6.6 Fragen zur Nacharbeit Flashcards
1.Normalglühen:
a) Welchem Zweck dient das Verfahren?
b) Auf welche Temperatur wird erwärmt?
c) Welche Haltezeiten werden angewandt?
d) Wie muss die Abkühlung verlaufen?
e) Anwendungsbeispiele
a) Erzeugung eines feinkörnigen und homogenen Gefüges
b) 30 bis 50 °C über GSK-Linie
c) Halten bis der Kern in Austenit umgewandelt ist (ca. 2min/mm Wanddicke
d) schnelle Abkühlung unter 723 °C (PSK-Linie) -> Umwandlung in ein gleichmäßig feinkörniges, ferritisch/perlitische Gefüge -> weitere langsame Abkühlung um Spannung zu vermeiden
e) große Guss- und Schmiedeteile, Schweißkonstruktionen
- Weichglühen:
a) Welchem Zweck dient das Verfahren?
b) Auf welche Temperatur wird erwärmt?
c) Welche Haltezeiten werden angewandt?
d) Wie muss die Abkühlung verlaufen?
e) Anwendungsbeispiele
a) Umwandlung der perlitischen Zementitlamellen kohlenstoffreicher Stähle in feinverteilte kugelige Zementitteilchen
b) bei unterperlitischen Stählen pendelnde Glühung dicht unterhalb der PSK-Linie mehrere Stunde
bei überperlitischen Stählen das gleiche um die PSK-Linie
c) 1 bis 2 Stunden
d) sehr langsam
e) Vergütungs-, Wälzlager- und Werkzeugstählen mit mehr als 0,4% C
- Grobkornglühen:
a) Welchem Zweck dient das Verfahren?
b) Auf welche Temperatur wird erwärmt?
c) Welche Haltezeiten werden angewandt?
d) Wie muss die Abkühlung verlaufen?
e) Anwendungsbeispiele
a) bessere Spanbarkeit (kuzbrechende Spähne) bei weichen, unterperlitischen Stählen durch grobkörnigws sprödes Gefüge
b) 950 - 1100 °C, 150 - 250 °C über GS- Linie
c) 1 bis 4 Stunden
d) langsame Abkühlung
e) Un- bzw. niedriglegierte Einsatz- und Vergütungsstähle
- Rekristallisatiosglühen:
a) Welchem Zweck dient das Verfahren?
b) Auf welche Temperatur wird erwärmt?
c) Welche Haltezeiten werden angewandt?
d) Wie muss die Abkühlung verlaufen?
e) Anwendungsbeispiele
a) Rückgängigmachung der Kaltverfestigung von der Kaltumformung, Verformbarkeit wird wiederhergestellt, Texturen werden beseitigt
b) 50 °C über Rekristallisationstemperatur, 450 bis 600 °C bei un- und niedriglegierten Stählen, 600 bis 800°C bei mittel- bis hochlegierten Stählen
c) 30 mi bis 1h
d) an der Luft
e) Kaltwalzen und Kaltziehen von Blech, Band, Draht, für nicht umwandlungsfähige Stähle die einzige Möglichkeit um die Korngröße zu verringern
- Diffusionsglühen:
a) Welchem Zweck dient das Verfahren?
b) Auf welche Temperatur wird erwärmt?
c) Welche Haltezeiten werden angewandt?
d) Wie muss die Abkühlung verlaufen?
e) Anwendungsbeispiele
a) Ausgleich von Kristallseigerungen (Entmischung) durch Diffusion
b) 1100 bis 1300 °C
c) bis zu 50 Stunden
d) langsam
e) Haupsächlich für legierten Stahlguss, um Karbide aus Primärkristallen zu verteilen und um Versprödete Verunreinigungen von den Korngrenzen in das Korninnere zu diffundieren
- Spannungsarmglühen:
a) Welchem Zweck dient das Verfahren?
b) Auf welche Temperatur wird erwärmt?
c) Welche Haltezeiten werden angewandt?
d) Wie muss die Abkühlung verlaufen?
e) Anwendungsbeispiele
a) Verringerung von Eigenspannungen, Vermeidung von Verzug und Rissen sowie von Bruchgefahr durch Überlegung von Eigenspannungen und betrieblich bedingten Spannungen
b) 550 °C bis 650 °C
c) mehrer Stunden
d) langsam, um Spannungen zu vermeiden
e) Dickwändige Schmiede- und Gussteile, geschweißte und gelötete Bauteile
Weshalb wird beim Weichglühen gleichzeitig eine Verbesserung der Spanbarkeit erreicht?
Es reduziert die Härte, baut Spannungen ab, ehöht die Duktilität und erzeugt eine gleichmäßigere Mikrostruktur
Wie können die im allgemeinen schlechteren Eigenschaften eines grobkörnigen Gefüges nachträglich wieder beseitigt werden?
durch Normalglühen
Welche Bedeutung hat das Rekristallisatiosglühen für umwandlungsfreie Stähle?
Die einzige Methode um die Korngröße zu verringern
Was versteht man unter Warmumformung bzw. Kaltumformung?
Warmumformung: plastische Verformen von Metallen oberhalb der Rekristallisationstemperatur
Kaltumformung: plastische Verformen von Metallen unterhalb der Rekristallisationstemperatur
Weshalb ist das Diffusionsglühen relativ kostenintensiv?
Da es durch die 50 Stunden Glühung bei 1100 bis 1300 °C sehr viel Energie braucht und nochmal Normal geglüht werden muss um das Kornwachstum zu verringern
Weshalb muss das Werkstück nach dem Spannungsarmglühen langsam abgekühlt werden?
Um erneute Spannungen zu vermeiden
Welche Unterschiede bestehen zwischen dem Vergüten und Härten?
Härten: Wenn der Stahl sehr hart und verschleißfest sein soll. Relativ niedrige Anlass Temperatur ca. 200 bis 400 °C
Vergüten: Wenn der Stahl eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig hoher Zähigkeit haben soll. höhere Anlass Temperatur ca. 550 bis 700 °C
In welche 3 Verfahrensschritte lässt sich das Härten und Vergüten gliedern?
- Austenitisieren: Erwärmen auf oberhalb der GSK- Linie ins Austenitgebiet
- Abschrecken: Rasche Abkühlung auf unterhalb der y-a-Umwandlung
- Anlassen: Erwärmen auf moderate Temperatur mit langsamer Abkühlung
Weshalb wird Härten und Vergüten in der Regel nicht zu den Glühverfahren gezählt?
Sie umfassen spezifischere und intensivere thermische Zyklen, die darauf abzielen, die mechanischen Eigenschaften durch Phasenumwandlung und gezielte Mikrostrukturmodifikationen zu verbessern. Glühen zielt mehr auf die Entspannung und Homogenisierung des Materials ab