1. VL Übersicht und Qualitätsanforderungen Flashcards

1
Q

Was bezeichnet die Diagnostik?

A
  • Methoden zur inter- und intraindividuellen Unterscheidung von psychologischen oder Verhaltensmerkmalen womit die Verhaltensvorhersage generiert werden kann
  • Wissenschaftliche Disziplin, die Regeln angibt, wie psychologische Charakteristika von Personen sowie die Bedingungen unter denen psychologisch relevantes Verhalten erfolgt zu ermitteln.
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2
Q

Was sind die Aufgaben der Diagnostik? (5)

A
  1. Beschreibung
  2. Klassifikation
  3. Erklärung
  4. Prognose
  5. Evaluation
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3
Q

Erläutere den Ablauf einer diagnostischen Untersuchung!

8 Teilschritte

A
  1. Fragestellung
  2. Fragestellung in psychologisches Untersuchungsszenario umsetzen
  3. Bestimmung und Entwicklung des Untersuchungsszenario
  4. Untersuchungsphase (mit diagnostischen Hilfsmittel)
  5. Auswertung und Interpretation der Ergebnisse
  6. Kann die Fragestellung so beantwortet werden?
  7. Diagnose, Prognose, Intervention, Entscheidung
  8. Evaluation der diagnositisch-interventiven Handlungssequenz: Erfolg oder Misserfolg
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4
Q

Welche 2 Schritte müssen vor dem Testen erledigt werden?

A
  1. Konzeptuelle Definition (z.B was ist Schadenfreude?)

2. Operationalisierung (z.B wie kann ich Schadenfreude umsetzten?)

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5
Q

Was versteht man unter einem Konstrukt?

A

“Theoretische psychische Variable, die nicht vollständig operational definiert ist.” –> Wir können es nicht objektiv messen oder erfassen!

Also:
In der Psychologie haben wir viele Konstrukte, die nicht definiert sind und deshalb muss man zuerst eine konzeptuelle Definition und die Operationalisierung machen! (2 Teilschritte vor dem Testen)

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6
Q

Was bedeutet Reagibilität?

A

Die zu messenden Prozesse können sich ändern, aufgrund der Tatsache, dass sie beobachtet/gemessesn werden. (Nicht wie in der Physik)

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7
Q

Nenne die 10 Testgütekriterien!

A

Hauptgütekriterien:

  1. Objektivität
  2. Validität
  3. Reliabilität

Nebengütekriterien:

  1. Zumutbarkeit
  2. Skalierung
  3. Normierung
  4. Testökonomie
  5. Nützlichkeit
  6. Unverfälschbarkeit
  7. Fairness
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8
Q

Definiere die 1. Objektivität, nenne die 3 Arten davon und beschreibe das Problem!

A

Die Objektivität stellt die Vergleichbarkeit von Testleistungen verschiedener Testpersonen sicher. = die Standardisierung der Testdurchführung, Testauswertung und Testwertinterpretation.

Definition: “Ein Test ist dann objektiv, wenn er das zu messende Merkmal unabhängig vom Testleiter und Testauswerter misst. Zudem müssen klare und anwenderunabhängige Regeln für die Ergebnisinterpretation vorliegen”.

3 Arten:

  1. Durchführungsobjektivität
  2. Auswertungsobjektivität
  3. Interpretationsobjektivität

Problem: Der Untersucher muss seinen Anteil (&den der Umwelt) möglichst eliminieren. (Testleiter und Testbedingung dürfen keinen Einfluss haben)

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9
Q

1.1 Beschreibe die Durchführungsobjektivität:

A

Definition: “Das Testergebnis ist unabhängig von allen Bedingungen der Testdurchführung (Testleiter, Testumgebung ect.”

Durchführungsobjektivität erhöhen durch:

  • gleiche Durchführungsbedingungen (Raum und Zeit der diagnostischen Situation)
  • Unabhängigkeit des Testleiters
  • Instruktion sehr wichtig! (Manual, Script, PC)
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10
Q

1.2 Beschreibe die Auswertungsobjektivität

A

Definition: “Das Testergebnis ist unabhängig davon, wer den Test auswertet.”

  • bei offenen Fragen schwieriger zu erreichen (daher detaillierte Auswertungsregeln, Kodiermanuale ect.)
  • Überprüfung: Erhalten verschiedene Auswerter dasselbe Resultat mit demselben Rohmaterial?
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11
Q

1.3 Beschreibe die Interpretationobjektivität:

A

Definition: “Die Testergebnis-Interpretation ist unabhängig vom Testleiter”

  • Grad der Eindeutigkeit, mit der verschiedenen Anwender dem gleichen numerischen Wert (Test-Score) die gleiche Merkmalsausprägung zuordnen
  • Hilfreich: Normtabelle (Vergleich der Vpn mit der relevanten Bezugsgruppe)
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12
Q
  1. Beschreibe die Reliabilität und Nenne die 4 Formen davon!
A

Die Reliabilität befasst sich mit der Messgenauigkeit des Tests (unabhängig vom Inhalt).

Definition: “Ein Test misst dann reliabel, wenn er das Merkmal, das er misst, exakt, d.h ohne Messfehler, misst”

–> Reliabilität ist statistisch beurteilbar

4 Formen:

  1. Retest-Reliabilität
  2. Paralleltest-Reliabilität
  3. Testhalbierungs-Reliabilität
  4. Innere Konsistenz (z.B Cronbach Alpha)
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13
Q
  1. Beschreibe die Validität und nenne deren 4 Arten!
A

Validität bezeichnet den Grad, ob ein Merkmal auch wirklich das misst, was es soll. = Die Generalisierbarkeit des gemessenen Merkmals auf das Verhalten ausserhalb der Testsituation.

Definition: “Ein Test gilt dann als valide, wen er das Merkmal, das er messen soll auch wirklich misst und nicht irgendein anderes”. ( = wichtigstes Gütekriterium!!)

4 Arten:

  1. Inhaltsvalidität
  2. Augenscheinvalidität
  3. Kriteriumsvalidität
  4. Konstruktvalidität
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14
Q

3.1 Beschreibe die Inhaltsvalidität:

Kommt noch mehr in einer späteren VL

A

Definition: “ Unter Inhaltsvalidität versteht man, inwieweit ein Test oder ein Testitem das zu messende Merkmal repräsentativ erfasst.”

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15
Q

3.2 Beschreibe die Augenscheinvalidität:

A

Definition: “Augenscheinvalidität gibt an, inwieweit der Validitätsanspruch eines Tests von blossem Auge her einem Laien gerechtfertigt erscheint.”

Problem: Soziale Erwünschtheit, Verzerrung!

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16
Q

3.3 Beschreibe die Kriteriumsvalidität:

A

Definition: “Ein Test weist Kriteriumsvalidität auf, wenn vom Verhalten der Testperson innerhalb der Testsituation erfolgreich auf ein Kriterium (nämlich auf ein Verhalten ausserhalb der Testsituation) geschlossen werden kann. Die Enge dieser Beziehung ist das Ausmass der Kriteriumsvalidität.”

Praktische Anwendbarkeit des Tests für bestimmte Vorhersagen.

Bsp. Ist eine Person, welche im Test hoffnungslos ist, dies auch im echten Leben? Kann man das Resultat aufs echte Leben anwenden?

17
Q

3.4 Beschreibe die Konstruktvalidität:

A

Definition: “Ein Test weist hohe Konstruktvalidität auf, wenn der Rückschluss vom Verhalten der Testperson innerhalb der Testsituation auf zugrunde liegenden psychologischen Persönlichkeitsmerkmalen (Konstrukten) fundiert ist. Die Enge dieser Beziehung wird aufgrund von testtheoretischen Annahmen und Modellen überprüft”.

Kann das Verhalten auf das Konstrukt zurückgeführt werden?
Bsp. Hoffnungslosigkeit ist ein Indikator für Depression.

18
Q
  1. Beschreibe die Skalierung:
A

Definition: “Ein Test erfüllt das Gütekriterium der Skalierung wenn die laut Verrechnungsregel resultierenden Testwerte die empirischen Merkmalsrelationen adäquat abbilden.”

  • Die Skalierung ist wichtig fr die Erfassung von inter- und intraindividuellen Leistungs- und Persönlichkeitstests
  • Um Differenzen zwischen leistungschwächeren und leistungsstärkeren Personen durchzuführen braucht es mind. ein Ordinalskalenniveau
  • Eine Intervallskala erlaubt zusätzlich die Abbildung (& Beurteilung) der Grösse der Differenzen!

–> Skalenniveau sehr wichtig!

19
Q
  1. Beschreibe die Normierung (Eichung):
A

Definition: “Unter der Normierung (Eichung) eines Tests versteht man das Erstellen eines Bezugssystems, mit dessen Hilfe die Ergebnisse einer Testperson im Vergleich zu den Merkmalsausprägungen anderer Personen eindeutig eingeordnet und interpretiert werden können.”

Bsp. Normtabelle

20
Q
  1. Testökonomie:
A

Definition: “ Ein test erfüllt das Gütekriterium der Ökonomie, wenn er gemessen am diagnostischen Erkenntnisgewinn, relativ wenig finanzielle und zeitliche Ressourcen beansprucht.”

= Vom Testleiter ausgehend!

21
Q
  1. Zumutbarkeit:
A

Definition: “Ein Test erfüllt das Kriterium der Zumutbarkeit, wenn er absolut und relativ zu dem aus seiner Anwendung resultierenden Nutzen die zu testende Person in zeitlicher, psychischer sowie körperlicher Hinsicht nicht über Gebühr belastet”.

= Vom Probanden ausgehend!

22
Q
  1. Nützlichkeit:
A

Definition: “Ein Test entspricht dem Kriterium der Nützlichkeit, wenn für das von ihm gemessene Merkmal praktische Relevanz besteht und die auf seiner Grundlage getroffenen Entscheidungen (Massnahmen) mehr Nutzen als Schaden erwarten lassen.”

23
Q
  1. Unverfälschbarkeit:
A

Definition: “Ein Testverfahren erfüllt das Kriterium der Unverfälschbarkeit, wenn das Verfahren derart konstruiert ist, dass die zu testende Person durch gezieltes Testverhalten die konkreten Ausprägungen ihrer Testwerte nicht steuern bzw. verzerren kann.”

Bsp: Bei einer Likert-Skala hat man sehr oft Verfälschungen, dagegen bei Forced-Choice-Fragen weniger.

24
Q
  1. Fairness:
A

Definition: “Ein Test ist fair, wenn die resultierenden Testwerte zu keiner systematischen Benachteiligung bestimmter Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu ethnischen, soziokulturellen oder geschlechtsspezifischen Gruppen führen.”

Itembias: Eine Aufgabe ist nicht für alle Personengruppen gleich schwierig.

Dagegen:

  • Culture-Fair-Test (Bsp. Raven-Matrix, nichtsprachl. IQTest)
  • Durchführungsfairness
  • Testroutine (Testfairness)