3. Kapitel BWL Fragen aus Skript Flashcards

1
Q

021: Wie hängen Umsystem, Zielsystem und Transformationssystem zusammen?

A

Das Umsystem bildet letztlich den Rahmen für betriebliche Entscheidungen, denn Unternehmen handeln nicht losgelöst von externen Rahmenbedingungen und sind insofern von vielfältigen Einflüssen geprägt. So sind es insbesonders interne und externe Stakeholder, die Ihre Ansprüche an das Unternehmen formulieren und so das Zielsystem der Unternehmung (mit-)bestimmen. Das Zielsystem wiederum gibt den Rahmen für ‘konkrete’ und operative Entscheidungen im Rahmen des Transformationssystems vor und bildet den Maßstab für den Erfolg des Transformationsprozesses. In diesem Sinne lassen sich die drei Teilsysteme auch im so genannten Managementkreislauf integrieren.

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2
Q

022: Stellen Sie die Inhalte und die Zusammenhänge folgender Begriffe dar: Liberalismus, Sozialismus, Marktwirtschaft, Zentralverwaltungswirtschaft

A

Liberalismus und Sozialismus bezeichnen Ausprägungen der politischen Ordnung bzw. der Gesellschaftsordnung, Markt- und Zentralverwaltungswirtschaft sind Typen von Wirtschaftsordnungen. Die Idee des Liberalismus geht von der Vorstellung aus, dass die freie Entfaltung aller am Wirtschaftsgeschehen Beteiligten zur Steigerung der wirtschaftlichen Wohlfahrt beiträgt. Dem Staat wird die Rolle eines allgemeinen Ordnungshüters zugewiesen. Eingriffe in die persönliche Entscheidungssouveränität und das Wirtschaftsgeschehen haben zu unterbleiben. Demgegenüber sind die Vertreter des Sozialismus bestrebt, die Freiheit des Individuums mit staatlicher Hilfe zu kontrollieren. Denn sie sehen die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen als Folge der individuellen Freiheit. Um gesamtwirtschaftliche Krisen bewältigen zu können, bedarf es der regulierenden Hand des Staates. Die grundlegenden Entwürfe von Wirtschaftsordnungen als Idealvorstellungen sind auf Basis des Liberalismus und des Sozialismus konzipiert worden. So gilt die Marktwirtschaft als wirtschaftspolitischer Ausfluss des Liberalismus und die zentral gelenkte Wirtschaft (Zentralverwaltungswirtschaft) als entsprechende Ausprägung des Sozialismus. Im marktwirtschaftlichen Wirtschaftsmodell handeln viele Akteure, die über den Marktmechanismus ‘ausgeglichen’ werden, während bei der Zentralverwaltungswirtschaft lediglich die staatliche Planbehörde über Entscheidungsautonomie verfügt. Zur Verdeutlichung des Unterschiedes zwischen Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft können die drei Kurzfragen herangezogen werden: Wer plant? Wer plant was? Wie werden die Pläne koordiniert? Die Unternehmen und die Haushalte – koordiniert am Markt oder durch die staatliche Planungsbehörde

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3
Q

023: Was kritisier(t)en Vertreter der zentral verwaltenden Wirtschaftsordnung an der Marktwirtschaft?

A

Kritisiert werden die Probleme eines rein marktwirtschaftlich ausgerichteten Systems, die immer dann zum Vorschein kommen, wenn ein Ungleichgewicht zwischen der Angebots- und der Nachfrageseite besteht. So kann es zu einer Abweichung vom theoretischen Idealfall kommen, nach dem auf beiden Seiten eine Vielzahl von Akteuren am Markt befindlich ist bzw. bereit ist, bei entsprechenden Signalen in den Markt einzutreten. Kommt es auf einer Seite des Marktes zu einer Ballung von Macht, beispielsweise durch Konzentrationsvorgänge (Fusionen, Übernahmen, Kartelle), wird hierdurch der Marktmechanismus teilweise außer Kraft gesetzt. Außerdem kann eine Marktwirtschaft gesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte nicht verhindern, wie die hohe Zahl der Arbeitslosen, aber auch das Auftreten inflationärer Tendenzen in Boomzeiten belegen. Kritisch angemerkt wird in diesem Zusammenhang häufig die Konjunkturanfälligkeit marktwirtschaftlicher Systeme, so kommt es im Boom zur Überhitzung mit inflationären Auswirkungen und in der Rezession und Depression zu hoher Arbeitslosigkeit.

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4
Q

024: Warum handelt es sich beim Modell der sozialen Marktwirtschaft nicht um einen so genannten “Dritten Weg”, sondern um eine Variante der Marktwirtschaft?

A

Mischformen zwischen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnungen – d.h. Synthesen aus Liberalismus und Sozialismus, aus Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft – sind nicht stabil bzw. auf Dauer nicht möglich. Da die Systeme von der Konzeption her gesehen diametral gegensätzlich sind, kann es echte und dauerhafte Mischformen nicht geben. So muss klar sein, ob die Preise frei ausgehandelt werden oder nicht, ob es die Möglichkeit des Privateigentums an Produktionsmitteln gibt oder nicht. Die soziale Marktwirtschaft ist daher keine Mischform, sondern – da der Preismechanismus wie im Modell der Marktwirtschaft funktioniert – eine besondere Variante der Marktwirtschaft.

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5
Q

025: Worin besteht der Unterschied zwischen Gebühren, Beiträgen und Steuern?

A

Bei Gebühren und Beiträgen gilt die so genannte Äquivalenztheorie, d.h. die Höhe bemisst sich nach der jeweiligen Leistung, die hierfür seitens staatlicher Stellen erbracht bzw. bereitgehalten wird. Es gilt grundsätzlich eine Gleichwertigkeit zwischen der Zahlung und der staatlichen Gegenleistung: für Gebühren gilt das Prinzip der individuellen Kostendeckung, für Beiträge das Prinzip der gruppenmäßigen Kostendeckung. Die Erhebung von Steuern erfolgt ohne Anspruch auf eine Gegenleistung für die Steuerzahlung – der Steuerpflichtige muss ein Opfer für die Allgemeinheit zur Erreichung des Staatszweckes erbringen. Die Erhebung von Steuern bemisst sich somit nach der so genannten Opfertheorie. Ein Anspruch des Steuerpflichtigen auf Mitbestimmung, wofür seine Steuergelder verwendet werden, besteht nicht.

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6
Q

026: Nennen und beschreiben Sie die Bestandteile des Wirtschaftsrechts!

A

Das Wirtschaftsverfassungsrecht legt den rechtlichen Rahmen für das Wirtschaften von Betrieben fest. Die Wirtschaftsverfassung in Deutschland entspringt letztlich dem Grundgesetz, da sich hier auch Aussagen finden, die für das Wirtschaften in Betrieben gelten. Die wichtigsten rechtlichen Vorgaben für das Wirtschaften in Betrieben finden sich im Grundrechtskatalog des Grundgesetzes; einige der dort genannten Freiheitsrechte begründen einen weiten Handlungsspielraum für betriebliche Entscheidungen. Das Wirtschaftsverwaltungsrecht als zweite Kategorie des Wirtschaftsrechts gestaltet die im Grundgesetz offengelassene Wirtschaftsordnung der sozialen Marktwirtschaft aus. Hierzu gehören insbesondere das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) und das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG). Während die beiden zuerst genannten Bestandteile des Wirtschaftsrechts zum öffentlichen (hoheitlichen) Recht gehören, ist das Wirtschaftsprivatrecht – nomen est omen – Teil des Privatrechts. Hierzu gehören alle Regelungen der Rechtsverhältnisse von Unternehmen sowie des Zusammenwirkens zwischen den Akteuren am Wirtschaftsgeschehen im Bürgerlichen Recht, im Handels- und Gesellschaftsrecht. Beispielsweise betrifft dies die Regelungen zu den privaten Rechtsformen oder dem Vertragsrecht.

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7
Q

027: In welcher Weise werden öffentliche Interessen an Unternehmen herangetragen?

A

Das öffentliche Interesse an Unternehmen manifestiert sich in verschiedenen Gesetzen und Auflagen. Zu nennen sind hier beispielsweise die Einrichtung des Handelsregisters, das Informationen über das Unternehmen (Kapitalausstattung durch feste Kapitaleinlagen, Gesellschafter, Mitglieder von Organen, Vertretungsregelungen wie Prokuristen als vertragliche Vertreter) enthält, die Verpflichtung zur Rechnungslegung und zur Bekanntmachung (Veröffentlichung) der Jahresabschlüsse durch das Publizitätsgesetz in Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens sowie die Einflussnahme auf unternehmerische Entscheidungen durch die staatliche Umweltpolitik (Steuerbemessung nach dem Ausmaß der Umweltschädigung, Eindämmung der Einwegverpackungen durch das Dosenpfand, Förderung von Anlagen zur Erzeugung von Sonnen- und Windenergie).

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8
Q

028: Welchen privaten Interessengruppen sehen sich Unternehmen ausgesetzt?

A

Unternehmen haben mit zahlreichen privaten Interessengruppen zu tun. Zu nennen sind insbesondere Mitarbeiter, Gewerkschaften, Anteilseigner (Eigenkapitalgeber), Gläubiger (Fremdkapitalgeber), Lieferanten, Kunden, Konkurrenten sowie Wirtschaftsverbände.

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9
Q

029: Welche Beziehungen können zwischen mehreren Zielen bestehen?

A

Zwischen mehreren Zielen bestehen unter anderem Interdependenzrelationen. Hierdurch wird ausgedrückt, ob und in welcher Form sich die Realisierung eines Zieles auf die Erreichung anderer Ziele auswirkt: bei Zielkomplementarität fördern sich die Ziele gegenseitig; bei Zielkonkurrenz (bzw. einem Zielkonflikt) wirkt die verbesserte Erreichung eines Zieles negativ auf die Umsetzung eines anderen Ziels; bei keinerlei Wechselwirkungen zwischen den Zielen besteht Zielneutralität. Ferner können zwischen verschiedenen Zielen Kausalbeziehungen herrschen, so dass eine Instrumentalrelation vorliegt. In diesem Fall sind Unterziele Mittel zur Erreichung von Oberzielen. Und schließlich können Präferenzrelationen zwischen Zielen vorliegen, so dass ein Ziel höher gewichtet wird als ein anderes.

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10
Q

030: Welche Nebenziele tangieren das Oberziel der Rentabilität und wie wirken sie?

A

Auf das Oberziel der Rentabilität wirken sowohl finanzielle Nebenziele (Sicherungsziele) als auch nicht-finanzielle Nebenziele ein. Zu den Sicherungszielen gehören die Liquiditätssicherung und die Eigenkapitalerhaltung, nicht-finanzielle Nebenziele sind die Wahrung des Image, der Selbstständigkeit und die Orientierung an Werten. Insbesondere die finanziellen Sicherungsziele stehen mit dem Oberziel in einem klassischen Zielkonflikt. Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Risikobegrenzung verursachen Kosten (im Sinne entgangener Erlöse bzw. zu entrichtender Absicherungskosten) und schmälern die Rentabilität. Die Orientierung an der Rentabilität kann jedoch nur dann vorrangig sein, wenn die Liquidität und die Eigenkapitalerhaltung gewährleistet sind.

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11
Q

034: Welches sind die Arbeitsfelder des Personalmanagements?

A

Personalplanung, Personalbeschaffung, Personaleinsatz und Mitarbeitermotivation, Personalentwicklung sowie Personalorganisation und Personalverwaltung.

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12
Q

035: Welche Quellen für strategische Stoßrichtungen kennen Sie?

A

Bei der Formulierung einer Strategie kann man sich zum einen an seinen Stärken orientieren (Inside-Out-Perspektive) oder aber die Herausforderungen und Chancen des Marktes analysieren (Outside-In-Perspektive). In der Praxis wird man in der Regel beide Sichten im Blick haben müssen.

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13
Q

036: Charakterisieren Sie die drei Phasen des betrieblichen Leistungsprozesses (Beschaffung, Produktion, Absatz) und arbeiten Sie zugleich die Zusammenhänge zwischen dem zu Grunde liegenden Güterkreislauf mit dem Geldkreislauf heraus!

A

Der Güter- und Geldkreislauf lässt sich folgendermaßen erklären: Am Beschaffungsmarkt erwirbt der Betrieb die Produktionsfaktoren Arbeit (die nach Gutenberg in ausführende Tätigkeit und dispositive Tätigkeit eingeteilt wird), Betriebsmittel und Werkstoffe. Diese werden im Produktionsprozess in Produkte bzw. Dienstleistungen umgewandelt. Die Produkte und Dienstleistungen wiederum werden am Absatzmarkt an private Haushalte oder betriebliche Abnehmer abgesetzt. Dem Betrieb fließen dadurch Einzahlungen aus dem Absatz von Produkten und Dienstleistungen zu. Andererseits verringern sich die finanziellen Mittel durch notwendige Auszahlungen an die Lieferanten der Produktionsfaktoren. Zur Finanzierung großer Investitionen beschafft sich der Betrieb am Kapitalmarkt finanzielle Mittel: Eigenkapital (z.B. durch Ausgabe von Aktien) bzw. Fremdkapital (durch Kreditaufnahme). Als Entgelt für die Kapitalüberlassung zahlt er an die Eigenkapitalgeber Dividenden und an die Fremdkapitalgeber Fremdkapitalzinsen. Darüber hinaus fließen dem Betrieb mögliche Subventionen des Staates als Einzahlungen zu. Die vom Staat erhobenen Steuern führen zu einem Mittelabfluss

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14
Q

037: Die Sichtweise der drei Ebenen “Potenziale”, “Prozesse” und “Ergebnisse” hat sich für das Management von Dienstleistungen in weiten Bereichen durchgesetzt.
Wenden Sie diese Klassifizierung auf das Beispiel des “Dienstleistungsunternehmens Krankenhaus” an und gehen Sie in diesem Kontext auf die Messproblematik auf der Outputebene sowie mögliche “Auswege” ein!

A

Die Sichtweise der drei Ebenen ‘Potenziale’, ‘Prozesse’ und ‘Ergebnis’ ist auch für den Krankenhausbereich angemessen. Der Potenzialebene ist von jeher eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden. Jeder Mediziner, jede Pflegekraft und vermutlich auch die meisten Entscheidungsträger aus dem Verwaltungsbereich haben die Bedeutung einer hochwertigen Ausstattung mit Potenzialfaktoren erkannt. In Kombination mit den Messproblemen auf der Outputebene wird dadurch erklärbar, warum traditionellerweise das Hauptaugenmerk innerhalb der Krankenhausführung auf der Ausstattung mit Inputfaktoren liegt. Begünstigt wird dies auch durch die Einfachheit der Messung. Räume, Betten, Geräte und Personal können eben einfach gezählt werden! Probleme bereiten lediglich einige weiche Faktoren wie Motivation des Personals oder die Atmosphäre, die z.B. von Räumen oder vom Ambiente insgesamt ausgeht und auf die Patienten wirkt.

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15
Q

038: Unterscheiden Sie die Aufgaben des internen und des externen Rechnungswesens!

A

Die Aufgaben des externen Rechnungswesens sind die Dokumentation, die Rechenschaftslegung und die Information. Zu den Aufgaben des internen Rechnungswesens gehören die Kalkulation, die Budgetierung und die Steuerung.

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16
Q

039: Auf welche Bilanzpositionen beziehen sich die Begriffe “Investition” und “Finanzierung”?

A

Mit dem Begriff der Finanzierung werden Vorgänge der Mittelbeschaffung bezeichnet, die sich auf die Passivseite der Bilanz beziehen. Demgegenüber sind Investitionen in aller Regel Vorgänge der Mittelverwendung, die sich also auf der Aktivseite der Bilanz auswirken.

17
Q

040: Nennen und erläutern Sie die beiden zentralen Haltungen eines Moderators!

A

Die zentralen Haltungen des Moderators sind die inhaltliche Unparteilichkeit und die personenbezogene Neutralität, ohne die eine erfolgreiche Moderation nicht funktioniert. Inhaltliche Unparteilichkeit bedeutet, dass der Moderator während der Moderation bewusst aus der inhaltlichen Debatte heraustritt. Dazu zählt, dass er sich wertender Stellungnahmen – sowohl pro als auch contra – einer Idee, eines Vorschlages oder einer Behauptung enthält. Im Rahmen der Prozesssteuerung muss er darauf achten, keine Beiträge, die seiner eigenen Auffassung zuwiderlaufen zu unterbinden oder zu bremsen, während er konforme Beiträge stärker unterstützt
Unter personenbezogener Neutralität ist zu verstehen, dass eine neutrale Haltung im Sinne einer möglichst gleichen Wertschätzung allen Beteiligten gegenüber besteht. Die Meinungen, Haltungen und Einstellungen der Gruppenmitglieder sind für den Moderator grundsätzlich alle gleich wichtig. Dies mag nach einer einfachen Aufgabe klingen, die Kenntnis sozialpsychologischer Theorien der Personenwahrnehmung zeigt jedoch, dass unter anderem Sympathie- und Antipathieeffekte, Primacy- oder Recencyeffekte und implizite Persönlichkeitstheorien nicht so leicht zu erkennen und vor allem nicht zu steuern sind. Zudem kann das Zurückgreifen auf eine schnelle pragmatische Lösung den Prozess beschleunigen und die Auseinandersetzung mit problemorientierten Haltungen den Prozess bremsen. Der Moderator sollte von einer grundsätzlichen Gleichwertigkeit subjektiver Wirklichkeitskonstruktionen aller am Moderationsprozess beteiligten Personen ausgehen. Beide grundlegenden Haltungen setzen eine hohe selbstreflektorische Fähigkeit des Moderators voraus. Besonders schwierig ist es, wenn der Vorgesetzte die Gruppe moderiert und mit seinen personenbezogenen Einstellungen seinen Mitarbeitern gegenüber konfrontiert ist. Die Herausforderung liegt dann in einem bewussten Rollenwechsel.

18
Q

041: Nennen und erläutern Sie die drei Phasen des kreativen Prozesses!

A

Der kreative Prozess ist als intrapersoneller Prozess zu verstehen d.h. er läuft innerhalb des Individuums ab. Ein weit verbreitetes Modell stammt von Geschka/Reibnitz. Dieses differenziert den kreativen Prozess in drei Phasen: Die Vorbereitungsphase, die Intuitive Phase und die Kritische Phase. Am Anfang steht die Problemstellung mit der das Individuum konfrontiert ist. Die Durchführung der Problemanalyse gilt als wichtigste Voraussetzung eines zielorientierten kreativen Prozesses. Erst wenn ein Problem erkannt ist und genau umrissen werden kann, endet die Vorbereitungsphase und beginnt die Intuitive Phase. Diese wird durch die Inkubationsphase eingeleitet, in der das Problem (unterbewusst) verarbeitet wird und erste Ideen entwickelt werden. In der sich anschließenden Illuminationsphase erfolgt dann die „Erleuchtung“ in Form einer bewussten Erarbeitung der konkreten Problemlösung. In der letzten, so genannten Kritischen Phase werden sämtliche Lösungsvorschläge nach entscheidungsrelevanten Kriterien, wie z.B. Neuartigkeit oder Wirksamkeit, bewertet. Der kreative Prozess endet, wenn die Entscheidung für eine spezifische Lösungsvariante gefallen ist.