Aufmerksamkeit, Bewusstsein und Kontrolle Flashcards

1
Q

Was sind Funktionen der Aufmerksamkeit?

A
  • planen und kontrollieren (nicht automatisierte Handlungen
    vorbereiten und die Ausführung überwachen)

- überwachen (die Umwelt auf Veränderungen absuchen)

- selegieren (relevante Informationen herausfiltern)

 Alle drei Funktionen können gleichzeitig aktiv sein, stören sich aber gegenseitig (vgl.Doppelaufgaben).

 Die Veränderung des Aufmerksamkeitsniveaus kann willentlich oder reizgesteuert geschehen. (Beispiel: Hören eines Hörspiels vs. Hören einer Sirene).

 Man kann visuelle und auditive Aufmerksamkeit unterscheiden, die nach
unterschiedlichen Prinzipien funktioniert.

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2
Q

Zwei verschiedene Arten der Steuerung unserer Aufmerksamkeit

A

1. Zielgesteuerte Wahl (goal-directed selection)
Dieser Modus, in dem wir unsere Aufmerksamkeit willkürlich auf einen Reiz
richten, wird auch als endogene oder top-down-Steuerung bezeichnet.

2. Reizinduzierte Vereinnahmung (stimulus-driven capture)
Hierbei wird unsere Aufmerksamkeit automatisch und unwillkürlich auf einen
Reiz gelenkt. Dies geschieht meist, wenn ein Reiz plötzlich erscheint oder eine
besonders hohe Intensität hat (z.B. ein lautes Geräusch). Diese Art der
Steuerung wird auch als exogene oder bottom-up-Steuerung bezeichnet.

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3
Q

Was ist der Cocktailparty-Effekt (Cherry, 1953)

A

Unter dem Begriff “Cocktail-Party-Effekt” verstehen Psychologen die Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit selektiv einzusetzen: Wir richten sie auf einen Aspekt und blenden andere Informationen aus. Wir können auf einer lauten Party unserem Gesprächspartner zuhören und andere Geräusche unterdrücken, so dass diese nicht bewusst verarbeitet, aber trotzdem wahrgenommen werden. Denn wenn jemand im Raum plötzlich unseren Namen nennt, schwenkt unsere Aufmerksamkeit sofort zu diesem Gespräch, damit wir mitbekommen, was über uns gesagt wird.

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4
Q

Was ist dichotisches Hören?

A

Eine wichtige Aufmerksamkeitsfunktion ist die Fähigkeit, unerwünschte Reize aus der kognitiven Verarbeitung herauszufiltern und andere durchzulassen.

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5
Q

Broadbents Filtertheorie der selektiven Aufmerksamkeit (1958)

A

Grundannahme: Unbeachtete Informationen werden sehr früh aus dem System herausgefiltert.

Ein selektiver Filter agiert als Flaschenhals (bottleneck). An dieser Stelle wird aufgrund von grundlegenden physikalischen Reizmerkmalen entschieden, welche Information von welchem Kanal (z.B. linkes vs. rechtes Ohr, Stimmlage oder bestimmte Lautstärke oder Tonhöhe) weiterverarbeitet wird.

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6
Q

Kritik an der Filtertheorie

A

Broadbent postuliert in seiner ursprünglichen Theorie ausschließlich
physikalische Merkmale
als Grundlage der Selektion (z.B. Lokation der
Nachricht auf einem Ohr).

  • *Semantische Eigenschaften** von Stimuli (z.B. der eigene Name) sollten
  • *demnach nicht als Selektionskriterium** in Frage kommen.

Da selektive Aufmerksamkeit vor der semantischen Verarbeitung steht, wird
Broadbents Theorie auch häufig als „early selection model“ bezeichnet.

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7
Q

Das Shadowing-Experiment von Gray & Wedderburn (1960)

A

Simultane Darbietung von zwei Listen gemischt aus Wörtern und Zahlen.
Linker Kanal: „acht … bellen … zwei“ Rechter Kanal: „Hunde … sechs … gern“
Besonderheit:
Die Wörter ergeben eine sinnvolle Nachricht, die zwischen den beiden Kanälen hin und her wechselt.

Instruktion:
Shadowing der bedeutungsvollen Nachricht.
Ergebnis:
Probanden sind in der Lage, Informationen ihrer Bedeutung nach zu verfolgen und dabei mit ihrer Aufmerksamkeit auf den anderen Kanal zu wechseln.

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8
Q

Dämpfungstheorie (Treisman, 1964):

A

Der Filter funktioniert nicht nach dem „Alles-oder-Nichts“ Prinzip, sondern er schwächt irrelevante Information lediglich ab. Nach dem Filtern erfolgen die semantische Analyse und anschließend die Auswahl der richtigen Reaktion.

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9
Q

Frühe Selektion

A

 z. B. Broadbent (1958)
 auf Basis weniger Reizmerkmale
werden Reize ausgewählt

 Erst nach der Auswahl erfolgt die
Verarbeitung.

 Gemäßigte Variante (z.B. Treisman,
1964): unterschiedliche Eingangskanäle,
in denen Informationen
gewichtet werden (z.B. eigener
Name hat Priorität)

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10
Q

Späte Selektion

A

 z.B. Deutsch & Deutsch (1963)
 Parallele, ungedämpfte Vorverarbeitung
gleichzeitig auftretender Reize
 Auswahl der relevanten Information
nach inhaltlicher Verarbeitung.

 „Engpass“ liegt auf der Reaktionsebene,
d.h. man kann nur auf eine Information
reagieren

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11
Q

Was ist der heutige Stand zur Frühe vs. späte Selektion?

A

 es gibt kein einheitliches Aufmerksamkeitssystem
In Abhängigkeit von der Aufgabenschwierigkeit erfolgt frühe
oder späte Selektion
 Aufmerksamkeitsfokussierung kann sowohl vor als auch
nach der inhaltlichen Verarbeitung der Reize erfolgen
 meist werden frühe und späte Ansätze kombiniert

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12
Q

Die Metapher des “attentional spotlight“

A

Visuelle Aufmerksamkeit ähnelt dem Lichtkegel eines Scheinwerfers

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13
Q

Spezifizierung der Metapher als „zoom lens“

A

„Gummilinsen“-Annahme: Die Größe des Spotlights kann um mehrere Grad
Sehwinkel variieren.

Steht keine Information über mögliche Lokationen relevanter Stimuli zur
Verfügung, so ist die Aufmerksamkeit weit über das visuelle Feld verteilt. Je
ausgedehnter der Fokus der Aufmerksamkeit ist, desto oberflächlicher ist die
Verarbeitung.

Indiziert ein cue allerdings, wo relevante Stimuli erscheinen könnten, so wird die
Aufmerksamkeit auf diesen Punkt „geschwenkt“ und dort „gebündelt“ oder
„gezoomt“, so dass die dortigen Reize im Fokus der Aufmerksamkeit (unter
endogener Kontrolle) seriell verarbeitet werden.

Ein „Rest von Aufmerksamkeit“ (unter exogener Kontrolle) überwacht weiterhin die Peripherie des visuellen Feldes.

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14
Q

Treismans Merkmals-Integrations-Theorie

A

Visuelle Suche erfolgt über Vergleich von Merkmalskarten
 Für verschiedene Merkmale gibt es separate Karten (z.B. schwarz, weiß, senkrecht…)
 alle Merkmalskarten sind mit einer Hauptkarte der Positionen verbunden
 alle aktiven Merkmale werden zu einer Gesamtrepräsentation zusammengefügt

 Positionssuche: Auf der Hauptkarte richtet sich die Aufmerksamkeit auf eine Position, dort werden Merkmale identifiziert

 Merkmalssuche: Es wird eine Merkmalskarte aktiviert und in der Hauptkarte die Positionen ermittelt.

Theorie erklärt gut Suchergebnissen bei einfachen Merkmalen (z.B. beim Pop-out-Effekt).
Bei komplexen Merkmalen gibt es vermutlich komplexere Suchstrategien zur Merkmalsidentifikation

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15
Q

Pop-Out-Effekt

A

Zielreiz wird durch ein Merkmal definiert, das ohne aufwendige Aufmerksamkeitsleistung verarbeitet werden kann
 „präattentive Verarbeitung“ (=ohne Aufmerksamkeinseinsatz)

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16
Q

Was ist die Visuelle Suche

A

ein Zielreiz soll unter einer Reihe von Distraktoren (Reize mit ähnlichen Merkmalen
wie der Zielreiz) gefunden werden

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17
Q

parallele Suche

A

Suchzeiten sind immer gleich, unabhängig
von der Anzahl der Distraktoren

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18
Q

Serielle Suche

A

Aufgabe: Finden Sie so schnell wie möglich den schwarzen senkrechten Balken!
Suche dauert länger als beim Pop-Out
 Zielreiz unterscheidet sich in mehr als einem Merkmal von den Distraktoren (hier zwei)
 kein Pop-Out-Effekt, sondern Überprüfen jedes einzelnen Balkens, ob er der Zielreiz ist
 „attentive Verarbeitung“ (Einsatz von Aufmerksamkeit ist notwendig)
 Suchzeit steigt linear mit der Anzahl von Distraktoren an
= serielle Suche

(negativ: Zielreiz nicht vorhanden,
positiv: Zielreiz vorhanden)

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19
Q

Geteilte Aufmerksamkeit

A

Ein zweiter großer Zweig der Aufmerksamkeitsforschung konzentriert sich stärker auf die Relevanz von Aufmerksamkeit für das Handeln. Diese lässt sich u.a. gut
untersuchen durch den Vergleich von Einfachaufgaben- vs. Mehrfachaufgabensituationen.

20
Q

Aufmerksamkeit als unspezifische Ressource

Grundannahmen (z.B. Kahneman, 1973)

A

Die Ressource ist:

  • *• unspezifisch** (general purpose), d.h. jede Aufgabe benötigt die gleiche Art von Aufmerksamkeit,
  • *• limitiert**,d.h., wird eine Aufgabe bearbeitet, die die Aufmerksamkeit vollständig beansprucht, so muss die Bearbeitung anderer Aufgaben warten, bis wieder genug Kapazität zur Verfügung steht,
  • *• schwierigkeitsabhängig alloziert,** d.h. je schwieriger eine Aufgabe, desto mehr Ressourcen bindet sie und desto mehr Aufmerksamkeit wird ihr gewidmet,

• teilbar, d.h. lastet eine Aufgabe die Aufmerksamkeit nicht ganz aus, so stehen noch Ressourcen für andere Aufgaben bereit; aber je höher die Belastung durch Aufgabe 1 desto schwächer wird die Leistung simultan bei Aufgabe 2.

21
Q

Untersuchung der geteilten Aufmerksamkeit

A

Dual-Task-Paradigma

22
Q

Einflussfaktoren auf die Multitasking-Performanz

A

1) Unterschiedlichkeit der Aufgaben
Unterschiedliche Aufgaben oder Verarbeitungsschritte beanspruchen
möglicherweise verschiedene Ressourcen.
=> Grundannahme von sogenannten Modultheorien.
Beispiel: Theorie multipler Ressourcen (Wickens)
2) Übung
Eine Tätigkeit, die geübt ist, beansprucht möglicherweise kaum
Aufmerksamkeitsressourcen, weil sie nahezu automatisch ablaufen kann. Diese
Überlegung ist Kernpunkt der Zwei-Prozess-Theorie der Aufmerksamkeit.
3) Aufgabenschwierigkeit

23
Q

Theorie multipler Ressourcen (Wickens, 1991)

A

Modell multipler Ressourcen von Wickens
Es unterscheidet verschiedene Ressourcenarten in Abhängigkeit von:

(a) den Stufen der Informationsverarbeitung,
(b) den Reizmodalitäten,
(c) der Enkodierungsform,
(d) der Art der Reaktion.

Interferenzen treten nach diesem Modell dann auf, wenn Prozesse dieselbe spezifische Ressource beanspruchen.

24
Q

Theorie multipler Ressourcen (Wickens, 1991). Wie sieht das Modell aus?

A
25
Q

Was passiert bei Automatisierung von Aufgaben?

A

Mit zunehmender Übung werden Aufgaben weitgehend automatisiert.
Sie erfordern dann weniger Aufmerksamkeit - binden weniger
Verarbeitungskapazität
- und beanspruchen kaum noch zentrale
Verarbeitungsprozesse.

Eine Tätigkeit, die geübt ist, beansprucht kaum Aufmerksamkeitsressourcen,
weil sie nahezu automatisch ablaufen kann.

26
Q

Was sind Perspektiven auf das Bewusstsein?

A

Wachheitszustände:

Unterschiedliche Wachheitszustände in
Abhängigkeit des Erregungsniveaus

phänomenales Bewusstsein:

 Subjektives Erleben von Sinneswahrnehmungen
 Erlebniseigenschaften mentaler Repräsentationen
 schwer erforschbar, da nur der eigenen Person
zugänglich

Repräsentation & Monitoring:

 bewusstes Zugreifen auf mentale Repräsentationen z.B. bei der Vorbereitung von Entscheidungen
 Wissen um die eigenen Wahrnehmungen und Gedanken

Selbstbewusstsein:

 Gedanken über sich selbst
Selbstkonzept - das Bild von sich selbst
 die Einstellung zu sich selber

27
Q

Was gibt es für Neuronale Erklärungen für das Bewusstsein?

A

Global Workspace

Feedforward-Wellen vs. rekurrente Verarbeitung:

Bewusstsein im Hirnstamm

28
Q

Global Workspace

A

 Grundlage des Bewusstseins ist synchronisierte Interaktion vieler Gehirnareale
 viele lokale Verarbeitungsergebnisse werden im Global Workspace anderen Gehirnarealen zur Weiterverarbeitung bereitgestellt
 lokale Verarbeitung im Gehirn bleibt unbewusst
 Theorie erklärt eine Haupteigenschaft bewusster Wahrnehmung: an einen Bewusstseinsinhalt können beliebige kognitive Operationen geknüpft werden (visuelles, taktiles Erleben, aber auch kommunikatives Verhalten…)

29
Q

Feedforward-Wellen vs.
rekurrente Verarbeitung

A

visuelle Reize führen zu einer Welle von Verarbeitungsaktivitäten im gesamten Kortex (vom visuellen zum motorischen Kortex)
 die Welle ist so schnell, dass die Zellen kein Feedback über die eigene Verarbeitung erhalten (Feedforward)
 deshalb ist diese Welle unbewusst
 in einem zweiten Schritt erfolgt die Rückkopplung der Zellaktivität quasi als rücklaufende Welle (rekurrent). So entsteht bewusste Wahrnehmung.
 Theorie erklärt gut unbewusste Wahrnehmung und Maskierung

30
Q

Bewusstsein im Hirnstamm

A

 das Zentrum des Bewusstseins liegt in einem Areal des oberen Hirnstamms
 Es gibt eine starke Interaktion zwischen dem Hirnstamm und dem Kortex.
 Bewusstsein ist nur möglich im Zusammenspiel zwischen dem Körper, dem Hirnstamm und dem Assoziationskortex.
 Wenn der entsprechende Bereich des Hirnstamms verletzt wird, verlieren wir das Bewusstsein.
 Theorie von A. Damasio

31
Q

Experiment zur unbewussten Wahrnehmung - Ergebnis?

A

Menschen sind durch Reize beeinflussbar, obwohl sie diese nicht direkt wahrnehmen.

32
Q

Change Blindness

A

 Menschen entdecken oftmals auch gravierende Änderungen in Merkmalen zwischen Szenen nicht.
 Nur für bedeutsam erachtete Merkmalsveränderungen werden identifiziert.
 Experten sind besser im Identifizieren relevanter Veränderungen.
 Das deutet auf eine aktive Aufmerksamkeitssteuerung in der visuellen Wahrnehmung hin.

33
Q

Kognitive Kontrolle und exekutive Funktionen

A

Setzen von Zielen
Planung
Entscheidung für Prioritäten
Impulskontrolle
emotionale Regulation
Aufmerksamkeitssteuerung
Handlungen sequenzieren (richtige Abfolge)
motorische Steuerung
Prüfen der Ergebnisse
Selbstkorrektur

34
Q

Stroop-Experiment von Dunbar & MacLeod (1984) Ergebnisse

A

Ergebnisse (Reaktionszeiten):
• Kein Unterschied für das Lesen
Der Stroop-Effekt ist asymmetrisch:
• Inkongruenz verlangsamt das Benennen der Farbe (Interferenz), nicht jedoch das Lesen des Wortes im Vergleich zu einem neutralen Reiz
• Kongruenz beschleunigt das Benennen der Farbe (Erleichterung), nicht jedoch das Lesen des Farbwortes.

35
Q

Automatisierung vs. kognitive Kontrolle: Das Norman-Shallice-Modell

Was besagt beschreibt dieses Modell?

A

 Norman & Shallice (1986) haben ein Modell der Handlungskontrolle vorgeschlagen, das sowohl Routinehandlungen als auch Handlungen unter kognitiver Kontrolle erklären kann (Planmäßige Ausführung mit Wettbewerb)

36
Q

Routinehandlungen

A

 bestimmte Reize aktivieren fest assoziierte Kontrolleinheiten
 Die am stärksten aktivierten Kontrolleinheit (dunkles Quadrat) hemmt die anderen und löst die mit dem Reiz assoziierte Handlung (Pfeil) aus.
 So wird ohne kognitiven Aufwand verhindert, dass mehrere Handlungen gleichzeitig ablaufen

37
Q

Kontrollierte Handlungen

A

 in unvorhergesehenen Situationen greift das “Überwachende Aufmerksamkeitssystem” (SAS) aktiv in die Kontrolle ein und hemmt bzw. aktiviert Kontrolleinheiten
 z.B. wird automatisch ausgelöste Handlung SAS unterdrückt

38
Q

Neuronale Grundlagen von Planen und Handeln (Phineas Gage)

A

 Der präfrontale Kortex ist der zentrale Bereich für die kognitive Kontrolle.
 Besonders wichtig für das Verständnis der Rolle des präfrontalen Kortex waren Patienten mit Verletzungen in diesem Bereich.
 Der berühmteste Patient war Phineas Gage. Er erlitt bei einer Sprengung durch eine Eisenstange eine schwere Verletzung des präfrontalen Kortex. Wahrnehmung, Gedächtnis, Intelligenz, Sprachfähigkeit sowie Motorik waren intakt. Aber seine Persönlichkeit veränderte sich. Er konnte kaum planvolle Alltags- und Lebensentscheidungen treffen, wurde impulsiv und unkontrolliert.

Patienten mit dem Frontalhirnsyndrom:

 können schlecht zwischen Aufgaben wechseln,
 sind schnell abgelenkt,
 können sich für alltägliche Aufgaben notwendige Informationen kaum merken und
 können schlecht Handlungssequenzen planen.
 Auch die Impulskontrolle ist beeinträchtigt.

39
Q

Selbstkontrollanforderungen im Beruf

A

 Selbstregulation oder Selbstkontrolle beinhaltet das Bestreben, spontane und habituelle Gedanken, Emotionen und Verhaltensmuster zu hemmen, zu kontrollieren oder zu modifizieren, um geplante und zielgerichtete Handlungsabläufe zu ermöglichen
Das Bewältigen von Selbstkontrollanforderungen ist mit psychischen und
physiologischen Kosten verbunden:

 Leistungsbeeinträchtigungen bei anderen Aufgaben, die ebenfalls Selbstkontrollprozesse beanspruchen
 vermindertes subjektives Wohlbefinden
 erhöhte physiologische Arousalzustände
 erhöhte Aktivitäten im präfrontalen Cortex
 …Erschöpfung, Burnout…

40
Q

Was unterscheidet Modelle der frühen und späten Selektion im Kontext der
Aufmerksamkeitsforschung? Zu welcher Art gehört das Modell von
Broadbent?

A
  • Broadbent gehört zur frühen Selektion
41
Q
  1. Welche zwei Aussagen treffen zu? Beim Pop-Out Effekt…
    a) handelt es sich um eine spezifische Form der auditiven Suche.
    b) lassen sich Zielreize ohne großen Aufwand identifizieren.
    c) sinkt der Zeitaufwand mit der Anzahl der Merkmale, die zur Identifikation des
    Zielreizes notwendig sind.
    d) sind Distraktoren Reize mit ähnlichen Merkmalen wie der Zielreiz.
    e) Steigt die Suchzeit mit der Anzahl der Distraktoren
A
42
Q

Welche Theorie kann zur Erklärung des Pop-Out-Effektes herangezogen
werden?

A

Die Merkmalsintegrationstheorie von Anne Treisman ist eine Theorie, die die menschliche Objekterkennung mithilfe visueller Aufmerksamkeit erklärt.

43
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Leistung bei Mehrfachaufgaben?

A
44
Q

Hängen motorische Reaktionen auf visuelle Reize davon ab, ob diese Reize bewusst wahrgenommen werden?

A

Frage: Ist es notwendig , dass wir etwas bewusst wahrnehmen, um unser Verhalten zu beeinflussen?

Antwort: Es ist nicht notwendig, dass sie bewusst wahrgenommen werden. Beispiel Experiment aus der Vorlesung: kleiner Pfeil, der so kurz angezeigt wird, dass man ihn nicht bewusst sieht und danach der Pfeil noch einmal für länger kommt und man dann in die jeweilige Richtung zeigen soll. Der „Prime Pfeil“ beeinflusst danach die Geschwindigkeit, in der man die Richtung des zweiten Pfeils angeben kann

45
Q

Nennen Sie drei Exekutivfunktionen.

A
46
Q

In welchem Hirnareal befindet sich der „Sitz“ der kognitiven Kontrolle?
Nennen Sie zwei Beispiele aus Ihrem Alltag, in denen Sie kognitive Kontrolle aufwenden müssen.

A

Präfrontaler Kortex

  • Planung (Handlungen)
  • Kontrolle (Impuls)