1.1 Lehrbuch Kalkulation Flashcards
NPK (Abkürzung)
Norm-Positionen-Katalog
Herausgeber NPK
CRB (Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung)
NPK Kapitelgruppe und Untergruppe Elektro und Telekommunikation
- 500 Elektro und Telekommunikation
- 510 Allgemeine Bestimmungen, Leitungsführung
- 520 Leiter
- 530 Schaltgerätekombinationen, Leergehäuse
- 540 Apparate für Starkstrom
- 550 Apparate für Schwachstrom
- 570 Energieverbraucher
- 580 Installationsteile
Datenaustausch via Schnittstelle
SIA-451
Leistung 1
- günstigere Referenzpreis
- nur TB-C
- mehrheitlich Baustellenmaterial
- Zeitleistung 1 (alt ‘‘K’’)
Leistung 2
- teurerer Referenzpreis
- TB-A, TB-B, TB-C
- mehrheitlich Lagermaterial
- Zeitleistung 2 (alt ‘‘M’’)
NPK-Compact
- für Klein- und Regieaufträge
- nur Leistung 2 und Zeitleistung 2 enthalten
Welche SIA sind für die Ausmassregeln verantwortlich
SIA 118 und SIA 118/380
7 VSEI Ausschreibungs- und Kalkulationshilfen
- VSEI Kalkulationsbuch zum NPK
- NPK-Compact
- VSEI Daten zu NPK
- NPK-Ausmassregeln
- VSEI-Kalkulation (digital)
- Neuerungen zum NPK 20xx (digital)
- Baukostenplan (digital)
Aus welchen Teilen setzt sich der Preis einer Leistungsposition zusammen
- Materialkosten
- Installationskosten
- Technische Bearbeitung
- Kosten Kleinmaterial
9-stellige Nummer des NPK (5xx xxx xxx)
- Kapitel: 5xx
- Hauptposition: xxx
- Unterposition: xxx
Abschnitt der Hauptpositionen 000
Bedingungen
Abschnitt der Hauptpositionen 100
Reine Montage oder Materiallieferungen
Abschnitt der Hauptpositionen 200-900
NPK-Leistungspositionen (Montage und Material).
Individuelle Struktur je Kapitel
Grundsatz von NPK-Leistungspositionen
Enthält alles, was für die komplette, betriebsfertige Installation eines Apparates (Schalter, Leuchte etc.) notwendig ist. (Ist für sich selber funktionsbereit)
Was gehört im Detail zu einer NPK-Leistungsposition
- Lieferung des Haupt- und Kleinmaterials
- Sämtliche Arbeitsleistungen
- Funktionskontrolle, Inbetriebsetzung und Instruktion des Bauherrn
- Innerbetriebliche Kontrollen gemäss NIV und/oder RIT
- Abnahme und Übergabe an die Bauherrschaft
Eine Verrechnung von zusätzlichen Komponenten kann nicht mehr geltend gemacht werden!
3 Arten von NPK-Leistungspositionen
- Geschlossene Leistungspositionen: betriebsfertige, produktbezogene oder produktneutrale
- Offene Leistungspositionen: produktbezogene oder produktneutrale
- Reservepositionen: können im eigenen Katalog abgespeichert werden, eigene Kapitel oder Positionen im best. Kapitel können erstellt werden
NPK-Installationsteile-Position (IT)
- basiert auf Durchschnittsmengen und Durchschnittsleistungen
- keine IC’s
3 verschiedene Texte im NPK
- NPK-Volltext
- NPK-Kurztext
- NPK-Suchtitel
3 Arten NPK-Texte VSEI
- VSEI Kundentext
- VSEI Profitext
- VSEI Buchtext
eBKP-H
Erweiterter Baukostenplan Hochbau
3 Kalkulationselemente
- Material (Installationsmaterial, Handelsmaterial, Klein- und Hilfsmaterial)
- Gemeinkosten (Auftragsnebenkosten)
- Arbeit (Installations-Zeit, Technische Bearbeitung)
5 Grundlagen der VSEI-Kalkulationshilfen (NPK)
- Materialkosten
- Lohnangaben
- Zeitvorgaben
- VSEI Kostenrechnung
- Branchenkennzahlen
Zuschlag freies Leitungsende an Kleinapparaten, Apparatekombinationen, Abzweigdosen, einfache Leuchten
30cm Zuschlag
Zuschlag freies Leitungsende FL
70cm Zuschlag
Zuschlag freies Leitungsende UV/HV bei bekannter Klemmenlage
30cm Zuschlag
Zuschlag freies Leitungsende UV/HV bei unbekannter Klemmenlage
1x Höhe + 2x Breite des betreffenden Feldes
Zuschlag freies Leitungsende Rack bei unnbekannter Klemmenlage
2x Höhe und 3x Breite des Anschlussfeldes
Welche 2 Auftrags- / Abrechnungsarten unterscheidet die SIA 118
- Abrechnung nach Regie
- Abrechnung nach Einheits- / Akkordpreisen
Was wird im Regieausmass verrechnet
Arbeitszeit und Material
Welche Tätigkeiten sind in der Arbeitszeit eines Regieauftrages enthalten
- Material rüsten
- Hinfahrt
- Arbeit
- Arbeitsrapport
- Rückfahrt
Was ist im Regiepreis enthalten
- Arbeitsleistung der entsprechenden Mitarbeiterkategorie
- alle Auftragsnebenarbeiten wie AVOR, Rechnung usw.
- Handwerkzeug eines Mitarbeiters
Welche Leistungen können im Regieauftrag zusätzlich verrechnet werden
- Weg- / Fahrzeiten
- Benutzung Servicefahrzeug
- Zuschläge Überzeit-, Nacht-, Sonntagsarbeit
- direkte Spesen für Essen, spez. Telefonate usw.
Wie kann ein Servicefahrzeug im Regieauftrag verrechnet werden
- nach Aufwand per Stunde
- nach Aufwand per Kilometer
Was gehört unter die Rubrik Spezialwerkzeuge (Regieauftrag)
- Bohrhammer, Mauerfräse
- Rollgerüst
- Notstromaggregat
- Nivelliergerät
Wie kann das Material verrechnet werden (Regieauftrag)
- Hauptmaterial per m oder Stk.
- Hilfsmaterial pauschal oder per Stk.
Weitere verrechenbare Leistungen bei Regieaufträgen
- Demontagen
- Änderungen
- Anpassungen
- Reparaturen
- Provisorien für vorzeitige Inbetriebsetzung
- Beleuchtungsproben
- Bauprovisorium
- Ab- und Zudecken
- aussergewöhnliche Spitz- und Bohrarbeiten
- Spezialkonstruktionen
- Baumagazin zügeln
- Mithilfe IBN
- aussergewöhnliche Arbeiten für Bauherrschaft
Ausmass mit NPK-Leistungspositionen (Einheitspreis- oder Akkordpreis-Angebot)
- Preise aus den VSEI-Berechnungsbüchern
- offerierter Betrag bleibt verbindlich, auch wenn der vorgesehene Arbeitsaufwand grösser oder kleiner ausfällt als erwartet
- Ziffer von den Installationscodes (IC) -> Arbeitsausführung
- 1X: AP, sichtbare Inst.
- 2X: UP, verdeckte, nicht sichtbare Inst.
- 3X: EB, Einbau von Apparaten
- 5X: Einziehen oder Einlegen von Drähten/Kabeln
- 7X: AS, Anschluss von bauseits vorh. Apparaten
- Ziffer von den Installationscodes (IC) -> Montageverhältnisse
- X0: sehr einfache MV
- X1: einfache MV
- X2: normale MV
- X3: schwierige MV
MWST
- allgemeine Verbrauchs- und Konsumsteuer
- zahlen die Konsumenten
- dient zur Deckung der allgemeinen Bundesausgaben
- bezahlte Vorsteuern können abgezogen werden
- keine MWST bei importierter Ware
MWST Normalsatz
7.7%
MWST Sondersatz (Beherbergung)
3.7%
MWST Reduzierter Satz
2.5% (Ess- und Trinkwaren, Medikamente usw.)
Ein Unternehmen mit Sitz im Inland ist steuerpflichtig:
- selbständig einer beruflichen oder gewerblichen Tätigkeit nachgeht
- unter eigenem Namen nach aussen auftritt
- auf die nachhaltige Erzielung von Einnahmen aus Leistungen ausgerichtet ist
- WENN ES EINEN UMSATZ VON 100‘000.- ÜBERSCHREITET
Wann können Preise ohne MwSt. Angegeben werden
- im Gewerbe (Prospekte und Kataloge für den Gross- und Fachhandel)
6 Punkte auf Rechnung zur Geltendmachung des Vorsteuerabzuges:
- Name und Adresse des Leistungserbringers inklusive seine MwSt.-Nr. (UID-Nr.)
- Name und Adresse des Empfängers der Lieferung oder Dienstleistung
- Datum oder Zeitraum der Lieferung oder Dienstleistung
- Art, Gegenstand und Umfang der Lieferung oder Dienstleistung
- Das Entgelt (Betrag) für die Lieferung oder Dienstleistung
- Den vom Entgelt geschuldeten Steuerbetrag. Ist im Entgelt die Steuer enthalten, muss der Steuersatz angegeben werden
Genauigkeit Kostenschätzung auf Basis einer kubischen Berechnung gemäss SIA 416
+/- 20%
Genauigkeit Kostenschätzung gemäss SIA 108, Art. 4.31
+/- 15%
Genauigkeit Kostenvoranschlag gemäss SIA 108, Art. 4.32
+/- 10%
Aufteilung Material (Lager/Baustelle) bei Kleinaufträgen / Service:
- 100% Lagermaterial
Aufteilung Material (Lager/Baustelle) bei Umbauarbeiten:
- ca. 80% Lagermaterial
- ca. 20% Baustellenmaterial
Aufteilung Material (Lager/Baustelle) bei Neubauinstallationen:
- ca. 25% Lagermaterial
- ca. 75% Baustelllenmaterial
ELDAS
Elektro Datenbank Schweiz
Installationsmaterial, Handelsware und Ladenverkaufsware
- Installationsmaterial: sämtliches Installationsmaterial (Preise in NPK-Buck)
- Handelsware: Material wie Verteilungen, Leuchtenlieferungen usw. (geringer Anteil an Montageaufwand)
- Ladenverkaufsware: Ware die nur im Laden verkauft wird (Preise meistens vom Lieferanten empfohlen)
Einkaufspreis Installationsmaterial (Listenpreise der Elektrogrossisten)
- LP bilden die Basis für die Kalkulation
- firmenindividuelle Einkaufskonditionen (Warengruppenrabatt) werden abgezogen
- der dann entstandene Nettopreis wird mit dem eigenen Materialfaktor aufgerechnet
Von welchen Einflüssen sind die Warengruppenrabatte abhängig
- erzielter Jahresumsatz beim Lieferanten
- Erreichung eines bestimmten Umsatzzieles beim Lieferanten
- Einkaufsmenge pro Bestellung
- Einkaufsmenge pro Materialgruppe (WG)
- Art der Bestellung / Lieferung (Internet, Telefon usw.)
- Anzahl Retouren
Was gehört zu den Kosten der Einkaufspreisminderungen (3 Punkte)
- Rückvergütungen EEV (ELITE-Electro-Partner)
- Rückvergütungen am Jahresende (infolge Erreichung des Umsatzzieles)
- Skontoabzug auf der Materialrechnung
WG
Warengruppenrabatt
SEF
Sollerlösfaktor (Warengruppenrabatt)
Was gehört zu den Material-Gemeinkosten
- Kosten für Bestellung
- Kosten für überaltertes Installationsmaterial im Lager
- die Lagerhaltung
- Kosten für Entsorgung
- Zwischenlagerung auf der Baustelle
WGF
Warengruppenfaktor
Warengruppenrabatt (WG/WGF)
- entstehen aus der Buchhaltung der Unternehmung
- Richtgrösse in Branchenkennzahlen (BK)
Gemeinkosten Baustellen-Material
- 1.5% (Richtwert BK)
- Bestellung
- Unterhalt Baustellenmagazin
Gemeinkosten Lager-Material
- 35% (Richtwert BK)
- Bestellung
- Unterhalt Lager
- Abschreibungen
Berechnung Materialfaktoren
= Netto-Einkaufspreis \+ Gemeink. Lagermaterial oder Baustellenmaterial = Herstellkosten Material \+ Verwaltungs- und Vertriebskosten = Selbstkosten Material \+ Risiko und Gewinn = Sollerlös Material (Materialfaktor = Sollerlös Material / Netto-Einkaufspreis)
Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten Material (VVGK)
- 11% (Richtwert BK)
- z.B. Löhne Büropersonal, Versicherungen, Werbung, Miete Büro, Büromaterial usw.
Zuschlag für Risiko und Gewinn (R+G)
- 10% (Richtwert BK)
- mögliche Risiken abdecken
- Reserven für Kriesenzeiten
Beispiele für allgemeine und spezielle Risiken
- falsche Kalkulation
- Debitorenverluste
- Diebstahl Material
- Selbstbehalt bei Schäden
Beispiele für Innovation und Gewinn
- Aufwendung für die Anpassung an die tech. Entwicklung
- Investitionen
- Verzinsung des Eigenkapitals
Berechnung Mischfaktor 1 (tiefere Referenzpreis in NPK) für grössere Bauten
- Lagermaterial: Prozentsatz (z.B. 25%) x Materialfaktor (z.B. 1.7) = Anteil 1
- Baustellenmaterial: Prozentsatz (z.B. 75%) x Materialfaktor (z.B. 1.21) = Anteil 2
- Mischfaktor 1 = Anteil 1 + Anteil 2
Berechnung Mischfaktor 2 (grössere Referenzpreis in NPK) für kleinere Bauten
- Lagermaterial: Prozentsatz (z.B. 80%) x Materialfaktor (z.B. 1.7) = Anteil 1
- Baustellenmaterial: Prozentsatz (z.B. 20%) x Materialfaktor (z.B. 1.21) = Anteil 2
- Mischfaktor 2 = Anteil 1 + Anteil 2
Die Materialfaktoren für Handelsmaterial sind abhängig von:
- Auftragssumme (des Handelsmaterials)
- Lieferbedingungen (Garantie, Montageanteil)
Berechnung Faktor Handelsmaterial
= Netto-Einkaufspreis \+ Gemeinkosten Handelsmaterial (Richtwert 0.5%) = Herstellkosten \+ VVGK (Richtwert 8%) = Selbstkosten \+ Risiko und Gewinn (Richtwert 5%) = Sollerlös Handelsmaterial (Materialfaktor = Sollerlös Material / Netto-Einkaufspreis)
Die jährliche Sollzeit
52 Wochen x 40 Stunden = 2080 Jahresstunden
In welche 3 Bereiche kann man die Gesamtarbeitszeit eines Arbeiters einteilen
- Einzelkosten-Stunden (EK-h), werden direkt verrechnet
- Gemeinkosten-Stunden (GK-h), werden indirekt verrechnet
- Absenzen-Stunden sind Ferien und Feiertage, werden indirekt verrechnet
Was gehört zu den Peronalzusatzkosten (PZK)
Wird in einem Prozentsatz dazugerechnet:
- Ferien, Feiertage
- Heirat
- Militär
- Sozialleistungen AHV usw.
- Monatslohn
- Unfall usw.
Was gehört zu dem übrigen Gemeinkosten (üGK)
Werden nicht prozentual sondern mit einem Frankenbetrag dazugerechnet:
- Ausbildung
- Werkzeug-Unterhalt
- Zins
- Abschreibungen usw.
Was gehört zu den Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten (VVGK)
Wird mit einem Prozentsatz dazugerechnet:
- Lohnabrechnung
- Stundenkontrolle
- Abrechnung Sozialleistungen usw.
Was gehört zu den Sonderkosten ( SoKo)
Werden mit einem Prozentsatz dazugerechnet:
- Mitarbeiterspesen
- Fahrzeugkosten
- Transportspesen
- Baureinigung usw.
Risiko und Gewinn (R+G)
Um das Risiko zu berücksichtige und einen Gewinn zu erzielen.
Berechnung Sollerlös pro Installationsstunde
= EK-Stundenlohn \+ PZK \+ üGK = Herstellkosten Installationsstunde \+ VVGK \+ SoKo = Selbstkosten Installationsstunde \+ R+G = Sollerlös Installationsstunde
Berechnung Durchschnittslohn
12x Monatslohn / Jahressollstunden = Durchschnittslohn
Phasen der technischen Bearbeitung
- Strategische Planung
- Vorstudien
- Projektierung
- Ausschreibung
- Realisierung
- Bewirtschaftung
Installationen bis zu welcher Höhe sind in den Referenzwerten im NPK berücksichtigt
Bis 3.5m
Reisezeit im Lokalrayon (Distanz)
Bis 15km (Radius 7.5km)
Was ist in der Installationszeit Leistung 1 (K-Zeit) und Leistung 2 (M-Zeit) eingerechnet
- Grundzeit - TG
- Rüstzeit - TR
- Zuschläge - TZ
- Kalkulations-Zuschläge - TKZ
Grundzeit - TG (50%)
Reine Arbeitszeit, um einen Artikel zu montieren, verlegen oder einzuziehen.
Rüstzeit - TR (12.5%)
Material holen und versorgen (pro Halbtag mind. 1 Rüstvorgang in Rüstzeit enthalten)
Zuschläge - TZ (25%)
Werden eingeteilt in Verteilzeiten (einkalkuliert) wie Toilette, bezahlte Pausen usw. und Verlustzeiten (nicht einkalkuliert) wie Arbeitsunterbrüche durch Bauherrschaft, vorzeitiges Verlasse der Baustelle usw.
Kalkulations-Zuschläge - TKZ (12.5%)
Sind nicht vorhersehbar wie z.B. Materialtransport für den Bedarf einer halben Woche, Installationen in bewohnten Räumen, Erstellen und Abbruch Baustellenmagazins usw.
Betriebsbezogene Einflussgrössen auf die Installationszeit
Lassen sich direkt beeinflussen:
- Arbeitsvorbereitung
- Motivation
- Ausbildung
- Interesse, Engagement
- Flexibilität usw.
Objektbezogenen Einflussgrössen auf die Installationszeit
Lassen sich nur gering Oder gar nicht beeinflussen: - Wegstrecke zum Kunden - Anzahl Stockwerke - Witterung - Art des Materials usw.