Was ist Wissenschaft? (Teil I) Flashcards

1
Q
  1. Warum gilt wissenschaftliches Wissen als dem Alltagswissen überlegen?
A

• Alltagswissen gilt gemeinhin als meist unreflektiert, perspektivisch und selektiv, wohingegen Wissenschaftliches Wissen als systematisch gewonnenes Wissen gilt
o Bsp.: aus BeobachterInnen-Perspektive scheint sich die Sonne um die Erde zu drehen; systematische wissenschaftliche Beobachtungen zeigen, dass es umgekehrt ist

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2
Q
  1. Warum ist es nicht immer einfach, den Wahrheitsgehalt wissenschaftlicher Aussagen zu prüfen?
A
  • Wissenschaftler möchten oft über die Grenzen des Verfügbaren Wissens gehen und hinaus gehen, weshalb oft nicht genügend Wissen verfügbar ist um tatsächlich zutreffende Aussagen zu machen
  • Es unterlaufen manchmal Denk- und Argumentationsfehler, die lange nicht entdeckt werden
  • Falsifikationsprinzip: Wissenschaftliche Aussagen gelten so lange wahr, bis sie wiederlegt werden
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3
Q
  1. Welche sechs Arten politikwissenschaftlich interessanter Aussagen unterscheidet Patzelt? Nennen Sie eigene Beispiele für diese Aussagetypen.
A

• „Einen Begriff(…) zu definieren meint: Es wird mitgeteilt, welcher Vorstellungsinhalt durch die Benutzung eines bestimmten Wortes oder einer bestimmten Reihe von Worten ‚abgerufen‘ werden soll“ (Patzelt2013: 88)
o Unterschied Begriff (Vorstellung über einen Gegenstand)
->Bsp. Säugetiere
o Vs. empirischer Referent (Vorstellung über einen Gegenstand)
->Bsp. Walfisch
o Beobachtungsbegriffe (empirische Begriffe)
->Bsp. Stimmzettel
o Vs. theoretische Begriffe (abstrakte Begriffe)
->Bsp. Demokratie
–>Begriffe basieren auf konzeptionellem Wissen!

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4
Q
  1. Nennen und erläutern Sie 4 Konventionen der Wissenschaftssprache.
A

• Systematisches Vorgehen
o Probleme und Aufgaben mit einer planvoll vorgehenden Analyse vor dem Hintergrund eines möglichst umfassenden fachlichen und methodischen Wissens lösen/angehen (?).
• Widerspruchsfreiheit und logische Folgerichtigkeit
o Nur logische und fehlerfreie Argumentationen können zu den Richtigen Schlussfolgerungen führen
• Explikation der eigenen Perspektive auf das Thema
o Präzise Erläuterung um den eigenen Standpunkt/ Einstellung,
• z.B. wenn jemand die Taz liest hat der/die jenige eine andere Einstellung zu Klimaschutzpolitiken als jemand der/die die Bild, o.ä. liest (?)
• Bezüge zum (politikwissenschaftlichen) Fachdiskurs herstellen: Was weiß man schon über das Thema?
o (?)
• Differenzieren: Kontroversen nachzeichnen, Pro/Contra-Argumente abwägen
o Nicht nur der eigene Standpunkt soll wiedergespiegelt werden, sondern auch der, welcher der eigenen Meinung widerspricht

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5
Q
  1. Mit welchen Verfahren wird in der Wissenschaft versucht, die Einhaltung wissenschaftlicher Standards durchzusetzen? Diskutieren Sie den Nutzen und die Effekte dieser Verfahren.
A

• Wissenschaftliche Verfahren zur Qualitätskontrolle: Professionelle Standards
->z.B. DFG-Standards (2013[1997]: 15):
o „lege artis (d.h. gemäß der anerkannten Regeln der Wissenschaft, AH) zu arbeiten,
o Resultate zu dokumentieren,
o alle Ergebnisse konsequent selbst anzuzweifeln,
o strikte Ehrlichkeit im Hinblick auf die Beiträge von Partnern, Konkurrenten und Vorgängern zu wahren(…)“
• Verfahrensregeln bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten
->z.B. Ombudsleute oder Ethikkommissionen bei Fachverbänden und Unis Begutachtungsverfahren (z.B. bei Abschlussprüfungen)
o beobachtet/kontrolliert durch Plagiatsplattformen im Internet
o Redaktionelle Expertise und/oder externe Begutachtung fachwissenschaftlicher Veröffentlichungen
->z.B. ‚double-blind Peer review‘
–>!!! Kein Verfahren zum Aufspüren von Fehlern funktioniert fehlerfrei!!!
–>!!! Begutachtungsverfahren dienen der Qualitätskontrolle, begünstigen aber auch die Reproduktion des Mainstreams !!!
• Randständigkeit kritischer Perspektiven, Unsichtbarkeit von politischen Theorien aus dem Globalen Süden in westlichen Lehrbüchern
• Vergeschlechtlichte Themenwahl in der Politikwissenschaft trägt zu geringeren Publikationschancen von Frauen in Fachzeitschrifen bei (Key/Sumner 2019)

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