2.3 Grundlagen der sprachheilpäd. Diagnostik Flashcards
Funktionen von Diagnostik im Kontext Sprachentwicklung
- Sprachentwicklungsstörung und Schwere identifizieren
- Sprachvermögen auf linguistischen Ebenen beschreiben
- Therapeutische Entscheidungen ableiten
- Therapeutische Fortschritte evaluieren
- Prognosen über weitere sprachliche Entwicklung treffen
- Grad der sprachlichen Teilhabe im Alltag bestimmen
Sprachliche Voraussetzungen
Grundlage für einen effektiven sprachheilpädagogischen Unterricht:
—> Genaue Kenntnis der sprachlichen Lernausgangslage der Schüler
- Unterrichtsbeobachtung im Bereich Sprache:
Allg. Beobachtungsbogen - Sprachliche Gruppenverfahren (falls vorhanden): Gruppentests
- (Sprach-)Kriteriengeleitete Schülerbeobachtung: Beobachtungsbögen zu den einzelnen Sprachebenen
- Sprachliche Einzeldiagnostik: Einzeltests
|
V
Sprachliche Voraussetzungen der Schüler
Sprachliche Voraussetzungen: Grobes Raster
- Aussprache
- Grammatik
- Wortschatz
- Sprachverständnis
Aussprache
- Der Schüler spricht deutlich und verständlich.
- Er spricht alle Laute oder Lautverbindungen richtig.
Grammatik
- Er produziert alle Wörter und setzt sie an die richtigen Stellen im Satz.
- Er verwendet korrekte Formen bei Partizipien, Verben, Kasus usw.
- Er greift sprachliche Anregungen des Lehrers auf (Impulse, sprachliche Hilfen).
Wortschatz
- Er verwendet treffende, differenzierte Begriffe und keine Umschreibungen oder Allzweckwörter („Dings“).
- Dem Schüler fallen Wörter und Begriffe schnell ein.
Sprachverständnis
- Er versteht, was im Unterricht gesprochen wird.
- Er kann Anweisungen ohne Hilfe ausführen und orientiert sich nicht an anderen Kindern.
- Er fragt bei Nichtverstehen gezielt nach.
- Er ist nicht unaufmerksam oder unruhig.
Gruppentests für den Einsatz im Unterricht
- Grammatik
- ESGRAF-Ergänzungen
- COPROF
- Einstufungshilfen Werkstatt DAZ
Gruppentests für den Einsatz im Unterricht
- Sprachverständnis
- MSVK
- ASVT
ESGRAF-Ergänzungen
- > Grammatik
- Ab 2. Klasse
- Komplexe Sätze, Erkennen grammatischer Inkonsistenzen
- normiert
COPROF
- > Grammatik
- Vorschulalter, schwache SuS Schulalter
- Computergestützte Auswertung einer Spontansprachprobe aus dem Unterricht im Sinne der Profilanalyse nach Clahsen
- nicht normiert
Einstufungshilfen Werkstatt DAZ
- > Grammatik
- Ab 2. Klasse
- Satzmuster (einfache Satzstrukturen, W-Fragen, Satzfragen, Inversion, Nebensätze),
- Nomen (Artikel, Plural, Akkusativ, Dativ, Präpositionalphrase),
- Verben (einstellige Verben, Formen, Modalverben, trennbare Verben)
- nicht normiert
MSVK
- > Sprachverständnis
- Vorschule, 1. Klasse
- Rezeptiver Wortschatz, Wortbedeutung, Satzverständnis, Instruktionsverständnis, Situationsverständnis
- normiert
ASVT
- > Sprachverständnis
- 1./2. Klasse
- Anweisungsverständnis, Sprachverständnis, Nachschlagen
- normiert
Kriteriengeleitete Diagnostik
- Wortschatz allgemein
- Wortfindung
Kriteriengeleitete Diagnostik
- Wortschatz allgemein
- Versteht viele Begriffe richtig
- Benennt viele Begriffe differenziert
Kriteriengeleitete Diagnostik
- Wortfindung
- Lange Antwortzeit (auch bei vertrauten Begriffe)
- Platzhalter („weißt schon“), unspezifische Begriffe („dings, tut“)
- Wortneuschöpfungen (Neologismen: Blumenmann–Gärtner)
- Semantische Ersetzungen (Oberbegriffe: Tier–Hund; Neben/Unterordnung: Apfel–Tomate)
- Umschreibungen, Gesten (Brille: Das zum Durchschauen auf der Nase; Geste für Brille)
- Unterbrechungen (Pausen, Pausenfüller „äh“, Umformulierungen, Selbstkorrekturen „Die Birn- äh- Banane“)
- Phonologische Ersetzungen („Biene“ für „Birne“, „Marine“ für „Mandarine“)
- Metakommentare, Vermeidungsverhalten („Wie heißt das gleich wieder?“, Abbruch, keine Antwort, „Hab ich vergessen“)
Einzeldiagnostik
- Grammatik
- ESGRAF 4-8
- MuSE-Pro
Einzeldiagnostik
- Sprachverständnis
- TROG-D
- WWT-rezeptiv
Einzeldiagnostik
- Aussprache
- PLAKSS II
- LOGO
Einzeldiagnostik
- Wortschatz
- WWT 6-10
- AWST-R
ESGRAF 4-8
- > Grammatik
- 4-8
- Diagnostik grammatischer Störungen
- normiert
MuSE-Pro
- > MuSE-Pro
- 5–8
- Morphologische und syntaktische Entwicklung
- nicht normiert
TROG-D
- > Sprachverständnis
- 3 – 10;11
- Test zur Überprüfung des Grammatikverständnisses
- normiert
WWT-rezeptiv
- > Sprachverständnis
- 5;6 – 10;11
- Wortschatz- und Wortfindungstest
- normiert
PLAKSS II
- > Aussprache
- 1;6 – 5;11
- Phonetisch-phonologische Analyse
- normiert
LOGO
- > Aussprache
- Phonetisch-phonologische Analyse
- normiert
WWT 6-10
- > Wortschatz
- 5;6 – 10;11
- Wortschatz- und Wortfindungstest
- normiert
AWST-R
- > Wortschatz
- 3;0 – 5;5
- Aktiver Wortschatztest
- normiert