03407 - 3. Soziale Kognition und Attribution Flashcards

1
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Warum beschäftigen wir uns mit sozialer Kognition?

A

Zahlreiche Studien demonstrieren, dass das, was Menschen als soziale Realität wahrnehmen, durch ihre eigenen Ziele, Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen beeinflusst wird.

  • SOZIALE KOGNITION dient der Schaffung, Speicherung, Organisation und Anwen-dung mentaler Repräsentationen über sich selbst und die soziale Welt.
  • Menschen neigen dazu, eigene unerwünschte Emotionen oder Wünsche auf andere Personen zu projizieren (z.B. Newman, Duff, & Baumeister, 1997).

→ Das, was Menschen als soziale Realität wahrnehmen, ist eine SUBJEKTIVE KONSTRUKTION.

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Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Definition von “Soziale Kognition”?

A

SOZIALE KOGNITION:
Der Prozess des Erwerbs, der Organisation und Anwendung von Wissen über sich selbst und die soziale Welt.

Konkret beinhaltet dieser Prozess:

a) mentale Repräsentationen über sich selbst, über andere und über soziale Beziehungen zu erstellen und im Gedächtnis zu speichern, und
b) diese mentalen Repräsentationen flexibel anzuwenden, um Urteile zu bilden und Entscheidungen zu treffen.

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3
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was versteht man unter mentalen Repräsentationen?

A

Wissensstrukturen, die Menschen konstruieren, im Gedächtnis speichern, abrufen und in unterschiedlicher Weise verwenden können.

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4
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was ist ein Schema?

A

Repräsentation, die Informationen über die ATTRIBUTE EINES KONZEPTS und die ATTRIBUTRELATIONEN beinhaltet.

  • Beispiele:

• PERSONENschemata: Wissen über
bestimmte Personen

• KAUSALE Schemata: Abstrakte Annahmen darüber, welche Ursachen für bestimmte Arten von Ereignissen verantwortlich sind.

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5
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was ist ein Skript?

A

Repräsentation von Ereignissen, die Informationen über zeitliche Abfolgen beinhaltet.

  • Beispiel:
    Wissen über die zeitliche Abfolge von
    Ereignissen, die einen Restaurantbesuch
    kennzeichnetverantwortlich sind.
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6
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was ist ein Kategorie?

A

Repräsentation einer Klasse von Objekten, Personen oder Ereignissen mit ähnlicher Bedeutung oder Funktion.

  • Beispiele:
    • Konkrete Kategorien: Pflanzen, Tiere
    • Soziale Kategorien: Männer, Frauen
    • Abstrakte Kategorien: Werte, Ideale
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7
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was sind Stereotype?

A

Repräsentation der allgemeinen Merkmale der Mitglieder einer sozialen Kategorie.

  • Beispiel:
    Merkmale von Mitgliedern bestimmter
    Berufsgruppen (Professoren) oder
    ethischen Gruppen (Schwarze)
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8
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was ist ein Prototyp?

A

Repräsentation der ideal-typischen und DEFINITORISCHEN Merkmale einer Kategorie.

  • Beispiel:
    Prototypische Merkmale eines Professors: ist über 40 Jahre alt, hält Vorlesung, forscht (etc.). Prototypikalität kann variieren – 30-jährige Professoren sind weniger prototypisch als 50-jährige
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9
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was ist ein assoziatives Netzwerk?

A

Komplexe kognitive Struktur, in der eine Vielzahl von Konzepten durch assoziative Verbindungen miteinander in Beziehung steht. Durch Ausbreitung der Aufmerksamkeit entlang dieser Verbindungen werden bei Aktivierung eines Konzepts benachbarte Konzepte ebenfalls aktiviert.

  • Beispiel:
    Die Einstellung einer Person gegenüber
    einem Objekt inklusiver aller kognitiven, affektiven, konativen Aspekte
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10
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was versteht man unter Salienz?

A

Ein Stimulus, der die Fähigkeit besitzt, im Zusammenspiel mit Merkmalen des Wahrnehmenden (z.B. Bedürfnissen, Zielen) die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, wird in der sozialen Kognitionsforschung als „SALIENT“ bezeichnet.

Stimuli werden i.d.R. SALIENTER, wenn sie SOZIAL BEDEUTSAM sind und im Vergleich zu anderen Stimuli im sozialen Kontext relativ SELTEN auftreten.

  • Bsp.: ein Angehöriger einer sozialen Minorität

Die SALIENZ eines bestimmten Stimulus erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich die nachfolgende Informationsverarbeitung auf Informationen konzentriert, die mit dem salienten Stimulus zusammenhängen (Bless et al., 2004).

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11
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Nennen Sie die Schritte der sozialen Informationsverarbeitung.

A
  1. INITIALE WAHRNEHMUNG:

In einem ersten Schritt muss eine Person das kritische Stimulusereignis wahrnehmen. → Konzentration der Aufmerksamkeit

  1. ENKODIERUNG
    (= Stimuli einen Sinn verleihen):

Enkodierung bezeichnet den Prozess, der einen äußeren Stimulus in eine kognitive Repräsentation überführt, die dann im Gedächtnis gespeichert wird. Der externe Stimulus wird mit bereits vorhandenem Wissen in Beziehung gesetzt, wodurch er informationshaltig wird und einen Sinn erhält.
Der Prozess der Enkodierung setzt voraus, dass im Gedächtnis gespeichertes Wissen, welches für die Interpretation relevant ist, zugänglich ist.

  1. URTEILEN und ENTSCHEIDEN:

Die enkodierte Wahrnehmung wird im Gedächtnis gespeichert. Dieser neue Gedächtnisinhalt liefert dann in Zusammenspiel mit dem im Gedächtnis bereits gespeicherten Wissen die Grundlage für Urteile und Entscheidungen, welche dann die Verhaltensreaktionen gegenüber dem Stimulusobjekt bestimmen.

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12
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was versteht man im Zusammenhang mit der sozialen Informationsverarbeitung unter Kategorisierung (categorization)?

A

KATEGORISIERUNG:

Der Prozess, durch den ein Stimulus einer Klasse ähnlicher Objekte (Personen, Ereignisse etc.) zugeordnet wird. Sie bezieht sich auf die Neigung, Objekte (und dazu gehören auch Menschen) aufgrund gemeinsamer charakteristischer Merkmale diskreten Gruppen zuzuordnen.

Eine Hauptfunktion der Kategorisierung besteht in der Systematisierung der wahrgenommenen Stimuli im Hinblick auf zielorientiertes Handeln (z.B. Tajfel, 1969).

DIE FUNKTION DER KATEGORISIERUNG GEHT ÜBER DIE REINE SYSTEMATISIERUNG SOZIALER STIMULI HINAUS. => Die Kategorisierung eines Stimulus erlaubt es, aus dem bereits gespeicherten Wissen über Mitglieder der Kategorie auf Eigenschaften oder Merkmale des Stimulus zu schließen, die nicht unmittelbar beobachtet wurden.

=> INFERENZ = Schlussfolgerung

Im Hinblick auf die ENKODIERUNG kommt dem Prozess der KATEGORISIERUNG des Stimulus besondere Bedeutung zu.

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13
Q

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3.1 Soziale Kognitionen

Was versteht man unter Priming?

A

PRIMING:
Die Aktivierung eines Stimulus (z.B. Vogel) erleichtert die anschließende Verarbeitung eines anderen, damit zusammenhängenden Stimulus (z.B. Flügel, Feder).

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14
Q

03407 - Sozialpsychologie I
3.1 Soziale Kognitionen

Was sind die grundlegenden Schritte der sozialen Informationsverarbeitung (nach Bless, 2004)

A

Externer Input -> Interne Verarbeitungssequenz -> Behavioraler Output

SIEHE Abb.!!! Sie fasst die grundlegenden Schritte der sozialen Informationsverarbeitung zusammen. Es handelt sich um eine idealtypische und vereinfachte Darstellung. Tatsächlich bestehen zwischen einzelnen Schritten vielfältige Verbindungen und Rückkopplungen (z.B. impliziert bereits die Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf ein Merkmal wie „Hautfarbe“, dass dieses Merkmal vom Wahrnehmenden auf der Grundlage bestimmter Gedächtnisinhalte als sozial relevant eingestuft wird).

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15
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A
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