Arbeitszufriedenheit und weitere Einstellungen zu Aspekten der Arbeit Flashcards
Definiere “Einstellungen”:
Evaluative Aussagen über Personen, Umwelt oder Objekte (=Bewertungen)
Nach der Dissonanztheorie nach Festinger folgt Verhalten - Einstellung oder Einstellung - Verhalten?
Einstellung als Folge des Verhaltens.
Kognitive Dissonanz?
Inkompatibilität zwischen mind. zwei Einstellungen oder zwischen Verhalten und Einstellungen (bzw. Kognitionen)
Methode der Dissonanzreduktion.
- Verhalten ändern
- Rationalisieren oder hinzufügen weiterer, konsonanter Kognitionen
- Einstellung bzw. Kognition ändern
Warum versuchen Menschen Dissonanzen zu reduzieren?
Warum Dissonanzreduktion?
- Ziel: Konstanz und Stabilität im (positiven) Selbstbild
- verändern , von dem was man sagt, denkt um nicht dem zu widersprechen, was man tut
Nenne 5 Moderatorvariablen des Zusammenhangs von Einstellungen und Verhalten.
- Wichtigkeit der Einstellung
- Korrespondenz zum Verhalten
- Zugänglichkeit der Einstellung
- Sozialer Druck
- persönliche Erfahrungen mit dem Objekt der Einstellung
Moderatoren des Zusammenhangs von Einstellung und Verhalten:
-Wichtigkeit der Einstellung-
- stärkerer Zusammenhang zwischen Einstellung und Verhalten bei hoher Wichtigkeit
- Bsp. fundamentale Werte, eigene Interessen
Moderatoren des Zusammenhangs von Einstellung und Verhalten:
- Korrespondenz zum Verhalten -
- Spezifische Einstellung –> spezifisches Verhalten
- Allgemeine Einstellung –> allgemeines Verhalten
Moderatoren des Zusammenhangs von Einstellung und Verhalten:
- Zugänglichkeit der Einstellung -
- Einstellung wird besser erinnert durch häufiges Nachdenken, Aussprechen, Diskutieren
- stärkerer Einfluss der Einstellung auf das Verhalten bei besserer Zugänglichkeit
Moderatoren des Zusammenhangs von Einstellung und Verhalten:
- Sozialer Druck -
- Häufig in Organisationen
- schwächerer Zusammenhang zwischen Einstellung und Verhalten bei hohem Druck
Moderatoren des Zusammenhangs von Einstellung und Verhalten:
- persönliche Erfahrungen mit dem Objekt der Einstellung -
- stärkerer Zusammenhang, wenn auf persönlichen Erfahrungen basierend
Nenne die drei Komponenten von Einstellungen
- kognitiv = Gedanken Meinungen
- affektiv = Emotionen
- verhalten = Handlung
Starker Zusammenhang bei Kognition und Affekt
Nenne 6 arbeitsbezogene Einstellungen von Mitarbeitern in der Organisationspsychologie. Welche gehören der klassischen Orgapsycho an?
- Arbeitszufriedenheit (Job Satisfaction)
- Job Involvement
- Organizational Commitment
- Psychological Empowerment
- Perceived Organizational Support
- Employee Engagement
1.-3. klassisch
Arbeitsbezogene Einstellungen:
- Job Involvement -
- Grad der Identifikation mit dem Beruf
- Wichtigkeit der wahrgenommenen Leistung für den Selbstwert
- “I consider my job to be very central to my existence”, “I live, eat and breath my Job”
- Job Involvement -
Empirische Befunde: Welche Zusammenhänge existieren?
- positiver Zusammenhang (+): Organizational Citizenship Behavior (OCB) und Arbeitsleistung
- negativer Zusammenhang (-): Absentismus
Was ist “Organizational Citizenship Behavior” (OCB) ?
- Altruismus: Hilfsverhalten
- Courtesy: Rücksichtnahme
- Conscientiousness: Gewissenhaftigkeit
- Civic virtue: der gute Bürger
- Sportsmanship: Unkompliziertheit
Arbeitsbezogene Einstellungen:
- Psychological Empowerment-
- Glaube der Mitarbeiter an die Beeinflussbarkeit ihrer Arbeitsumgebung, Sinnhaftigkeit der Arbeit und wahrgenommene Autonomie (Handlungsspielraum)
- Zusammenhang mit OCB und Leistung
Arbeitsbezogene Einstellungen:
- Perceived Organizational Support -
- Wahrnehmung der Mitarbeiter, dass
- Organisation ihren Beitrag schätzt
- Organisation sich um Wohlbefinden sorgt
- Organisationen werden als unterstützend wahrgenommen:
- bei fairer Belohnung
- wenn Mitarbeiter in Entscheidung einbezogen werden
- wenn Vorgesetzte als Unterstützer gesehen werden
- Zusammenhänge mit OCB und Leistung
Arbeitsbezogene Einstellungen:
- Employee Engagement -
- Bezieht sich auf im Beruf wahrgenommene Eingebundenheit, Zufriedenheit und Enthusiasmus
- Organisationen mit engagierten Mitarbeitern=
- höhere Kundenzufriedenheit, Produktivität, Profit
- weniger Fluktuation, Unfälle,
- Problem: In Umfragen nur 17-29% der Mitarbeiter hoch engagiert
Arbeitsbezogene Einstellungen
-Arbeitszufriedenheit-
Job satisfaction is the pleasurable or positive emotional state resulting from the appraisal of one’s job or job experiences -
Angenehme oder positive Gefühlslage entstehen aus der Bewertung des Arbeitsplatzes oder der Arbeitserfahrung
Wie kann Arbeitszufriedenheit gemessen werden?
- Globale ⚡️vs.⚡️ Facetten - Messung
- Global: Aggregation ( Sammlung) über Facetten
- Facetten: job descriptive Index (JDI) (USA) oder Arbeitsbeschreibungsbogen (ABB) (Deutschland)
Ursachen für Arbeitszufriedenheit
- Tätigkeit selbst (wichtigster Punkt)
- Bezahlung
- Persönlichkeit
- Genetische Komponente (Zwillingsuntersuchung, intrinsisch: ja, extrinsisch: nein)
Reaktionen auf Unzufriedenheit.
- Exit: aktiv, destruktiv
- verlassen der Organisation
- suche nach neuer Stelle - Neglect: passiv, destruktiv
- Absentismus
- verringerter Aufwand
- Bedingungen verschlechtern lassen - Voice: aktiv, konstruktiv
- Vorschläge machen
- Probleme diskutieren
- Bedingungen aktiv verbessern wollen - Loyalty: passiv, konstruktiv
- Verteidigung der Organisation
- Warten auf Verbesserung
- Management vertrauen
Schema zur Unterscheidung verschiedener Formen von Arbeitszufriedenheit nach Bruggeman (1974)
- Soll-Ist-Vergleich zwischen tatsächlichen Arbeitsbedingungen und diesbezüglichen Erwartungen
- Abhängig vom Ergebnis des Soll-Ist-Vergleichs kann das Anspruchsniveau beibehalten oder gesenkt werden
- Senken des Anspruchsniveau führt zu höherer Arbeitszufriedenheit, jedoch resignierend
- Formen der Arbeits(un)zufriedenheit:
- progressive Arbeitszufriedenheit
- stabilisierende Arbeitszufriedenheit
- resignative Arbeitszufriedenheit
- Pseudo-Arbeitszufriedenheit
- fixierte Arbeitsunzufriedenheit
- konstruktive Arbeitsunzufriedenheit
Zusammenhänge von Arbeitszufriedenheit
- AZ und Leistung (Wirkrichtung unklar)
- AZ und OCB (positiver Zusammenhang)
- AZ und Kundenzufriedenheit (zufriedenen MA führen zu zufriedenen Kunden -> Unzufriedene Kunden machen unzufriedene MA
- AZ und Absentismus (mittlerer Zusammenhang, zufriedene MA fehlen seltener)
- AZ und Kündigung (zufriedene MA kündigen seltener, Moderator: Leistung, geringerer Zusammenhang bei Leistungsstarken)
- AZ und schädigendes Verhalten (z.B Drogen, Stehlen, Zuspätkommen)
Zusammenfassung Arbeitszufriedenheit
- Arbeitszufriedenheit umstrittenes Konzept (generell hohe Werte von Zufriedenheit)
- AZ hängt zusammen mit:
- positiv: besserer Leistung, OCB, Kundenzufriedenheit
- negativ: Kündigungen und Absentismus
- auch: Leistung -> AZ
- Drittvariable: Persönlichkeit
- Förderung durch bessere Arbeitstätigkeit
- interessante und herausfordernde Tätigkeit
- Bezahlung weniger zentral für AZ (eher für Motivation)
Internationale Implikationen von AZ-Forschung:
- Forschung stammt aus USA
- dennoch internationales Konzept
- aber auch interkulturelle Unterschiede: AZ in westl. > als in östl. Ländern
- Ursachen:
- tatsächliche Unterschiede in den Arbeitsbedingungen
- positive Emotionen werden in westl., negative in östl. Ländern stärker betont
Arbeitsbezogene Einstellungen:
- Organizational Commitment -
- Ausmaß der Identifikation mit der Organisation und deren Ziele
- 3 Dimensionen:
- Affektives Commitment: “desire to remain”
- Kalkulatorisches Commitment: “perceived cost of leaving”
- Normatives Commitment: “perceived obligation to remain”
- Organizational Commitment -
Welche der Komponenten ( affektives, kalkulatorisches oder normatives Commitment) weist die deutlichsten Zusammenhänge mit organisationsbezogenen Outcome-Variablen (Bsp. Kündigung, Absentismus, Leistung) auf?
- höchster Zusammenhang zwischen affektivem Commitment und organizatonalen Outcome-Variablen.
Bsp. -.15 mit Absentismus, +.16 mit Leistung, -.56 mit Kündigung - wesentlich geringere Zusammenhänge bei kalkulatorischen und normativem organizational Outcome-Variablen –> Max. bei Rückzugskognitionen wie Kündigung
- Generell höhere Zusammenhänge bei neuen Mitarbeitern
Arbeitsbezogene Einstellungen
-Organizational Commitment-
- Ausmaß der Identifikation mit der Organisation und deren Ziele
- Affektives Commitment - Emotion
- Kalkulatorisches Commitment - Kognition
- Normatives Commitment - Moral