Bankenaufsichtsrecht Flashcards

1
Q

Ziele der Bankenaufsicht

A
  • institutionsbezogene Aufsicht (z.B. CRR, CRD, KWG)
  • Marktaufsicht (z.B. WpHG)
  • Anlegerschutz (z.B. Kleinanlegerschutzgesetz)
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2
Q

Ziele der Institutionsaufsicht

A

Beschränkung der Wahrscheinlichkeit systembedrohender Bankinsolvenzen durch die Begrenzung der übernommenen Risiken.

Hierzu zählen:

  • Vermeidung von Überschuldung –> Solvabilitätsnormen
  • Vermeidung von Klumpenrisiken –> Großkreditregime
  • Vermeidung von Liquiditätsrisiken –> Finanzierungsregeln
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3
Q

Auswirkungen von Basel III, CRR / CRD IV, KWG und MaRisk auf Institute

A
  • Baseler Auschuss (Basel III Rahmenwerk) und G20/ FSB Standards sind “Kür” für intl. tätige Institute
  • EU-Regelungen (CRD/CRR) und EBA/ESMA/EIOPA sind Pflicht für CRR-Institute innerhalb der EU (und Institute in Deutschland)
  • Deutsche Gesetzgebungen (z.B. KWG) sind Pflicht für Institute in Deutschland
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4
Q

Umfang der Beaufsichtigung

A
  • Einzelebene
  • Gruppenebene

Ausnahmen: Art. 7, 8 CRR

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5
Q

Säulen von Basel II

A

Säule 1: Mindestkapitalanforderungen,
z.B. Adressrisiken

Säule 2: Überprüfungsverfahren der Aufsicht (SREP),
z.B. Erfüllung qualitativer Anforderungen

Säule 3 Offenlegung,
z.B. von relevanten Kennzahlen

Basel II ist intl. einheitliches Aufsichtsregelwerk mit dem Ziel der Stabilität des intl. Finanzsystems

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6
Q

Bankenunion

A

1) Einheitliches Regelwerk –> Single Rulebook (CRR)
2) Einheitliche Aufsicht –> Einheitlicher Aufsichtsmechanismus (SSM) –> zentrale Rolle: EZB
3) Einheitliche Abwicklung –> Einheitlicher Abwicklungsmechanismus (SRM)

Noch nicht erfolgt
4) Einlagensicherung –> Harmonisierter Einlegerschutz

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7
Q

Aufgabenverteilung bei der Aufsicht/ Akteure der Bankenaufsicht
(Zusammenhang)

A

ESFS (European System of Financial Supervision)
wird unterteilt in
- Mikroprudentielle Aufsicht (ESA) mit der Aufgabe der Gewährleistung der EU-weiten technischen Aufsichtsstandards
und in
- Makroprudentielle Aufsicht (ESRB) mit der Aufgabe Warnungen und Empfehlungen auszugeben

Zentrale Rolle: einheitliche Aufsichtsmechanismus (SSM) –> EZB

EZB: direkte Aufsicht von bedeutenden und Instituten
Nationale Aufsicht: direkte Aufsicht von weniger bedeutenden Instituten

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8
Q

Anforderungen an die Mitglieder des Vorstands

Wo ist dies geregelt?

A
  • § 25c KWG
  • z.B. Fachliche Eignung, Zuverlässigkeit

–> Einhaltung durch alle Mitglieder der GL

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9
Q

Pflichten der Mitglieder des Vorstands

Wo ist dies geregelt?

A
  • § 25c Abs. 1 bis 4b KWG

- z.B. Corporate Governance, Festlegung der Geschäfts- und Risikostrategie

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10
Q

Anforderungen an die Aufsichtsratsmitglieder

Wo ist dies geregelt?

A
  • § 25d KWG

- z.B. Zuverlässigkeit, Sachkunde –> Fähigkeit

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11
Q

Pflichten des Aufsichtsrats/ der Ausschüsse

Wo ist dies geregelt?

A
  • § 25d KWG

- z.B. Überwachung der Geschäftsleiter auch hinsichtlich der Einhaltung bankaufsichtsrechtliche Regelungen

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12
Q

Zusammenspiel Basel über Brüssel und Berlin zu den Banken

bzw. Auswirkungen des Basel III Rahmenwerks auf die Banken

A

1) Basel III Rahmenwerk
2) EU-Regelungen (CRR, CRD IV, div. EBA Standards, div. Delegierte Verordnungen)
3) Deutsche Regelungen (CRD (IV Umsetzungsgesetz)

–> haben Auswirkungen auf Banken

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13
Q

Eigenmittelanforderungen im Bankenaufsichtsrecht

+ Was sind Eigenmittel?
+ Was sind Risikopositionen?

A

(Eigenmittel/Risikopositionen) ≥ (Mindestkapitalanforderungen+Puffer)
oder
(Eigenmittel/ Eigenmittelanforderungen bzw. Gesamtrisikobetrag) ≥ Mindestkapitalquote

Eigenmittel sind:

  • Hartes Kernkapital
  • zstl. Kernkapital
  • Ergänzungskapital
  • Prudential Filters
  • Abzugspositionen

Risikopositionen sind:

  • Adressrisikopositionen
  • operationelles Risiko
  • Marktrisikopositionen
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14
Q

Ermittlung der regulatorischen Kernkapitalquote

Wo ist dies geregelt?

A

Art. 92 CRR

Ermittlung der regulatorischen Kapitalquote:
Gesamtkapitalquote = Harte Kernkapitalquote 4,5% (CET 1) + Kernkapitalquote 1,5% (Tier 1) + Eigenmittelquote 2% (Total Capital)

(+ Lerverage Ratio)

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15
Q

Adressrisiken – Definition

A

1) (alle) Bilanzaktiva
2) (alle) außerbilanziellen Positionen
3) Derivate

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16
Q

Verfahren zur Messung des Adressrisikos/ Ansätze zur Ermittlung der Kreditrisiken

A

KSA:

  • standardisierte Risikogewichte für einzelne Forderungsklassen
  • geringster AW, geringste Komplexität

Basis-IRBA:

  • nur Schätzungen der Ausfallwahrscheinlichkeit (PD)
  • höherer AW, höhere Komplexität

Fortgeschrittener-IRBA:

  • Schätzung PD, LGD, CCF
  • höchster AW, höchste Komplexität

IRBA: Risikogewicht von Adressrisiken richtet sich nach bestimmten Schätzungen mithilfe von Rating-Systemen

17
Q

Abgrenzung (KSA) Risikopositionsklassen

Wo ist dies geregelt?

A
  • Art. 112 CRR

- Die einzelnen Risikopositionsklassen führen zu gewissen Konsequenzen

18
Q
Ermittlung risikogewichteter (KSA-) Positionswert/ -betrag
(Berechnung)
A

1) KSA-Positionswert (Art. 111 CRR) x KSA-Risikogewicht (Art. 114 ff. CRR) = Risikogewichteter KSA-Positionswert (Art. 113 CRR)
2) KSA Bemessungsgrundlage (Art. 111 (1) S.1 CRR) x KSA-Konversionsfaktor (Art. 111 (1) S.2 CRR) = KSA-Positionswert (Art. 111 CRR)

19
Q

Neue KSA-Risikogewichte

Wie wird das Mengengeschäft behandelt?

A
  • Art. 114 ff. CRR

- Mengengeschäft wird Pauschal anders behandelt als z.B. Zentralregierungen

20
Q

IRBA-Forderungsklassen

Wo ist dies geregelt?

A
  • Art. 147 ff. CRR

- z.B. Zentralregierungen und Institute Art. 153 CRR

21
Q

Kreditrisikominderungstechniken - Zulässige Instrumente gem. CRR

A
  • Besicherung mit Sicherheitsleistung
    • finanzielle Sicherheiten, z.B. Aktien, Bareinlagen
    • IRBA-Sicherheiten, z.B. Grundpfandrechte, Leasing
  • Besicherung ohne Sicherheitsleistung
    • z.B. Garantien, Kreditderivate
  • Netting-Vereinbarungen
    • z.B. Netting von Ford und Verb, SFTs
22
Q

Tranchierung – Wasserfallstruktur

Gliederung der Bonitätsstufen nach Tranchen

A

Referenzportfolio:

  • höchstrangige Tranchen –> Bonitätsstufe 1, 2
  • Mezzanine Tranchen –> Bonitätsstufe 3, 7, 9

Selbstbehalt:
- nachrangigste Tranche –> Erstverlusttranche

23
Q

Bestimmung des EAD gem. Marktbewertungsmethode

Beispielrechnung Marktbewertungsmethode

Beispielgeschäft: Zinsswap, Marktwert = 30, Nominalwert = 10.000, Laufzeit = 10 Jahre

A

1) MAX (Marktwert; 0) = 30

2) Nominalwert x Volatilitätsrate (10.000 x 1,5% = 150)
- -> Bestimmung der Volatilitätsrate nach Art. 274 CRR

3) EAD = Marktwert + Schritt 2 (30 + 150 = 180)

24
Q

Schwellenwerte Groß- und Millionenkreditgrenzen

Wo ist dies geregelt?

A

Großkreditdefinitionsgrenze:

  • Art. 392 CRR
  • wenn Summe alle Kredite ≥ 10% des anrechenbaren Kapitals

Großkreditobergrenze:

  • Art. 395 CRR
  • Summe aller Kredite dürfen nicht > 25% des anrechenbaren Eigenkapitals überschreiten

Millionenkreditmeldegrenze:

  • § 14 KWG
  • Institute haben vierteljährlich alle Kreditnehmer anzuzeigen, deren Kreditvolumen ≥ 1 Mio. € ist
25
Q

Liquiditätsdeckungsquote (LCR)

quantitative, intl. Liquiditätsregulierung

A
  • Ziel: Sicherstellung jederzeitiger kurzfristiger Zahlungsfähigkeit
  • monatliche Meldung (Art. 415 CRR)
  • Cashflow Sichtweise
  • 30-tägiges-Stressszenario

Liquidity Coverage Ratio (LCR) = Liquiditätspuffer/Netto-Zahlungsmittelabfluss ≥ 100%

26
Q

Ermittlung, Überwachung, Meldung der LCR

A
  • In der Berichtswährung
  • Separat für jede Währung, in der mehr als 5% der Verbindlichkeiten des Instituts/der Gruppe bestehen
  • Separat für jede Währung von Ländern, in denen eine bedeutende Zweigstelle besteht
27
Q

Leverage Ratio (Verschuldungsquote)

A
  • nicht-risikosensitiven Kennzahl zur Begrenzung der übermäßigen Verschuldung
  • Ziel: Einschränkung des Leverage im Bankensektor

Berechnung:
LR = Tier 1 Kapital/ (bilanzielle Positionen + außerbilanzielle Positionen + Derivate + SFTs) ≥ 3%
oder
LR = Kapitalmessgröße/ Gesamtrisikopositionsbetrag ≥ 3% (Vgl. Art. 429, 430 CRR)

28
Q

Grundidee der Marktdisziplin

Beschreiben

A
  • Bank hat relevante Informationen über Risikomanagement, Anwendungsbereich CRR/CRD IV und Eigenmittel offenzulegen
  • Bank hat Risiken ggü. dem Markt
  • Markt hat Marktidisziplin ggü. den Banken
29
Q
Ermittlung risikogewichteter (IRBA) Positionswert/ -betrag
(Berechnung)
A

1) Risikogewichteter Positionsbetrag (Art 153 ff. CRR) = Risikopositionsbetrag (EAD) * Risikogewicht (RW)
2) IRBA-Risikogewicht = Unternehmensgröße * PD * LGD * M * 1,06

30
Q

Kreditrisikominderungstechniken - Anrechnungsverfahren

A
  • KSA
  • Basis-IRBA
  • Fortgeschrittener IRBA