WSET 3 Flashcards
Was ist Verrieseln?
Das Blühen ist bei der Rebe ein sehr empfindlicher Vorgang. Sowohl zu kühle, als auch zu warme Witterung oder anhaltende Regenfälle unmittelbar vor und während der Blüte können zum Verrieseln führen, ebenso eine zu hohe Anzahl der Blüten am einzelnen Geschein. Diese Faktoren sind verantwortlich, dass die Nährstoffversorgung und die der Kohlenhydrate stark beeinträchtigt sind. Auch werden durch die ungünstige Witterung die Pollen beschädigt. Blüten werden nicht befruchtet sondern abgestoßen: verrieseln. Die unbefruchteten Blüten bilden darauf hin keine richtigen Beeren aus, sondern, wenn überhaupt, ganz kleine Beerchen ohne Kerne, die man dann Jungfernfrüchte nennt. Durch einen hohen Anteil verrieselter Blüten geht entsprechend auch der Ertrag zurück. Doch es hat auch positive Seiten: werden nicht alle Blüten zu Beeren, werden die Trauben im Gesamten lockerer. Die vorhandenen Beeren haben mehr Platz und drücken sich nicht gegenseitig ab, zwischen ihnen kann besser die Luft zirkulieren. Werden sie also nass, sind sie auch schnell wieder getrocknet. All das sind Faktoren die dazu führen, dass die Trauben nicht so anfällig sind für Fäulnis. Das Verrieseln ist also ein natürlicher Weg, den Ertrag zu regulieren und gleichzeitig Fäulnis vorzubeugen. Im Weinberg gibt es Wege, es richtig rauszufordern, um eben diese Effekte zu erhalten. Man bedient sich so natürlicher Vorgänge um die Qualität im Weinberg zu erhöhen.
Was ist die Grünlese und wann findet sie statt?
Ertragsreduktion durch Entfernen unreifer Trauben kurz nach der véraison durch den Winzer.
Das Weinjahr (nördliche Hemisphäre):
März - April: Austrieb März - August: Trieb-und Blattwuchs Mai - Juni: Blüte und Fruchtansatz Juli - Januar: Véraison und Reifung der Beeren September - Oktober: Lese Januar - März: Winterruhe
Einflussfaktoren auf das Temperaturmittel
- Breitengrad (30-50)
- Höhe
- Meeresströmungen
- Nebel
- Boden
- Hangrichtung
Schutzmaßnahmen gegen Frühjahrsfröste
- Ofen / Rauchofen
- Windmaschine
- Sprinkleranlage
- Anlage des Weinbergs
Arten der Bewässerung
Tropf-Bewässerung Beregnungsanlage Überflutungs-Bewässerung
Wasserbedingte Risiken
Zu wenig - Dürre / schlechte Reifung, Absterben der Reben Zu viel - übermäßiges Wachstum führt zu schaffen / schlechte Reifung, berieseln Hagel
Basiswissen Elsass
Lage: Nordostfrankreich Klima: Kontinental - kühl, sonnig, trocken Wetter: Vogesen schützen vor Wind und Regen (langer trockener Herbst) Rebsorten: Gewurtztraminer, Pinot Gris, Riesling. Auch: Pinot Noir, Pinot Blanc, Sylvaner Klassifikationen: Alsace: Rebsortenangabe, trockenbis halbtrocken Alsace Grand Cru: Eine von 51 besten Weinberglagen Vendange Tardive: SpätleseBasiswissen Burgund, nur Edelsorten, trocken bis mittelsüß Sélection de Grains Nobles: Süßwein aus von Edelfäule befallenen Sorten Edelzwicker & Gentil: Verschnittweine
Basiswissen Burgund
Lage: Nordostfrankreich Klima: Gemäßigt, Kontinental (Chablis kühl/kontinental) Wetter: Frost und Hagel. Häufiger Regen -> Graufäule Rebsorten im Norden: Pinto Noir / Chardonnay, Aligoté Rebsorten im Süden: Gamay / Chardonnay Weinbau: Norden: hohe Pflanzdichte, Guyot-Erziehung Süden (Beaujolais): Gebote-Erziehung, frei stehende Reben Klassifikationen: Regional (Bourgogne) Kommunal (Weine von Kommunen mit eigener AC) Premier Cru: Ortsname + Lagename Grand Cru: beste Lagen - nur der Weinbergsname
Wichtige Weine des Burgund
Chablis - Premier Cru, Grand Cru Cote de Nuits Cote de Beaune Cote Chalonnaise Maconnais Beaujolais (Villages, Crus)
Bordeaux Basiswissen
Lage: Südwestfrankreich Klima: Gemäßigt, maritim Wetter: wechseln - führt zu Jahrgangsunterschieden (geringe Wärme in der Reifephase, hohe Feuchtigkeit) Böden: Médoc / Haut-Médoc / Graves - Kies St.Emilion /Pomerol - Ton mit Kalkstein Rebsorten Rot: Merlot / Cabernet Sauvignon / Cabernet Franc / Petit Verdot Rebsorten Weiß: Sémillon / Sauvignon Blanc / Muscadelle Weinbau: hohe Pflanzdichte, geringe Erträge für hohe Qualitäten, maschinelle Lese verbreitet, Handlese bei hoher Qual., Edelfäule Klassifikationen: 1855 in Médoc und Sauternes 1955 in St.Emilion (AC, Grand Cru, Grand Cru Classé, Premier GCC) 1959 in Graves (Cru Classé, alle in AC Pessac-Léognan)
Wichtige Weine des Bordeaux
ROT: Medoc( AC Bas Medoc, AC Haut Médoc, AC St.Estèphe, AC Pauillac, AC Saint-Julien, AC Margeaux) Graves (AC Pessac-Léognan, AC Graves) Libourne (AC St.Emilion, AC Pomerol, AC Fronsac) WEISS: AC Graves, AC Entre-deux-mers, AC Pessac-Léognan)
Basiswissen Loire
Lage: Norwestfrankreich Klima: Nantais und Anjou: Kühl maritim; Touraine und Obere Loire: zunehmend kontinentaler Einfluss Wetter: deutliche Wechsel - Jahrgangsunterschiede! Rebsorten Rot: Anjou-Saumur: Cabernet Franc / Gamay Touraine: Cabernet Franc Obere Loire: Pinot Noir Rebsorten Weiß: Nantais: Melon Blanc Anjou-Saumur: Chenin Blanc Touraine: Chenin Blanc, Sauvignon Blanc Obere Loire: Sauvignon Blanc Weinbereitung: Rot: Traditionell mit Eiche Bei C.Franc, z.T. Kohlensäure,Maischen Weiß: Stahl, kaum Eiche Chenin Blanc unterschiedlich (Schaumwein, trocken, süß) Sur Lie (Lagerung über Winter auf dem Hefesatz)
Wichtige Weine Loire
Muscadet (Sèvre-et-Maine, Sur Lie) Anjou-Saumur: Anjou, Saumur, Coteaux du Layon, Savennieres Touraine: Vouvray Obere Loire: Sancerre, Pouilly-Fumé
Basiswissen Rhone I
Lage: Südostfrankreich
Klima: Norden gemäßigt, warm, kontinental - Süden mediterran, warm
Wetter: besonders im Süden Mistral-Einfluss
Rebsorten Rot: Norden: Syrah Süden: Grenache, Syrah, Mourvèdre, Cinsault…
Rebsorten Weiß: Norden: Viognier, Roussanne, Marsanne Süden: Grenache Blanc, Clairette…
Basiswissen Rhône II
Wichtige Weine
Basiswissen Südfrankreich
Lage: Südfrankreich am Mittelmeer. Provence östlich der Rhône bis zur italienischen Grenze. Longuedoc-Roussillon westlich der Rhône bis zur span. Grenze
Klima: heiß, mediterran
Wetter: beständig, Risiken + Vorteile starker Windew (Mistral/Tramontane)
Rebsorten:
Provence - Rot: Mourvèdre, Grenache, Cinsault, Syrah, C.Sauvignon… Weiß: Rolle, Clairette…
L-R - Rot: Mourvèdre, Grenache, Cinsault, Syrah, C.Sauvignon, Carignan (C.Sauvignon und Merlot nur für IGP-Weine) Weiß: Grenache Blanc, Clairette, Marsanne,Roussanne, Maccabeu (Chardonnay, Sauvignon Blanc, Viognier für IGP-Weine)
Basiswissen Südfrankreich II
Wichtige Weine
Provence: Côte deProvence (4/5 Rosé), Bandol (dunkle, körperreiche, tanninhaltige Rote, brauchen Flaschenreifung, Mourvèdre, z.T. hochpreisig)
Longeuedoc-Roussillon:
Longuedoc (Pic Saint Loup, La Clape)
Corbières,
Fitou
Minervois
Cotes du Rousillion / Côtes du Roussillion-Village
IGP Pays d’Oc (div. internat. Rebsorten, rot &weiß))
Basiswissen Griechenland
Lage: Südosteuropa
Klima: Warm/heiß, mediterran
Wetter: Regenmangel in der Wachstumsperiode (Probleme mit Trockenheit)
Reborten: Rot - Xinomavro, Agiorgitiko; Weiß - Assyrtiko, Savatiano, Roditis
Wichtige Weine: Naoussa (rot, Tannin und Säure hoch), Nemea (rot oder rose, geschmeidige Tannine, mäßig bis geringe Säure), Santorini (weiß, trocken und süß -> Vinsanto), Weine mit geschützter geografischer Angabe
Basiswissen Ungarn
Lage: Mitteleuropa
Klima: gemäßigt kontinental
Wetter: Tokaj - morgendliche Herbstnebel begümnstogen Botrytis
Reborten: Rot - Kekfrankos, Kadarka; Weiß - Furmint, Harslevlu, Sarga Muscotaly, Olasz Riesling Irsai Oliver - internat. Sorten
Wichtige Weine: Tokaji - trocken, Smarodini, Aszú, Eszencia, moderne Süßweine
Ettiketierung: Puttonyos Süßegrad von Aszú Weinen
Basiswissen Österreich I
Lage: Mitteleuropa
Klima: gemäßigt kontinental
Wetter: Tag/Nacht Temperaturunterschied; lange Reifung -> Edelfäule
Weinbau: Südhänge, Neusiedler See -> Botrytis-Befall
Rebsorten: Rot - Zweigelt, Blaufränkisch, St. Laurent; Weiß - Grüner Veltliner, Welschriesling, Riesling
Basiswissen Österreich II
Wichtige Weine & Etikettierung
Wichtige Weine: Niederösterreich (Wachau, Weinviertel); Burgenland (Neusiedlersee, Neusiedlersee-Hügelland, Mittelburgenland)
Etikettierung:
Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung: Qualitätswein (Kabinett), Prädikatswein (Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Strohwein, Eiswein, Ausbruch, Trockenbeereauslese), Districtus Austriae Controllatus (DAC)
Weine mit geschützter geografischer Angabe: Landwein
Andere: Wein
Etikettbegriffe Wachau: Steinfeder, Federspiel, Smaragd
Basiswissen Deutschland I
Lage: Nördl. Europa
Klima: kühl/gemäßigt kontinental
Wetter: Unterschiedliche Bedingungen von Jahr zu Jahr, Problem mit Frühlingsfrösten / Sommerregen; Herbstfeuchtigkeit -> Edelfäule
Rebsorten:
Weiß: Riesling, Müller-Thurgau (Rivaner), Silvaner, Grauburgunder (Pinot Gris), Weißburgunder (Pinot Blanc), Scheurebe
Rot: Spätburgunder, Dornfelder
Weinbau: Weinberge oft am klimatischen Limit für Traubenreife. Beste Lagen sehr steile Südhänge, häufig in Flussnähe
Weinbereitung: Fokus auf Reinheit/ Frucht, Eiche nur bei Burgunder, Süßwein als Spezialität
Basiswissen Deutschland II
Wichtige Weine & Etikettierung
Wichtige Weine:
Mosel (Bernkastel, Spiesport, Saar, Ruwer), Nahe (Schloßböckelheim), Rheingau (Rüdesheim, Geisenheim, Johannisberg), Rheinhessen (Nierstein), Baden (Kaiserstuhl-Tuniberg), Franken, Pfalz (Forst, Deidesheim)
Etikettierung:
Geschützte Ursprungsbezeichnung: Prädikatswein (Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Eiswein, Trockenbeerenauslese), QbA
Geschützte geografische Angabe: Landwein
Andere: Deutscher Wein
Andere Etikettbegriffe: Trocken, Halbtrocken, Classic, Selection, Erstes Gewächs
VDP: Erste Lage, Großes Gewächs
Aufgaben und Arten von Winter- und Sommerschnitt
Winterschnitt:
- Festlegung von Anzahl und Lagen der Augen, aus denen im Folgejahr die Triebe spriessen sollen.
- Arten:
- Fruchrutenschnitt (auch Guyot-Schnitt): eine oder mehrere Fruchruten bleiben erhalten
- Zapfenschnitt: mehrere Zapfen mit zwei oder drei Augen werden stehen gelassen. Die Zapfen sitzen auf einem Cordon aus altem Holz. Ermöglich mschinelle Ernte.
Sommerschnitt
- Ausdünnen des Laubdachs nach der Veraison
- Zuckerproduktion in den Trauben, optimale Besonnung, weniger Wachstum
Erziehungssysteme
-
Buscherziehung
- senkrechter Stamm aus mehrjährigem Holz, rings um den Kopf Zapfen, Triebe können bis zum Boden hängen
- für heiße, sonnige und trockene Gebiete (südl. Rôhne, Barossa Valley)
- Bei kühleren Regionen z.B. Beaujolais bindet man die Triebe an den Spitzen zusammen (bessere Luftzirkulation -> weniger Krankheiten)
-
Vertikaldrahtrahmen (auch VSP = vertical shoot positioning)
- häufigstes Prinzip
- Triebe gehen senkrecht nach oben und bilden gleichmässige Laubwand, Fruchruten werden horizontal gezogen
- Manchmal auch in einem Bogen
- gute für hohe Pflanzdichte
-
Große Reben
- Aufbauend auf VSP
- Laubwand wird vertikal geteilt (einige Tiebe nach unten) oder parallele Laubwände
- Hoher Anteil an altem Holz
- Beispiel: Geneva Double Curtain, Lyra, Pergola
Arten der Wuchskraft-Regulierung
- Pflanzdichte
- Rebschnitt
- Erziehungs- und UNterstützungssystem
- Unterlagsreben
- Begrünungspflanzen
Arten der Reife-Regulierung
- Zuckerreife: Anstieg des Zuckers-, Abnahme des Säregehalts
- Physiologische Reife: Entwicklung von Aromen und Tanninen
- Arten der Regulierung:
- Laubpflege
- Rebschnitt
- Wasserversorgung
Schädlinge und Behandlungsmöglichkeiten
- Reblaus: geeignete Unterlagsrebe
- Nematoden (kleine Würmer, greifen Wurzeln an, Vierenübertragung): Unterlagsreben, Bodenentseuchung
- Vögel und Säugetiere: Netzte, Wildzäune
- Insekten / Spinnen (Falter, Käfer, Milben, Blattläuse, Wespen, Tripse): Spritzmittel und natürliche Feinde
Krankheiten
Nichtsystemische Krankheiten
Pilzerkankungen
- Falscher Mehltau - Spritzmittel
- Echter Mehltau - Spritzmittel
- Graufäule - Spritzmittel
- Edelfäule (selber Pilz wie Graufäule)
Systemische Krankheiten
- Reisigkrankheit (Viren)
- Blattrollkrankheit (Viren)
- Pierce’sche Krankheit (Bakterien)
- Eutypiose (Pilz)
Nenne systemische Krankheiten und ihre Ursachen
Was ist Perlage und worauf deutet sie hin?