1. Einführung in das Innovations- & Technologiemanagement Flashcards

1
Q

1.1. Was ist eine Innovation? Welche Arten gibt es?

A

▪ Allgemeine Definition: Erschaffung (Invention), Einführung (Launch) und erfolgreiche Verbreitung (Adoption) von Produkten, Dienstleistungen, Systemen, Prozessen oder auch Geschäftsmodellen, die aus Sicht der jeweiligen Organisation bzw. des Nutzers neu sind.

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2
Q

1.1.1. Inhaltliche Dimension: Was ist neu?

A

Inhaltliche Dimensionen in der Mitte, Strich nach außen –> Produktiinnovation, Prozessinnovation, Systemeingenschaften, Dienstleistungen, Jenseits von Technik

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3
Q

Prozessinnovation

A

o Neuartige Faktorkombination, durch die die Produktion schneller, günstiger, qualitativ besser
wird
o Ziel: Steigerung der Effizienz

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4
Q

Produktinnovation

A

o Leistung, die dem Nutzer erlaubt, neue Zwecke zu erfüllen
o Ziel:BewirkenvonEffektivität

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5
Q

Dienstleistungsinnovation

A

o Eigenschaften von DL: immateriell, heterogen, untrennbar, vergänglich
o Dienstleistungsinnovationen und neuartige Produkt-Service- Systeme stellen eigene
Anforderungen an den Innovationsprozess

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6
Q

Innovationen von Systemeigenschaften

A

o Innovative Systemkomponenten: z.B. Airbag für PKW
o Innovative Systeme: z.B. Tesla als neues PKW-Modell
o Innovative Systemverbunde: Vernetzung mehrerer neuartiger Systeme zu einer neuen Entität
(Business-Ökosystem)

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7
Q

1.1.2. Intensitätsdimension: Wie neu?

A

▪ Neu der Tatsache nach: durch Bestimmung von Experten
▪ Neu dem Grade nach: gradueller Unterschied gegenüber dem bisherigen Zustand
o Dichotomien(Gegenteile)
▪ Radikal vs. Inkrementel, diskontinuierlich vs. Kontinuierlich (als Bsp.)
o Ordinalskala
o Scoring
o Multidimensionaler Ansatz
o Konsequenzen
▪ Messung des Innovationsgrades ermöglicht es innovative Projekte der routinemäßigen Behandlung im „normalen“ Geschäftsgang zu entziehen und das Innovationsportfolio systematisch zu erstellen

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8
Q

1.1.3. Subjektive Dimension: Neu für wen?

A

▪ Wahrnehmung des Innovationsgrades ist subjektiv
▪ Experten
▪ Führungskräfte
▪ Branche
▪ Nation
▪ Menschheit
▪ Aufgabe des Innovationsmanagements ist es, das optimale Ausmaß der Innovationsfähigkeit zu bestimmen, die Innovationsziele daran auszurichten, Widerstände im Innovationsprozess zu antizipieren und geeignete Maßnahmen zu deren Überwindung zu ergreifen

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9
Q

1.2. Widerstand gegenüber Innovationen/ Wandel

A

Notwendigkeit des Wandels auf einer Waage mit Beibehaltung des Status Quo

  • Zwischen den beiden Aspekten herrscht Konflikpotenzial: Je größer der Wandel, desto intensiver der Konflikt

▪ Wirkung des Widerstandes:
o Verhindern durch organisatorische/ administrative Maßnahmen
o Verzögern
o Verformen

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10
Q

1.2.1. Gründe für den Widerstand gegenüber Innovationen

A

▪ Individuelle Ursachen:
o Technologische Argumente: „Innovation kommt zu früh/ Umfeld ist noch nicht reif“
o Marketing: unzureichende Nachfrage, keine geeigneten Kooperationspartner etc.
o Finanz- und erfolgswirtschaftliche Argumente: Investitionen sind zu riskant,
o Gesellschaftliche Argumente iSv. Nachhaltigkeitsstreben und Corporate Social Responsibility
o Barrieren des Nicht-Wissens: Individuum ist nicht in der Lage sich geistig mit der Innovation und der
Veränderung auseinanderzusetzen (tatsächlich oder vermeintlich)
o Barrieren des Nicht-Wollens

▪ Organisatorische Ursachen:
o Unternehmens- und Innovationshistorie: Erfahrungen mit Innovationen, Pfadabhängigkeit (Unternehmen bleibt trotz möglicher Alternativen bei den gewohnten ineffizienten Lösungen): resultieren aus bestehenden Skaleneffekten und Netzwerkexternalitäten
o Konflikt zwischen Innovation und Routine: organisationale Ambidextrie notwendig, um Konflikt zu steuern (sowohl Exploration(Erkundung) als auch Exploitation (Optimierung))
o Unternehmenshierarchie: Je mehr Hierarchieebenen eine Idee durchlaufen muss, desto größer die Notwendigkeit des Wandels
Beibehalten des Status Quo
o Verteilungskonflikte: begrenzte finanzielle und personeller Ressourcen
o Not-invented-here (NIH) Syndrom: Interne Fokussierung der Innovationstätigkeit und somit
Widerstand externes Wissen/ Ideen einzubinden, obwohl die Integration oft notwendig ist o Mangel an Absorptionsfähigkeiten: Externe Ideen/Wissen identifizieren und bewerten

▪ Externe Ursachen:
o Eigenschaften des Marktes: Diffusionsbarrieren
o Umfeld: soziale Unterstützung, rechtlicher Rahmen, Regelwerke
o Technologie: Komplexität, Geschwindigkeit des technologischen Wandels

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11
Q

1.2.2 Wie den Widerstand umgehen/ entschärfen?

A

siehe Tabelle

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12
Q

Ziel: Finden der richtigen Balance:

A

▪ Aktueller Unternehmenserfolg vs. Notwendigkeit von Veränderungen ▪ Täglicher Geschäftsbetrieb vs. Innovationsmanagement
▪ Effizienz vs. Kreativität
▪ Globale Effizienz vs. Lokales Engagement (ownership)
▪ Langfristige vs. Kurzfristige Orientierung
▪ Erforschung neuer Chancen (Exploration) vs. Nutzung bestehender Geschäftschancen (Exploitation)

→ Was benötigt wird, sind Manager mit einem starken Sendungsbewusstsein und mit Prinzipien, mit starken Führungsqualitäten und mit Vorbildfunktion
Matrix der kreativen Disziplin

+ Tabelle

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13
Q

1.3. Überleben durch Innovationen

A

▪ Serielle Innovationen unverzichtbar, um dauerhaft zu überleben
o Unternehmen, die in der Lage sind, Innovationen wiederholt erfolgreich einzuführen
▪ Schumpeter: innovativer Unternehmer ist derjenige, der durch sein Durchsetzen neuer innovativer Kombinationen und sein Streben nach einem Monopol den Gleichgewichtszustand der Wirtschaft zerstört
o Wechselspiel aus Innovation und Imitation ist dabei Triebkraft des Wettbewerbs
o Temporären Monopole, die in einem abnormalen Profit resultieren, erodieren sehr schnell durch die
nachfolgende Konkurrenz der „Follower“
▪ Monopole = Anreiz, um neue Produkte/ Prozesse zu entwickeln
▪ Innovation ist Top Priorität
o Enger Zusammenhang zwischen der Innovationskraft eines Unternehmens und dem Geschäftserfolg o Innovation auch Treiber der Unternehmensbewertung
▪ Je innovativer der Kapitalmarkt ein Unternehmen einschätzt, desto höher seine Bewertung
▪ Konzept der Innovationsprämie: Zerlegung der Unternehmensbewertung in zwei Komponenten: Kapitalwert der zukünftigen Cash Flows der bestehenden Geschäfte und sog. Innovationsprämie
(Differenz zwischen dem Unternehmenswert und dem Kapitalwert der Cash-Flows)
* Innovationsprämie spiegelt die Erwartungen der Börse wider, dass das Unternehmen
auch in der Zukunft innovativ sein wird ▪ Unzureichende Indikatoren für Innovationsfähigkeit
o AusmaßvonR&DAusgaben o Anzahl an Erfindungen
o Anzahl an Patenten
→ Gute Grundlage um Innovator zu werden, determinieren jedoch nicht den Innovationserfolg

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14
Q

1.4. Innovationsbegriff im Kontext von Erfindung

A

▪ Erfindung ist nicht gleich Innovation
▪ Innovation= Erfindung + Einführung im Markt + erfolgreiche Diffusion im Markt (deswegen auch hohe F&E
Ausgaben ≠ innovative Unternehmen)
▪ Unterschied zwischen Idee und Innovation

Idee allein wenig wert; Unternehmenswert steigt dramatisch, wenn die Idee im Markt eingeführt wird und damit zur Innovation wird
Einführung & Kommerzialisierung der Innovation im markt (Exploitation) und nicht die reine Erfindung (Exploration) schafft einen erheblichen Unternehmenswert

Durch Vision, Ziele, Strategie, Kultur, Prozess, Struktur und Systeme und die erforderlichen Kompetenzen werden die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Innovationserfolg geschaffen.

+ Grafik

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15
Q

1.5. Die Notwendigkeit schneller Innovation

A

▪ Produktlebenszyklen verkürzen sich immer weiter
Folge:
o Zeitraum, in denen Unternehmen ausreichend Rendite auf ihre Innovationen einzufahren, werden immer kürzer
o Unternehmen müssen agiler werden und Fähigkeit entwickeln, schneller und in kürzeren Abständen
Innovationen auf den Markt zu bringen
Notwendigkeit, Innovationen zu beschleunigen beruht auf mehreren Faktoren
o Gesteigerte Erwartung des Kapitalmarktes
o TechnischerFortschritt
▪ Negativ Beispiel: Iridium (Satellitennetz für Handys, während Preise für Mobilfunkmasten und Handys sinken)
o Software-isierung/Digitalisierung
▪ Steht im engen Zusammenhang mit dem technischen Fortschritt
▪ Folge Konvergenz verschiedener Technologien ist eine drastische Verkürzung der
Innovationszyklen in Branchen, die bisher vergleichsweise lange Entwicklungszyklen gewöhnt
waren
o Beschleunigte Diffusion im Markt

▪ Neue Technologien verbreiten sich schneller im Markt (Neigung der Verbraucher wieder etwas Neues auszuprobieren, aber auch andere Marketing-/Vertriebsstrukturen, um Markt schneller zu penetrieren) → Markt und Kundenbedarf wird heute wesentlich schneller gesättigt
o Globalisierung
▪ Neue Wettbewerber kommen auf den Weltmarkt
▪ Unternehmen aus Schwellenländern räumen Innovation höhere Priorität ein als Unternehmen
aus reifen Volkswirtschaften
o ErhöhteTransparenzvonInnovationen
▪ Weltweite Transparenz von Innovationen ist durch neue Technologien (insb. Internet) stark gestiegen
▪ Gefahr, dass eigene Innovationsideen von global aufgestellten Konkurrenten „entführt“ wird
o SteigendeKundenerwartungen
o Sinkender Schutz geistigen Eigentums (IP= Intellectual Property)
▪ Schnellere Nachahmung aufgrund einer anderen/veränderten Einstellung zum geistigen Eigentum erhöht Notwendigkeit, Innovationen zu beschleunigen
o VerstärkteNachahmungdurchHandelsmarken(PrivateLabels)
▪ Spiegelt die wachsende Macht des Handels und seine zunehmende Professionalität in Bezug auf
die Gestaltung und Einführung neuer Produkte wider

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16
Q

1.6. Die Wichtigkeit von Technologie in Innovationen

A

▪ Technologie ist die Herstellung, Modifikation, Verwendung und Kenntnis von Werkzeugen, Maschinen, Techniken, Fertigkeiten, Systemen und Organisationsmethoden, um ein Problem zu lösen, eine bereits existierende Problemlösung zu verbessern, ein Ziel zu erreichen, eine angewandte Input-/Output-Relation zu handhaben oder eine bestimmte Funktion auszuführen
▪ Wichtig: Technologische Innovationen sind nur ein Teil von Innovationen

17
Q

1.6.1. Was wird für eine erfolgreiche technologische Innovation benötigt?

A

▪ Technologieschub (technology push): Was ist technisch möglich?
o Forschungsorientiert und angetrieben durch Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie
o Annahme, dass der Markt passiv ist und dass mehr F&E Ausgaben zu mehr Innovationen führen
werden
o Annahme, dass die Erfindung einen Markt finden/ erschaffen wird

Basis: Wissenschaft –> Design und Technik –> Herstellung –> Marketing –> Vertrieb

▪ Nachfragesog (market pull): Was braucht der Markt?
o Verständnis für die Kundenbedürfnisse treibt Forschung & Entwicklung an
o Annahme, dass der Marktplatz die Quelle für Innovationen ist

Bedarf am Markt –> Entwicklung –> Herstellung –> Vertrieb

18
Q

1.6.2 One- Hit Wonder vs. Serial Innovator

A

▪ One- Hit Wonder: Unternehmen, das erfolgreich eine Innovation auf den Markt gebracht hat, aber unfähig ist, diese Leistung zu wiederholen (Bsp. Snapchat)
▪ Serial Innovator: Unternehmen, die in der Lage sind wiederkehrend Innovationen erfolgreich auf den Markt zu bringen (Bsp.: Tesla, Netflix)

19
Q

1.7 Das Innovationsmanagementsystem

A

▪ System umfasst fünf Schlüsselkomponenten
o Sowohl „harte“ Faktoren (z.B. Prozess) als auch „weiche“ (z.B. Vision und Kultur)
o Komponenten sich miteinander verbunden und interagieren
o System am stärksten, wenn Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind -> System wirkt dann selbstverstärkend

siehe Grafik

20
Q

1.7 Das Innovationsmanagementsystem - Key Conflicts:

A

▪ Aktueller Erfolg vs. Notwendigkeit des Wandels
▪ Tägliche Geschäfte vs. Innovationsmanagement
▪ Disziplin/Effizienz vs. Entrepreneurship/ Kreativität
▪ Globale Effizienz vs. Lokale Involvierung (Besitz) : Balance zwischen Zentralisierung bestimmter
Funktionen in globalen Zentren, die die Effizienz steigern können und der Motivation der lokalen Teams
als Entrepreneurs, die nah am Markt agieren
▪ Langfristige vs. Kurzfristige Orientierung