5. Haarpflege Flashcards

1
Q

Struktur des Haares

A

Zentrale Teilstruktur besteht aus Proteinen, vor allem Keratin, sehr cysteinreich (bis zu 30% Cystein in AS-Sequenz)
Haarfilament (Keratinfaser): AS sind über Disulfide (Cystein) quervernetzt und bilden stabiles Filament
Haarcortex: Die gebündelten Keratinfasern (=Fibrillen) bilden den Cortex, im Inneren liegt Haarmark

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2
Q

Cuticula

A

: äußerste Schicht, Schuppenschicht, verantwortlich für Glanz und verfilzen (Schuppen spreizen sich nach außen) von Haaren
Haar hat aber auch anionogenen Charakter. Neben Cystein überwiegt auch der Anteil anionogener AS (Glutaminsäure, Asparaginsäure)

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3
Q

Wodurch wird die Haarfarbe bestimmt?

A

Haarfarbe wird bestimmt durch Melanin:
Eumelanin: Schwarz/Braun
Phäomelanin: Rot/Gelb
Die Haarfarbe ist abhängig vom Verhältnis der Melanine zueinander
Graues Haar hingegen entsteht, wenn die Konzentration an Wasserstoffperoxid-Endogenen zunimmt, und es dadurch im Bereich der Haarwurzel zu Entfärbung kommt

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4
Q

SHAMPOOS

Bestandteile:

A

anionische, amphotere Basistenside (lassen sich von anionogenem Haar leicht wieder
entfernen)
nicht-ionische und/oder kationische Co- Tenside
Weichmacher (meist kationogene Substanzen)
Rückfetter
Feuchthaltemittel
Strukturverbessernde und schützende Substanzen
organische Säuren (pH-Wert, um Cuticula zu schließen)
Antischuppenmittel
UV-Filtersubstanzen
Parfumöle, Farbstoffe, Konservierungsmittel

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5
Q

Tenside

A

Sulfonate/Sulfate zwar sehr aggressiv, aber am potentesten  nicht problematisch Haar viel robuster als Haut, rinse off Produkt
Dürfen nicht basisch reagieren (führt sonst zur Quellung und Abstehen der Cuticulaschuppen, Haar wirkt dann stumpf und glanzlos)
Müssen gut schleimhautverträglich sein
Anionische Tenside
Brennen stark in den Augen, daher nicht für Kinder
Häufig Basistenside
Eiweiß-Kondensate besonders gut geeignet, kitten geschädigtes Haar  samtiger, leichter kämmbar
Keine Alkylsulfate, da haut- und schleimhautunverträglich
Amphotere und neutrale Tenside
Mildeste Sorte der Tenside, brennen nicht in den Augen
Bei Kindern am besten Phosphate

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6
Q

Konditionierungsmittel „Weichmacher“

A

Durch Anwendung von nur anionogener Tenside nimmt anionogener Charakter der Haare weiter zu, man muss kationogene Verbindungen zurückgeben, sonst stehen die Haare in alle Richtungen

Kämmbarkeit ↑
Elektrostatische Aufladung der Haare ↓
Ladungsneutralisierung
Haar wird nicht repariert, sondern nur bis zur nächsten Haarwäsche geglättet
Kationische Tenside
Kationogene Polymere (Polyethylenimin, Chitosan,…)
All-in-on-Produkte: Kombination von anionogenen und kationogenen Verbindungen natürlich nicht sinnvoll! Stattdessen Anwendung nacheinander

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7
Q

Rückfetter

A

Durch den Waschprozess verliert man nicht nur hydrophoben Schmutz, sondern auch wichtige Lipide
Sinnvoll v.a. bei trockenem, strapaziertem und sprödem Haar
I.d.R. Hauptinhaltsstoffe in Cremespülungen und Haarkuren
Kämmbarkeit ↑
Machen Haar geschmeidig und glatt
Bei silikonhaltigen: umschließen Haar so gut, dass oftmals keine Färbung mehr möglich ist
Fettalkohole, Silikone, Fette Öle
Paraffine (Bei Anwendung am Haar egal, dringen nicht in Körper ein, kritisch nur bei Haarsprays, da diese inhaliert werden könnten  Paraffinome der Lunge)

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8
Q

Feuchthaltemittel

A

Feuchtigkeit geht bei Haarwäsche verloren
Stabilisieren Feuchtigkeitsgehalt der Haare
Glycerin, Glukose
Polyethylenglykol, Polypropylenglykol
Cyclomethicone

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9
Q

Strukturverbessernde und schützende Substanzen

A

Geschädigtes Haar weist oberflächliche Bruchstellen auf, Keratin und Eiweiß-Hydrolysate können sich in die Löcher einlagern und sogar neue Disulfidbrücken ausbilden.

KERATIN!!!

D-Panthenol
Vitamin E
Keratin, Eiweiß-Hydrolysate
Pflanzenextrakte

Eigentlich zeigt nur Keratin nachweislich einen Effekt

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10
Q

Säuren

A

Stabilisieren pH-Wert, Entquellung, Glättung
U.U. auch Diffusion ins Haar, Bindung von Feuchtigkeit
Meist α-Hydroxysäuren (induktiver Effekt): Zitronensäure, Glykolsäure, Milchsäure, Weinsäure

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11
Q

Antischuppen Mittel

A

Gegen fettige Schuppen und Seborrhoe (= Nährboden für Pilze und Bakterien) meist antimikrobielle Wirkstoffe
Auch antiseborrhoische Wirkstoffe wie Teere und Salicylate, auf Dauer nicht zu empfehlen
Waschrohstoffe, wie amphotere Tenside, wirken antiseptisch
Pirocton Olamin
Antimykotika (größte Bedeutung, v.a. in Arzneishampoos)
Salicylsäure (Wichtig auch als kosmetischer Wirkstoff, keratolytisch u. antimikrobiell

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12
Q

UV-Filtersubstanzen

A

Zumindest partieller Schutz vor UV-Strahlung
Bruchstellen im Haar entstehen oft durch Radikalbildung
Schäden regenerieren sich nicht  Addition
Physikalische Filter durch Mikrostruktur ungeeignet
Am sinnvollsten ist Einarbeitung in Haarprodukte, die auf dem Haar verbleiben  Sprays, Gele, Schäume oder Festiger

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13
Q

Pflege Trockenes, geschädigtes, sprödes Haar

A

Mildes Shampoo
Kationisches Tensid zum Ladungsausgleich
Panthenol, rückfettende Komponenten (u. Kräuterextrakten)

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14
Q

Pflege Fettiges haar

A

Hoher Lipidgehalt in Shampoos nachteilig
Häufiges Bürsten es Haares erhöht Fettgehalt  Zirkulation der Kopfhaut verbessern, mehr Nährstoffe im Bereich der Haarwurzeln, daher Anregung der Talgproduktion
Zu häufige Haarwäsche erhöht Talgproduktion ebenfalls
Entfettende Maßnahmen ungünstig, führen zu Lipidersatz (Nachfettung umso stärker, je ausgeprägter die primäre Entfettung ist)
Sebumsuppressiver Effekt durch nach der Haarwäsche angewandte alkoholische Lösungen

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15
Q

Schuppen pflege

A

Shampoos mit
Schuppenlöser (Salicylsäure 2-3%)
Juckreizmildernden und antimikrobiellen (quartäre Ammoniumverbindungen, Undecylensäure) und
Zellteilungshemmenden (Pyrithion-Metallverbindungen) Verbindungen
Zusätzlich: Salicylöl, Teerextrakte (max. 2 Kopfwäsche/Woche), Haarwässer

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16
Q

Haarausfall

A

Vermehrt bei Männern
Oft psychisch bedingt
Ursachen z.B.: Stoffwechselerkrankungen, Cytostatika, Erkrankungen der Haarwurzel, hormonelle Störungen
Reinigung: milde Shampoos, lange Waschintervalle
Oral: Kieselerde, Calciumpantothenat, Vitamine, Mineralstoffe
Äußerlich: Verwendung einer Minoxidil-Lösung (verbessert nachweislich Haarausfall)

17
Q

Wimpernverlängerung

A

Prostaglandine machen als UAW dunklere, dichtere und zahlreichere Wimpern

18
Q

Haarfestiger

A

Grundprinzip: Polymere werden in flüssiger Form auf Haare aufgebracht und auf der Oberfläche verteilt. Lösungsmittel verdampft dann und eine dünne Polymerschicht verbleibt auf der Haaroberfläche. Je höher der Polymergehalt, desto höher der festigende Effekt
Organische Gelbildner, die Gelbrücken zwischen den einzelnen Haaren bilden und sie so in ihrer Form fixieren
PVP und PVA

19
Q

Blondierung

A

Haare werden zunächst mit Alkalien behandelt  Haar quillt auf, Cuticula spreizt sich
Cortex wird zugänglich
Wasserstoffperoxid (3-12%) kann in Cortex eindringen und Melanine oxidieren  Entfärbung
Danach Behandlung mit Säure (pH ca. 4) damit sich Cuticula wieder schließt
Starke Schädigung des Haares

20
Q

Blondierung mit anschließender Färbung

A

Verschiedene Möglichkeiten, um Farbe an Keratin-Filamente anzubringen
Der bei der Blondierung freiwerdende Sauerstoff aktiviert die synthetischen Farben
Farben können kovalent oder nicht kovalent binden
Durch saure Nachspülung beständiger

21
Q

Färbung mit Pflanzenfarben

A

Alkalische Vorbehandlung, Saure Nachspülung
Beständiger als Tönung, aber nicht so dauerhaft und intensiv wie eine Färbung
Farbe greift Haare nicht an

22
Q

Tönung

A

Effekt soll nur über Sekundärbindungen am Haar gehalten werden
Schonender als Blondierungen oder Färbungen
Liegen nur als Film auf der Cuticula, daher keine alkalische Vorbehandlung nötig
Färbe wäscht sich nach 5-7 Haarwäschen wieder raus
Nur bestehende Farbnuancen können geändert werden

23
Q

ENTHAARUNG UND DEPIGMENTIERUNG

A

Zupfen schneiden Depilatoren Wachse Blending-Verfahren (Haare hell färben)