Analytische Prüfungshandlungen (Nietzer) Flashcards

1
Q

Welche Verlautbarungen des Berufsstandes kennen Sie bzgl. Datenanalyse und analytischer Prüfungshandlungen?

A

• IDW PS 312
Analytische Prüfungshandlungen

• IDW PH 9.330.3
Einsatz von Datenanalyse im Rahmen der Jahresabschlussprüfung

• ISA 520
Analytical Procedures

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2
Q

Wie werden analytische Prüfungshandlungen definiert?

A

• Plausibilitätsbeurteilungen von Verhältniszahlen und Trends, durch die Zusammenhänge von prüfungsrelevanten Daten zu anderen Daten aufgezeigen und auffällige Abweichungen feststellen

Untersuchung von Schwankungen und Zusammenhängen …

1) … die in Widerspruch zu anderen einschlägigen Informationen stehen
2) … von erwarteten Beträgen abweichen

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3
Q

Was ist der Zweck von analytischen Prüfungshandlungen?

A
  • Die Anwendung analytischer Prüfungshandlungen beruht auf der Erwartung, dass Zusammenhänge zwischen bestimmten Informationen vorhanden sind und fortbestehen.
  • Der Zusammenhang dient als Prüfungsnachweis für die Vollständigkeit, Genauigkeit und Richtigkeit von Daten des Rewe
  • Bedeutung für Wirtschaftlichkeit und Effektivität
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4
Q

Welche Rolle spielen Erwartungen im Rahmen der analytischen Prüfungshandlungen?

A

Sie ermöglichen:

1) Definition des Soll-Zustandes
2) Bestimmung der geplanten Präzision
3) Messung der Ergebnisgenauigkeit
4) Prüfungsergebnis-Beurteilung

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5
Q

Wie werden Erwartungen gebildet? Welche Auswirkungen ergeben sich auf die erzielte Prüfungssicherheit? Stellen Sie dies graphisch dar.

A

Siehe Grafik im Skript!

1) ISA 520.5
2) ausreichend präzise
3) Wir bilden einen tolerierbaren Differenzbetrag zwischen Soll und Ist, den wir noch akzeptieren können (variance threshold)

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6
Q

Wie unterscheidet sich die Anforderung an die Präzision einer Erwartung bei analytische Prüfungshandlung in der Planungsphase und der Durchführung? Beschreiben Sie worin der Unterschied besteht und warum.

A

Qualität der Präzision (hoch / niedrig)

Planung
- präzise genug um Risiken zu identifizieren

Durchführung
- präzise genug um Fehler festzustellen

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7
Q

Aus welchen Quellen können Informationen stammen, mit denen man Erwartungen und damit analytische Prüfungshandlungen formulieren kann?

A

1) Spezifischen Wissen zu Kunden und Industrie
2) Kenntnisse zu Buchungszusammenhängen
3) Prüfungserfahrung
4) Interne Informationen (Kunden-Budgets)
5) Anwendung von Sachkenntnis und kritischer Grundhaltung

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8
Q

In welcher Phase der Prüfung kommen analytische Prüfungshandlungen zum Einsatz?

A
  • Planung
  • Durchführung
  • Abschießende Gesamtdurchsicht
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9
Q

Welche Hauptaufgabe haben analytische Prüfungshandlungen in der Planungsphase?

A

Nennen Sie je zwei Beispiele.

1) Verbesserung der Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit
- Umsatzanteile je Produkte, Sparten, Regionen
- Analyse wesentlicher Veränderungen

2) Identifikation von Risiken
- manuelle Buchungen (nicht routinemäßig)
- Analyse von Debitoren und Kreditoren (Neuanlage)

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10
Q

Welche analytischen Prüfungshandlungen bieten sich für Analyse einer Tages-Umsatz-Statistik an?

A

1) Umsätze zum Ende des Jahres (Abgrenzung)
2) Umsätze zu Beginn des Jahres (Qualität der Vorjahresabgrenzung)
3) Buchungsverteilung über das Jahr (Wochenende)
4) Ungewöhnliche Tages-Umsätze (hoch/niedrieg)

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11
Q

Was sind auffällige Schwankungen? Wie gehen Sie vor?

A

Abweichung von Soll und Ist
(Zahl, Trends oder Prozesses)

Vorgehensweise:

1) Sachgerechte Erklärungen für die Abweichung besorgen
2) Prüfungsnachweise erhalten
3) Dokumentation

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12
Q

Was sind Kriterien für eine auffällige Schwankung?

A

HHZAG

1) Höhe
2) Häufigkeit
3) Zeitpunkt
4) Transaktionsart
5) Gegenläufige Aussage

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13
Q

Was ist eine Korrelation? Nennen Sie ein Bsp. für einen Spediteur.

A

Korrelation:

  • misst die Stärke einer statistischen Beziehung von zwei Variablen zueinander
  • Hinweis, aber kein Beweis für Kausalitäten

Die Stärke der statistischen Beziehung wird mit dem Korrelationskoeffizienten ausgedrückt (-1 bis +1)

Beispeil:
Tankkosten zu Umsätzen

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14
Q

Nennen Sie analytische Prüfungshandlungen zur Beurteilung eines Kontrollumfeldes

A

1) Sicherstellung der Funktionstrennung
2) Veränderungen der Kontenpläne (Mapping)
3) Buchungsberechtigungen
4) Anzahl der Stornobuchungen
5) Anzahl der manuellen Buchungen
6) Abweichungen zwischen Beleg- und Buchungsdatum

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15
Q

Können Datenanalyse und analytische Prüfungshandlungen die Angemessenheit des internen Kontrollsystems begründen? Nennen Sie drei Gründe.

A

Nein

1) Ergebnisbeurteilung (ex post).
2) Keine Identifikation von Fehlerrisiken im Prozess
3) Keine Prüfung von Kontrollen (keine Aussage möglich, ob Kontrollen Fehler Erkennen, Verhindern oder Korrigieren)

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16
Q

Wie ist der Zusammenhang zwischen der Disaggregation bzw. Aufschlüsselung von Daten und der Effektivität einer analytischen Prüfungshandlung?

A

Disaggregierte Daten:

  • detaillierte Analyse möglich
  • präzise Erwartungsbildung möglich
  • Abzielung auf Risiko wesentlicher Fehler exakter möglich

Folge:
- höhere Prüfungssicherheit

Disaggregation darf nicht zu kleinteilig werden:

  • ineffizient
  • Ergebnisse nicht auf die Grundgesamtheit übertragbar
17
Q

Sie führen eine Regressionsanalyse durch und bestimmen dabei die monatlichen Umsatzerlöse als abhängige Variable. Welche Bedeutung hat hierbei die Ausgabe der Residuen für die Prüfung der Umsatzerlöse?

A

1) Residuen:
Abweichungen zwischen den tatsächlichen und (mathematisch-statistischen) erwarteten Werte der abhängigen Variable

Positive Residuen = Hinweis auf Overstatement
Negative Residuen = Hinweis auf Understatement

2) Mithilfe einer Toleranzwesentlichkeit können ungewöhnliche Zeiträume identifiziert und weiteren Prüfungshandlungen unterzogen werden

18
Q

Welche Aussage können Sie über das Bestimmtheitsmaß (𝑅2) einer Regressionsanalyse treffen? Was bedeutet in diesem Zusammenhang beispielsweise ein 𝑅2 = 1. Zeichnen Sie dazu eine Graphik.

A

1) Bestimmtheitsmaß (𝑅2):
- gibt die Güte einer Regressionsanalyse an (wie gut der Zusammenhang der Variablen ist)
- keine Aussage über die statistische Signifikanz des Modells

2) 𝑅2 = 1
- jeder Datenpunkt liegt genau auf der Regressionsgeraden (Soll-Wert = Ist-Wert)

19
Q

Was ist der Unterschied zwischen dem 𝑅2 und dem 𝐹-Wert bzw. der Signifikanz des 𝐹-Werts einer Regressionsanalyse? Erklären Sie den Unterschied.

A

1) Bestimmtheitsmaß (𝑅2):
- gibt die Güte einer Regressionsanalyse an (wie gut der Zusammenhang der Variablen ist)
- keine Aussage über die statistische Signifikanz des Modells

2) Signifikanz (𝐹):
- Angaben über die statistische Signifikanz des Modells
- Zusammenhang tritt nicht zufällig für eine Stichprobe auf, sondern gilt für die Grundgesamtheit
- Aussage über die Grundgesamtheit möglich und nicht nur für einzelne Positionen

20
Q

Erläutern Sie, was der Standardfehler einer Regressionsanalyse aussagt. Welche prüfungstechnisch relevante Größe sollte nicht überschritten werden, um eine sinnvolle Interpretation der Regression zu machen?

A

1) Mithilfe von Residuen kann für jeden einzelnen Datenpunkt eine Überprüfung zwischen Soll und Ist-Wert vorgenommen werden

2) Standardfehler = Schätzer für die Standardabweichung
- Maß für die Streuung der Stichproben
- gibt die durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert an
- muss geringer sein als unsere Wesentlichkeit

3) Es gilt:
- Je geringer der Standardfehler, desto höher ist die Zuverlässigkeit der Schätzergebnisse und deren Interpretation.

(Standardfehler ergänzt sich mit dem Bestimmtheitsmaß, welches die Güte einer Regressionsanalyse angibt)

21
Q

Folgende Regressionsanalyse untersucht den Zusammenhang zwischen Garantieaufwendungen und Umsatzerlösen. Interpretieren Sie die abhängigen und unabhängigen Variable sowie das 𝑅2. Welche Aussage können Sie zu den Residuen machen?

A

Sie Grafik im Skript!

Abhängige Variable:
Garantieaufwendungen

Unabhängige Variable:
Umsatz

Mit steigenden Umsätzen erwartet man steigende Garantieaufwendungen.

1) Für eine verlässliche Analyse sind mindestens 40% für 𝑅2 gefordert. Der Zusammenhang zwischen beiden Variablen ist verhältnismäßig schlecht.

2) Zum Teil große Differenzen zwischen Regressionsgeraden und Residuen (Soll und Ist-Wert).
Folge: Es müssten verhältnismäßig viele Punkte analysiert werden

22
Q

Nennen Sie analytische Prüfungshandlungen zur Bestätigung der Aussage „Bewertung“ bei Vorräten

A

1) Analyse der Bewertungspreise auf Artikelebene
2) Analyse der Neuartikel im Bestand
3) Analyse der Vorräte auf negative Werte
4) Abgleich Abschreibungen mit den Vorjahren

23
Q

Wie sehen Aufbau und Dokumentation einer analytischen Prüfungshandlung mittels Datenanalyse aus?

A

1) Identifikation von Prüfungsrisiken
2) Prüfungsstrategie (substantiell oder rely on controls)
3) Getestete Datengrundlage (richtig, vollständig)
4) Festlegung der Erwartung (Präzision, variance threshold)
5) Auffälligkeiten / Ausnahmen / Fehler
6) Ergebnis der analytischen Prüfungshandlung unter Berücksichtigung der Wesentlichkeit
7) Höhe der gewonnene Prüfsicherheit mit Blick auf das Risiko

24
Q

Wovon hängt die Verlässlichkeit einer analytischen Prüfungshandlung ab?

A

1) Durchführung weiterer Prüfungshandlungen im Hinblick auf dasselbe Prüfungsziel
2) Präzision, mit der sich erwartete Ergebnisse vorhersagen lassen
3) Beurteilung der Fehlerrisiken

25
Q

Datenanalysen bzw. analytische Prüfungshandlungen alleine sind nicht ausreichend, um mit hinreichender Sicherheit ein Urteil über ein bedeutsames Risiko wesentlicher falscher Angaben in der Rechnungslegung treffen zu können. Welche Prüfungshandlungen sind zusätzlich notwendig?

A

1) Vollständigkeit und Richtigkeit der Daten (Prüfung einzelner Datenpunkte)
2) Prüfung der Kontrollen (für den Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung einer Transaktion)
3) Einzelfallprüfungshandlungen (Stichproben)

26
Q

Nennen Sie Risiken aus der Nutzung von IT

A

1) Vertrauen auf Systeme, die ungenaue Daten verarbeiten
2) Unbefugter Zugriff auf Daten (Unzulässige Aufzeichnung bzw. Zerstörung)
3) Unautorisierte Stammdatenänderungen (Missbrauch)

27
Q

Definieren Sie allgemeine IT-Kontrollen (ITGCs):

A

ITGCs

  • generelle Kontrollen, die sich unabhängig von der jeweiligen Anwendung, auf das gesamte IT-System auswirken
  • schaffen sichere Basis für IT-Prozesse und damit verbundene Kontrollen, welche auf Prozessebene relevant sind (Applikationskontrollen)

(Sind ITGCs ineffizient, macht eine Prüfung der IT-gestützten Kontrollen auf Prozessebene keinen Sinn)

28
Q

In welche Kategorien lassen sich ITGCs einteilen? Nennen Sie je ein Beispiel.

A

1) Access Controls
- Zugang zu Stammdaten ist begrenzt

2) Change Management Controls
- Notfalluserkonzepte

3) Operational Controls
- Organisations- und Funktionstrennung

29
Q

Welche einschlägigen Prüfungsstandards gibt es für Accounting Estimates?

A

• IDW PS 314
Prüfung von geschätzten Werten in der Rechnungslegung

• ISA 540
Auditing Accounting Estimates and Related Disclosures

30
Q

Wovon hängt der Prüfungsumfang von Estimates ab? Wie sollte der Prüfungsumfang definiert werden?

A

1) Komplexität
2) Grad der Unsicherheit
3) Subjektivität der Schätzung

Der Abschlussprüfer muss deswegen:

  • inhärente Risiko bestimmen
  • Schätzunsicherheit bestimmen sowie
  • Kategorisierung vornehmen.
31
Q

Nachdem Sie die Schätzung durchgeführt haben, können Sie den Estimate kategorisieren. Wie heißen die Kategorien und wie wirken diese sich auf die vorzunehmenden Prüfungshandlungen aus?

A

1) Lower Risk Estimate
2) Higher Risk Estimate
3) Significant Risk Estimate (ISA 540.11)

Umfang der Prüfungshandlungen:

1) Steigender Unsicherheitsgrad
2) = Risiko wesentlich falscher Angaben im Abschluss steigt
3) = Erhöhter Prüfungsumfang

32
Q

Nennen Sie substantielle Prüfungshandlungen im Rahmen von Accounting Estimates:

A

1) Stetigkeit der Methodenanwendung
2) Verwendung alternativer Annahmen / Sensitivitäten
3) Herkunft der Daten
4) Alternative: Herleitung einer eigenen Schätzung durch den Prüfer
5) Anhangangaben (bspw. Schätzunsicherheit)
6) Richtige Anwendung der Accounting Standards