Vorlesung 4 Flashcards

1
Q

Definition Quantitative Inhaltsanalyse

A
  • “Die Inhaltsanalyse ist eine empirische Methode zur systematischen, intersubjektiv nachvollziehbaren Beschreibung inhaltlicher und formaler Merkmale von Mitteilungen.” (Früh 1998: 24)
  • Ziel der Methode: Umwandlung von Medieninhalten in quantifizierbare Merkmale zur Überprüfung von Forschungsfragen und Hypothesen
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2
Q

Was sind grundlegende Ansätze der quant. Inhaltsanalyse?

A

(1) Positives Paradigma
(2) Objektivität-Intersubjektivität
(3) A priori Design
(4) Zuverlässigkeit
(5) Gültigkeit
(6) Generalisierbarkeit
(7) Wiederholbarkeit
(8) das testen von Hypothesen

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3
Q

Was bedeutet Positives Paradigma?

A

Es geht darum, Dinge zu erforschen, die objektiv messbar sind und naturwissenschaftliche Methoden auf Sozialwissenschaften anzuwenden.)

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4
Q

Wer hat das gesagt:

“I question the usefulness and validity of the distinction between quantitative and qualitative content analysis” … “Ultimately all reading of text is qualitative, even when certain characteristics of a text are later converted into numbers.”

A

Krippendorff (2013):

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5
Q

Abgrenzung der IA zu anderen Methoden?

A
  • Inhaltsanalyse ist unaufdringlich
  • Sie analysiert unstrukturierte Daten
  • Sie kann mit großen Datenmengen umgehen
  • Und ist eine kontextabhängige Methode
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6
Q

Die Analyse von Texten ist ..

A

Das bedeutet, dass die Analyse von Texten sich auf verschiedene Arten von Kommunikationsmaterialien bezieht, die nicht primär für wissenschaftliche Zwecke erstellt wurden. Diese Materialien sind für den Konsum durch “normale” Menschen gedacht und haben daher keine objektiven Merkmale, da ihre Bedeutung vom Kontext und den Absichten der Leser*innen abhängt. Es umfasst ein breites Spektrum, einschließlich geschriebener Texte, Bilder, Kunstwerke, Karten, Zeichen, Symbole usw.

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7
Q

Unitizing Definitoin von ..

A

Neuendorf: „A unit is an identifiable message or message component, (a) which serves as the basis for identifying the population and drawing a sample, (b) on which variables are measured, or (c) which serves as the basis for reporting analyses.“

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8
Q

Was ist Unitizing:

A

Unitizing bezieht sich auf die Identifizierung von Einheiten in einem Text oder einer Nachricht, die entweder als Grundlage für die Auswahl einer Stichprobe dienen, auf denen Variablen gemessen werden oder die als Grundlage für die Berichterstattung von Analysen dienen. Es geht darum, klar abgegrenzte Einheiten zu identifizieren, auf deren Basis Forschungsarbeiten durchgeführt werden können. Dies umfasst die Festlegung der Stichprobeneinheit (Grundlage der Stichprobenziehung), der Untersuchungseinheit/Analyseeinheit (Grundlage für die Kodierung der Daten) und der Kontexteinheit (was bei der Kodierung berücksichtigt werden darf).

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9
Q

Prozess einer standardisierten IA (nur der Unterschied)

A

Erhebungsphase: CodiererInnen schulen, Reliabilitätstest durchführen; Material codieren

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10
Q

Forschungsfragen der IA müssen ..

A

aus der Analyse der Texte beantwortbar sein!

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11
Q

Das Kategoriensystem (Codebuch) …

A

.. spezifiziert, anhand welcher Kriterien die relevanten Codiereinheiten gemessen werden sollen

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12
Q

Grundregeln für den Aufbau des Kategoriensystems

A
  • nach Kodiereinheiten getrennt
  • vom Allgemeineren zum Speziellen
  • vom Zentralen zum Peripheren
  • vom Formalen zum Inhaltlichen
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13
Q

Die Kategorien zur selben Kodiereinheit müssen

A
  • erschöpfend (vollständig) sein
  • disjunkt angelegt sein (= bedeutet, dass die Kategorien sich nicht überschneiden oder sich gegenseitig ausschließen dürfen. Jedes Element sollte klar einer Kategorie zugeordnet werden können, ohne dass es in mehrere Kategorien gleichzeitig passt)
  • dürfen keine Fehlmessung verursachen
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14
Q

was sind Indikatoren?

A

empirische Äquivalente für nicht direkt wahrnehmbare Sachverhalte (Zeichen oder Hinweise, die etwas Nicht-Sichtbares messbar machen)

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15
Q

Operationalisierung nominale Definition

A

Umschreibung des Bedeutungsgehalts (= Das ist eine Beschreibung, was ein Begriff bedeutet. Zum Beispiel, wenn man “Freundlichkeit” definiert, könnte man sagen, dass es bedeutet, höflich und hilfsbereit zu sein)

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15
Q

Operationalisierung

A

Operationalisierung bedeutet, abstrakte Konzepte oder theoretische Begriffe so zu definieren, dass sie messbar und beobachtbar werden. Das wird erreicht, indem konkrete Indikatoren oder Messverfahren festgelegt werden. So können komplexe Ideen systematisch erfasst und analysiert werden.
Beispiel: Statt nur allgemein von “Aktualität” zu sprechen, definiert man genau, dass “gestern”, “heute” oder “gerade erfahren” als Indikatoren für Aktualität gelten. So wird klar, wie man Aktualität in einer Untersuchung messen kann.

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16
Q

Operationalisierung - Operationale Definition

A

Indikatoren – oft in Form von Aufzählungen - zeigt Bedeutung einer Kategorie auf Objektseite an (=Das ist eine konkrete Festlegung, wie man den Begriff messen kann. Zum Beispiel könnte man sagen, dass “Freundlichkeit” bedeutet, wie oft jemand lächelt oder anderen hilft. Diese Messpunkte nennt man Indikatoren)

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16
Q

Operationalisierung - Ankerbeispiele

A

anführen (Reizwörter) (=Das sind konkrete Beispiele, die helfen, die Definition zu verdeutlichen.

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17
Q

was bedeutet unendlicher Regress

A

Begriff lässt sich nicht durch sich selbst erklären

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18
Q

Numerische Codierung (die Zahlenwerte können unterschiedliche Skalenniveaus haben)

A
  • Nominal -> kommt vor oder kommt nicht vor (z.B. Thema) = die häufigste Art von Kategorien in Inhaltsanalysen
  • Ordinal -> Ordnung/Rangfolge (z.B. Bildung, Personalisierung)
  • Metrisch (Intervall- oder Verhältnisskala) -> exakt (physisch) messbare Werte, Zählungen (z.B. Länge)
19
Q

Formale Kategorien dienen ..

A

als Differenzierungskriterium
als Schlüsselcode
als Gewichtungsfaktor

20
Q

was wären formale Kriterien?

A

Medium, Datum, Umfang, Platzierung, Ressorts, Beitragsart, Breitragsaufmachung, AutorIn, KodiererIn

21
Q

Was sind inhaltliche Kategorien?

A

Inhaltliche Kategorien können eher manifeste, sowie latente Sachverhalte sein, die sich durch messen, zählen oder Transkription erheben lassen

22
Q

Was wäre eine manifeste Kategorie?

A

Kommt ein bestimmter Begriff vor?

23
Q

Was wäre eine latente Kategorie?

A

Ist der Artikel eher positiv oder negativ gegenüber einer Partei eingestellt?

24
Q

Was sind Referentielle Einheiten?

A

beziehen sich auf bestimmte Personen, Objekte, Orte oder Ereignisse (die im untersuchten Material vorkommen)

25
Q

Was sind Thematische Einheiten?

A

halten auf abstrakterer Ebene die Zugehörigkeit zu übergreifenden Diskursstrukturen (Themen) fest (= Im Gegensatz zu referentiellen Einheiten erfassen sie nicht spezifische Personen oder Objekte, sondern halten auf abstrakterer Ebene die Zugehörigkeit zu übergeordneten Themen oder Diskursstrukturen fest. Zum Beispiel könnten sie allgemeine Themen wie Umweltschutz, Politik oder Gesundheit umfassen, die in einem Text behandelt werden)

26
Q

Was sind Propositionale Einheiten?

A

treffen sachliche oder wertende Feststellungen über Personen, Tatsachen oder Vorgänge (Meinungen, Argumente, Kommentare) -> wertende Kategorien (=Diese Art von Kategorien kann dazu verwendet werden, die Haltung oder Meinung der Quelle zu einem bestimmten Thema zu erfassen)

27
Q

Welche 2 Hauptverfahren gibt es bei der Auswahlphase 1?

A

Vollerhebung und Zufallsstichprobe

28
Q

was ist die systematische Zufallsauswahl?

A

„ziehe jedes n. Element“

29
Q

Was passiert in der Auswahlphase 2?

A

Merkmalsträger werden bewusst ausgewählt, basierend darauf, wie wichtig ihre Untersuchung für die Fragestellung ist. Typische Fälle umfassen Merkmalsträger, die besonders charakteristisch für die Grundgesamtheit sind, wie Medien mit hoher Reichweite oder solche, die ein bestimmtes politisches Spektrum abdecken. Auch Extremfälle werden manchmal ausgewählt, wenn die zu erforschenden Merkmale besonders stark ausgeprägt sind, oft mittels des Schneeballverfahrens. Eine weitere Methode ist die Auswahl nach Quotierung, bei der Merkmalsträger so ausgewählt werden, dass ihre Verteilung in der Stichprobe der in der Grundgesamtheit entspricht.

30
Q

Was passiert in der Auswahlphase 3

A

Merkmalsträger werden ohne klare Methode, sondern basierend auf ihrer Verfügbarkeit, ausgewählt, was eher als Fallstudien betrachtet werden sollte. Es ist wichtig, bei Inferenzschlüssen vorsichtig zu sein, da das, was für einen Fall gilt, nicht unbedingt für alle gilt. Die Stichprobe wird normalerweise in mehreren Schritten gebildet, z.B. indem zuerst Medien bewusst ausgewählt werden und dann Artikel zufällig ausgewählt werden. Bei Inferenzschlüssen muss jede Stufe der Auswahl reflektiert werden, um zu bestimmen, worüber tatsächlich aussagekräftige Schlüsse gezogen werden können.

31
Q

was passiert bei Auswahlphase 4?

A

In Auswahlphase IV, der Artikelauswahl, wird beschrieben, wie die Artikel für die Analyse beschafft werden. Dies beinhaltet den Aufbau einer VPN-Verbindung zur Universität, den Zugriff auf Datenbanken wie http://www.wiso-net.de oder die APA Defacto Datenbank über die Universitätsbibliothek und die Voridentifikation relevanter Artikel anhand eines Suchstrings.

32
Q

Was passiert in der Auswahlphase 5?

A

In Auswahlphase V wird definiert, wann Artikel als “irrelevant” betrachtet werden. Diese Einstufung kann auf vier Arten erfolgen:
1. Falsch-positive Treffer: Artikel, die als relevant eingestuft werden, obwohl sie es nicht sind.
2. Richtig-positive Treffer: Artikel, die als relevant eingestuft werden und tatsächlich relevant sind.
3. Richtig-negative Treffer: Artikel, die als irrelevant eingestuft werden und tatsächlich irrelevant sind.
4. Falsch-negative Treffer: Artikel, die als irrelevant eingestuft werden, obwohl sie eigentlich relevant sind.

33
Q

Was ist die Reihenfolge der Erhebungsphase?

A
  1. Codierschulung - Probecodierung: Sicherstellung, dass alle Codierer die Methode verstehen und einheitlich anwenden.
  2. Überarbeitung Codebuch: Anpassung des Codebuchs, um Klarheit und Eindeutigkeit zu gewährleisten.
  3. Reliabilitätstest I: Überprüfung der Konsistenz der Codierung vor der Hauptcodierung.
  4. Codierung: Systematische Sammlung der Hauptdaten.
  5. Reliabilitätstest II: Sicherstellung der Konsistenz und Zuverlässigkeit der Codierung über den gesamten Prozess hinweg.
34
Q

zu was dient die Codierschulung?

A

Zweck: möglichst große Übereinstimmung zwischen Codierer*innen- und Forschungsintention

35
Q

Welches Güterkriterium wird bei der Erhebungsphase von standardisierten IA hauütsächlich geprüft?

A

Reabilität

36
Q

Welche 3 Typen von Reabilitätstests gibt es?

A

(1) Intercoderinnen-Reliabilität
(2) Intracoder
innen-Reliabilität
(3) Forscherinnen-Codiererinnen-Reliabilität

37
Q

was versteht man unter Intercoder*innen-Reliabilität?

A

Wie gut stimmen die Codierer*innen bei einer Verschlüsselung desselben Materials überein?

38
Q

Was versteht man unter Intracoder*innen-Reliabilität ?

A

Wie gut stimmt die Kodierung eines jeden Codierenden zu Beginn und am Ende der Feldphase überein

39
Q

Was versteht man unter Forscherinnen-Codiererinnen-Reliabilität?

A

Wie gut stimmen die Verschlüsselungen der Codiererinnen mit denen der Forscherinnen überein?

40
Q

Was sind die 4 Typen der Validitätsprüfung?

A

(1) * Analysevalidität
(2) * Inhaltsvalidität
(3) * Kriteriumsvalidität
(4) * Inferenzvalidität

41
Q

Was ist die Analysevalidität

A

(zwischen Forscherinnen und Codiererinnen) Überprüft die Übereinstimmung zwischen Forschern und Codierern, um sicherzustellen, dass sie die Daten auf ähnliche Weise interpretieren.

42
Q

Was ist die Inhaltsvalidität ?

A

(gemeine Validität – messe ich was ich messen will?) Stellt sicher, dass das Messinstrument tatsächlich das erfasst, was es erfassen soll. Kurz gesagt, misst es das, was es messen soll?

43
Q

Was ist die Kriteriumsvalidität?

A

über externe Quellen, kommen andere Messungen mit selber Methodik zu demselben Resultat?)

44
Q

Was ist die Inferenzvalidität?

A

über externe Quellen mit anderer Methodik) Überprüft, ob die Schlussfolgerungen, die aus den Daten gezogen werden, gültig sind, indem externe Quellen mit einer anderen Methodik herangezogen werden

45
Q

Was sind die Vorteile von der Codierung auf Papier?

A

= flexibler, höhere Datensicherheit, größere Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Codiervorgangs, bessere Abstimmung bei Codiertreffen, bei Archivmaterial besonders praktisch

46
Q

Was sind die Vorteile bei der Codierung bei direkter Eingabe?

A

Zeit- und Kostenersparnis, keine fehleranfällige separate Dateneingabe, bei digitalem Material besonders praktisch