Wichtige Begriffe (GesM4) Flashcards

1
Q

Adel

A

Durch Geburt bevorzugte ständische Gruppe, die in Europa seit dem frühen Mittelalter aus dem Rittertum und den Dienstleuten der Könige entstanden war. Der Adel stützte seine Macht auf Grundbesitz, über den er seit dem Lehnswesen als Eigentum verfügte. In der Ständegesellschaft der zweite Stand.

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2
Q

Ancien Régime

A

Allgemeine Bezeichnung für das vorrevolutionäre Frankreich.

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3
Q

Bourgeoisie

A

Im Sprachgebrauch zur Zeit der Französischen Revolution sind damit die oberen Schichten des Bürgertums gemeint. In der marxistischen Theorie wird darunter die Klasse der Kapitaleigner verstanden, die von der Ausbeutung der Arbeiter, der Klasse des Proletariats, lebt.

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4
Q

Bürgerrechte

A

Diejenigen Rechte, die das Verhältnis zwischen einem Staat und seinen Bürgern regeln. Voraussetzung für den Erwerb dieser Rechte ist meist die Staatsbürgerschaft. 1789 wurden diese Rechte gemeinsam mit den Menschen- rechten der französischen Verfassung vorangestellt.

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5
Q

Bürgertum

A

Teil der städtischen Gesellschaft, der aufgrund von Besitz und Bildung soziale Vorrechte genießt.

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6
Q

Citoyen

A

In der Französischen Revolution bezeichnet Citoyen den besitzenden, aber politisch emanzipierten und aktiven Staatsbürger, der sich im Sinne der Aufklärung für das Gemeinwohl einsetzt. Im Gegensatz dazu steht der Bour- geois, der seine durch Besitz entstandenen Privilegien verteidigt.

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7
Q

Diktatur

A

Herrschaft einer Person, einer Gruppe oder einer Partei, die die staatliche Macht für sich monopolisiert hat und diese meist uneingeschränkt ausüben kann.

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8
Q

Direktorium

A

Eine durch Wahl oder Ernennung gebildet Gruppe, die als oberste Verwaltungsinstanz angesehen wird. In der französischen Verfassung von 1795 stellte das fünfköpfige Direktorium diese staatliche Instanz dar. Gewählt wurden seine Mitglieder vom Rat der 500. Mit dem Putsch von Napoleon endet am 9. November 1799 die Direktoriatsregierung.

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9
Q

Freihandel

A

Bezeichnung für einen Handel bzw. Warenverkehr, der keinerlei Zollschranken oder sonstigen Beschränkungen zwischen den Staaten unterliegt.

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10
Q

Gleichheit

A

(Franz.: Egalité) Gleichheit meint im Kontext der Französischen Revolution vor allem G. vor dem Gesetz und die Aufhebung von Privilegien, weil die Menschen von Natur aus gleich sind. Nur die Sansculotten verstanden unter G. auch soziale Gleichheit. An die G. der Geschlechter wurde nach 1789 nur von Wenigen gedacht. Nach 1789 war „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ eine der Losungen, die zur Rechtfertigung von Forderungen herangezogen wurde.

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11
Q

Hofadel

A

Der H. ist derjenige Teil des Adels, der im Absolutismus ständig am Hofe des Regenten anwesend sein musste. Dies waren in Frankreich meist die Adligen, die aus herzöglichen oder fürstlichen Familien stammten.

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12
Q

Klub

A

In der Französischen Revolution ein Zusammenschluss von Bürgern von gleichen politischen Ansichten zum Zwecke der Diskussion. Die Klubs in der Revolution gel- ten als Vorläufer von politischen Parteien (s. Volksgesell- schaften).

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13
Q

Konstituante

A

Allgemein wird unter K. eine verfassungsgebende Versammlung verstanden. In der Französischen Revolution war dies die aus den Generalständen hervorgegangene und zwischen 1789 bis 1791 tagende Nationalversammlung.

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14
Q

Konsul

A

Im antiken republikanischen Rom waren Konsuln die höchsten politischen und militärischen Ämter. Nach dem Putsch von Napoleon 1799 knüpfte man an diese Tradition begrifflich an.

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15
Q

Kontinentalsystem

A

Der mit der Kontinentalsperre verbundene Versuch Napoleons ein von Frankreich dominiertes Wirtschaftssystem auf dem Kontinent zu errichten. Verbunden damit war eine Einsetzung von Verwandten bzw. Vertrauten Napoleons als Herrscher in abhängigen Staaten wie z.B. dem neugeschaffenen Königreich Westfalen und in Neapel.

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16
Q

Konvent

A

Bezeichnung für die gewählten französischen Parlamente zwischen September 1792 und 1795.

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17
Q

Levée en Masse

A

Die Volksbewegung in Paris verstand darunter die spontan aus ihr hervorgegangene Massenbewegung zur Sicherung der Revolution. Im August 1793 wurde die Levée en Masse offiziell vom Konvent ausgerufen, um alle Franzosen zur Führung des Krieges gegen die Koalitionstruppen zu mobilisieren.

18
Q

Manufaktur

A

Vorindustrieller Gewerbebetrieb, in dem arbeitsteilig in Handarbeit große Mengen eines Produktes gefertigt werden. Die M. ist im Gegensatz zur Fabrik nicht mechanisiert.

19
Q

Mediatisierung

A

Nach der Besetzung linksrheinischer Gebiete durch Frankreich im Reich einsetzender Prozess, in dem kleine Herrschaften von größeren Territorialstaaten als Entschädigung für verlorenes Gebiet annektiert wurden. Die M. begann 1795 mit dem Frieden von Basel und fand ihren Höhepunkt mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803.

20
Q

Menschenrechte

A

Menschenrechte sind die unantastbaren Rechte, die jedem Menschen von Natur aus zustehen und die unveräußerlich sind. Solche unteilbaren Grundrechte müssen in demokratischen Verfassungen jedem Menschen gewährt werden.

Diese mit ihm untrennbar verbundenen Rechte können einem Menschen nicht abgesprochen werden. In der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789 durch die französische Nationalversammlung wurden diese Rechte erstmals einer Verfassung vorangestellt.

21
Q

Merkantilismus

A

Der M. war die gängige Wirtschaftspolitik des Absolutismus. Die staatlich gelenkte Wirtschaft sollte dem Fürsten die Mittel für das Heer, die Verwaltung und seine Repräsentation einbringen.

Die einheimische Wirtschaft wurde durch Schutzzölle auf Fertigprodukte vor ausländischer Konkurrenz geschützt. Rohstoffe dagegen sollten billig aus Kolonien eingeführt werden und im Lande für den Export in teilweise staatlichen Manufakturen veredelt werden.

22
Q

Monarchie

A

Monarchie ist eine auf Dauer angelegte Herrschaft eines Einzelnen im Staat. Sie ist meist erblich. Ihre Legitimation bezieht die M. aus dem Gottesgnadentum.

Ein Vorform der erblichen Monarchie ist die Wahlmonarchie. Aus einem definierten Personenkreis heraus wird der König von einer dazu legitimierten Gruppe gewählt.

Besondere Formen der Monarchie sind die absolute M. (s. Absolutismus), die konstitutionelle M., in dieser ist der Monarch in seinen Rechten an eine Verfassung gebunden. In der modernen parlamentarischen M. ist der Monarch nur noch Repräsentant des Staates. Die politische Macht übt das vom Volk gewählte Parlament und die aus ihm hervorgegangene Regierung aus.

23
Q

Montagnards

A

Als M. wurden die Abgeordneten bezeichnet, die in den oberen Reihen (auf dem Berg) des Konvents saßen. Politisch grenzten sie sich von den eher bürgerlich-liberal orientierten Girondisten ab. Die wichtigsten Wortführer der M. (Bergpartei) waren MARAT, DANTON und ROBE- SPIERRE.

24
Q

Nationalismus

A

Übersteigertes Bewusstsein vom Wert und der Bedeutung der eigenen Nation. Der N. glorifiziert die eigene Nation und setzt andere Nationen herab. Damit steht der N. im Gegensatz zum Patriotismus (Vaterlandsliebe) und zu Nationalbewusstsein.

25
Q

Nationalversammlung

A

Eine gewählte Versammlung meist zum Zwecke der Verfassungsgebung. S. auch Konstituante.

26
Q

Parlament

A

Unter P. Versteht man in demokratischen Staaten die gewählte Vertretung des Volkes. Seine Aufgaben sind die Ausübung der gesetzgebenden Gewalt, des Budgetrechts und die Kontrolle der Regierung.

Im vorrevolutionären Frankreich waren die „Parlemantes“ traditionelle Instrumente der Rechtsprechung und Verwaltung in den Pro- vinzen und Paris. Ein „Parlemante“ ist keine Volksvertretung.

27
Q

Republik

A

(Lat.: res publica = die Sache des Volkes; die öffentlichen Angelegenheiten). Eine Staatsform, in der das Volk der oberste Souverän ist. In Frankreich im September 1792 ausgerufen.

28
Q

Restauration

A

(Lat.: restauratio = Wiederherstellung). Der Begriff steht für die Wiederherstellung vorrevolutionärer Zustände.

Gruppen, deren politische Macht eigentlich zurückgedrängt worden war, kommen im Vorgang der Restauration erneut an die Macht und sind bestrebt, alle ihre Macht bedrohenden Veränderungen im politischen System rückgängig zu machen.

29
Q

Revolution

A

(Lat.: revolutio = Zurückwälzen, Umdrehung; Umwälzung) R. bezeichnet einen oft, aber nicht zwangsläufig mit Gewalt verbundenen grundlegenden und schnellen Wandel der gesellschaftlichen Ordnung. In einer politischen R. werden die politisch einflussreichen Eliten in einer Gesellschaft ausgetauscht.

In der Französischen Revolution erkämpfte sich das Bürgertum zunächst die Teilhabe und dann die vollständige politische Macht. Die Französische Revolution gilt in der Geschichtswissenschaft als das Musterbeispiel für eine R.

Eine R. gilt dann als erfolgreich, wenn ihre wesentlichen Ergebnisse nicht mehr rückgängig gemacht werden können, also dauerhaft sind und aus der Bevölkerung eine breite Unterstützung finden.

Damit grenzt sich der Begriff R. gegen eine Revolte ab. In dieser versucht eine kleine gesellschaftliche Gruppe sich die politische Macht zu verschaffen. In einem Putsch/Staatsstreich übernehmen Teile der Staatsorgane, meist das Militär, die politische Macht (Napoleon 1799).

30
Q

Royalisten

A

Anhänger eines Monarchen und der damit verbunden Staats- und Regierungsform.

31
Q

Sicherheitsausschuss

A

Der vom Konvent im Oktober 1792 gegründete Sicher- heitsausschuss war offiziell für Polizei und Justiz zuständig. Er wurde deshalb ein wichtiges Organ der Schreckensherrschaft. Nach deren Ende blieb der S. auch unter den Thermidorianern bis 1795 als Verwaltungsorgan bestehen.

32
Q

Stand

A

Eine Gruppe mit eigenen rechtlichen, sozialen und kulturellen Normen, deren Zusammenhalt auf Gemeinsamkeit in Abstammung, Beruf, Besitz oder Bildung besteht.

33
Q

Terror

A

(Lat.: terror = Schrecken) Terror ist die systematische Verbreitung von Angst in einer Gesellschaft. Mit der Drohung von Gewalt sollen Menschen gefügig gemacht werden. Terror dient meist der Umsetzung von politischen und sozialen Zielen.

Die Phase der Schreckensherrschaft in der Französischen Revolution lag zwischen 1793 und 1794. Die Gegner der Republik wurden als „Verräter“ bestraft. Es werden vom Konvent ein Revolutionstribunal und sogenannte Überwachungsausschüsse eingesetzt. Der Terror wurde Teil des Regierungssystems der radikalen Jakobiner. Er wurde systematisch gegen politische Gruppierungen angewandt. Insgesamt fielen dem T. bis Ende 1794 ca. 30 000 Menschen als wirkliche oder vermeintliche Gegner der Revolution auf der Guillotine zum Opfer.

34
Q

Verfassung

A

Als V. wird die Grundordnung eines Staates bezeichnet. Die Verfassung legt seine Grundstruktur und die politische Organisation. Sie regelt das Verhältnis und die Kompetenzen der Staatsgewalten. Eine Verfassung definiert zudem die Freiheits- und Grundrechte der Bürger und Bürgerinnen.

Zwischen 1789 und 1804 gab es in Frankreich fünf verschiedene V., die die unterschiedlichen Grundordnungen festlegten. 1791 die V. der konstitutionellen Monarchie. 1793 die V. der Republik. 1795 die V. der Direktoriumsherrschaft. 1799 die Konsulatsverfassung und ab 1804 die V. des Kaiserreiches.

35
Q

Völkerschlacht

A

Entscheidende Schlacht und Niederlage Napoleons in den Befreiungskriegen. Zwischen dem 16. und dem 19. Oktober 1813 kämpften bei Leipzig 330 000 Soldaten auf alliierter und 200 000 Soldaten auf französischer Seite.

Ca. 100 000 verloren in den Kämpfen ihr Leben. Die Niederlage Napoleons in dieser bis dahin größten Schlacht der Weltgeschichte führte dazu, dass die Franzosen sich hinter den Rhein zurückziehen mussten.

36
Q

Volksgesellschaft

A

Sammelbezeichnung für die Klubs während der Revolution.

37
Q

Volksrevolution

A

Dies bezeichnet die Mobilisierung der Mittel- und Unterschichten in der Pariser Bevölkerung bis 1792 gegen die Monarchie und danach bis 1793 gegen den Konvent. Die Tage der Volksrevolution zeigten vor allem am 10. August 1792, dass in einer Revolution die Frage nach der politische Macht durchaus auf der „Straße“ entschieden werden kann. Nach 1793 griffen die Pariser kaum noch massenhaft in den Verlauf der Revolution ein. Unter der Parole „Brot und Verfassung von 1793“ kam es im Mai 1795 zu einer letzten aber letztlich erfolglosen Erhebung, die die schleichende Verbürgerlichung der Revolution aufhalten sollte. Das Militär schlug diesen Aufstand in den Pariser Vorstädten nieder.

38
Q

Wirtschaftsliberalismus

A

Der Wirtschaftsliberalismus bzw. der wirtschaftliche Liberalismus ist die Form der Wirtschaft, die sich ohne staatliche Einmischung über den freien Markt selbst steuert.

Die theoretischen Grundlagen für diese Denkrichtung legte Adam Smith. Smith geht davon aus, dass der für jede Entwicklung vorgesetzte wirtschaftliche Eigennutz des Individuums in eine gesellschaftliche, sittliche und staatliche Ordnung eingefügt sei. Diese Ordnung garantiere die Freiheit des Einzelnen, das Privateigentum, die Freiheit des Marktes und den Freihandel.

39
Q

Wohlfahrtsausschuss

A

Ein vom Konvent im April 1793 eingerichteter Ausschuss, der die Regierung kontrollieren sollte. Unter dem Vorsitz von Robespierre wurde der W. ab September 1793 zur eigentlichen Revolutionsregierung. Nach dem Sturz und der Hinrichtung von Robespierre bestand der W. bis zur Auflösung des Konvents (September 1795) als Gremium zur Koordinierung der Kriegsführung weiter.

40
Q

Zensuswahlrecht

A

Ein Wahlrecht, dass an den Nachweis eines bestimmten Vermögens, Einkommens oder einer bestimmten Steuerhöhe gebunden ist. Oft ist die Wahrnehmung öffentlicher Rechte in einem Staat mit einem solchen Wahlrecht an einen bestimmten Zensus gebunden.

41
Q
A