3. Baugrunduntersuchung Flashcards
„Baugrundrisiko“ nach DIN 4020
„Das Baugrundrisiko ist ein in der Natur der Sache liegendes, unvermeidbares
Restrisiko, das bei Inanspruchnahme des Baugrunds zu unvorhersehbaren
Wirkungen bzw. Erschwernissen, z.B. Bauschäden oder Bauverzögerungen, führen
kann.“
Grundleistungen eines Geotechnischen Berichts
- Grundlagenermittlung und Erkundungskonzept
- Beschreiben der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse
- Beurteilung der Baugrund- und Grundwasserverhältnisse
- Empfehlungen, Hinweise, Angaben zur Bemessung der Gründung
besondere Leistungen eines Geotechnischen Berichts
- Beschaffen von Bestandsunterlagen
- Aufstellen von geotechnischen Berechnungen zur Standsicherheit oder
Gebrauchstauglichkeit - geotechnische Beratung zu Gründungselementen oder Baugruben
- Mitwirken bei der Bewertung von Nebenangeboten aus geotechnischer Sicht
Nach welchen Kriterien erfolgt die Definition der Honorarzonen der HOAI?
- Setzungsempfindlichkeit der Konstruktion
- Schichtenaufbau des Bodens
- einheitliche oder uneinheitliche Gründungsarten
- Veränderungen der Tragfähigkeit und Setzungsfähigkeit innerhalb der Baufläche
- Verteilung der Lasten
- Honorarzone
Gründungen mit sehr geringem Schwierigkeitsgrad
- gering setzungsempfindlich
- einheitliche Gründungsart
- regelmäßiger Schichtenaufbau
- einheitliche Trag- und Setzungsfähigkeit
- Honorarzone
Gründungen mit geringem Schwierigkeitsgrad
- setzungsempfindlich
- bereichsweise unterschiedliche Gründungsart
- bereichsweise stark unterschiedliche Lasten
- annähernd regelmäßiger Schichtenaufbau
- einheitliche Trag- und Setzungsfähigkeit
- Honorarzone
Gründungen mit durchschnittlichem Schwierigkeitsgrad
- stark setzungsempfindlich + regelmäßiger Schichtenaufbau + einheitliche
Trag- und Setzungsfähigkeit
- setzungsempfindlich + unterschiedliche Gründungsart + unregelmäßiger
Schichtenaufbau + unterschiedliche Trag- und Setzungsfähigkeit
- gering setzungsempfindlich + einheitliche Gründungsart + unregelmäßiger
Schichtenaufbau + unterschiedliche Trag- und Setzungsfähigkeit
- Honorarzone
Gründungen mit hohem Schwierigkeitsgrad
- stark setzungsempfindlich + unregelmäßiger Schichtenaufbau +
unterschiedliche Trag- und Setzungsfähigkeit
- setzungsempfindlich + unterschiedliche Gründungsart + unregelmäßiger
Schichtenaufbau + stark unterschiedliche Trag- und Setzungsfähigkeit
- Honorarzone
Gründungen mit sehr hohem Schwierigkeitsgrad
- stark setzungsempfindlich + unregelmäßiger Schichtenaufbau + stark
unterschiedliche Trag- und Setzungsfähigkeit
„Boden“
- Lockergestein im oberen Bereich der Erdkruste
- besteht aus
mineralischen und gelegentlich auch aus organischen Substanzen - in seinem
Gefüge weist er darüber hinaus Hohlräume auf
„Fels“
- Verband von gleichartigen oder ungleichartigen Gesteinen
- der Gesteinsverband ist kein monolithischer Körper, sondern von Trennflächen
durchzogen - die Trennflächen bestimmen aufgrund ihrer Häufigkeit, Ausrichtung,
Öffnungsweite, Belag und Wasserdurchlässigkeit die Eigenschaften
„Gestein“
das natürlich entstandene, fest zusammenhängende Gemenge aus
Mineralien
„Baugrund“
- dient der Gründung oder Einbettung von Bauwerken
- besteht aus
Boden und/oder Fels - im Hohlraumbau spricht man oft von Gebirge statt von Baugrund
„Baustoff“
Boden oder Fels, der zur Errichtung von Bauwerken dient
„Homogenbereich“
- begrenzter Bereich von Boden oder Fels,
- dessen Eigenschaften weisen definierte
Streuung auf - heben sich von Eigenschaften der abgegrenzten Bereiche
ab
„Schicht“
ein durch zwei Flächen begrenzter Homogenbereich
„Grundwasser“
- zusammenhängende Füllung der unterirdischen Hohlräume mit Wasser
- dessen
Bewegung wird nahezu ausschließlich durch die Schwerkraft bestimmt
geotechnischen Kategorie
- Untersuchungsumfang einer Baugrunduntersuchung richtet sich nach der
Einordnung des Baugrunds in eine geotechnische Kategorie - richten sich nach
der zu erwartenden Reaktion von Boden bzw. Fels, nach dem geotechnischen
Schwierigkeitsgrad des Tragwerkes und seinen Einflüssen auf die Umgebung
Nach welchen Kriterien erfolgt die Einstufung der geotechnischen Kategorie?
- Baugrund
- Grundwasser
- Bauwerk
- Umgebung
Wann wird die Beobachtungsmethode hauptsächlich angewendet?
Bei Baumaßnahmen …
… mit hohem Schwierigkeitsgrad
… mit ausgeprägten Interaktionen zwischen Bauwerk und Baugrund
… mit stark veränderlicher Wasserdruckeinwirkung
… mit empfindlicher angrenzender Bebauung
… mit nennenswerten Porenwasserdrücken, welche die Standsicherheit
herabsetzen, und an Hängen
Elemente einer Baugrunduntersuchung
- Erkundung
- Aufschlüsse
- Feldversuche
- Laborversuche
- Probebelastungen
- Probeschüttungen
- Modellversuche
Aufbau eines geotechnischen Berichts:
1. Darstellung der geotechnischen Untersuchungsergebnisse
- Kurzbeschreibung des Objekts
- Nennung der vorhandenen Unterlagen
- Beschreibung der durchgeführten Felderkundungen und Laborversuche
- Darstellung der Untersuchungsergebnisse
Aufbau eines geotechnischen Berichts:
2. Bewertung der geotechnischen Untersuchungsergebnisse
- kritische Bewertung hinsichtlich Vollständigkeit und Verwertbarkeit der
erhaltenen Untersuchungsergebnisse - Vorschläge für zusätzliche Untersuchungen
Aufbau eines geotechnischen Berichts:
3. Folgerungen, Empfehlungen, Hinweise
- Einordnung in eine geotechnische Kategorie
- Folgerungen, Hinweise und Empfehlungen für die geotechnische
Entwurfsbearbeitung - Festlegung der charakteristischen Werte der Baugrundkenngrößen und
Grundwasserstände - Überschlägliche Sicherheitsnachweise und Setzungsberechnungen bei Bedarf
Wozu dienen Aufschlüsse?
- Feststellung von Folge, Mächtigkeit und räumlicher Lage der einzelnen Schichten
- Feststellung der Art und Zusammensetzung der einzelnen Schichten
- Feststellung der Wasserverhältnisse im Boden
- Gewinnung von Boden- und Grundwasserproben zur Durchführung von boden- oder
felsmechanischen Untersuchungen im Labor
direkte Aufschlüsse
- Schürfe
- Schächte und Stollen
- Kleinstbohrungen
- Untersuchungsbohrungen
indirekte Aufschlüsse
- Rammsondierung
- Drucksondierung
- Bodenradar
- Seismik
Aufgaben des Sachverständigen für Geotechnik bei den
Aufschlussarbeiten
- Festlegung von Art, Umfang, Ansatzpunkten und Tiefen der Aufschlussarbeiten
- Ausschreibung der Bohrarbeiten, Vorgabe des Bohrdurchmessers und des
Bohrverfahrens - Festlegung von Art und Anzahl der zu entnehmenden Proben
- Überwachung der Bohrarbeiten und Probennahme