-DH (Pyruvat Acetyl-CoA)
Oxygenase (ox. Substrat durch O2-Einbau) Häm-OX (Häm Biliverdin + Fe3+ + CO
Oxidasen, Reduktasen, Peroxygenasen
Transferasen
2.
Katalys. Transfer einer funktionellen Gruppe zw. zwei Substraten - Beispiele:
Kinasen übertragen Υ-Phosphatgr. d. ATP auf Akzeptormolekül
Transaminasen übertr. Aminogruppen (ASAT/GOT, ALAT/GPT)
Glykosyltransferasen
Hydrolasen
- hauptklasse
Katalys. Hydrolyse (Spalt. unter Wasseranlag.) und Kondensation (Bind. unter Wasseraustritt) - Beispiele:
V.a.HydrolasendesVerdauungstraktes:Amidase,Amylasen,DNAse,Lactase,Trypsin,Lipase
Peptidasen + Proteasen
Esterasen
Glykosidasen
Debranching-Enzym (α-1,6-Glucosidase)
lyasen
- Hauptklasse
Katalys. nicht-hydrolytische Spaltung/Ausbildung covalenter Bindungen
→ Knüpfen kl. Moleküle (H2O, CO2) an Doppelbindungen gr. Moleküle oder bilden Doppelbind. aus
- 2 Substrate bei Hin-Reaktion und 1 Substrat bei Rückreaktion (oder umgekehrt)
- Reaktionen verlaufen ohne ATP-Beteiligung
- Beispiele:
Synthasen (Bindung zweier Substratmoleküle durch Ligation) Glykogensynthase
Decarboxylasen Pyruvat-Decarboxylase (Pyruvat Acetaldehyd + CO2)
Hydratasen Fumarase (Fumarat + H2O L-Malat) • Dehydratasen
isomerasen
- hauptklassen
Katalysieren Umwandlung isomerer Formen von Substraten ineinander - Beispiele:
Racemasen, Epimerasen, cis/trans-Isomerasen
Intramolekulare Oxidoreduktasen, Transferasen, Mutasen • Z.B.:
Gluc-6-P-Isomerase (Gluc-6-P Fruc-6-P)
UDP-Galactose-4-Epimerase (UDP-Galaktose UDP-Glucose)
Aconitase (Citrat Isocitrat)
ligasen (synthetasen)
- hauptklasse
Katalysiern Knüpfung kovalenter Bindungen unter Verwendung von NTP (meist ATP)
- V.a. an Biosynthesen beteiligt
- Beispiele:
- Carboxylasen Pyruvat-Decarbooxylase (Pyruvat + CO2 + ATP Oxalacetat + ADP + Pi) • Aminoacyl-tRNA-Synthetasen
- Acyl-CoA-Synthetase (FS + CoA + ATP Acyl-CoA + ADP)
isoenzyme
- = homologe Varianten von Enzymen (gemeinsames Gen, alternatives Spleißen)
→ Strukturelle Ähnlichkeit, katalys. identische Reaktionen
→ Versch. kinet. Energie (KM- und VMax-Wert)
→ getrennte Regulierung möglich
→ In verschiedenen Geweben aktiv
- Beispiele:
• Creatinkinase:
CK-MB
CK-MM
CK-BB
Myokard (erhöht beim Infarkt)
Skelettmuskel (erhöht beim Muskelkater) ZNS
• Laktat-Dehydrogenasen (LDH) 5 Isoformen
HHHH Herzmuskel
MHHH Erys, Niere, Herz, Lunge
MMHH Lunge, Thrombos, Lymphatisches-System
MMMH versch. Organe
MMMM Skelettmuskulatur
DienenalsMarkerfürOrganschäden
koenzyme - (struktur und funktion)
oxidoreduktasen
- NAD/NADP - FAD
- FMN
- Liponsäure - THB
- Ubichinon
dienenals Redoxsysteme






















