Anwendungsgebiete der Diagnostik Flashcards
Was ist die Berufseignungsdiagnostik?
Berufseignungsdiagnostik bezeichnet die Methodologie der Entwicklung, Prüfung und Anwendung psychologischer Verfahren zum Zwecke eignungsbezogener Erfolgsprognosen und Entscheidungshilfen im beruflichen Kontext.
Was ist die DIN 33430?
- Norm zur beruflichen Eignungsdiagnostik
- 15-seitiges Dokument, welches Qualitätsstandards definiert:
- > für die Diagnostiker
- > für die eingesetzten Verfahren
- nicht rechtsverbindlich!
Was ist der Zweck der DIN 33430?
• Für die Anbieter entsprechender Dienstleistungen (»Auftragnehmer«): Leitfaden für die Planung und Durchführung von Eignungsbeurteilungen
• Für die Personen und Institutionen, die Eignungsbeurteilungen durchführen lassen (»Auftraggeber«): Maßstab für die Bewertung
von externen Angeboten
• Für die Personalverantwortlichen: Qualitätssicherung und Qualitätsoptimierung von Personalentscheidungen
• Für die Personen, deren Eignung beurteilt wird: Schutz vor unsachgemäßer oder missbräuchlicher Anwendung von Verfahren
Welche sind die Leitsätze für die Vorgehensweise bei berufsbezogenen Eignungsbeurteilungen?
- Anforderungsbezug
- Kandidaten vorab möglichst Informationen über den Arbeitsplatz geben
- Vorgehensweise der Vorauswahl und Auswahlkriterien vorab festlegen
- Gesetzliche Vorgaben (u. a. Schweigepflicht, Datenschutz) beachten
- Kandidaten vorab über die Untersuchungssituation aufklären und diese angemessen gestalten
- Durchführung der Auswahlverfahren; meist mehrstufig, z.B.: a) Bewerbungsunterlagen b) Tests c) Interview
- Einstellung
- Überprüfung, ob die Kandidaten sich bewähren: Bewährungskontrolle (Kriteriumsproblematik)
Worum geht es in der ICD-10?
Die Internationale Klassifikation der Erkrankungen (international classification of diseases, ICD) in der aktuell 10. Revision, herausgegeben von der WHO, beinhaltet Beschreibungen (und Definitionen) aller aktuell anerkannter Erkrankungen. Im Kapitel V der ICD-10 werden die psychischen Störungen beschrieben.
Was sind die zentralen Komponenten für die Definition psychischer Störungen?
Das Erleben und Verhalten
− stellt eine eindeutige Abweichung von Normen (statistisch, gesellschaftlich, individuell) dar,
− geht mit einer verhaltensmäßigen, psychischen oder biologischen Funktionsstörung einher,
− führt zu Beeinträchtigungen (Funktionseinschränkung) in wichtigen Lebensbereichen,
− ist mit persönlich empfundenem Leid verbunden und
− geht mit einer Selbst- oder Fremdgefährdung einher.
Warum ist die ICD-10 wichtig?
Hiermit wurde eine Grundlage gebildet, so dass weltweit alle Störungen einheitlich klassifiziert werden. Sie bildet damit eine Art international gültige „Maßeinheit“ für die unterschiedlichen psychischen Störungen.
Was ist das DSM-IV-TR?
Das Diagnostische und statistische Manual psychischer Störungen DSM-IV in der aktuell dritten Revision (third Revision) der vierten Ausgabe (eine fünfte Ausgabe ist in den USA bereits herausgegeben, wird hoffentlich in Kürze dann auch in Deutschland erscheinen) ist eine Klassifikation psychischer Störungen, die von der American Psychiatric Association herausgegeben wird. Im Unterschied zur ICD-10 wurde bei der Erstellung des DSM bewusst eine Theoriefreie Definition und Benennung der psychischen Störungen angestrebt.
Was beinhalten die 5 Achsen des DSM-IV-TR?
Achse I: Klinische Störungen. Hierzu gehören alle psychischen Störungen mit Ausnahme der Persönlichkeitsstörungen und der geistigen Behinderungen, die auf Achse II kodiert werden.
Achse II: Persönlichkeitsstörungen und geistige Behinderungen
Achse III: Medizinische Krankheitsfaktoren. Hier werden solche medizinischen Faktoren oder Erkrankungen genannt, die im Zusammenhang mit der psychischen Problematik stehen.
Achse IV: Psychosoziale und Umweltbedingte Probleme. Sie werden dann genannt, wenn sie zum Verständnis der momentanen Symptomatik beitragen. Hierzu gehören vor allem Probleme in Familie und Partnerschaft, Ausbildungs- und Wohnungsprobleme, finanzielle sowie juristische Probleme.
Achse V: Globale Beurteilung des Funktionsniveaus („global assessment of functioning“, GAF). Auf einer Skala von 1 bis 100 wird das vorliegende Funktionsniveau des Patienten in psychischen, sozialen
und beruflichen Bereichen zusammenfassend vom Diagnostiker beschrieben. Zusätzlich wird angegeben, auf welchen Beobachtungszeitraum sich der Wert bezieht.
Was bedeutet SKID?
Strukturierte Klinische Interview zur Differentialdiagnostik
Was ist das OPD?
Seit Anfang der 1990er Jahre wurde ein psychodynamisch orientiertes Diagnosesystem entwickelt. Die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) ist ein psychodynamisches Diagnosesystem, welches vorwiegend für psychoanalytisch und tiefenpsychologisch fundiert arbeitende Psychotherapeuten konzipiert ist.