GesM4 Flashcards

1
Q

Wie beschrieb Immanuel KANT die Aufklärung 1784?

A

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.

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2
Q

Was waren u.a. die Ursachen bzw. Vorraussetzungen für die Philosophie der Aufklärung? (1)

A

Naturwissenschaftliche Entdeckungen von Astronomen (KOPERNIKUS, GALILEI) und Physikern (NEWTON).

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3
Q

Mit wem standen die Aufklärungsphilosophen im 18. Jahrhundert in Konflikt und warum?

A

Mit den absolut herrschenden Fürsten, die alle staatliche Gewalt uneingeschränkt in ihrer Person vereinten.

Die Aufklärung brachte diese göttliche “Ordnung der Dinge” ins Wanken, denn sie wandte sich gegen die Ansicht, dass die Welt, wie man sie vorfindet, auch zum Besten eingerichtet ist.

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4
Q

Welche Herrschaftsform herrschte in England zur Zeit der Aufklärung vor?

A

Der Absolutismus war beseitigt; die dortigen Könige regierten mit parlamentarischer Kontrolle.

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5
Q

Wer sollte nach JOHN LOCKE die größte Gewalt im Staat sein?

A

Das Volk ist nach Ansicht von LOCKE die höchste Gewalt, da es die Legislative (gesetzgebende Gewalt) abberufen kann.

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6
Q

Erkläre den Begriff “Gewaltenteilung”. Wann und durch wen wurde er geprägt? Wie unterscheidet sie sich zum Absolutismus?

A

Die drei staatlichen Gewalten sind in einer rechtsstaatlichen Herrschaft mit dem Ziel organisiert, ihren Missbrauch in Folge von Konzentration politischer Macht zu verhindern und so die bürgerlichen Freiheiten zu sichern.

Funktional wird zwischen der gesetzgebenden Gewalt (Legislative), der ausführenden Gewalt (Exekutive) und der rechtsprechenden Gewalt (Judikative) unterschieden.

Diese drei Funktionen sind jeweils unabhängigen Staatsorganen (Parlament, Regierung, Gericht) zugewiesen und der gegenseitigen Kontrolle unterworfen.

Im Absolutismus vereint der Herrscher alle drei Gewalten in seiner Person und er kann nicht kontrolliert werden.

Entwickelt wurde die Lehre von der Gewaltenteilung von John Locke und Charles Montesquieu im 18. Jahrhundert als eine Form aufgeklärter Herrschaft in Abgrenzung zum herrschenden Absolutismus.

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7
Q

Erläutere den Gesellschaftsvertrag.

Wer brachte die Philosophie hervor?

A

Jean-Jaques ROUSSEAU.

Laut ihm waren anfangs alle Menschen frei.

Sobald das Eigentum Einzug hielt kamen auch alle anderen gesellschaftlichen Probleme auf. Die Menschen waren nicht mehr frei.

Um nun wieder in den Urzustand zu gelangen, sollten die Menschen einem Gesellschaftsvertrag zustimmen, den die Allgemeinheit zustimmt. Sie bilden einen Staat.

Dieser sollte für Ordnung und Freiheit sorgen.

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8
Q

Welche Schriften der Aufklärer waren um 1750 besonders beliebt und warum?

A

Diejenigen, die sich mit der Kritik von Religion und Kirche beschäftigten.

Da die Kirche den absolutistischen Staat verteidigte, indem sie das “Gottesgnadentum” der königlichen Herrschaft rechtfertigte, zeigte die Abkehr von der Religion zugleich ein neues politisches Bewusstsein bei einem breiten Teil der Bevölkerung.

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9
Q

Was forderte der Engländer Adam SMITH hinsichtlich der wirtschaftlichen Freiheit im 18. Jahrhundert?

Wer unterstützte diese Philosophie?

(3)

A

Wohlstandsmehrung solle für alle Bürger gelten und deshalb solle jeder das Recht auf ein am Selbstinteresse und Profit orientiertes wirtschaftliches Handeln haben.

Dieser englische „Wirtschaftsliberalismus“ entsprach dem Interesse der reichen Manufakturbesitzer, Kaufleute und Bankiers in Frankreich, denn das System des französischen Merkantilismus behinderte die erfolgreiche Entfaltung ihrer Unternehmungen.

SMITH meinte, dass jede künstliche wirtschaftspolitische Maßnahme die produktiven Kräfte der Arbeit und auch die Kapitalien in die falsche Richtung lenke. Er forderte deshalb die vollständige Beseitigung aller Begünstigungs- und Beschränkungssysteme des Merkantilismus.

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10
Q

Was erreichte die Glorious Revolution (3) und in welchem Jahr fand sie statt?

A

1689.

Bill of Rights:

  • Der König konnte alleine kein Gesetz ausser Kraft treten
  • Nur ein gewähltes und regelmäßig tagendes Parlament war dazu befugt
  • Die Judikative wurde unabhängig (Gerichte wurden vor königlichen Eingriffen geschützt; Richter wurden unabsetzbar)
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11
Q

Was besagt die Petition of Rights, wann und wo wurde sie festgelegt?

A

1628 in England.

Der König gab das Steuerbewilligungsrecht ab.

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12
Q

Was besagt die Habeas-Corpus-Akte, wann und wo wurde sie festgelegt?

A

1679 in England.

Schutz von Bürgern vor willkürlichen Verhaftungen.

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13
Q

Welche Herrschaftfsform herrschte in England nach der Glorious Revolution und was zeichnet sie aus?

A

konstitutionelle Monarchie.

Der Herrscher wird durch eine Verfassung in seinen Befugnissen eingeschränkt.

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14
Q

Was wurde 1696 in England eingeführt?

A

Presse- und Religionsfreiheit.

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15
Q

Wer konnte im 18. Jahrhundert bestimmen, wie sich das Parlament in Frankreich zusammensetzte?

Welche Ziele verfolgten sie?

A

wohlhabende Grundbesitzer und Kaufleute, die ihre wirtschaftlichen Interessen verfolgten.

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16
Q

Wodurch entwicklte sich England im 18. Jahrhundert zur stärksten europäischen Wirtschaftsmacht? (2)

A
  • Sklavenhandel zwischen Amerika und Afrika
  • Errichtung großer Manufakturen im Land
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17
Q

Nenne Gründe, die die Quäker veranlassten, nach Amerika auszuwandern. (1)

A

Vor der „Glorious Revolution“ wurden Quäker in England als religiöse Minderheit unterdrückt. Da sie aber persönlich frei waren, wanderten sie in die amerikanischen Kolonien aus, um dort frei leben zu können.

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18
Q

Wieviele Kolonien wurden in Amerika gegründet und als was verstanden sie sich?

A

Es wurden 13 Kolonien (Neuengland-Staaten) gegründet, die sich als “selbstverwaltete bürgerliche Gemeinwesen” verstanden.

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19
Q

Welche Gründe (4) belasteten das Verhältnis zwischen den amerikanischen Kolonien und dem Mutterland?

A
  • Verbot, neue Manufakturen zu errichten.
  • Verbot, nach Gold und Silber zu schürfen, es sei denn, sie lieferten es den Engländern ab.
  • Verbot des Handels mit Ausländern in den Kolonien.
  • Verbot, Waren ins nicht-britische Ausland zu verkaufen.
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20
Q

Warum gab es erhebliche Steuererhöhungen in den amerikanischen Kolonien um 1764 und wie reagierten die Kolonisten darauf?

Womit rechtfertigten sie dies?

A

Da die Neuengland-Staaten zur Tilgung der hohen Kriegsschulden nach dem Kolonialkrieg mit Frankreich und Indien herangezogen wurden.

Die Siedler reagierten darauf mit dem Boykott aller englischen Waren.

Da im Londoner Parlament keine Vertreter der Kolonien saßen (“no taxation without representation”) und sie bisher nur Steuern gezahlt hätten, die sie auch selbst bewilligt haben.

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21
Q

Was war der Kolonialkrieg und wann fand er statt?

A

1755-1763.

England eroberte die französischen und indischen Kolonien in Nordamerika.

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22
Q

Was riet der englische Staatsmann William PITT dem Oberhaus in London?

A

Um einen Bürgerkrieg zu vermeiden, sollte England das willkürliche System der Besteuerung der Kolonialstaaten fallen lassen.

Die Gesetze, die das englische Parlament erst ermöglichten, besagten schon damals, dass kein Untertan ohne seine Bewilligung besteuert werden soll.

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23
Q

Wann und wo verkündeten die amerikanischen Kolonien ihre Unabhängigkeit?

A

am 4. Juli 1776 in Philadelphia

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24
Q

Was waren die Kernaussagen der Unabhängigkeitserklärung? (4)

A
  • alle Menschen sind gleich
  • sie besitzen unveräußerliche Rechte (Leben, Freiheit, Streben nach Glück)
  • zur Sicherung dieser Rechte werden Regierungen eingerichtet
  • das Volk hat das Recht, die Regierung zu ändern oder abzuschaffen
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25
Q

Was folgte auf die Ablehnung der amerikanischen Unabhängigskeitserklärung seitens Englands und was war das Ergebnis?

A

Ein sechsjähriger Krieg zwischen dem Mutterland und den Kolonien. Erst 1786 bestätigten die Engländer im Frieden von Versailles die Unabhängigkeit der Neuengland-Staaten.

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26
Q

Wann wurde die amerikanische Verfassung festgelegt und was setzte sie fest?

A

1787.

Die als lockerer Staatenbund zusammengeschlossenen ehemaligen Kolonien gaben sich eine neue Verfassung, die noch heute gültig ist. Mit ihr wurde ein republikanischer Bundesstaat mit ausgeprägter Gewaltenteilung geschaffen.

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27
Q

Wie sah die amerikanische Regierung nach der amerkanischen Verfassung 1787 aus?

A

Der Kongress mit seinen beiden Kammern (Repräsentantenhaus und Senat), der vom Volk gewählte Präsident und das Oberste Gericht kontrollieren sich gegenseitig.

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28
Q

Wer war der erste amerikanische Präsident und was war er vorher?

A

Erster Präsident der Vereinigten Staaten wurde George WASHINGTON, der zuvor Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen im Unabhängigkeitskrieg gewesen war.

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29
Q

Wer unterstützte die amerikanischen Kolonien im Unabhängigkeitskrieg?

A

Frankreich unterstützte die Kolonien im Krieg gegen England (1778).

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30
Q

Welche Wirkung hatte die Unabhängigkeitserklärung der amerikanischen Kolonien auf Frankreich?

A

Die amerikanische Revolution und das neue Verfassungssystem galten bei den aufgeklärten Zeitgenossen in Europa „als der Beweis, dass die Ideale der Aufklärung, Freiheit und Menschenrechte, keine irreale Theorie waren, sondern unmittelbar praktisch umgesetzt werden konnten.“

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31
Q

Welche Ordnung von Staat und Gesellschaft herrschte im vorrevolutionären Frankreich?

A

Ancien Régime - ständisch-feudal

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32
Q

Welche Rechte hatte der König im “Ancien Régime”?

A

Die französischen Könige regierten als absolute Monarchen, die alle Staatsgewalten (Legislative, Judikative, Exekutive) in ihrer Person vereinigten.

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33
Q

Welche Einkommensquellen hatte der französische Adel im Ancien Régime?

A

Der Adel lebte von seinen Einkünften als Grundeigentümer (Grundrente) und von Zuwendungen (Renten) des Königs.

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34
Q

Was war das wichtigste Privileg des ersten und zweiten Standes im Ancien Régime?

A

Befreiung der Einkommenssteuer.

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35
Q

Welche politischen Rechte hatte der 3. Stand im Ancien Régime?

A

Er hatte keine politischen Rechte.

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36
Q

Welches Problem ergab sich aus der ständischen Gliederung Frankreichs hinsichtlich der Privilegien der Wohlhabenden Bürger des 3. Standes?

A

Trotz Reichtum und einem wohlhabenden Lebensstandart hatte diese Bevölkerungsgruppe keine politische Mitsprache.

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37
Q

Wie setzte sich die ständische Gesellschafsstruktur in Frankreich um 1789 zusammen?

A
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38
Q

Was wird mit folgender französischer Karikatur aus dem Jahre 1789 ausgesagt?

A

Der Bauer muss den Priester und den Edelmann tragen, d. h., er muss diese Gruppen mit seiner Arbeit ernähren.

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39
Q

Wie entwickelte sich die Wirtschaft Frankreichs im 18. Jahrhundert und welche Folgen hatte dies? (4)

A
  • wirtschaftlicher Aufschwung, vor allem in der Landwirtschaft
  • steigende Preise bei geringer steigenden Löhnen
  • Steigende Bevölkerungszahl und Missernten sorgten für Engpässe in der Versorgung
  • Steigende Preise resultierten in höherer Kriminalität und Emigration
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40
Q

Was waren die Gründe und Folgen der Wirtschaftskrise Frankreichs in den 1780er Jahren? (4)

A
  • Missernten führten zu steigenden Getreidepreisen
  • Nachfrage nach Industriewaren am Land sank
  • Import englischer Waren nach Abschluss eines Handelsabkommens
  • Arbeitslosigkeit in den Städten, da französische Manufakturen durch das Angebot preiswerter, englischer Ware in Schwierigkeiten gerieten
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41
Q

Was waren die Gründe und Folgen der Finanzkrise Frankreichs in den 1780er Jahren? (4)

A
  • Steigendes Defizit im Staatshaushalt seit Mitte des 18. Jhds. durch Beteiligung am siebenjährigen Krieg und den Kolonialkriegen Amerikas
  • Reformprogramme durch die Finanzminister TURGOT, NECKER und CALONNE, die eine Besteuerung der privilegierten Stände vorsahen, wurden abgelehnt
  • Steuererhöhungen wurden von den Gerichtshöfen des Adels und der Kirche abgelehnt

Folge: Abschaffung der bäuerlichen Frondienste im Straßenbau zugunsten einer allgemeinen Steuer für den Bau von Verkehrswegen

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42
Q

Welche Interessen verfolgten Klerus und Adel mit der folgenden Erklärung 1776 gegen die Abschaffung der bäuerlichen Frondienste zugunsten einer Steuer für den Straßenbau, die der 1. und 2. Stand tragen musste?

„Dadurch, dass die Verordnung die unterste Klasse der Bürger von den Frondiens- ten befreit, denen sie bisher unterworfen waren, überträgt sie diese Last auf die beiden anderen Stände des Staates, die dazu nie verpflichtet waren. Es gibt keine Unterschiede mehr zwischen all Ihren Untertanen; der Adlige und der Geistliche werden zu Frondiensten verpflichtet, oder – was auf dasselbe hinauskommt – sie werden zur Zahlung der Steuer verpflichtet, die an die Stelle des Frondienstes treten soll. Hierbei handelt es sich keineswegs um einen Kampf der Reichen gegen die Armen … Es ist eine politische Frage und zwar eine der wichtigsten, … ob man aufhören muss, anzuerkennen, dass es unter ihnen [den Untertanen des Königs] verschiedene Lebensbedingungen, Abstufungen, verbriefte Rechte und Vorrechte gibt.“

A

Die privilegierten Stände wollten an ihren verbrieften Rechten und Vorrechten festhalten. Damit wurden notwendige Finanzreformen verhindert.

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43
Q

Was waren in der vorabsolutistischen Zeit die Generalstände und wie setzten sie sich zusammen?

A
  • Instrument zur Einschränkung der Befugnisse des Königs in Steuerfragen
  • Jeder Stand stelle ca. die gleiche Anzahl an Abgeordneten
  • Abgestimmt wurde getrennt nach Ständen (pro Stand eine Stimme)
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44
Q

Warum wurden von König Ludwig XVI 1787 die Generalstände einberufen?

A

LUDWIG XVI. rief die Generalstände zum Mai 1789 nach Versailles ein, um von den Ständen notwendige Steuererhöhungen genehmigt zu bekommen.

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45
Q

Was forderte der Generalstand des 3. Stands bei der Einberufung der Generalstände 1789?

A

Sie forderten, dass nicht nach Ständen (Kurien), sondern nach Köpfen abgestimmt wurde. Ausserdem forderten sie die doppelte Anzahl an Abgeordneten des 1. und 2. Standes, um nicht überstimmt werden zu können.

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46
Q

Der Engländer Arthur YOUNG hat das Aufbegehren der Franzosen mit der amerikanischen Revolution in Zusammenhang gebracht. Belegen Sie diese Behauptung am Beispiel des Beschwerdeheftes aus Rennes:

„Da man sich nicht einbilden kann, jetzt gleich die Verfassung und die vorteilhaftesten Gesetze aufzustellen und zu formulieren, … sollen die Abgeordneten der Generalstände ihre Arbeiten mit einer detaillierten Erklärung über die wesentlichen Rechte der Bürger und des Volkes beginnen, [über] jene Rechte, die durch kein menschliches Gesetz aufgehoben werden dürfen oder können. Diese Erklärung soll in Bezug auf die Bürger als Grundlage haben: die Freiheit, die Sicherheit der Personen und die vollkommene Gleichheit aller einzelnen Menschen vor dem Gesetz und in Bezug auf die Steuern, gegenüber dem König und allen Inhabern von Staatsgewalt. In Bezug auf das Volk ist anzuerkennen, dass ihm allein die gesamte gesetzliche Gewalt zusteht und dass seine Vertreter diese Gewalt ausüben und dass der König über die gesamte ausübende Gewalt verfügt.“

A

In der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von 1776 sind Grundsätze formuliert, die unveräußerliche Rechte der Menschen festschreiben. Die Bürger aus Rennes beriefen sich in ihrem Beschwerdeheft z.B. auf die Freiheit und die Sicherheit der Person, auf die Gleichheit aller Menschen und die Souveränität des Volkes als obersten Grundsatz.

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47
Q

Welche Hauptforderungen stellte der 3. Stand bzw. Abbé SIEYÉS mit seiner bekannten Schrift “Was ist der dritte Stand”?

A

SIEYÉS fordert für die Vertreter des dritten Standes in den Generalständen den gleichen Einfluss, wie ihn der erste und zweite Stand besitzen. Er verlangt deshalb die gleiche Zahl an Abgeordneten für das Bürgertum, wie die beiden privilegierten Stände zusammen stellen, und die Abstimmung nach „Köpfen“.

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48
Q

Wie begründete der 3. Stand bzw. Abbé SIEYÉS mit seiner bekannten Schrift “Was ist der dritte Stand” die Forderungen?

A

„Der dritte Stand ist eine vollständige Nation“ und er leiste alle wichtigen und alle wirklich schweren Aufgaben im Staat (19/20tel). „Nur die einträglichen und ehrenvollen Stellen“ seien ihm nicht zugänglich. Der dritte Stand werde also diskriminiert. Der Allgemeinheit komme eine Gleichstellung auch insofern zugute, als damit eine Wettbewerbssituation in den öffentlichen Diensten entstehe, die deren Qualität nur verbessern könne.

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49
Q

Wie setzten sich die Generalstände 1789 zusammen?

A
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50
Q

Warum bildete sich am 17. Juni 1789 die Nationalversammlung?

A

Weil LUDWIG XVI keine Zugeständnisse zu den Forderungen des 3. Standes (Abstimmung nach Köpfen, Erstellen einer Verfassung) nach Einberufung der Generalstände 1789 gab.

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51
Q

Wie setzte sich die Nationalversammlung anfangs zusammen?

A
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52
Q

Nach welchem Ereignis und wann bildete sich die “verfassungsgebende Nationalversammlung”?

A

Am 9. Juli 1789, nachdem König LUDWIG XVI. die staatsbürgerliche Gleicheit aller Franzosen zunächst abgelehnt hatte und seine Soldaten rund um Paris versammelte.

Allerdings forderte er die Generalstände schließlich doch dazu auf, sich zur Nationalversammlung zu vereinigen.

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53
Q

Was waren die wichtigsten Artikel der “Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte”, die die verfassungsgebende Nationalversammlung hervorbrachte? (7)

A

1) Die Menschen sind und bleiben von Geburt frei und gleich an Rechten …
2) Das Ziel jeder politischen Vereinigung ist die Erhaltung der natürlichen und unveräußerlichen Menschenrechte. Diese Rechte sind Freiheit, Eigentum, Sicherheit und Widerstand gegen Unterdrückung.
3) Der Ursprung jeder Souveränität ruht letztlich in der Nation. Keine Körperschaft, kein Individuum können eine Gewalt ausüben, die nicht ausdrücklich von ihr ausgeht.
4) Die Freiheit besteht darin, alles tun zu können, was einem anderen nicht schadet. So hat die Ausübung der natürlichen Rechte eines jeden Menschen nur die Grenzen, die den anderen Gliedern der Gesellschaft den Genuss der gleichen Rechte sichern. Diese Grenzen können allein durch Gesetz festgelegt werden …
11) Die freie Mitteilung der Gedanken und Meinungen ist eines der kostbarsten Menschenrechte. Jeder Bürger kann also frei schreiben, reden, drucken unter Vorbehalt der Verantwortlichkeit für den Missbrauch dieser Freiheit in den durch Gesetz bestimmten Fällen …
16) Eine Gesellschaft, in der die Verbürgerlichung der Rechte nicht gesichert und die Gewaltenteilung nicht festgelegt ist, hat keine Verfassung.
17) Da das Eigentum ein unverletzliches und heiliges Recht ist, kann es niemandem genommen werden, wenn es nicht die gesetzlich festgelegte, öffentliche Notwendigkeit augenscheinlich erfordert und unter der Bedingung einer gerechten und vorherigen Entschädigung.“

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54
Q

Nenne wichtige Unterschiede zwischen der „Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“ und den Grundsätzen des Absolutismus. (3)

A

Die wichtigsten Unterschiede liegen in der Forderung nach Gewaltenteilung (Art. 16), der Begründung, dass jegliche Souveränität in der Nation ruhe (Art. 3), und in der Feststellung, dass alle Menschen von der Geburt an frei und gleich an Rechten seien (Art. 1).

Diese Rechte gab es in Frankreich während der Zeit des Absolutismus aufgrund der Stellung des Königs, der alle staatliche Gewalt in seiner Person vereinigte, und aufgrund der Standesprivilegien, nicht.

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55
Q

Die Menschenrechte haben in fast alle modernen Verfassungen Eingang gefunden. In welche Artikel des Grundgesetzes sind sie aufgenommen worden? (1)

A

Die ersten zwanzig Artikel im Grundgesetz sichern die Menschen- und Bürgerrechte. Sie dürfen vom Gesetzgeber nicht verändert werden

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56
Q

Wie sah das Lebend der “einfachen Leute” um 1789 in Paris aus?

A
  • Unzureichende und enge Wohnverhältnisse
  • Verseuchtes Wasser, da Abfälle in die Seine geleitet wurden
  • Steigende Brotpreise bei gleichbleibenden Löhnen sorgte für Hungernöte
  • Hohe Arbeitslosigkeit
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57
Q

Erläutere die Ereignisse rund um die Stürmung der Bastille (8)

A
  • Seit den Wahlen zu den Generalständen hatte das Pariser Bürgertum begonnen, sich zu organisieren und bildete eine selbstständige Stadtverwaltung
  • Nach der Entlassung NECKERs bildete sich eine Miliz, die “Nationalgarde” um für Ordnung zu sorgen und die Abgeordneten zu schützen
  • Stürmung des Staatsgefängnisses “Bastille” am 14. Juli 1789
  • Rückzug König Ludwigs XVI Truppen aus Paris und Umgebung am folgenden Tag
  • NECKER und entlassene Minister wurden wieder in ihren Ämtern eingesetzt
  • Ernennung BAILLYs zum Bürgermeister (Präsident der Nationalversammlung)
  • LAFAYETTE wurde Oberbefehlshaber der Nationalgarde
  • In vielen Städten Frankreichs lösten Volksvertretungen die königliche Verwaltung ab
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58
Q

Was passierte am 17. Juli 1789 nach der Stürmung der Bastille (Adel/König)? (2)

A
  • Der König begab sich in Begleitung der Nationalgarde nach Paris und kannte damit stillschweigend den Aufstand an
  • Die Wortführer der aristokratischen Gegenrevolution verließen das Land
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59
Q

Was war die Ursache des 2. Aufstandes (Zug der Frauen nach Versailles)? (2)

A
  • Aufkommen des Gerüchts einer weiteren Adelsverschwörung wegen der Hinhaltetaktik des Königs seit Mitte Juli 1789 gegen die Beschlüsse (Abschaffung der Feudalität, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte) der Nationalversammlung
  • Lebensmittelknappheit in Paris trotz guter Ernte
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60
Q

Erläutere den Ablauf des Zugs der Frauen nach Versaille (3)

A
  • Versammlung Pariser Frauen am 5. Oktober vor dem Rathaus mit der Forderung nach Brot
  • Nach Misserfolg, Zug nach Versailles in Begleitung der bewaffneten Nationalgarde und anderen Bürgern (ca. 20000)
  • König garantierte eine bessere Versorgung und Verlegung seines Wohnsitzes nach Paris in die Tuilerien (Pariser Stadtschloss) am 6. Oktober 1789
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61
Q

Was war der Grund für die Revolution der Bauern (“Die große Furcht”)? (5)

A
  • Armut der Landbevölkerung (ca. 24 Millionen)
  • Schlechte Ernte und harter Winter 1788 resultierte in hunderttausenden von Bettlern, die sich zu Banden zusammengeschlossen hatten
  • Teuerungswelle und Wirtschaftskrise brachte Missmut auch wohlhabender Bauern gegenüber ihren adligen Grundherren
  • Angst vor Räuberbanden, die angeblich die Ernte vernichten wollten
  • Furcht vor einer ausländischen Invasion Frankreichs
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62
Q

Wie lief die Revolution der Bauern ab? (4)

A
  • Bauern bewaffneten sich aus Angst vor Überfällen und einer Invasion
  • Nachdem sich die allgemeine Furcht aus grundlos herausstellte, wandte sich die bewaffnete Landbevölkerung gegen ihre Grundherren
  • Forderung der Vernichtung der Urkunden, die die alten Feudallasten verzeichneten
  • Reiche Grund-besitzende Bürger forderten, aus Angst um ihr ländliches Eigentum, mit Gewalt gegen die Bauern vorzugehen
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63
Q

Was waren die Resultate der Bauernrevolution? (5)

A
  • Abschaffung der Feudalordnung (Beseitigung aller Lehensbelastungen und Leibeigenschaften)
  • Bauern mussten sich von den zu leisteten Abgaben und Diensten freikaufen
  • Aufhebung der Standesunterschiede
  • Zulassung der Bürger zu allen Ämtern
  • Gleicheit der Steuerpflicht
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64
Q

Nennen Sie die Motive der verschiedenen Volksaufstände im Jahre 1789. Unterscheiden Sie dabei zwischen denen in Paris und denen auf dem Lande. (2)

A

Revolution der Bauern (Land):

Angst vor Überfällen und einer Invasion aus dem Ausland, nachdem sich der dritte Stand zur “Nationversammlung” erklärt hatte

Revolution der Abgeordneten:

König LUDWIG XVI. ignorierte zunächst die Forderungen des 3. Standes nach Abstimmung nach Köpfen; auch eine Verfassung schien nicht in Aussicht

Revolution der Pariser Bevölkerung:

Schlechte Lebensmittelversorgung und Lebensverhältnisse, sowie steigende Preise von der die “kleinen Leute” betroffen waren.

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65
Q

Wie verhielt sich LUDWIG XVI gegenüber den Forderungen und Beschlüssen der Nationalversammlung im Jahre 1789? Erkläre. (2)

A

Er kannte die Beschlüsse zunächst nicht an, wurde aber durch mehrere Volksbewegungen (Sturm auf die Bastille, Zug der Frauen nach Versailles) zur Zustimmung gezwungen.

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66
Q

Welches Ziel hatte die Revolution der Abgeordneten? (4)

A
  • Gleichberechtigung des dritten Standes
  • Beseitigung der Standesprivilegien
  • Abstimmung nach Köpfen
  • Erstellung einer Verfassung
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67
Q

Zu welchen Veränderungen führte die Revolution von 1789 in Frankreich? (5)

A
  • Schaffung einer Nationalversammlung
  • Abschaffung der Feudalrechte
  • Abschaffung der Standesprivilegien
  • Verabschiedung der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
  • Gleichberechtigung des 3. Standes
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68
Q

Worum ging es dem aufgeklärten Bürgertum zu Zeiten, zu der die Verfassung von 1791 verfasst wurde, und worum nicht? (2)

A

Es ging ihnen nicht darum, das Königtum zu beseitigen, sondern dem König die absolute Macht zu nehmen und ihn an eine Verfassung zu binden.

Als konstitutioneller Monarch sollte er mit Unterstützung des Bürgertums nach der politischen Revolution weiterregieren können.

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69
Q

Was ist anhand des folgenden Modells der “Französischen Revolution” zu erkennen?

A

Die drei Teilrevolutionen bedingten sich gegenseitig und führten zur Menschenrechtserklärung und Verfassung.

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70
Q

Wie war die Verfassung von 1791 aufgebaut?

A
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71
Q

Was ist eine Urwählerversammlung?

A

Alle Aktivbürger bildeten die Urwählerversammlung in den Distrikten, auf der die Wahlmänner gewählt werden.

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72
Q

Welche Vorraussetzungen mussten 1791 erfüllt sein, um zum Abgeordneten/Wahlmann gewählt zu werden? (2)

A

Aktivbürger mit Grundbesitz wählen aus allen Aktivbürgern die Abgeordneten.

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73
Q

Unterscheide anhand der Verfassung von 1791 die Aktiv- von den Passivbürgern.

A

Bürger sind alle Männer im Alter von über 25 Jahren. Ein Passivbürger hat alle Bürgerrechte, darf aber nicht wählen, weil er nur Steuern im Werte von drei Arbeitstagen zahlt. Ein Aktivbürger erfüllt den Zensus. Er darf deshalb die Wahlmänner wählen.

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74
Q

Welches Problem beinhaltete die Verfassung von 1791?

A

Laut der Theorie des “Gesellschaftsvertrages” sollen alle Bürger gleich sein, weil der Wille des Einzelnen sich dem Willen der Nation, also aller Bürger unterordnet. Ein königliches Veto widerspricht dem Gesetz der Gewaltenteilung.

75
Q

Wer waren die “Gewinner” der Verfassung von 1791 und warum? Wie nannte man sie?

A

Da der besitzlose Teil des dritten Standes von der aktiven Teilnahme an der Politik ausgeschlossen blieb, waren die Gewinner der Revolution zunächst die französische “Bourgeoisie”, also das Besitz- und Wirtschaftsbürgertum.

76
Q

Wie reagierte LUDWIG XVI. zunächst auf die Beschlüsse der Verfassung von 1791? (2)

A
  • Er war nicht dazu bereit, auf seinen “Klerus” und “Adel” zu verzichten
  • Er leistete passiven Widerstand, indem er heimlich die Fürsten im Ausland und den emigriertem Adel zu einem militärischen Eingriff in Frankreich annimierte
77
Q

Was war ein Grund für die Forderung nach Einführung der Republik in Frankreich?

A

Da sich der König nach einem Fluchtversuch im Sommer 1791 der neuen Verfassung gegeüber als illoyal entpuppt hatte.

78
Q

Welche wirtschaftlichen Reformen führte die Nationalversammlung um 1789 durch? (3)

A
  • Beseitigung fast aller direkten Steuern ausser Grund-, Haus- und Gewerbesteuer
  • Enteignung des Landbesitzes der Kirche
  • Drucken von Gutscheinen “Assignaten” zum Erwerb des gewonnenen Landes
79
Q

Zu was führte das Drucken der Assignaten?

A

Sie wurden schnell zum allgemeinen Zahlungsmittel (Papiergeld) und aufgrund der Staatsschulden verstärkt gedruckt, was zu einem inflationären Wertverfall führte (bis 1795 auf ein 1/10 ihres urspr. Werts).

80
Q

Wozu führte die Einführung des freien Handels?

A
  • Durch die freie Preisgestaltung profitierten Fabrikanten und Kaufleute und die Preise stiegen weiter (Konkurrenz; Angebot und Nachfrage; Spekulanten, vor allem auf Getreidepreise)
81
Q

Welche Klubs und politischen Gruppierungen bildeten sich im Verlauf der Formulierung der neuen Verfassung? Welche Richtung vertraten sie? (4)

A
  • Gesellschaft 89*
  • reiche Adlige und Bürger
  • Anstreben einer konstitutionellen Monarchie
  • Feuillants*
  • Wollten die Revolution mit der Verfassung beendet haben
  • Jakobinerklub*
  • -* hoher Mitgliedsbeitrag
  • Republikaner

2 Gruppierungen:

  • die eine liberale Republik anstrebenden “Girondisten” (BRISSOT)
  • radikalen Demokraten (ROBESPIERRE)
  • Klub des Cordeliers*
  • geringer Mitgliedsbeitrag; auch Frauen waren erlaubt
  • wollten die Revolution vorantreiben
  • erste Forderer der Republik
  • MARAT, DANTON
82
Q

Was waren die Hauptaufgaben bzw. Machenschaften der politischen Klubs? (5)

A
  • örtliche und nationale politische Angelegenheiten beeinflussen
  • wichtige Wortführer der öffentlichen Meinung bei Gesetzesvorlagen
  • Verbreitung von Informationen
  • Beeinflussung der öffentlichen Meinung
  • Mobilisieren des Volkes je nach politischem Interesse
83
Q

Wie und wann entstand die “gesetzgebende Nationalversammlung”? (2)

A
  • Der Entwurf zur konstitutionellen Verfassung Frankreichs wurde am 3. September 1791 verabschiedet
  • Am 1. Oktober 1791 wurde die “gesetzgebende Nationversammlung” gewählt
84
Q

Wie setzte sich die “gesetzgebende Nationalversammlung” zusammen? (5)

A
  • Sie setzte sich aus neuen Abgeordneten zusammen, da Mitglieder der Konstituante (verfasssungsgebende Nationalversammlung) nicht wiedergewählt wurden durften
  • Beide Richtungen der Jakobiner (Radikale und Girondisten): 136 Abgeordnete
  • Feuillants (Aufrechterhaltung der konstitutionellen Monarchie): 264 Abgeordnete
  • Unabhängige Abgeordnete: 350 Abgeordnete
  • Minister d. Königs wurden von den “Feuillants” gestellt
85
Q

Was waren im Winter 1791/92 die Ursachen für die angespannte Innenpolitik und ein drohender Krieg? (4)

A
  • Lebensmittelunruhen nach weiterer Missernte
  • Unzufriedenheit im Volk aufgrund des Zensuswahlrechts und Forderung der Ablöse des illoyalen Königs
  • Vorbereitung der Emigranten im benachbarten Ausland auf eine militärische Invasion mit Unterstützung von Preußen und Österreich
  • Forderung eines militärischen Einschreitens gegen die Gegenrevolution von der öffentlichen Meinung
86
Q

Wer war an einer militärischen Gegenwehr gegen die Gegenrevolution 1791/92 interessiert und warum? (3)

A
  • König und seine Berater: Hofften auf Niederlage und Wiederherstellung d. alten Ordnung
  • Girondisten/BRISSOT: Ablenkung von den innenpolitischen Schwierigkeiten (Staatsschulden, Versorgungsengpässe, …)
  • Kaufleute/Unternehmer: Hofften auf profitable Aufträge durch den Krieg
87
Q

Mit welchen Argumenten warb BRISSOT 1791/92 für den Krieg?

„Seit sechs Monaten, eigentlich schon seit dem Beginn der Revolution, überlege ich, welche Partei ich unterstützen soll … Überlegungen und die Tatsachen haben mich zu der Überzeugung gebracht, dass für ein Volk, das nach tausend Jahren Sklaverei die Freiheit erobert hat, der Krieg ein Bedürfnis ist. Der Krieg ist notwendig, um die Freiheit zu befestigen; er ist notwendig, um sie von den Lastern des Despotismus zu reinigen; er ist notwendig, um Männer zu entfernen, welche sie vergiften könnten … In zwei Jahren hat Frankreich seine friedlichen Mittel erschöpft, um die Rebellen in seinen Schoß zurückzuführen … sie beharren auf ihrer Rebellion, die fremden Fürsten beharren darauf, sie in derselben zu unterstützen: Man kann noch schwanken, ob man sie angreifen soll? Unsere Ehre, unser öffentlicher Kredit, die Notwendigkeit, unsere Revolution moralisch zu machen und zu konsolidieren – all das macht es uns zum Gesetz.“

A

Der Krieg solle die Freiheit befestigen und diejenigen, die sie gefährden (Emigranten/Adel), vernichten. Es sei ein Gebot der Ehre, die Revolution mit kriegerischen Mitteln zu verteidigen, zumal die friedlichen Mittel erschöpft seien.

88
Q

Warum wendete sich ROBESPIERRE gegen eine militärische Auseinandersetzung um 1791/92?

„Die ausgefallenste Idee, die im Kopf eines Politikers entstehen kann, ist die Vorstellung, es würde für ein Volk genügen, mit Waffengewalt bei einem anderen Volk einzudringen, um es zur Annahme seiner Gesetze und seiner Verfassung zu bewegen. Niemand mag bewaffnete Missionare; und der erste Rat, den die Natur und die Vorsicht einem eingeben, bestehe darin, die Eindringlinge wie Feinde zurückzuschlagen … Bevor sich die Wirkung unserer Revolution bei anderen Völkern bemerkbar macht, muss der Erfolg der Revolution erst gefestigt sein. Anderen die Freiheit geben zu wollen, bevor wir sie nicht selbst erworben haben, das hieße, unsere eigene Knechtschaft gleichzeitig mit der ganzen Welt zu verankern … Bevor Sie sich in die Politik und die Staatsgeschäfte der europäischen Fürsten verirren, beginnen Sie gefälligst damit, Ihre Blicke auf Ihre eigene Lage im Innern zu richten … Der Krieg ist gut für Armeeoffiziere, für Ehrgeizlinge und für Börsenspekulanten; er ist gut für die Minister, deren Unternehmungen er mit einem noch dichteren und fast für heilig gehaltenen Schleier bedeckt; er ist gut für den Hof, er ist gut für die Exekutive, deren Autorität, Ansehen und Einfluss er erhöht, und er ist gut für die Koalition der Adligen, der Intriganten und der Gemäßigten, die Frankreich regieren.“

A

ROBESPIERRE ist gegen den Krieg, weil die Freiheit in Frankreich selbst noch nicht gesichert/erreicht sei und der Krieg lediglich bestimmten Gruppen nütze (Spekulanten, „Ehrgeizlinge“, dem Hof, der gemäßigten Regierung).

89
Q

Wovor warnte BARNAVE? Welche Meinung hatten BRISSOT und ROBESPIERRE?

„… wenn die Revolution noch einen Schritt weitergeht, [kann] sie dies nicht ohne Gefahr tun; auf der Linie der Freiheit [wäre] die erste Handlung, die noch folgen könnte, die Vernichtung des Königtums; auf der Linie der Gleichheit [wäre] die erste Handlung, die noch folgen könnte, der Angriff auf das Eigentum … Es ist also jetzt wahrlich an der Zeit, die Revolution zu beenden.“

A

BARNAVE forderte, die Revolution zu beenden, da sonst die Institution des Königs und das bürgerliche Eigentum gefährdet seien. Die Jakobiner BRISSOT und ROBESPIERRE gehen davon aus, dass die Revolution noch nicht beendet sei.

90
Q

Was war die Ursache für die Kriegserklärung Frankreichs gegen Österreich am 20. April 1792 und was war zunächst das Resultat?

A
  • Die Girondisten um BRISSOT lösten die Feuillants (Befürworteten eine Beendigung der Revolution) ab und erklärten Österreich den Krieg
  • Krieg wurde aufgrund schlecht ausgebildeter und unzuverlässiger Truppen im Sommer 1792 zunächst ein Misserfolg
91
Q

Was war die Ursache der Forderung zum Ausruf der Republik Frankreichs im Sommer 1792? (5)

A
  • König LUDWIG XVI. entließ die Minister der kürzlich stark gewordenen Girondisten und blockierte mehrere Gesetze mit seinem Veto
  • Er beugte sich den Forderungen des Volkes trotz einer Besetzung seines Schlosses (Tuilerien) nicht
  • Die radikalen Jakobiner um ROBESPIERRE forderten den Ausruf der Republik und die Absetzung des Königs
  • Anhänger der konstitutionellen Monarchie um LAFAYETTE forderten daher ein Verbot des Jakobinerclubs
  • Ausrufung des Notstands am 11. Juli 1792 und Aufstellung von Freiwilligenverbänden für den Krieg
92
Q

Wie waren die Positionen der Girondisten um BRISSOT und der radikalen Jakobiner um ROBESPIERRE und MARAT Ende 1792, nach den ersten Niederlagen im Krieg gegen Österreich und den Handlungen des Königs, die in wieder als illoyal zeigten?

A

Die Girondisten um BRISSOT schreckten Ende Juli 1792 vor der Ausrufung der Republik zurück, während die radikalen Jakobiner eine republikanische Verfassung forderten.

93
Q

Was war das “Manifest des Herzogs von Braunschweig” und wie kam es zu Stande? (4)

A
  • Wurde am 1. August 1792 bekannt
  • Herzog von Braunschweig (Befehlshaber der österreichischen und preußischen Interventionstruppen) drohte allen Franzosen, die sich der Invasion seiner Truppen entgegensetzen würden, den Tod.
  • Auch die Stürmung der Tuilerien hätte schwerwiegende Folgen
  • Ursprung dieser Drohungen war die Königin MARIE ANTOINETTE, die die Hilfe beim Herzog erbeten hatte
94
Q

Was war das Ergebnis, nachdem das “Manifest des Herzogs von Braunschweig” bekannt wurde? (4)

A

Die “Zweite Revolution” in Frankreich

  • Stürmung der Tuilerien
  • Absetzung des Königs LUDWIG XIV.
  • Wahl des Nationalkonvents zur Ausarbeitung einer republikanischen Verfassung ohne Unterscheidung zwischen Aktiv- und Passivbürgern
95
Q

Wann kam der Nationalkonvent zur Ausarbeitung einer republikanischen Verfassung zu Stande und wie setzte er sich zusammen?

A
  1. September 1792
96
Q

Was waren die ersten Handlungen des Nationalkonvents zur Ausarbeitung einer republikanischen Verfassung? (4)

A
  • Entgültige Abschaffung der Monarchie
  • Ausrufung der Republik
  • Absetzung des Königs
  • Verurteilung des Königs zum Tode aufgrund von Verschwörung gegen die Freiheit des Volkes (21. Januar 1793 auf dem “Platz der Revolution” in Paris)
97
Q

Welche politische Gruppierung fehlte 1792 im Nationkonvent?

A
  • Die gemäßigten „Feuillants“, die die konstitutionelle Monarchie unterstützt hatten.
98
Q

Worin unterscheidet sich die Revolution 1789 von der 2. Revolution 1792? (2)

A

1789 war die Revolution nicht direkt gegen das Königtum gerichtet. Ziel war es, seine absolute Macht einzuschränken und für den dritten Stand die politische Gleichberechtigung zu erreichen. Hierzu gab es ein Bündnis zwischen Teilen des Adels und des Bürgertums.

1792 war die Revolution gegen Teile des Bürgertums und die konstitutionelle Monarchie gerichtet.

99
Q

Wie verlief die Schlacht bei Valmy 1792 und welche Folgen hatte sie? (3)

A
  • Da die Interventionstruppen bereits wichtige französische Grenzfestungen eingenommen hatten, wurden weitere Freiwilligenverbände ausgerufen.
  • Diese trafen 1792 bei der Schlacht bei Valmy auf preußische Truppen, die die Stadt aber nicht einnehmen konnten.
  • Der Sieg stärkte die Moral des Volkes und es gelang den französischen Truppen Belgien und Teile des Rheinlandes einzunehmen
100
Q

Wann trat der republikanische Verfassungsentwurf in Kraft?

A

Er trat nach einer Abstimmung in den Urwählerversammlungen am 10. August 1793 in Kraft.

101
Q

Was beinhaltete der erste Teil der republikanischen Verfassung? (1)

A

Wie schon 1791 eine Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte und deren Schutz (Sicherheit, Freiheit, Widerstand gegen Unterdrückung durch die Regierung, Eigentum).

102
Q

Welche wesentlichen Neuerungen gab es in der Verfassung von 1793 im Vergleich mit der von 1791? (3)

A
  • Allgemeines Wahlrecht aller Bürger ab 25
  • Recht auf öffentliche Unterstützung z.B. für Invalide
  • Recht auf Bildung
103
Q

Wer waren die Sansculotten und welche Ziele verfolgten sie? (6)

A
  • radikales “einfaches Bürgertum”
  • Gewerbetreibende, Handwerker, Arbeiter, Ladeninhaber und Kleinhändler
  • Männer und Frauen
  • handelten aus konkrete sozialen Bedürfnissen und Unzufriedenheit wegen Inflation und schlechter Versorgung
  • wollten politische Umwälzungen im Wahlrecht herbeiführen
  • lange Hosen, rote Zipfelmütze, oft bewaffnet
104
Q

Wer waren die “Gegner” der Sansculotten?

A

Die “Reichen” und Feinde der Revolution.

105
Q

Wie sah die Politik der Sansculotten aus? (3)

A
  • Getroffen wurde sich in Sektionen (urspr. Urwählerversammlungen in Stadtbezirken von Paris)
  • Beschluss von Petitionen und Ausschüssen zur Beratung von Problemen auf permanenten Volksversammlungen
  • In Paris beherrschten die Sansculotten fast alle Sektionen und hatten die Gewalt über die dortige Nationalgarde
106
Q

Wurden die sozialen Ansichten der Sansculotten vom Gesetzgeber berücksichtigt (republikanische Verfassung)?

A

In Art. 1 und Art. 21 der Verfassung von 1793 war die Forderung, „Not und Elend aus der Welt zu schaffen“, aufgenommen. Der Konvent hatte die Forderungen der Sansculotten also berücksichtigt.

„Art. 1
Das Ziel der Gesellschaft ist das allgemeine Glück. Die Regierung ist eingesetzt, um dem Menschen den Genuss seiner natürlichen und unveräußerlichen Rechte zu verbürgen …

Art. 21
Die öffentliche Unterstützung ist eine heilige Schuld. Die Gesellschaft schuldet ihren unglücklichen Mitbürgern den Unterhalt, indem sie ihnen entweder Arbeit verschafft oder denen, die außerstande sind zu arbeiten, die Mittel für ihr Dasein sichert.“

107
Q

Wen könnten die Sansculotten als ihren politischen Hauptgegner angesehen haben?

A

Politische Gegner waren diejenigen, die als Spekulanten im Lebensmittelhandel tätig waren und die sich im Ancien Régime bereichert hatten.

108
Q

Wer hätte die Sansculotten als Bündnispartner in der politischen Auseinandersetzung vor dem Ausruf der Republik benötigen können?

A

Diejenigen, die eine Republik forderten. Also die Jakobiner, die aber in die Fraktionen der Radikalen (Berg) und der Girondisten zerfallen waren.

109
Q

Was war eine der zentralen Ursachen für die Unzufriedenheit der Sansculotten 1793?

A

Die wieder gestiegenen Miet- und vor allem Brotpreise, da sie sich nicht genügend Brot leisten konnten, ohne auf andere Ware verzichten zu müssen.

110
Q

Was war das “Große Maximum”? (3)

A

Da trotz der zwischen 1790 und 1793 gestiegenen Löhnen die meisten Familien in Geldnot waren, wurden 1793 Höchstpreise für Getreide und Höchstlöhne für Gesellen und Arbeiter gesetzt, und Streiks bzw. Zusammenschlüsse von Handwerksgesellen und Arbeitern verboten.

111
Q

Wer wurde im Zuge des “Großen Maximums” politisch ausgegrenzt und warum? (2)

A
  • Die Girondisten, die die Prinzipien eines freien Handels vertraten, wurden von der Bergpartei um ROBESPIERRE ausgegrenzt
  • Sie gingen davon aus, dass eine Gleichheit für den Mensch auch eine Gleichheit an Rechte vorraussetzte
112
Q

Warum sahen die Sansculotten und radikalen Jakobiner die “Gleichheit aller Bürger” als ein Problem an?

A

Da es laut ihnen keine Vormachtstellung (Dominanz) von Eigentum und Reichtum geben sollte.

113
Q

Am 22. September 1793 schrieb der Girondist BRISSOT:

„Wer hätte das gedacht vor einem Jahr, als eine verderbte Partei das Volk noch unter dem Joch eines Tyrannen festhielt. Selbst bei den Jakobinern war damals das Wort Republik geächtet. Doch wir müssen diese traurigen Zeiten vergessen. Das Königtum ist jetzt abgeschafft, und Frankreich ist und bleibt eine Republik. Das Volk will es und man muss es zu seinem Ruhme sagen, es wollte es seit dem letzten Jahr … Und warum? Weil das Volk am meisten Ehrlichkeit, am meisten guten Sinn, am wenigsten Vorurteile und weniger Eigensucht hat als andere Klassen …“

Wie hätte er sich einige Wochen zuvor geäußert und warum?

A

Im Juli 1792 hatte der Jakobiner BRISSOT sich noch entschieden gegen eine Republik ausgesprochen.

Da die 2. Volksrevolution im August 1792 die Republik hervorgebracht hatte und der König seines Amtes entzogen wurde, mussten die Girondisten diese Wendung vornehmen, wenn sie politisch überleben wollten.

114
Q

Wie kam die 1. Koalition gegen Frankreich zu Stande? (4)

A
  • Die besetzten Gebiete in Belgien und im deutschen Reich gingen verloren
  • Der Nationalkonvent erklärte England und Holland den Krieg
  • Spanien und die italienischen Staaten traten in den Krieg mit ein
  • Die Kriegsgegner bildeten die 1. Koalition gegen die französische Republik (Österreich, Portugal, Spanien, ital. Staaten, England, Holland, Preußen, etc.)
115
Q

Warum entfachte 1793 ein Bürgerkrieg in Frankreich? (2)

A
  • Aufgrund des Kriegs mit den Koalitionsmächten sollte eine neue Armee (300.000) ausgehoben werden, der sich vor allem die ländliche Bevölkerung widersetzte
  • Girondisten vertrieben die Sansculotten in Südfrankreich aus den Sektionen
116
Q

Welchen Verlauf nahm der Bürgerkrieg von 1793? (5)

A
  • Konvent begann mit Verhaftungen von Sansculotten um ihre politische Tätigkeit einzudämmen, da ihn diese zunehmend unter Druck setzten
  • Vermittlungsversuche zwischen Girondisten und Montagnards (vertraten das Interesse der Sansculotten) scheiterten
  • Auch d. Wohlfahrtsausschuss des Konvents, der die Kriegsführung koordinieren sollte, konnte die Auseinandersetzungen nicht glätten
  • Belagerung des Nationalkonvents von 80.000 Menschen mit der Forderung, girondistische Abgeordnete verhaften zu lassen
  • Girondisten wurden entmachtet und die Montagnards unter ROBESPIERRE kamen an die Spitze der Macht (Diktatur des Wohlfahrtsausschusses)
117
Q

Wie sah die Politik der Jakobiner während/gegen Ende des Bürgerkriegs nach der Entmachtung der Girondisten aus? (6)

A
  • Sansculottische Gruppierung “Enragés” (Wütende) lehnten den Verfassungentwurf ab, da sich die Sansculotten von der Freiheit des Handels bedroht sahen
  • Politische Säuberungen gegen die Anhänger der Girondisten und Royalisten
  • Wohlfahrtsausschuss (wurde Ende Juli 1793 von den Jakobinern gewählt) wurde zur eigentlichen Regierung Frankreichs
  • Bündnis der politischen Gruppen wurde zunächst aufrecht erhalten um den Krieg gegen die Koalitionsmächte zu gewinnen und den Bürgerkrieg zu beenden
  • Ab August 1793: Aufstellung eines Volksheeres
  • Beendigung des Bürgerkriegs im Herbst 1793
118
Q

Was war das “September-Massaker” 1792?

A
  • Hinrichtung von über 1000 Gefangenen, denen die Unterstützung der Gegenrevolution vorgeworfen wurde, ausgehend von der Regierung
119
Q

Wie sah der “große Terror” aus und von wann bis wann ging er? (4)

A
  • Beginn mit Verabschiedung des “Gesetzes über die Verdächtigen” im September 1793 bis Sommer 1794
  • Über 30000 Opfer
  • Sicherheits- und örtliche Überwachsungausschüsse bekamen umfangreiche Vollmachten zur Verhaftung von Feinden der Republik
  • Legalisieren des Terrors u.a. durch Außerkraftsetzen der Verfassung am 10. Oktober 1793 bis zum Ende des Krieges
120
Q

Über die Prinzipien der revolutionären Regierung sagte ROBESPIERRE:

„Die Theorie der revolutionären Regierung ist ebenso neu wie die Revolution selbst, durch welche sie herbeigeführt wurde … Die Revolution ist ein Krieg der Freiheit gegen ihre Feinde; … Die revolutionäre Regierung erfordert eine außerordentliche Tätigkeit, eben darum, weil sie im Kriege ist. Sie ist weniger einförmig und weniger strengen Regeln unterworfen, weil die Umstände, in denen sie sich befindet, stürmisch und veränderlich sind, vorzüglich aber, weil sie gezwungen ist, beständig neue und schnelle Hilfsmittel gegen neue und dringende Gefahren anzuwenden … Die revolutionäre Regierung ist guten Bürgern allen Nationalschutz, den Feinden des Volkes aber nur den Tod schuldig … Sie hat nichts mit der Anarchie und mit der Unordnung gemein; im Gegenteil, ihr Zweck ist, diese zu unterdrücken, um die Herrschaft der Gesetze herbeizuführen und zu befestigen. Sie hat nichts mit dem Willkürlichen gemein. Nicht Privatleidenschaften, sondern das allgemeine Interesse muss sie leiten.“

ROBESPIERRE sprach vom „allgemeinen Interesse“, das die Revolutionsregierung leite. Welche aufklärerische Idee über den Staat könnte dahinter stehen?​

A

Hinter dieser Äußerung steht die Idee des Gesellschaftsvertrages, der die Freiheit und Gleichheit der Menschen sichern soll.

121
Q

Über den Terror äußerte er sich im Februar 1794:

„Man könnte sagen, dass Licht und Finsternis … in dieser großen Epoche der Menschheitsgeschichte darum kämpfen, die Geschicke der Welt unwiderruflich zu entscheiden, und dass Frankreich der Schauplatz dieses furchtbaren Ringens ist. Von außen kreisen Euch alle Tyrannen ein, im Innern haben sich alle Freunde der Tyrannei verschworen … Man muss die inneren und äußeren Feinde der Republik vernichten oder mit ihnen untergehen: Der erste Grundsatz Eurer Politik muss also in der jetzigen Lage sein, das Volk durch die Vernunft und die Feinde des Volkes durch den Schrecken zu leiten. Wenn im Frieden die Tugend die treibende Kraft der Volksregierung ist, so sind es in der Revolution zugleich Tugend und der Terror; die Tugend, ohne die der Terror unheilvoll, der Terror, ohne den die Tugend ohnmächtig ist.“

In welchen Zusammenhang stellte ROBESPIERRE die Notwendigkeit des Terrors?

A

Das die Revolution stützende Volk sei tugendhaft und brauche nur durch die Vernunft geleitet zu werden. Die Feinde der Revolution müssen mit Terror abgeschreckt werden. Tugend und Vernunft sollen also durch Terror gegen ihre „Gegner“ gesichert werden.

122
Q

Welcher Konflikt trat beim “Großen Terror” hinsichtlich der Prinzipien der republikanischen Verfassung auf?

A

Die Verfassung beinhaltet Menschen- und Bürgerrechte und deren Schutz. Die Verhängung von Todesstrafen und Verhaftungen der Gegner der Republik stand damit im Konflikt.

123
Q

Wie kam es zum Ende der Herrschaft der Jakobiner unter ROBESPIERRE im Sommer 1794? (4)

A
  • Der Terror der Bergpartei wandte sich zusätzlich gegen die radikale Sansculottenbewegung
  • Der Terror durch eine Verbesserung der militärischen Situation im Inneren und Äußeren konnte nicht mehr länger gerechtfertigt werden
  • Mehrheit des Konvents aus gemäßigten Abgeordneten des Bergs und der Mitte fühlten sich allmählich selbst vom Terror bedroht
  • Sturz von ROBESPIERRE und seiner Anhänger nachdem sich die militärische Lage entspannt hatte und zahlreiche Hinrichtungen
124
Q

Wie reagierten die Sansculotten auf die neue besitzbürgerliche Regierung 1795, was war die Ursache, und was war das Ergebnis? (3)

A
  • Aufstand des Volkes wegen weiterhin hoher Preise und Hungersnöte
  • Royalistischer Aufstand
  • Militärische Niederschlagung beider Aufstände unter NAPOLEON BONAPARTE
125
Q

Wie sah die neue Verfassung/Regierung 1795 unter der besitzbürgerlichen Regierung aus? (4)

A
  • Garantie und Schutz des Eigentums der Reichen
  • Abschaffung des allgemeinen Wahlrechts (nur noch ca. 200.000 Wahlberechtigte Aktivbürger)
  • Zweikammersystem “Rat der 500” und “Rat der Alten” als Legislative
  • Fünfköpfiges Direktorium als Exekutive
126
Q

Wie sah die Zeit der Direktoriumsherrschaft von 1795 bis 1799 aus? (7)

A
  • Verbot des Jakobinerclubs durch die “Thermidorianer” (an die Macht gekommene Gruppe aus dem 1792 gewählten Nationalkonvents)
  • Alle Abgeordneten vertraten das Interesse des besitzdenden Bürgertums
  • Wiederherstellen des Schutzes des Eigentums und dessen freie Verfügbarkeit
  • Aufhebung des “Großen Maximums”
  • Frankreich verstand sich als bürgerliche Republik
  • Girondisten und Politiker der “Ebene” (Abbé SIEYÉS) kamen wieder zu Einfluss
  • Steigende Bedeutung des Militärs, welches nach 1795 Erfolge gegen die Koalition erzielte
127
Q

Wer war NAPOLEON? (5)

A
  • Geb. 1769 auf Korsika als Sohn einer verarmten adligen Beamtenfamilie
  • Nach Besuch einer Kadettenanstalt Beitritt der königlichen Armee als Artillerieoffizier 1785
  • Beförderung zum Brigadegeneral durch ROBESPIERRE aufgrund herausragender militärischer Leistung
  • Kommando über den Niederschlag der Aufstände während der besitzbürgerlichen Regierung
  • Oberkommando über die Truppen während des Kriegs gegen die Koalitionsmächte
128
Q

Wie kam NAPOLEON an die Macht? (3)

A
  • Entmachtung mehrerer Direktoriumsmitglieder mit der Hilfe NAPOLEONS, da sie sich auf royalistische Abgeordnete stützten
  • Beteiligung NAPOLEONS am Staatsstreich 1799 mit SIEYÉS, TALLEYRAND, BARRAS, Polizeiminister FOUCHÉ…
  • NAPOLEON wurde Erster von drei Konsuln
129
Q

Wie lief der Staatsstreich ab? Wann fand er statt? (2)

A

NAPOLEON stürzte mithilfe seiner Soldaten am 9. November 1799 das Direktorium und ließ den “Rat der 500” auseinanderjagen.

130
Q

Wie sah die Verfassung von 1799 aus? (4)

Welches wichtige Ereignis brachte sie hervor? (1)

A
  • Ende der Revolution
  • Wiederherstellung des allgemeinen Wahlrechts
  • Keine direkte Wahl der Abgeordneten, sondern durch ein mehrstufiges System von Wahlmännern
  • Regierung schlug die Kandidaten vor
  • Beteiligung von mehreren Körperschaften an der Gesetzgebung, die wiederum stark von der Exekutive und den drei Konsuln beeinflusst wurde
131
Q

Nenne die Veränderungen, die die Verfassungen von 1795 und 1799 für die Wähler bedeuteten. (2)

A
  • Das allgemeine Wahlrecht wurde 1795 abgeschafft. Der Zensus war so hoch, dass es in ganz Frankreich nur noch ca. 200 000 Wahlberechtigte gab.
  • 1799 stellte NAPOLEON das allgemeine Wahlrecht wieder her. Die Abgeordneten (Kandidaten der Regierung) wurden aber nur indirekt (über Wahlmänner) gewählt
132
Q

Aus welchen politischen Gruppen kamen die “Thermidorianer”?

A

Es waren Konventsabgeordnete der Ebene und der Girondisten. Die Gruppe kam aus dem Besitzbürgertum.

133
Q

Warum gab es in Deutschland um 1789 keine Revolution wie die in Frankreich? (5)

A
  • Das Reich war politisch in über 300 Territorien zersplittert
  • Schwaches Bürgertum durch schwache Wirtschaft
  • Schwacher Einfluss des Adels gegenüber den regierenden Fürsten
  • Aufkommende Unruhen im Volk wurden durch Zugeständnisse oder Erfüllung der Forderungen (meist Missstände wie z.B. Nahrungsmittelversorgung) beendet
  • Deutsche Bauern und Handwerker waren eher königstreu (royalistisch) eingestellt.
134
Q

Wie wirkte sich die französische Revolution auf das deutsche Bildungsbürgertum aus? (3)

A
  • Vertreter der Aufklärung (Schriftsteller und Philosophen) begrüßten die politischen Veränderungen in Frankreich
  • Verfassung vieler aufklärender Schriften, die zu einer Politisierung beitrugen, ohne eine Volksbewegung in Gang zu setzen
  • Abwendung der meisten deutschen Philosophen und Bildungsbürger von Frankreich und den Aufklärungsphilosophien während der jakobinischen Terrorherrschaft
135
Q

Welche Philosphie vertrat der “deutsche Jakobinerclub” in Norddeutschland und wie reagierte das Volk auf dessen Meinung?

A
  • Der König, der absolut im deutschen Reich regierte, sollte, wie in Frankreich, gegen eine repräsentationistische Regierung ersetzt werden
  • Die Sympathie für die französische Revolution zog, außer im Großbürgertum, keine größeren Kreise im Volk
136
Q

Wie entstand und verlief die Mainzer Republik 1792/93? (6)

A
  • Eroberung einiger deutscher Gebiete durch die Revolutionsarmeen
  • Flucht der kurfürstlichen Regierung
  • Gründung eines Jakobinerklubs für Mainz “Gesellschaft der Volksfreunde”
  • Aufhebung aller Privilegien des Adels sowie der Feudalrechte in diesen Gebieten im Namen der französischen Nation
  • Unterstützung dieser revolutionären Neuerungen durch die Bevölkerung blieb aus
  • Wiederherstellen der alten Ordnung nach Rückeroberung der Festung von Mainz durch preußische Truppen
137
Q

Wer war GEORG FORSTER? (2)

A
  • Naturwissenschaftler und kurfürstlicher Bibliothekar, der den deutschen Jakobinerklub in Mainz unterstützte
  • Wurde als Vertreter der ersten deutschen Republik nach Paris entstandt, wo er, nach Rückeroberung von Mainz durch preußische Truppen, als politischer Flüchtling 1794 starb
138
Q

Wie unterscheidet sich die Mainzer Republik von den Ereignissen des Jahres 1789 in Paris? (2)

A
  • 1789 wurden die Veränderungen in Frankreich mit einer Revolution, die vom Volk getragen wurde, erzielt.
  • Die Mainzer Republik wurde von „oben“ errichtet. Die französischen Truppen waren hier „bewaffnete Missionare“.
139
Q

Wie sah die soziale Situation der Frauen während der französischen Revolution aus? (2)

A
  • Frauen mussten neben der Aufrechterhaltung des Haushalts auch arbeiten gehen, da die Löhne der Männer nicht ausreichten
  • Sie bekamen die steigenden Lebensmittelpreise daher besonders zu spüren
140
Q

Welche Rolle spielten Frauen während der Revolution? (3)

A
  • Sie spielten dabei eine führende Rolle
  • Viele Aufstände wurden fast ausschließlich von Frauen geführt (Bekanntester: Zug der Frauen nach Versailles am 5. Oktober 1789)
  • Ausgeprägtes politisches Handeln der Frauen vor allem bei den Sansculotten
141
Q

In weit weit wurden die Rechte der Frau in den Menschen- und Bürgerrechten und den späteren Verfassungen berücksichtigt? (2)

A

Die Rechte der Frau waren weitestgehend unbekannt und nicht vorhanden.

Die beschriebenen Rechte galten nur für den männlichen Teil der Bevölkerung.

142
Q

Welche Forderungen stellte Olympe de GOUGES mit der Veröffentlichung der “Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin”? (3)

A
  • Gleiche Rechte für die Frau wie in den Menschen- und Bürgerrechten von 1789
  • Der Mann ist gesetzlich gezwungen, seine Herrschaft (Tyrannei) über die Frau zu beenden
  • Forderung nach den gleichen politischen Rechten z.B. Zugang ins Parlament
143
Q

Wer war Olympe de GOUGES? (5)

A
  • Tochter eines Handwerkers
  • Journalistin
  • Verfasserin von politischen Theaterstücken
  • Aktivistin für Gleichberechtigung von Frauen während der Revolution
  • Als Gegner der jakobinischen Diktatur unter ROBESPIERRE wurde sie 1793 hingerichtet
144
Q

Was legte der “Code Civil” 1804 hinsichtlich der Rechte von Frauen fest?

A

Frauen hatten den rechtlichen Status unmündiger Kinder.

145
Q

Wie wurde NAPOLEON zum Kaiser? (4)

A
  • Nachdem er durch den Staatsstreich 1799 zum Ersten Konsul wurde, entmachtete er die beiden anderen Konsuln
  • 1802 ließ er sich in einer Volksabstimmung zum Konsul auf Lebenszeit wählen
  • Eine erneute Volksabstimmung mit rund 3,5 Mio “Ja” zu 2.500 “Nein”-Stimmen bestätigte eine Gründung des Kaiserreichs
  • Er krönte sich im Dezember 1804 selbst zum Kaiser
146
Q

Wie sah die Innenpolitik NAPOLEONS bevor und nachdem er zum Kaiser gekrönt wurde aus? (10)

A
  • Verbot von Schriften, die gegen die Volkssouveränität, Ruhm der Armee und den sozialen Frieden gerichtet sind
  • Deportieren von kritischen Jakobinern in die französischen Kolonien
  • Gewähren der Möglichkeit zur Rückkehr der adligen Emigranten (1802)
  • Hierarchisches Zentralisieren des Polizeiwesens, sodass er überall in der Provinz Einfluss hatte
  • Unterbinden politischer Opposition gegen das Konsulat und später das Kaiserreich
  • Wiederaufbau des Verhältnisses mit der Kirche (Papst erkannte die Herrschaft NAPOLEONS an)
  • Währungsreform und Einführung direkter Steuern erholte die Staatsfinanzen
  • Staatliche Regulierung der Brotpreise
  • Erlassen von Wirtschafts- und Handelsrechtgesetzbüchern
  • Einführung eines Strafgesetzbuchs
147
Q

Was war der 1804 erlassene “Code Civil”? (3)

A
  • Bürgerliches Gesetzbuch, welches allen Franzosen diesselben Rechte zusprach (Freiheit, Eigentum, Gleichheit)
  • Veränderungen der Besitzverhältnisse und Abschaffung der Feudalrechte wurden bestätigt
  • Wirtschaftsfreiheit und Konkurrenzprinzip
148
Q

Wie sah die Bildungs- und Religionspolitik NAPOLEONS aus? (4)

A
  • Bildungswesen wurde in den Dienst des Staates gestellt
  • Grundschulen sollten nur ein Mindestmaß im Schreiben, Lesen und Rechnen vermitteln
  • Mädchen wurden für die “öffentliche Erziehung” als ungeeignet angesehen
  • Über den Religionsunterricht sollte das Gewissen des Volkes angesprochen werden, dem Kaiser in allen Aspekten (Gehorsam, Achtung, Treue, Kriegsdienst und Steuern) zu dienen
149
Q

Wie stand das Volk NAPOLEON während seiner Herrschaft gegenüber?

A

Trotz wiederkehrend auftretender innenpolitischer Probleme zwischen NAPOLEON, den Royalisten und den Republikanern, blieb dem Kaiser die Loyalität des größten Teils der Franzosen fast bis zum Ende seiner Herrschaft im Jahre 1814 erhalten.

150
Q

Lese den Auszug aus der Rede, mit der die Kaiserwürde für NAPOLEON begründet werden sollte. Vergleiche die dort angesprochenen Ziele der Revolution mit den tatsächlich erhobenen Forderungen:

„… Wie ergriffen waren wir, als am 10. November 1799 der Retter Frankreichs die denkwürdigen Worte vernehmen ließ: ‚Die Revolution ist an die Grundsätze gebunden, mit denen sie begonnen hat.‘ Was wollten wir 1789? Das Eingreifen unserer Vertreter bei der Festlegung der Steuern, die Abschaffung des Feudalsystems, die Vernichtung jeglicher für die moralischen und intellektuellen Kräfte beleidigenden Unterschiede, die Beseitigung der Missbräuche, die Pflege aller freiheitlichen Gedanken, die Garantie für den Wohlstand im Inneren und unsere Achtung im Ausland: das sind die wahren Wünsche der Nation gewesen, und alle Franzosen hatten deutlich gespürt, dass sich diese Wünsche nur mit einer Erbdynastie und mit Einrichtungen verwirklichen ließen, die die Bürger gegen die Irr- tümer der Regierung schützen …“

A

Die meisten angesprochenen Ziele wurden 1789 tatsächlich gefordert, da das Volk keine Abschaffung der Monarchie, sondern ein Königtum, das an eine Verfassung zur Aufhebung der Privilegien gebunden war, forderte.

Die geforderte Freiheit umfasste allerdings weit mehr als nur die “Pflege aller freiheitlichen Gedanken”.

151
Q

Mit innenpolitischen Maßnahmen band NAPOLEON bis 1804 große Teile der französischen Bevölkerung an sein Herrschaftssystem. Ordnen Sie den aufgeführten Reformen die davon betroffenen sozialen Schichten zu:

a) Regulierung der Brotpreise
b) Aussöhnung mit der Kirche
c) Rückkehrmöglichkeit für Emigranten
d) Verabschiedung des Code Civil
1. Adel
2. Bürgertum
3. Klerus
4. die „kleinen Leute“ (z.B. Handwerker)

A
  • *4. a)** die „kleinen Leute“, z.B. Handwerker in den Städten
  • *3. b)** der Klerus, der seit 1789 (Enteignung) dem Staat kritisch gegenüberstand
  • *1. c)** der Adel
  • *2. d)** das Bürgertum, dem Rechtsgleichheit nun auch formal garantiert wurde
152
Q

Wie würden Sie NAPOLEONs Herrschaftsform bezeichnen? (2)

A

NAPOLEON regierte wie ein absoluter Monarch, der sich scheinbar durch Gewaltenteilung und gewählte Institutionen kontrollieren ließ.

Er übte in Frankreich also eine Diktatur aus.

153
Q

Was war der Grund für die Koalitionskriege?

A

Zwischen 1792 und 1809 führte Frankreich gegen verschiedene Koalitionen europäischer Staaten Krieg, da die Monarchen ihre Vormachtstellung und Privilegien durch die Französische Revolution bedroht sahen.

154
Q

Wie erlangte NAPOLEON die Herrschaft über Europa? (3)

A

2. Koalitionskrieg (1799 - 1802, Ö, ital. Staaten, Russland, Portugal, England)

  • Mit dem Frieden von Lunéville 1801 wurde das französische Reich bis zum Rhein erweitert
  • Friede von Amiens mit England beendete den 2. Koalitionskrieg

3. Koalitionskrieg (1805, England, Schweden, Russland, Ö, ital. Staaten)

  • Vernichtung der franz. Flotte bei Trafalgar im Okt. 1805
  • Truppen der Koalition wurden im Dez 1805 bei Austerlitz geschlagen
  • Ausscheidung Österreichs aus der Koalition
  • Zusammenschluss süd- und westdeutscher Fürsten zum Rheinbund unter Druck NAPOLEONS (unterstützten Frankreich)
  • Niederlegung der Krone vom deutschen Kaiser FRANZ II.

4. Koalitionskrieg (1806-1807, Russland, Preußen, Sachsen)

  • Sieg Frankreichs bei Jena und Auerstedt
  • Flucht des preußischen Königs FRIEDRICH WILHELM III.
  • Einnahme Berlins durch NAPOLEON
  • Friede von Tilsit mit Preußen und Russland
155
Q

Was war das “Kontinentalsystem”? (2)

A
  • Bildete sich nach dem Sieg über die 4. Koalitionsmächte ab 1807
  • Abhängigkeit aller europäischen Regionen von Finnland bis Italien und von Portugal bis Polen von Frankreich
156
Q

Was war die “Reichsdeputation”? (2)

A

Ein Ausschuss des Reichstages in Regensburg, der unter franz. Einfluss über Entschädigungen für die enteigneten Landesherren im deutschen Reich während der Koalitionskriege verhandelte (Mediatisierung).

Die selbstständigen geistliche Herrschaften wurden aufgehoben und in die Territorialstaaten eingegliedert (s. Säkularisation).

157
Q

Was war das Resultat des Reichsdeputionshauptschluss? (2)

A
  • 112 selbständige geistliche und weltliche Herrschaften fielen der Flurbereinigung zum Opfer
  • Über drei Millionen Bürger erhielten einen neuen Herrscher
158
Q

Nenne Ursachen und Folgen der Beschlüsse des “Reichsdeputationshauptschlusses”. (2)

A

Da deutsche Fürsten schon vor 1803 linksrheinische Gebiete des Deutschen Reiches an Frankreich abgetreten hatten, wurden sie im „Reichsdeputationshauptschluss“ mit der Angliederung von kleinen geistlichen und weltlichen Herrschaften an ihre Gebiete entschädigt.

  • Die Zahl der selbständigen Territorien im Reich sank. Einige Fürsten wurden im „Stand“ (z.B. Bayern, Württemberg) erhöht.
159
Q

Was bedeutet “Säkularisation”?

A

Geistliche Herrschaftsgebiete, wie z.B. Bistümer, werden Eigentum von weltlichen Herrschern. Kirchlicher Grundbesitz wird also enteignet.

160
Q

Was bedeutet “Mediatisierung”?

A

In weltlichen Herrschaftsgebieten werden die Herrschaftsrechte (nicht die Eigentumsrechte) auf andere Personen übertragen.

161
Q

Erkläre den Begriff “drittes Deutschland”.

A

Darunter wird der Rheinbund verstanden, der eine selbständige Einheit neben Preußen und Österreich darstellte.

162
Q

Wie endete das heilige römische Reich deutscher Nation? (6)

A
  • NAPOLEON gelang es 1805 (Sieg gegen die 3. Koalition) die Staaten Bayern, Baden, Württemberg und Hessen-Darmstadt gegen die Zusage weiterer Gebietserweiterungen als Bündnispartner gegen Österreich zu gewinnen
  • Diese Fürsten unterzeichneten hierfür die “Rheinbundakte”
  • Insgesamt 36 Fürsten traten aus dem Reichsverband aus und bildeten als Rheinische Bundesstaaten einen eigenen Bund unter dem Schutz Frankreichs
  • Sie erhielten in ihren Staaten innere Souveränität, mussten aber bei Kriegen NAPOLEON mit Soldaten unterstützen
  • Die Rheinbundakte war das Ende des “Heiligen römischen Reiches Deutscher Nation” als der Kaiser die Krone niederlegte
  • Mit dem Frieden von Tilsit 1807 wurden die deutschen Großmächte Österreich und Preußen nach Osten abgedrängt und es entstand dazwischen ein Bund deutscher Mittelstaaten “Drittes Deutschland” unter französischer Vorherrschaft
163
Q

Wie sahen die STEIN/HARDENBERGschen Reformen in Preußen zwischen 1807-12 aus? (6)

A
  • Zusammenbruch des durch FRIEDRICH DES GROSSEN aufgebauten Systems des “aufgeklärten Absolutismus”
  • Reformierung des preußischen Reststaats “Revolution von oben”
  • Befreiung der Bauern aus ihrer Abhängigkeit und Zusichern des Rechts auf persönliche Freiheit
  • Eine eingeführte Städteordnung machte die Gemeinden selbstverwaltet
  • Ab 1811: Gewerbefreiheit
  • Schaffung eines Volksheeres aus wehrpflichtigen Bürgern, die die Berufsarmee im Kriegsfalle unterstützen sollten
164
Q

Was waren die Ziele NAPOLEONS, die er mit der Gründung des Königreichs Westfalen verfolgte? (2)

Wie wird in dem Brief die Stimme des Volkes eingeschätzt? (2)

„Mein Bruder, beiliegend finden Sie die Verfassung Ihres Königreiches. Diese Ver- fassung enthält die Bedingungen, unter welchen ich auf alle meine Eroberungsrechte sowie die Rechte, die ich auf Ihr Land habe, verzichte. Sie müssen sie getreulich befolgen. Das Glück Ihres Volkes liegt mir nicht allein wegen des Einflusses am Herzen, den es auf Ihren und meinen Ruhm haben kann, sondern auch in Hinsicht auf die allgemeine europäische Politik. Hören Sie nicht auf die, die Ihnen sagen, Ihr an Knechtschaft gewöhntes Volk würde Ihre Wohltaten mit Undankbarkeit vergelten. Man ist im Königreich Westfalen aufgeklärter, als man Ihnen zugestehen möchte, und Ihr Thron wird in der Tat nur auf dem Vertrauen und der Liebe Ihrer Untertanen befestigt sein. Was aber das deutsche Volk am sehnlichsten wünscht, ist, dass diejenigen, die nicht vom Adel sind, durch ihre Fähigkeiten gleiche Rechte auf ihre Auszeichnungen und Anstellungen haben, dass jede Art Leibeigenschaft und vermittelnde Obrigkeit zwischen dem Souverän und der untersten Volksklasse aufgehoben werde. Ihr Königtum wird sich durch das öffentliche Gerichtsverfahren und die Einführung des Geschworenengerichts auszeichnen. Und wenn ich ganz offen sein soll, so rechne ich in Bezug auf die Ausdehnung und Befestigung Ihres Reiches mehr auf deren Wirkung als auf das Ergebnis der glänzendsten Siege. Ihr Volk muss sich einer Freiheit, einer Gleichheit, eines Wohlstandes erfreuen, die den übrigen Völkern Deutschlands unbekannt sind! Eine solche liberale Regierung muss auf diese oder jene Weise für die Politik des Rheinbundes und für die Macht Ihres Reiches die heilsamsten Veränderungen hervorbringen. Sie wird Ihnen eine mächtigere Schranke gegen Preußen sein als die Elbe, als alle Festungen und der Schutz Frankreichs. Welches Volk wird zu der willkürlichen preußischen Regierung zurückkehren wollen, wenn es einmal von den Wohltaten einer weisen und liberalen Regierung gekostet hat? Die Völker Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Spaniens wünschen Gleichheit und aufgeklärte Ideen! Ich, der ich seit vielen Jahren die Angelegenheiten Europas in den Händen habe, hatte oft Gelegenheit, mich zu überzeugen, dass das Murren der Privilegierten mit der Volksmeinung im Widerspruch stand. Seien Sie ein konstitutioneller König! Und wenn es die Vernunft und die Aufgeklärtheit Ihres Jahrhunderts nicht verböten, so müssten Sie es doch aus weiser Politik sein. Sie werden dadurch große Macht in der öffentlichen Meinung und eine natürliche Überlegenheit über Ihre Nachbarn gewinnen, die alle absolute Fürsten sind.“

A
  • Das Königreich sollte ein Musterstaat nach der neuen, aufgeklärten Regierung werden, der mit seiner liberalen Regierung und dem künftig erzielten Wohlstand ein Beispiel für die anderen deutschen Staaten sein sollte.
  • “Schranke gegen Preußen”
  • In Westfalen seien die Menschen aufgeklärter als gesagt wird
  • Das Volk wünscht sich eine Gleichberechtigung von nicht-adligen, die aber aufgrund ihrer Fähigkeiten gleiche Rechte auf Anstellung und Auszeichnung hätten
165
Q

Was ist ein “konstitutioneller König”?

A

Ein Monarch, dessen Rechte und Pflichten nach den Prinzip der Gewaltenteilung in einer Verfassung festgelegt worden sind.

166
Q

Weshalb scheiterte NAPOLEONS Experiment eines Musterstaates im Rheinbund mit Westfalen?

A
  • Ständige Abgaben und Aushebung von Soldaten zur Finanzierung des Krieges sorgten für eine wirtschaftliche Ausbeutung des Landes und zur Verarmung der Bevölkerung
167
Q

Welche Reformen wurden in den Rheinbundstaaten neben Westfalen durchgeführt? Wer war hierbei eine zentrale Person? (7)

A
  • Entwurf einer Verfassung für das Königreich durch Graf MONTGELAS 1808
  • Bayern wurde ein Zentralstaat mit starker fürstlicher Souveränität
  • Alle Staatsbürger waren vor dem Gesetz gleich
  • Abschaffung der Leibeigenschaften, Ämtermonopol, Vorrechte der Kirche, Binnenzölle und steuerfreiheit des Adels
  • Religions- und Pressefreiheit
  • Gleicher Zugang zu öffentlichen Ämtern
  • Beibehaltung feudaler Rechte, da die Bauern weiterhin in der Abhängigkeit der adligen Grundherren blieben
168
Q

Welche Staaten übernahmen während der Reformation der Rheinbundstaaten Teile des Code Civils? (2)

A
  • Großherzogtümer Baden und Hessen-Darmstadt
169
Q

In welchen Rheinbundstaaten wurden keine Staatsreformen durchgeführt? (3)

A
  • Sachsen
  • Mecklenburg
  • Thüringische Fürstentümer
170
Q

Welche Folgen hatte die Gründung des Rheinbundes im Jahre 1806? (2)

A
  • staatsrechtliche Auflösung des „Heiligen Römische Reich deutscher Nation“
  • Rheinbundstaaten mussten Frankreich im Kriegsfall unterstützen und waren von NAPOLEON abhängig.
171
Q

Was war die “Kontinentalsperre”? (3)

A
  • Um den letzten Gegner Frankreichs, nämlich England zu besiegen, wurde die Einfuhr englischer Waren auf den Kontinent verboten
  • Beschlagnahmung von Handelswaren aus England und seinen Kolonien
  • Anstelle dessen, Lieferung von Industrieprodukten aus Frankreich
172
Q

Welche Folgen hatte die Kontinentalsperre? (5)

A
  • Beschlagnahmung von englischen Gütern im Wert von 13,6 Millionen Mark
  • Zusammenbruch des Außenhandels mit Holz und Getreide zwischen Deutschland und England
  • Textilindustrie in Sachsen und Rheinland profitierte, da es keine Konkurrenz aus England mehr gab
  • Wirtschaftskrise in den meisten Rheinbundstaaten und Frankreich
  • Unruhen im Volk
173
Q

Welches Hauptproblem gab es während der Kontinentalsperre und wie wurde damit umgegangen? (4)

A
  • Schmuggel von Kolonialwaren (vor allem Kaffee, Zucker und Tabak
  • Bestrafung von Schmuggeln mit Gefängnis, Strafgeldern und der Todesstrafe
  • Besetzung von Spanien und Portugal um die Sperre auf diese Ländern auszuweiten
  • Eingliederung der norddeutschen Küstengebiete und Holland in das Kaisserreich Frankreich, um den Schmuggel an der Küste zu bekämpfen
174
Q

Mit welchen Ereignissen begann der Zerfall der napoleonischen Herrschaft? (3)

A
  • Volksaufstände in Spanien gegen die Besatzungstruppen bis 1813
  • Kriegserklärung Österreichs gegenüber Frankreich im Sommer 1809 aufgrund der Volksaufstände in Spanien; Niederlage gegen Ö in der Schlacht bei Aspern; Unterstützung des Rheinbundes verhalf dann doch zum Sieg
  • Aufstand Tiroler Bauern unter der Führung von Andreas HOFER im Frühjahr 1809 gegen die bayrische Besetzung; Niederschlag durch die Franzosen im Herbst nach dem Sieg über Ö
175
Q

Wie lief NAPOLEONS Russlandfeldzug 1812 ab?

A
  • Russland beendete den Boykot englischer Waren im Dezember 1810
  • Am 24. Juni 1812 griff NAPOLEON Russland mit einer Armee von 650.000 Soldaten “Grande Armée”, vor allem aus den Rheinbundstaaten an
  • Vorrückung nach Moskau bis September mit hohen Verlusten
  • Anzünden der Stadt durch russische Truppen, um das Winterquartier der napoleonischen Truppen zu zerstören
  • Rückzug aus Russland ab Oktober 1812
  • Aufgrund des Winter und neuer russischer Angriffe kehrten nur wenige Soldaten zurück
176
Q

Was waren die Folgen NAPOLEONS Niederlage gegen Russland für das Kontinentalsystem? (2)

A

Das „Kontinentalsystem“ brach zusammen, da die neue Koalition aufgrund der militärischen Niederlage NAPOLEONs in Russland nun militärisch überlegen war und die französischen Armeen besiegte.

Zudem fand NAPOLEON in Frankreich selbst weniger Unterstützung durch die Wirtschaftskrise wegen der Kontinentalsperre.

177
Q

Was waren die “Befreiungskriege 1813/14” und welche Ziele hatten sie? (3)

A
  • Nach Niederlage gegen Russland meldeten sich viele Freiwillige in Preußen zum Krieg gegen Frankreich “dem gemeinsamen Feind”
  • Entstehen einer Franzosenfeindlichkeit und Nationalismus in den deutschen Staaten
  • Verwirklichung einer konstitutionellen Fürstenherrschaft in den deutschen Kleinstaaten
178
Q

Welches Ergebnis hatten die Befreiungskriege von 1813/14? (6)

A
  • Bildung einer Koalition zwischen Russland, Österreich und England
  • Niederlage NAPOLEONS bei der Völkerschlacht bei Leipzig
  • Auflösung des Rheinbunds
  • Erreichung von Paris von den Koalitiontruppen im März 1814
  • NAPOLEON verzichtete auf die Kaiserkrone im April 1814
  • Französischer Senat rief Bruder LUDWIGs XVI. als LUDWIG XVIII. auf den Thron zurück
179
Q

Was war die “Herrschaft der 100 Tage” von NAPOLEON? (3)

A
  • Während 1815 in Wien der Friedenskonkress tagte, landete NAPOLEON mit 1000 Soldaten in Südfrankreich und kehrte nach Paris zurück
  • Sein danach schnell aufgestelltes Heer wurde jedoch von England und Preußen bei Waterloo geschlagen
  • Verbannung NAPOLEONS als Gefangener Englands auf die Insel St. Helena wo er 1821 starb
180
Q

Was war der “Wiener Konkress”, wann fand er statt und welche Ziele hatte er? (4)

A
  • Konkress von Vertretern fast aller europäischer Herrscher vom September 1814 bis Juni 1815.
  • Neuordnung Europas und Herstellen eines Gleichgewichts der europäischen Herrscher nach dem Ende der französischen Herrschaft durch NAPOLEON.
  • Sicherstellung eines dauerhaften Friedens in Europa und Verhinderung neuer Revolutionen
  • Christliche Religion und das Gottesgnadentum der Herrscher wurden den Prinzipien der Revolution entgegengehalten
181
Q

Welche Ergebnisse brachte der Wiener Konkress hervor? (5)

A
  • Traditionelles Gleichgewicht wurde wiederhergestellt
  • Aufnahme Frankreichs in den Kreis der Großmächte zur Sicherung des Friedens
  • Fürstenherrschaft von vor 1789 wurde als legitim angesehen und wiedereingeführt; Beibehaltung der territorialen Veränderungen die NAPOLEON einführte
  • Gründung der “Heiligen Allianz” aller europäischer Staaten (ausser England, Osmanisches Reich und Vatikanstaat), die sich bei Gefährdung der Herrschaft der Monarchen gegenseitige Solidarität zusicherten
  • Gründung des “Deutschen Bunds”
182
Q

Was war der “Deutsche Bund”? (4)

A
  • Innerstaatliche Ordnung Deutschlands (Bundesakte vom 8. Juni 1815)
  • Zusammenschluss von 35 Fürsten und der vier freien Reichsstädte Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt) um die Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit Deutschlands und die Unabhängigkeit und Unverletzlichkeit der einzelnen deutschen Staaten sicherzustellen
  • Teilweise Angehörigkeit von Preußen und Österreich mit Teilen ihres Staatsgebietes
  • Verpflichtung der Teilstaaten Truppen für ein Bundesheer zu stellen
183
Q

Wie erreichte NAPOLEON kurz nachdem er Kaiser wurde eine Gleichberechtigung unter Frankreich und den anderen europäischen Herrschaftshäusern?

A

Dies erreichte er indem er die österreichische Erzherzogin Marie Louise heiratete.

184
Q

Wer waren die Thermidorianer? (2)

A

Als Thermidorianer bezeichnet man die Mitglieder einer politischen Gruppe, die auf dem Höhepunkt der Französischen Revolution am 27. Juli 1794 (9. Thermidor) die radikalen Montagnards um Robespierre stürzten.

Sie waren stark republikanisch sowie wirtschaftsliberal positioniert.