Zweiter Teil Flashcards
(6) Sinnestäuschungen
Illusionen
Halluzinationen
Pseudohalluzinationen
Illusionen
Fehlwahrnehmung (Verkennung) von vorhanden Objekten
gegenständliche Reizquelle aber reduzierte oder vorübergehend fehlende Realitätskontrolle (kann aber nachträglich korrigierend wirksam werden)
Reizquelle wird verkannt
Halluzinationen
Sinnestäuschungen ohne Wahrnehmungsobjekt
ohne externe Reizquelle
Halluzinationen: Komplexität
- einfache (elementare) Halluziationen
Klopfen, Klicken, Blitze, Lichter, usw. - Komplexe Halluzinationen
Bilder, Personen, Stimmen - Szenische Halluzinationen
Theaterstücke, Musikstücke, Dialoge
Halluzinationen: Sinnesgebiete
- Akustische H. (Stimmenhören (Phoneme) oder andere akustische H. (Akoasmen sind non-verbale Wahrnehmungen))
- Optische H.
- Körperh. (Taktile H. oder Störung des Leibempfindens (Zoenästhesien)
- Olfaktorische H.
- Gustatorische H.
Stimmenhören
kommentierend
dialogisierend
imperativ
Körperhalluzinationen: Taktile H.
“Da habe ich gespürt, wie sich eine kalte, behaarte Hand auf meinen Körper legte, ganz deutlich habe ich die 5 Finger gespürt”
Körperhalluzinationen: Zoenästhesien
qualitativ abnorme, neu- und fremdartige sowie häufig negativ getönte Leibsensationen
vom Patient oft nur schwer oder mit bizarren Vergleichen beschreibbar
ggf. wechselnd in Qualität und Ausdehnung
“Elektrischer Strom fließt durch meinen Bauch..”
Erklärungsansätze für Halluzinationen
- abnorme elektrische Aktivität
- Störung der Afferenz und des Monitorings
- Pathologische Aktivierung von Sinnesarealen
- Kognitives Störungsmodell
Ziel der PT bei Halluzinationen
Veränderung bei B (nicht bei A!)
Ziele der kognitiven Arbeit:
- Wahn schwäachen (B)
- Negative Folgen schwächen (C)
ABC-SChema bei Halluzinationen
A Stimme: Sei vorsichtig!
B “der teufel wartet auf mich”
C Panik, bleib im Haus
A Stimme: Sei vorsichtig!
B “Die Stimme kenne ich, das ist wieder eine Halluzination”
C ruhigen Ort aufsuchen, etc.
DD bei Halluzinationen
hypnagoge H., z.B. bei Narkolepsie
H. nach Verlust des Partners nach jahrzehntelangem Zusammenleben
Epilepsie
Deafferenzierungshalluzinose (z.B. Phantomerscheinung nach Amputation)
toxisch/Entzug, alkoholbedingt
Halluzination beim Parkinson-Syndrom
Ich-Störungen
Derealisation
Depersonalisation
(Die Vier: Ich-Demarkation)
Gedankenausbreitung
Gedankenentzug
Gedankeneingebung
andere Fremdbeeinflussungserlebnisse
Ich-Störung: Derealisation
Personen, Gegenstände und Umgebung erscheinen unwirklich, unvertraut, sonderbar oder gespenstisch
Störung des Zeiterlebens
“Alles ist so weit weg”
Ich-Störung: Derealisation Vorkommen
- Meditation & hypnotische Trance
- starke Ermüdung oder Erschöpfung (Burn-out)
- nach schwerer psychischer Belastung
- epileptische Aura
- Rauschdrogen (Ectasy, Pilze)
- Schizoide & Borderline PS
- Depression
- schizophrene Psychosen
- ZS
Ich-Störung: Depersonalisation
- Störung des Einheitserlebens der Person im Augenblick oder der Identität in der Zeit des Lebenslaufs
- die Person kommt sich selbst fremd, unwirklich oder unmittelbar verändert vor, z.B. auchw ie eine andere Person
Ich-Störung: Gedankenausbreitung
Gedankenlesen: Gedanken gehören nicht mehr der Person alleine, andere haben daran Anteil und wissen, was man denkt
Gedankenlautwerden
“alle wissen, was in meinem Kopf vor sich geht”, “mein Vater kann meine Gedanken lesen”
Ich-Störung: Gedankenentzug
der Person werden die Gedanken weggenommen, aus dem Kopf abgezogen
“ich kann nicht mehr meine Gedanken denken, die hat man mir abgezogen, dafür muss ich die Gedanken von anderen denken”
Ich-Störung: Gedankeneingebung
Gedanken und Vorstellungen werden von außen her beeinflusst, gemacht, gelenkt
“Sie hypnotisieren mit Gedanken in den Kopf, die gar nciht meine sind, ich kann sowas nicht denken”
Ich-Störung: Andere Fremdbeeinflussungserlebnisse
Fühlen, Streben, Wollen oder Handeln werden als von außen gemacht erlebt
“Die steuern meinen Herzschlag, machen ihn schneller oder langsamer; die machen das ich schreie”
(8) Stimmung und Affekt: Wichtig
Deskriptive Beschreibung von Stimmung und Affekten, d.h. unabhängig davon,
- ob sie adäquaten Lebensäußerungen
- oder psychopathologischen Symptomen entsprechen
Dennoch ist die Normierung von Affekten (pathologisch vs. normal) schwierig bis unmöglich
Einzelne Affekte (AMDP): Arten
euphorisch dysphorisch deprimiert hoffnungslos ängstlich gereizt innerlich unruhig
Einzelne Affekte (AMDP): Grade
Affektarm: verminderte Anzahl von Affekten (objektiv eingeschränktes Spektrum, z.B. nur depressiv)
Affektstarr: verminderte affektive Modulation (verminderte Schwingungsfähigkeit)
Affektlabil: schneller Stimmungswechsel, starke affektive Ablenkbarkeit
Parathymie: Gefühlsausdruck und berichteter Erlebnisinhalt stimmen nicht überein
Einzelne Affekte (AMDP): Subjektiv
Störung der Vitalgefühle:
subjektiv erlebte Herabsetzung des Gefühls von Kraft und Lebendigkeit, vor allem der körperlichen Frische und Ungestörtheit
Gefühl der Gefühllosigkeit:
subjektiv erlebte Reduktion oder Verlust affektiven Erlebens (empfundene Gefühlsleere)