2. Kapitel BWL Fragen aus Skript Flashcards

1
Q

012: Warum gibt es nicht nur “eine” betriebswirtschaftliche Theorie?

A

Unternehmen sind als Phänomene viel zu komplex, als dass man sie mit einem Ansatz fassen könnte. Vielmehr muss jeder theoretische Ansatz – wenn er einigermaßen gehaltvolle Aussagen generieren möchte – einen spezifischen Fokus auf das Untersuchungsobjekt ‘Betrieb’ legen. Daher kann es auch nicht verwundern, dass unterschiedliche Forschungsfragen und Herangehensweisen zu unterschiedlichen Theorien und Paradigmen führen, zumal sich auch Wissenschaftler in ihrer Welt profilieren müssen, wenn sie Erfolg haben wollen.

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2
Q

013: Was sind die wesentlichen Erkenntnisse des faktortheoretischen Ansatzes und in welcher betrieblichen “Sphäre” sind sie angesiedelt?

A

Der faktortheoretische Ansatz basiert auf einer Unterscheidung der Produktionsfaktoren in so genannte Elementarfaktoren und dispositive Faktoren. Er fokussiert insbesondere die Rolle der Elementarfaktoren in den operativen Input-Output-Prozess einer Unternehmung von der Beschaffung über die Produktion hin zum Absatz. Diese versucht er durch die Ermittlung von Produktionsfunktionen und Kostenfunktionen zu beschreiben und mathematischen Lösungen zuzuführen.

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3
Q

014: Worin besteht der Beitrag von Erich Gutenberg hinsichtlich der Entwicklung der modernen BWL - und was fehlt in seinem Ansatz?

A

Erich Gutenbergs ‘Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre’ stellen das erste umfassende betriebswirtschaftliche Denkmodell dar. Als wesentlicher Beitrag Gutenbergs für die betriebswirtschaftliche Terminologie gelten seine Einteilung der Produktionsfaktoren in Elementarfaktoren und dispositive Faktoren sowie die Entwicklung von Produktions- und Kostenfunktionen. Eine solche Sichtweise auf Unternehmen vernachlässigt jedoch, dass Unternehmen nicht nur technisch-produktive Systeme sind, sondern auch von Menschen geprägt werden, die jeweils eigene Befindlichkeiten einbringen, so dass die von Gutenberg postulierte ‘rationale Steuerung’ nicht wirklich realitätsnah ist.

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4
Q

015: Unterscheiden Sie die normative und die deskriptive Entscheidungstheorie!

A

Die deskriptive Entscheidungstheorie befasst sich mit tatsächlichem Verhalten in Unternehmen, das sie empirisch beschreibt und aufgrund von Mustern und Gemeinsamkeiten zu erklären versucht. Damit ist sie sehr nah an der betrieblichen Wirklichkeit, kann ihre Aussagen aber nur unter Schwierigkeiten allgemeingültig formulieren. Demgegenüber hat die normative Entscheidungstheorie gar nicht den Anspruch, die Wirklichkeit abzubilden. Vielmehr will sie die ‘wesentlichen Elemente’ der Wirklichkeit in ihren Entscheidungsmodellen erfassen und diese dann mit formal-logischen Ableitungen einer Lösung zuführen, um Handlungsempfehlungen für ‘richtiges Entscheiden’ zu geben. Sie beschreibt also eher ein (normatives) Vorgehen, wie man zu guten Entscheidungen kommt, muss dabei aber manche Faktoren (z.B. Macht, Einfluss etc.) außer acht lassen, die in der deskriptiven Entscheidungstheorie Berücksichtigung finden.

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5
Q

016: Wie versteht die Entscheidungstheorie unternehmerische Ziele?

A

Ziele sind im Verständnis der Entscheidungstheorie nicht gegeben und auch nicht eindimensional. Vielmehr sind an der Zielbildung in einem Unternehmen viele Stakeholder beteiligt, die ihre Ziele für das Unternehmen durchsetzen wollen. Insofern gibt es auch nicht das eine Ziel der Gewinnmaximierung o.ä., sondern immer viele Unternehmensziele mit unterschiedlichen Prioritäten

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6
Q

017: Welches sind die beiden wesentlichen Inhaltsbereiche des systemtheoretischen Ansatzes?

A

Da der systemtheoretische Ansatz Unternehmen als Systeme versteht, die in Umsysteme eingebettet sind und sich ihrerseits aus Subsystemen zusammensetzen, verfolgt er zwei inhaltliche Ziele: Zum einen betrachtet er die Abhängigkeit von Unternehmen von ihrer Umwelt und identifiziert politische, rechtliche, ökonomische und gesellschaftliche Rah-menbedingungen sowie die diversen Stakeholder eines Unternehmens als maßgebliche Einflüsse. Zum anderen befasst er sich mit der Frage, wie die Unternehmen sich als Regelkreissysteme an diese Einflüsse anpassen und untersucht den betrieblichen Steuerungsprozess.

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7
Q

018: Welches ist die Sicht des verhaltenstheoretischen Ansatzes auf das Unternehmen?

A

Der verhaltenstheoretische Ansatz möchte Phänomene in Unternehmen erklären und tut dies, indem er individuelle Handlungen und Entscheidungen in sein Denkmodell integriert. Wo die anderen Ansätze den Menschen selbst eher als Rädchen im technisch-ökonomischen Getriebe oder als Black Box gesehen haben, steht er mit seiner begrenzten Rationalität im Zentrum der Überlegungen. Nicht umsonst hat der verhaltenswissenschaftliche Ansatz seine Wurzeln in den Sozialwissenschaften.

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8
Q

019: Wie ist das Verhältnis von Mensch und Organisation im verhaltenstheoretischen Ansatz?

A

Menschen werden eher als Teilnehmer verstanden, die Ansprüche an Organisationen formulieren, Beiträge (wie Geld, Arbeitsleistung, Legitimation) erbringen und dafür Gegenleistungen erwarten. Die Unternehmung muss für alle relevanten Anspruchsgruppen ein Anreiz-Beitrags-Gleichgewicht schaffen, also Anreize so setzen, dass die verschiedenen Stakeholder gewillt sind, ihren Beitrag zu leisten und das Unternehmen so ‘am Leben’ zu erhalten.

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9
Q

020: Wie können Organisationen das Problem der begrenzten Rationalität von Entscheidungen überwinden?

A

Mögliche Mechanismen zu diesem Zweck sind Arbeitsteilung (weil dies die Komplexität der Einzelaufgabe verringert), standardisierte Verfahren, Herrschaft und Hierarchie (weil damit klare Vorgaben vorliegen), Kommunikation (weil dies der Abstimmung untereinander dient) oder Indoktrination (weil dann alle ‘automatisch’ nach einem gemeinsamen Willen handeln). Außerdem kann man sich mit Anspruchsniveaus zufriedengeben, statt nach dem Maximum zu streben, und unterschiedliche Ziele für unterschiedliche Bereiche/Zeiten formulieren

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