(Angewandte) Genetik Flashcards
Modifikationen
Abwandlungen im Phänotyp, die allein durch Umwelteinflüsse wie Temperatur, Licht, Wasser, Salzgehalt oder Nährstoffzufuhr verursacht sind.
(Kommen möglicherweise dadurch zustande, dass die Umwelteinflüsse das Muster der Methylierung und Acetylierung und damit die Transkription von Genen beeinflussen.)
Biologische Erkenntnisse beruhend auf Modifikationen
- Umwelteinflüsse bewirken unterschiedliche Ausprägungen von Merkmalen. Durch die Erbinformation wird nicht das Merkmal selbst, sondern die Reaktionsnorm = Variationsbreite des Merkmals festgelegt, mit der der Organismus auf Einflüsse reagiert.
- Modifikationen sind nicht erblich (Ein Klon zeigt zB den Mittelwert der ursprünglichen Variationsbreite, nicht das modifikatorisch veränderte Merkmal.
- Es gibt fließende (= die Ausprägungen des Merkmals gehen kontinuierlich ineinander über, zB Länge der Nadeln eines Tannenzweigs) und umschlagende Modifikationen (=Umwelteinflüsse haben eine Schalterfunktion, es gibt nur 2 Möglichkeiten zB Fell eines Russenkaninchens)
Züchtung
Gezielte Entwicklung und Erhaltung von Lebewesen mit erwünschten Eigenschaften.
Gentechnik
Verfahren zur Isolierung bestimmter DNA-Abschnitte, deren Analyse, Rekombination und Einschleusung in Wirtszellen mit dem Ziel ihrer Replikation und Expression.
Selektion/ Auslesezucht
Individuen mit genetisch bedingten, erwünschten Eigenschaften für die Zucht gewählt, diejenigen mit unerwünschten Merkmalen entfernt.
Massenauslese= Gänze Bestände (mit gewünschten Eigenschaften) ausgewählt und zur Fortpflanzung gebracht
Verfahren ist heute nur noch für die Erhaltungszucht (=der natürlichen Degeneration durch Mutationen entgegenwirken) von Bedeutung
Kombinationszucht (/Kreuzungszucht)
Zucht einer erwünschten Merkmalskombination; Grundlage ist die 3. mendelsche Regel.
zB: Mais, Weizen, Reis… (viele Kulturpflanzen)
Auch zB Schwein
Damit Merkmalskombination reindenkt auftritt, werden in der Regel Inzuchtkreuzungen durchgeführt (= unter den nahe verwandten Mischlingen; Populations- oder Pärchenkreuzung (Pflanze/ Tier))
Inzuchtlinie
Eine über mehrere Generationen reinerbig gewordene Sorte/ Rasse
Der Heterosiseffekt
Phänomen: heterozygote Individuen sind leistungsfähiger/ größer als Homozygote.
Auch bei Menschen der Fall! –> Sichelzellenanämie heterozygot: Teilimmun gegen Malaria
Bei der Kreuzung von Inzuchtlinien am größten.
In der ersten Filialgeneration maximal ausgeprägt (–> 1. mendelsche Regel).
Hybridzucht
Heterosiseffekt gezielt züchterisch eingesetzt.
zB Mais, Tomate, Sonnenblume
Hybridtiere/ Hybridssstgut müssen stets neu gekreuzt werden (–> Heterosiseffekt)
Mutationszucht
Genetische Variabilität bei Pflanzen durch Mutationen (zB durch Strahlung/ Chemikalien/ Temperaturschocks) erhöht.
Nachteil: nur bei sehr kleinen Prozentsatz effektiv.
Aber von Bedeutung: Erzeugung polyploide Pflanzen (= größer, mit vervielfältigten Chromosomensatz, dadurch meist steril) mithilfe von Colchicin
[Allopolyploidie: durch die Verdopplung der beiden nicht homologen Chromosomensätze werden sterile Bastarde fortpflanzungsfähig]
Embryotransfer in der Tierzucht
Muttertiere künstlich besamt, Embryonen geteilt, entweder in die Gebärmutter von Ammentiere einpflanzen oder (die überschüssigen) tiefgefrieren [können später, auch nach dem Tod ihrer Elterntiere eingepflanzt werden]
Gentransfer
Übertragung von DNA in eukaryotische (= Transfektion) oder prokaryotische (= Transformation) auf direktem Weg oder mit Vektoren.
Hybridisierung
1- Entstehung von Mischlingen unter Individuen oder Zellen
2- Verbindung komplementärer Nucleinsäure- Einzelstränge durch Wasserstoffbrücken.
Inzucht
Fortpflanzung unter nahe verwandten Individuen.
Pluripotenz
Fähigkeit embryonaler Zellen (Stammzellen), sich zu unterschiedlichem Gewebe zu differenzieren.
transgener Organismus
Lebewesen mit einem durch Gentechnik übertragenen fremden Gen (Transgen) im Genom.