5: objektiver Tatbestand - vollendetes vorsätzliches Begehungserfolgsdelikt Flashcards

1
Q

Wo lässt sich der objektive Tatbestand einordnen?

A

Der objektive TB ist der erste Prüfungspunkt des Tatbestandes

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2
Q

Welche Elemente enthält der objektive TB?

A
  • strafrechtlich relevante Handlung
  • Eintritt des tatbestandlichen Erfolgs
  • Verursachungszusammenhang zwischen Tathandlung und -erfolg ->Kausalität und objektive Zurechnung
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3
Q

Was versteht man unter einer strafrechtlich relevanten Handlung?

A

Jedes menschliche Verhalten, das vom Willen beherrscht oder doch wenigstens beherrschbar ist
Keine Handlungen sind:
- Körperbewegungen im Schlaf oder Bewusstlosigkeit
- Echte Reflex- und Krampfbewegungen
- vis absoluta

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4
Q

Definition: vis absoluta

A

Der Körper einer Person wird als Objekt, z.B. als Wurfgeschoss, verwendet

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5
Q

Wie wird der Verursachungszusammenhang geprüft?

A
  1. Prüfung der Kausalität (Zumindest Mitursächlichkeit für den Eintritt des Deliktserfolgs)
  2. Prüfung der Objektiven Zurechnung (Deliktserfolg unter wertender Betrachtung “Werk des Täters”)
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6
Q

Prüfung der Kausalität

A

Äquivalenztheorie/conditio sine qua non-Formel
= Jede Bedingung ist kausal, die nicht hinweggedacht werden kann, ohne dass der Erfolg in seiner konkreten Gestalt entfällt/notwendige Bedingung

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7
Q

Welche Arten von konkurrierenden Kausalverläufen gibt es?

A
  • hypothetische Ersatzursachen
  • Überholdende Kausalität
  • Kumulative Kausalität
  • Alternative Kausalität
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8
Q

Definition: Hypothetische Ersatzursache

A

Der Erfolg würde auch ohne die Handlung (irgendwann) eintreten. Aber nicht in dieser Form ->nicht kausal
z.B. A erschiesst todkranken B, der nur noch wenige Tage zu leben hatte
->kausal, da der Erfolg in dieser konkreten Form (Sterben an Schusswunden) nicht, ohne die Handlung des A eingetreten wäre
->Das B sowieso bald stirbt=irrelevant

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9
Q

Definition: Überholdende Kausalität

A

Mit der Erfolgsabsicht wird eine Handlung vorgenommen, aber vor deren Eintritt, tritt der Erfolg auf andere Weise ein. (Abbrechen der ersten Kausalkette durch die zweite) ->nicht kausal, aber evtl. Versuch prüfen
z.B. A verabreicht B Gift, bevor dieser stirbt, wird er vom Auto überfahren
->Handlung von A nicht kausal, da der Erfolg in seiner konkreten Gestalt eine andere Ursache hat
-> Versuch prüfen

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10
Q

Welche Schwierigkeiten gibt es bei der (vermeintlichen) überholenden Kausalität?

A

Wenn die zweite Kausalkette an die erste anknüpft ist die Kausalität gegeben
z.B. A verabreicht B Gift, ihm wird schlecht und er begibt sich auf den Weg ins Krankenhaus. Dort wird er vom Auto überfahren
-> Kausal, da die zweite Kausalkette an die erste anknüpft
-> jedoch könnte es bei weiteren Prüfstufen (obj. Zurechnung) Probleme geben

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11
Q

Definition: Kumulative Kausalität

A

Zwei oder mehr Handlungen führen in ihrer Summe zum Erfolg.
Beide kausal, da nur eine Mitursächlichkeit verlangt ist
z.B. A und B verabreichen unabhängig voneinander C Gift. Aufgrund der Mischung (!) stirbt C
->Beide kausal, da weder die eine, noch die andere weggedacht werden können
->evtl. Probleme bei objektiver Zurechnung und Vorsatz

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12
Q

Definition: alternative Kausalität

A

Mehrere voneinander unabhängige Ursachen, aber jede hätte alleine zum Erfolg geführt
->Kausalität nach csqn-Formel (-), aber Modifizierung: Von mehreren Bedingungen, die zwar alternativ, aber nicht kumulativ hinweggedacht werden können, ohne das der Erfolg entfällt, sind beide ursächlich

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13
Q

Wie setzt sich die Prüfung der objektiven Zurechnung zusammen?

A
  1. Schaffung oder Erhöhung eines rechtlich missbilligten Risikos -> (-) wenn es sich um ein erlaubtes Risiko, wie das Zeugen eines Kindes, handelt
  2. Das Risiko muss sich im Erfolg realisiert haben -> (-) allg. Lebensrisiko, völlig atypischer Kausalverlauf (Schussopfer stirbt auf dem Weg ins Spital an Blitz) oder Eintritt fällt in den Verantwortungsbereich des Opfers/eines Dritten
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14
Q

Grundformel um objektive Zurechnung zu prüfen

A

“So etwas darf man schlechthin. oder: So etwas darf schlechthin nicht verboten sein”

Objektive Zurechnung besteht, wenn: “Damit man so etwas darf. müssen schon ganz bestimmte Umstände vorliegen”

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