2. Tantra - eine Auffassung des Lebens Flashcards

1
Q

Wie wurde Tantra überliefert?

A

Es gibt verschiedene Ansichten:

  • Weitergabe von Person zu Person
  • Matsyendra hat Shiva und seine Gattin bei einer Unterhaltung überrascht, als diese die Lehre durch den Geliebten empfing
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2
Q

Seit wann gibt es Tantra?

A

kein Anfang, hat schon immer existiert

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3
Q

Ab wann gibt es tantrische Texte und Praktiken und wann ist ihre Blütezeit?

A
  • Texte shivaistischer Tantra: ab 9. Jahrhundert

- Blütezeit zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert

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4
Q

Ab wann erleidet der Tantra Rückschläge?

A

Nach einer Expansion um 1200.

Die Aktivität lässt aber nie nach.

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5
Q

Was sind die 5 tantrischen Schulen?

A
  • Shaiva
  • Shakta
  • Vaishnava
  • Saura
  • Ganaptya
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6
Q

Wer ist ein Hauptvertreter des shivaistischen Tantras und wann lebte er?

A

Abhinavagupta

ca. 975-1025

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7
Q

Um was geht es in den Werken von Abhinavagupta?

A

Synthese shivaistischer Systeme seiner Zeit
- Krama
- Trika/Pratyabhija
und seiner eigenen Tradition des Kula

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8
Q

Welche Einteilung von Tantra-Riten gibt es?

A
  • vama (linke Hand) und daksina (rechte Hand)
  • „Linke“ Praktiken werden von manchen verdammt. Zu diesen gehören Fleisch essen, Wein, aussereheliche sexuelle Verbindungen etc.
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9
Q

Was ist Tantra (nicht)?

A

Tantra ist kein System, sondern eher ein Zugang oder Ansatz.
Tantra ist eine besondere Art zu erklären und handeln.
Tantrischer Ansatz erklärt Weg von Jnana (reine Erkenntnis) und Vijana (erfahrene Wahrheit) —> Tantra ist eher eine Annäherung durch Erfahrung als durch Wissen.

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10
Q

Was ist die Überzeugung aller Tantristen und was ist das “Herz” von Tantra?

A

Die gesamte Wirklichkeit ist Bewusstsein.

Die Erfahrung von Bewusstsein ist das Herz von Tantra.

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11
Q

Was sind die 4 Stufen des Bewusstseins im Tantra und in welchem Text findet sich dieses Konzept?

A
  • Mandukya Upanishad

1) nach aussen gerichtetes Tagesbewusstsein
- kennen alle
- Vielfalt, Versplitterung
2) Traum
- Welt immer noch vielfältig, aber in der Person selbst
- kein Kontakt mit grober Materie —> führt zu Gleichmut
3) Tiefschlaf und Meditation
- Es gibt keine Vielfalt mehr. Alles ist eins geworden.
4) Letzte Stufe nicht erklärbar, vergleichbar: Alles ist Frieden, Shiva geworden

—> In jeder Erfahrung und in jedem Wesen die 4 Stufen zu spüren, das ist Tantra.

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12
Q

Was ist das Ziel der Tantristen und welche Mittel benutzen sie dafür?

A
  • Ziel: Fülle
  • Sadhana = Rückkehr zur Quelle; wörtlich „Anstrengung, um zu einem Ziel zu gelangen.“
  • Mittel: dieses Leben und alle Realitäten —> je nach Schule unterschiedliche Methoden
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13
Q

Nenne Elemente, die Tantristen nutzen, um zu Fülle zu gelangen.

A
  • Begegnung mit dem Meister (sakti-pata)
  • Einweihung (diksha)
  • Puja oder Verehrung der Götter
  • Yoga und Meditation
  • Weg des Helden (vira): Sexualität und schwarze Magie.
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14
Q

Wie nennen die Tantriker die Begegnung mit dem Meister und was kennzeichnet sie?

A
  • sakti-pata = „Herabsteigen der Gnade“

- irrational, wie „verlieben“ —> Schüler fühlt sich hingezogen

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15
Q

Was markiert den Beginn der Sadhana, wie heisst es und um was geht es?

A
  • Einweihungsritual = „diksha“
  • Lehrer akzeptiert Schüler formell und dieser bringt seinen Wunsch zum Ausdruck, den spirituellen Weg unter seiner Leitung zu gehen. —> Verbindung der bewussten Energie zwischen Meister und Schüler.
  • Es gibt viele verschiedene Riten der „diksha“, zwei Komponenten:
    —> Meister überträgt seine Kraft durch Einweihung auf den Schüler, oft mit physischem (bis hin zu sexuellem) Kontakt.
    —> Lehrer gibt dem Schüler ein Wort oder Satz, ein Mantra, mit auf den Weg. Der Schüler spürt beim Rezitieren die Nähe zum Meister.
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16
Q

Wie laufen Pujas im Tantra ab?

A
  • täglich vom Schüler auszuführen
  • Schüler erhält Mantra und Gottheit/Symbol, z.B. konkrete Figur.
  • Puja vollzieht sich durch Atmung und Vereinigung sowie über Meditation über das Bild.
17
Q

Welche Möglichkeiten gibt es, den tantrischen Weg zu beschleunigen?

A

Meditation und Hatha Yoga.

18
Q

Was ist ein „vira“ und welche Herausforderungen hat sein Weg?

A
  • „vira“ = Held : Hat die ganze Welt und sich selbst bemeistert. Er ist so ausgebildet und geformt, dass er die letzte Einheit entdeckt. Es gibt keine Hindernisse mehr für ihn, auch nicht die Dinge, die für andere verboten sind.
  • Weg am Abgrund ist schmal, aber Helden straucheln oder fallen nicht.
  • Die Prüfung ihrer Unterscheidungsfähigkeit und für sich selbst: Wer Gleichgewicht und reine Sicht behält, ist Held geworden.
  • „vira“ kann Praktiken begehen, die für andere tabu sind: Alkohol, Fleisch, Fisch, geröstete Körner, Sexualität. —> Er findet auch in ihnen die letzte Wahrheit und fällt als Held nicht herunter.
19
Q

Was ist das Problem von Tantra im Abendland?

A

Der Beginn des Weges startet direkt mit der Prüfung und nicht mit Meditation, Mantra, Meister, Puja etc. —> sinnlos, Mensch ist nicht bereit dafür.

20
Q

Wer hat den Tantra dem Westen zugänglich gemacht?

A
  • Sir John Woodroffe

- Heinrich Zimmer

21
Q

Wer war ein bedeutender Tantriker unserer Zeit und wann lebte er?

A

Ramakrishna

1836-1886

22
Q

Was hat Hatha-Yoga mit Tantra zu tun?

A
  • Wenn man im Hatha Yoga neben Stellungen und Atmungen auch Reinigung übt und Energie wachen lässt, ist das ein “beschleunigter tantrischer Weg”.
  • Hatha Yoga ist eine tantrische Auffassung von Yoga (im Gegensatz zu anderen Yoga-Richtungen wie zum Beispiel Bhakti-Yoga).
  • Tantrismus hat Patanjalis Modell übernommen und daraus den Hatha Yoga gemacht.
23
Q

Wie nennt man einen praktizierenden Tantriker, der die letzte Einheit entdeckt hat?

A

Vira

24
Q

Was ist ein Sadhaka?

A

Ein Tantrist auf spiritueller Suche.

25
Q

Wie heisst das Ritual, das für die traditionelle hinduistische Gesellschaft tabu, für einen “vira” aber erlaubt ist?

A

makara = “Worte, die mit dem Buchstaben M beginnen”