2 Prognose und Bewertung Flashcards
Einordnung der Verkehrsplanung (Abb.)
Siehe Abb.06!
5 Aspekte der Verkehrsplanung
- Prognoseaspekt
(VP hat Aufgabe, Aussagen über mögl. zukünftige Verkehrsentwicklungen zu machen, da Verkehrsanlagen sehr wertintensiv sind) - Gestaltungsaspekt
(konkrete Planungsvorstellungen aus Prognosen ableiten, dabei sind Stadt-&Reg.planung sowie Umweltschutzbelange zu beachten) - Konsequenzen- und Bewertungsaspekt
(VP sollte zur Ermittlung und Bewertung der mögl. pos. und neg. Folgeerscheinungen des Verkehrs beitragen) - Realisierungsaspekt
(Im Rahmen der Ausbauplanung: Ermittlung der Dringlichkeit und erforderlichen Qualität der Maßnahmen; fortwährende Verkehrserhebungen und Fortschreibung der Planungsunterlagen zur Kontrolle, ob Ziele durch Maßnahmen wirklich erreicht werden) - Koordinierungsaspekt
(Koordinierung von Zielen, Maßnahmen und Datengrundlagen mit allen anderen gesellschaftl. und volkswirtsch. Belangen)
Notwendigkeit der Verkehrsplanung
ergibt sich aus dem stetigen Wandel gesellsch., regionaler und globaler Rahmenbedingungen
und den damit verbundenen Verkehrszunahmen u/o -verlagerungen.
z. B.
* wirtsch. Veränderungen -> reg.+globale Arbeitsteilung
* technologischer Fortschritt -> veränderte Verkehrsgewohnheiten
* steigendes Transportaufkommen
* lange Lebensdauer von Verkehrsanlagen
Alle wie viel Jahre sollten bestehende Verkehrspläne überprüft und ggf. überarbeitet werden? Und warum?
Alle 5-10 Jahre
um sich an den aktuellen Zielvorstellungen und Rahmenbedingungen zu orientieren
Prozess der Verkehrsplanung
- Vororientierung
- Problemanalyse
- Maßnahmenuntersuchung
- Abwägung und Entscheidung
- Umsetzung und Wirkungskontrolle
Träger öffentlicher Belange - Beispiele
Behörden,
Energieversorger, Wasserwerke, Entsorgungsfirmen, Betreiber von Telekommunikationsnetzwerken, Post, Bahn,
Träger von Feuerwehr und Rettungsdienst
Höchste Beteiligungsintensität in den 5 Planungsphasen
- Vororientierung: Interess.Gruppen und Bürger/Betroffene
- Problemanayse: Verwaltung und Bürger/Betroffene
- Maßnahmenuntersuchung: Verwaltung
- Abwägung und Entscheidung: Pol. Gremien
- Umsetzung und Wirkungskontrolle: Verwaltung
Methodik der Verkehrsplanung
- Analyse
(Sammlung von Daten, Bewertung des Verkehrssystems, Erprobung von Verfahren/Modellen, die der Verkehrsprognose (2. Schritt) als Basis diesen können) - Prognose
(zur Voraussage des zu erwartenden Verkehrsgeschehens, meist Prognosehorizonte zw. 15 und 25 Jahren) - Therapie/Maßnahmenuntersuchung
(zur Erarbeitung konkreter Gestaltungsvorschläge für Verkehrsnetze und -anlagen)
Definiton Prognose
aus dem Griechischen:
prognosis = Vorherwissen
bilden die Basis fast aller Entscheidungen im Verkehrswesen
- kurz-&mittelfr. Aussagen: Signalsteuerung, Stauwarnungen
- langfr. Aussagen: Investitionsentscheidungen
3 Arten von Prognosemethoden mit Bsp
- Quantitative Methoden: Trendexplorationen
- Qualitative Methoden: Delphi-Methode, Cross-Impact-Methode
- Kombinationsmethode: Szenario-Technik
Ursachen für überschätzte Verkehrsprognosen
- Technische: ungenaue Annahmen, falsche Gewichtung, Nichtübertragbarkeit von Modellen auf andere Kontexte
- Psychologische: Tendenz zum Optimismus in der Beurteilung
- Wirtschaftliche: Interessen von Firmen und Beratern
- Politisch-institutionelle: Macht, Umsetzung des politischen Willens
Szenariontechnik
Was?
Wofür?
Welche Anforderungen?
- Kombinationsmethode
- für mittel- und langfr. Prognosen
- um Schwächen der qual. und quant. Prognoseverfahren durch eine “sinnvolle Mischung” der beiden abzumildern
- Glaubwürdigkeit
- Verständlichkeit
- Vollständigkeit
- Transparenz
Wovon hängt Verkehr mit seinem Volumen und seiner Struktur ab?
- Zahl und Struktur der Bevölkerung (Altersaufbau)
- Raum- und Siedlungsstruktur (Verteilung der Wohnungen, Arbeits- & Freizeitseinrichtungen)
- Verkehrsangebot (Infrastruktur, Verkehrsmittel)
- verkehrsrelevante Verhaltensweisen der Bevölkerung
Unbeeinflussbare und beeinflussbare Faktoren, die Auswirkungen auf den Verkehr haben
Unbeeinflussbar: Bevölkerungs- und wirtsch. Entwicklung
Beeinflussbar:
- Gestaltung des Angebots an Einrichtungen (durch Bauleitplanung (FNP, BPläne))!
- ordnungs, finanzpolitische, preisliche und informatorische Maßnahmen
- politische Maßnahmen
Verkehrsnachfragemodelle als Entscheidungsmodelle von Individuen
Siehe Abb.07! Die Verkehrsnachfrage ist z.T. objektiv, d.h. man kann sich als Planer Daten zur Umwelt, also - Raum-& Siedlungsstruktur, - Verkehrssystem, und zum - sozialen Umfeld anschauen,
wird aber auch von subjektiven Faktoren bestimmt, z.B.
- persönl. Einstellungen/Werthaltungen
- subjektive Wahrnehmung der Angebotsstruktur.
Aus beidem zsm ergibt sich das Verkehrsverhalten, sog. Verkehrsmuster.
Einflussfaktoren des Verkehrsverhaltens
Siehe Abb. 08!
- Umwelt:
- Lage, Öffnungszeiten von Einrichtungen
- Verbindungen, Fahrzeit, Kosten von Verkehrsmitteln
- Soziales Umfeld:
- Haushaltsgröße, -einkommen
- Zahl der Fahrzeuge
- Objektive Situation einer Person:
- Alter, Geschlecht, Führerscheinbesitz, Pkw-Verfügbarkeit
- Subjektive Situation einer Person:
- Werthaltung, Einstellungen
- Verhalten einer Person:
- Ausgangs-/Zielort eines Weges, Verkehrsmittel, Start- und Ankunftszeit
Kausalkette der individuellen Verkehrsnachfrageentstehung
Bedürfnisse - Aktivitätenbedarf - Aktivitätennachfrage - Ortsveränderungen
Da Ortsveränderung an sich meist nicht die Aktivität darstellt, gibt es keinen “Verkehrsbedarf”, sondern nur einen Aktivitätenbedarf (der eine Akt.nachfrage und damit eine Verkehrsnachfrage nach sich zieht).
Ziel von Bewertungsverfahren
Erarbeitung von Werturteilen komplexer Sachverhalte,
in Vorbereitung politischer Entscheidungen.
Außerdem tragen Bewertungsverfahren zur gedanklichen Modellierung zukünftiger Situationen bei.
Modellblöcke eines Bewertungsverfahrens
- Sachmodell (Abbildung der zu bewertenden vorhandenen oder geplanten Realität)
- Modell des Wert- und Zielsystems (Ziele müssen untereinander weitgehend unabhängig sein)
- Bewertungsregeln und -algorithmen
- Bewertungsurteile und -ergebnisse
Was bilden Wert- und Zielsysteme ab?
Die Wertbasis politischer Entscheidungen.
nominal
Zurordnung zu verbal beschriebenen Wertklassen
z.B. männl/weibl.
ordinal
Einordnung in eine Reihen-/Rangfolge
z.B. Schulnoten
kardinal
Zuordnung, Einordung und Quantifizierung von Werturteilen bzgl. einer vorgegebenen stetigen Wertskala
Anforderungen an Bewertungsverfahren
- Objektivität (unabhängig vom bewertenden Subjekt)
- Reliabilität (bei Wdh. zum gleichen Ergebnis führend)
- Validität (Eignung des Bewertungsverfahrens für die Bewertungsaufgabe)
Ziel-System
enthält die Hierarchie der Planziele
und z.T. Vorstellungen über die Mittel, die zum Erreichen der Ziele verwendet werden können/müssen
Oberziel -> Unterziele (mit Gewichtung) -> wiederum Unterziele (mit Gewichtung)